DE19748573A1 - Verfahren zur Herstellung thermostabiler Epoxidverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung thermostabiler EpoxidverbindungenInfo
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- C07D303/00—Compounds containing three-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom
- C07D303/02—Compounds containing oxirane rings
- C07D303/38—Compounds containing oxirane rings with hydrocarbon radicals, substituted by carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals
- C07D303/40—Compounds containing oxirane rings with hydrocarbon radicals, substituted by carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals by ester radicals
- C07D303/42—Acyclic compounds having a chain of seven or more carbon atoms, e.g. epoxidised fats
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Description
Die Erfindung betrifft ein Aufarbeitungsverfahren zur Herstellung thermostabiler Epoxidverbindungen,
bei dem man diese zunächst neutral oder alkalisch wäscht, die Phasen trennt, trocknet, mit ausge
wählten basischen Feststoffen behandelt und dann abschließend filtriert.
Epoxidverbindungen haben ein weites Anwendungsgebiet in der Herstellung von Kunststoffen, Kunst
stoffschäumen, Oberflächenbeschichtungen und Lacken. Es ist gewünscht, daß diese Stoffe einen
möglichst hohen Epoxidsauerstoffgehalt aufweisen, gleichzeitig muß der Gehalt an flüchtigen Kompo
nenten so gering als möglich sein, um ein Ausschwitzen ("Fogging") auf den Kunststoffteilen zu verhin
dern. Schließlich müssen die Produkte ausreichend thermostabil sein, d. h. bei höheren Temperaturen,
wie sie bei der Herstellung der Polymeren auftreten, darf es nicht zur unerwünschten Vernetzung der
Epoxide untereinander und dem Aufbau von Viskosität kommen.
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, Epoxidverbindungen, die nach dem Perameisensäure
verfahren hergestellt wurden, durch mehrmaliges Behandeln mit Wasser oder Lage neutral zu waschen
und Reste des Katalysators mit dem Waschwasser auszutragen. Gewöhnlich werden anschließend die
Phasen getrennt, das Waschwasser abgezogen oder abzentrifugiert und die Restfeuchte im Produkt
durch Zusatz von Natriumsulfat oder durch Vakuumtrocknung entfernt. Alternativ kann die Entfernung
von Säurespuren aus den Epoxiden auch durch Einleiten von gasförmigem Ammoniak, Neutralisation
mit wasserfreiem Natriumcarbonat, azeotrope Destillation oder die Verwendung von Anionaustau
schern erfolgen [vgl. Chem. Ztg. 95, 684 (1971)].
Durch die Maßnahmen des Stands der Technik, insbesondere durch die bekannte Naßraffination mit
Alkalilauge, kann zwar die Anzahl der Waschschritte gesenkt werden, da sich aber unter diesen Be
dingungen beispielsweise aus epoxidierten Estern oberflächenaktive Seifen mit emulgierenden Eigen
schaften bilden können, wird die Phasentrennung verlangsamt. Gleichzeitig treten vermehrt Epoxidring
öffnungsreaktionen auf, die den Epoxidsauerstoffgehalt vermindern.
Die Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, ein Verfahren zur Herstellung von thermostabilen
Epoxiden zur Verfügung zu stellen, welches frei von den geschilderten Nachteilen ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von thermostabilen Epoxidverbindungen,
bei dem man olefinisch ungesättigte Verbindungen in an sich bekannter Weise epoxidiert und die
resultierenden Oxiranverbindungen
- (a) mit Wasser und/oder wäßriger Alkalilösung wäscht,
- (b) die organische Wertphase abtrennt und trocknet,
welches sich dadurch auszeichnet, daß man die organische Wertphase anschließend mit festen, basi
schen Aluminiumoxiden, Aluminiumhydroxiden und/oder Alkalisilicaten behandelt und filtriert.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß sich die auf diesem Wege erhaltenen Epoxidverbindungen
gegenüber Aufarbeitungsverfahren nach dem Stand der Technik auch nach Temperaturbelastung
durch einen höheren Epoxidsauerstoffgehalt auszeichnen und eine geringere Tendenz zeigen, im
Laufe der Lagerung zu vernetzen und eine unerwünschte Viskosität aufzubauen. Gleichzeitig wird mit
dem vorgeschlagenen Verfahren die Anzahl der Waschschritte vermindert, was zu einer technischen
Vereinfachung führt und die Abwassermenge reduziert. Des weiteren schließt die Erfindung die Er
kenntnis ein, daß bei destillativer Aufarbeitung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält
lichen Epoxidverbindungen höhere Ausbeuten erzielt werden.
Die Auswahl der Epoxide, auf die sich das erfindungsgemäße Verfahren anwenden läßt, ist an sich
unkritisch. Vorzugsweise werden Epoxide von olefinisch ungesättigten Fettstoffen eingesetzt, wie
beispielsweise Epoxide von olefinisch ungesättigten Triglyceriden, Fettsäureniedrigalkylestern (d. h.
Estern von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen mit Alkoholen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen)
und/oder Fettalkoholen. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von epoxidierten Triglyceriden basierend
auf Sojaöl, Leinöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Tallöl, Baumwollsaatöl, Erdnußöl, Palmöl oder Klauenöl,
wobei es sich im Hinblick auf die Farbqualität der Produkte als optimal erwiesen hat, Epoxide mit
hohem Epoxidationsgrad und niedriger Iodzahl einzusetzen. Epoxidierte Triglyceride stellen bekannte
Stoffe dar, die in anderen technischen Bereichen als sogenannte "Epoxidweichmacher" Verwendung
finden. Sie werden durch Epoxidation ungesättigter Fette und Öle nach dem sogenannten "In situ-
Perameisensäure-Verfahren" hergestellt, das in J. Am. Chem. Soc. 67, 412 (1945) beschrieben wird.
