DE1231689B - Verfahren zur Gewinnung eines organischen Isocyanats - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines organischen Isocyanats

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DE1231689B
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organic
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Ehrenfried H Kober
Wilhelm J Schnabel
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C263/00Preparation of derivatives of isocyanic acid
    • C07C263/18Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C263/20Separation; Purification
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D307/00Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom
    • C07D307/02Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings
    • C07D307/04Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings having no double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D307/10Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings having no double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with substituted hydrocarbon radicals attached to ring carbon atoms
    • C07D307/14Radicals substituted by nitrogen atoms not forming part of a nitro radical

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung eines organischen Isocyanats Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Gewinnung organischer Isocyanate aus rohen Gemischen, die sie enthalten.
  • Organische Isocyanate können bekanntlich durch Umsetzung von Phosgen mit einem dem gewünschten Isocyanat entsprechenden primären Amin hergestellt werden. Das Amin wird gewöhnlich in Form seines Hydrochlorids verwendet, doch wurde bei gewissen Modifikationen dieses Verfahrens auch das freie Amin verwen et. An Stelle von Phosgen können auch Verbindungen verwendet werden, die Phosgen während der Reaktion freisetzen. Es ist ferner bekannt, daß Kaliumcyanat mit einem organischen Sulfat zu dem entsprechenden Isocyanat umgesetzt werden kann. Es wurde auch vorgeschlagen, organische Isocyanate durch Pyrolyse eines N-substituierten Carbamats und anschließende Abtrennung des entsprechenden Isocyanats von den Pyrolyseprodukten, bevor diese Zeit haben, sich wieder zu vereinigen und das als Ausgangsmaterial verwendete N-substituierte Carbamat zurückzubilden, herzustellen. Jede der erwähnten Reaktionen kann in Abwesenheit eines inerten organischen flüssigen Verdünnungsmittels oder in Anwesenheit von irgendeinem der vielen bekannten inerten organischen flüssigen Verdünnungsmittel durchgeführt werden.
  • Während der obengenannten Reaktionen zur Herstellung organischer Isocyanate, die häufig bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden, und während der anschließenden Stufen der Behandlung des Reaktionsgemisches zur Gewinnung der organischen Isocyanate, die gewöhnlich eine oder mehrere Destillationsstufen umfassen, werden Nebenprodukte und Polymere der gewünschten organischen Isocyanate gebildet, die zu niedrigeren Ausbeuten an gewünschtem Produkt führen. Obgleich sehr viele Versuche unternommen wurden, die Ausbeute an dem gewünschten organischen Isocyanat zu erhöhen und/oder die Menge an Nebenprodukten und Rückständen herabzusetzen, wurde bis heute keine völlig zufriedenstellende Lösung dieses Problems gefunden. So wurde beispielsweise gefunden, daß während der Destillation der das gewünschte Isocyanat in einem inerten Lösungsmittel enthaltenden Reaktionsgemische eine beträchtliche Menge an Nebenprodukt durch Polymerisation oder durch andere unerwünschte Nebenreaktionen gebildet wird.
  • Außerdem wird eine beträchtliche Menge des gewünschten Isocyanats von dem gebildeten Nebenprodukt eingeschlossen und verbraucht.
  • Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Gewinnung eines organischen Isocyanats aus einem das Isocyanat enthaltenden rohen Reaktionsgemisch, dadurch gekennzeichnet, daß das Isocyanat aus dem Gemisch in Gegenwart von etwa 5 bis etwa 2000/0, bezogen auf das Gewicht des Isocyanats, eines Carbonsäure- oder Sulfonsäurechlorids der allgemeinen Formel CH3(CH2)nR (A) in der n eine ganze Zahl von 5 bis 20 einschließlich und R die Gruppe - COCl oder SO2CI bedeutet; oder Rl(CH2)nR2 (B) in der n eine ganze Zahl von 1 bis 4, R1 einen Phenyl-oder Naphthylrest und R2 die Gruppe - COCl oder - SOCl bedeutet; oder in der R3 ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und R, eine Gruppe - COCl oder - SO2Cl bedeutet; oder in der R, einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und Rs die Gruppe - COCl oder - SO2Cl bedeutet; oder Gemischen hiervon destilliert wird wobei das Carbonsäure- oder Sulfonsäurechlorid unter den Bedingungen der Destillation flüssig ist und einen Siedepunkt besitzt, der höher als derjenige des Isocyanats ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren macht es möglich, erhöhte Ausbeuten an dem gewünschten organischen Isocyanat zu erhalten und zusätzlich organische Isocyanate aus Rückständen, die bisher verworfen wurden, zu gewinnen. Der Mechanismus, durch den die gewünschten Ergebnisse bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielt werden, ist nicht vollständig geklärt, doch wird angenommen, daß die verwendeten Carbonsäurechloride und Sulfonsäurechloride (1) als Wärmeaustauschmedien mit depolymerisierender Wirkung, (2) als verflüssigende Mittel für die Nebenprodukte oder (3) als Stabilisierungsmittel wirken, oder daß irgendeine Kombination der obigen Mechanismen auftritt.