Durch Epoxidation werden je nach eingesetzter Menge Persäure die olefinischen Doppelbindungen der
glyceridisch gebundenen Fettsäuren ganz oder teilweise in Oxiranringe überführt. Geeignet sind
insbesondere Triglyceride mit einer Iodzahl im Bereich von 50 bis 150, die bei weitgehender
Epoxidation der olefinischen Doppelbindungen in Epoxide mit einem Gehalt von 3 bis 10 Gew.-%
Epoxidsauerstoff überführt werden. Aus technischen Gründen ist der Einsatz von epoxidiertem Sojaöl
und/oder epoxidiertem Sojafellsäuremethylester bevorzugt. Zur Herstellung epoxidierter Fettalkohole
vgl. auch D. Swern in J. Am. Chem. Soc. 66 1925 (1944). Neben den epoxidierten Fettstoffen, die
gewissermaßen funktionalisierte Olefine darstellen, können selbstverständlich auch konventionelle
epoxidierte Olefine mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen eingesetzt werden, die die Epoxidgruppe entweder
am Ende oder im Inneren des Moleküls tragen. Typische Beispiele sind α-Epoxide des Decens,
Dodecens, Tetradecens, Hexadecens und Octadecens sowie entsprechender technischer Gemische
dieser Olefine.
Zur Raffination der Epoxide kommen als basische Feststoffe Aluminiumoxide, Aluminiumhydroxide
sowie alkalische Silicate wie beispielsweise Primisile, Celatome oder Celite in Frage. Die Einsatzmenge
dieser Stoffe kann 0,5 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-% - bezogen auf die Epoxide - betragen.
Zur Raffination der Epoxide werden diese zunächst gewaschen, wobei eine besonders vorteilhafte
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens darin besteht, die Stoffe nur ein- bis zweimal mit
einer gewichtsgleichen Menge Wasser oder Alkalilösung zu behandeln. Ein häufigeres Waschen, wie
im Stand der Technik beschrieben, ist im Hinblick auf die weitere Raffination nicht erforderlich. Unter
dem Begriff Alkalilösung sind beispielsweise wäßrige Natriumhydroxid oder Natriumcarbonatlösungen
mit einem Feststoffgehalt im Bereich von 1 bis 15 Gew.-% zu verstehen. Nach der Wäsche erfolgt eine
Phasentrennung durch Dekantieren, wobei die organische Wertphase in an sich bekannter Weise
getrocknet wird. Anschließend werden die basischen Feststoffe zugegeben und nach Rühren filtriert,
bis das Produkt blank erscheint.
Epoxidiertes Sojaöl wurde nach folgenden Verfahren aufgereinigt:
- (V1) 5malige Wäsche mit einer gewichtsgleichen Menge Wasser, Phasentrennung und Trocknung der organischen Phase im Vakuum.
- (V2) 5malige Wäsche mit einer gewichtsgleichen Menge Wasser, anschließend Wäsche mit einer ge wichtsgleichen Menge einer 2 gew.-%igen Natriumhydroxidlösung, Phasentrennung und Trock nung der organischen Phase im Vakuum.
- (V3) 5malige Wäsche mit einer gewichtsgleichen Menge Wasser, anschließend Wäsche mit einer gewichtsgleichen Menge einer 2 gew.-%igen Natriumcarbonatlösung, Phasentrennung und Trocknung der organischen Phase im Vakuum.
- (1) 2malige Wäsche mit einer gewichtsgleichen Menge Wasser, Phasentrennung, Trocknung der organischen Phase im Vakuum, Zusatz von 0,5 Gew.-% basischem Aluminiumoxidhydrat und Filtration.
Anschließend wurde der Epoxidsauerstoffgehalt und die Viskosität nach Brookfield (RVT-Viskosimeter,
20°C, Spindel 1,10 Upm) sofort sowie nach einer Lagerung von 24 h bei 150°C bestimmt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Beispiel 1 ist erfindungsgemäß, die Beispiele V1 bis V3
dienen zum Vergleich.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von thermostabilen Epoxidverbindungen, bei dem man olefinisch
ungesättigte Verbindungen in an sich bekannter Weise epoxidiert und die resultierenden
Oxiranverbindungen
- (a) mit Wasser und/oder wäßriger Alkalilösung wäscht,
- (b) die organische Wertphase abtrennt und trocknet,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Epoxide von olefinisch unge
sättigten Fettstoffen einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Epoxide von olefinisch unge
sättigten Triglyceriden, Fettsäureniedrigalkylestern und/oder Fettalkoholen einsetzt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man epoxidiertes Sojaöl
und/oder epoxidierten Sojafettsäuremethylester einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man epoxidierte Olefine mit 6 bis 18
Kohlenstoffatomen einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man terminale und/oder innenstän
dige epoxidierte Olefine einsetzt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Epoxide mit
wäßrigem Natriumhydroxid- und/oder Natriumcarbonatlösungen wäscht.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Epoxide ein- bis
zweimal mit einer gewichtsgleichen Menge Wasser oder Alkalilösung wäscht.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die basischen
Feststoffe in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.-% - bezogen auf die Epoxide - einsetzt.
Priority Applications (4)
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- 1998-10-24 WO PCT/EP1998/006765 patent/WO1999023085A1/de not_active Application Discontinuation
Patent Citations (1)
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DE3002861C2 (de) * | 1980-01-26 | 1981-11-12 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zur Herstellung von Epoxyalkanen |
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