  • In der USA.-Patentschrift 2 437 867 sind Carbonsäurechloride, wie Phosgen, Acetylchlorid, Propionylchlorid, Fumarylchlorid, Succinylchlorid und insbesondere Benzoylchlorid, als stabilisierende Mittel für organische Isocyanate insofern beschrieben, als sie die Polymerisation solcher Isocyanate über lange Zeitspannen inhibieren. Diese Carbonsäurechloride werden jedoch als Stabilisatoren zu destillierten und daher reinen organischen Isocyanaten oder zu Lösungen von destillierten und somit reinen organischen Isocyanaten in organischen Lösungsmitteln zugegeben. Weiterhin wird in der USA.-Patentschrift 2 437 867 ausgeführt, daß die Carbonsäurechloride leicht aus den Isocyanaten oder den Lösungen von Isocyanaten in inerten Lösungsmitteln durch Destillation entfernt werden können, da sie niedrigere Siedepunkte als die organischen Isocyanate, zu denen sie zugegeben wurden, besitzen. Im Gegensatz zu den in der USA.-Patentschrift 2 437 867 als Stabilisierungsmittel beschriebenen Carbonsäurechloriden werden die Carbonsäurechloride und Sulfonsäurechloride der vorliegenden Erfindung als Stabilisierungsmittel für organische Isocyanate während der Destillation der rohen, aus der Umsetzung von Phosgen mit dem entsprechenden organischen Amin oder einem Salz hiervon in einem inerten organischen Verdünnungsmittel erhaltenen Reaktionsmasse verwendet. Die erfindungsgemäß verwendeten Carbonsäurechloride und Sulfonsäurechloride unterscheiden sich auch dadurch von den in der USA.-Patentschrift 2 437 867 beschriebenen Carbonsäurechloriden, daß das besonders verwendete Carbonsäurechlorid oder Sulfonsäurechlorid einen höheren Siedepunkt als das durch Destillation zu gewinnende organische Isocyanat haben muß.
  • Als Beispiele für Carbonsäurechloride und Sulfonsäurechloride, die als solche oder miteinander vermischt bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden können, können die folgenden genannt werden: Önanthsäurechlorid, Caprylsäurechlorid, Pelargonsäurechlorid, Caprinsäure- chlorid, Laurinsäurechlorid, Myristinsäurechlorid.
  • Palmitinsäurechlorid, Margarinsäurechlorid, Stearinsäurechlorid, Arachinsäurechlorid und höhere aliphatische Säurechloride sowie die entsprechenden Sulfonsäurechloride. Weitere andere aliphatische Carbonsäurechloride und Sulfonsäurechloride sind solche, die eine aromatische Gruppe an der aliphatischen Kette des Moleküls gebunden enthalten, wie beispielsweise Phenylacetylchlorid, Phenylpropionylchlorid, Naphthylacetylchlorid, Naphthylbutyrylchlorid, Naphthylacetylsulfonylchlorid und Naphthylpropionylsulfonylchlorid. Außer den aliphatischen Carbonsäurechloriden und Sulfonsäurechloriden können auch aromatische Carbonsäurechloride und aromatische Sulfonsäurechloride als Stabilisierungsmittel erfindungsgemäß verwendet werden. Typische Beispiele der letzteren Klassen sind Benzoylchlorid, Äthylbenzoylchlorid, n-Butylbenzoylchlorid, Toluoylchlorid, a- und ß-Naphthoylchlorid, Benzolsulfonylchlorid, Athylbenzolsulfonylchlorid, n-Propylbenzolsulfonylchlorid, Toluolsulfonylchlorid und e- und ß-Naphthalinsulfonylchlorid .
  • Wie bereits erwähnt, ist es erforderlich, daß die als Stabilisatoren verwendeten Carbonsäurechloride oder Sulfonsäurechloride erfindungsgemäß höhere Siedepunkte als das jeweilige besondere organische Isocyanat unter den Bedingungen der Destillation besitzen, durch die das Isocyanat aus dem rohen Reaktionsgemisch entfernt wird. Die Destillation kann unter atmosphärischen Bedingungen durchgeführt werden, doch wird sie vorzugsweise unter subatmosphärischen Bedingungen oder im Vakuum durchgeführt, und die Temperaturen hängen von dem Siedepunkt des Isocyanats unter den gleichen Bedingungen ab. Außerdem müssen die erfindungsgemäß verwendeten Carbonsäurechloride oder Sulfonsäurechloride unter den jeweiligen angewendeten Destillationsbedingungen stabil sein. Die minimale Menge der verwendeten Carbonsäurechloride oder Sulfonsäurechloride muß ausreichen. um eine flüssige Destillationsmasse zu ergeben, die in Form einer Lösung, Dispersion oder Suspension od. dgl. vorliegen kann. Es wurde gefunden, daß es zweckmäßig ist, einen Uberschuß über diese Minimalmenge zu verwenden, da die Carbonsäurechloride oder Sulfonsäurechloride gemäß einem oder mehreren der zumindest drei verschiedenen Mechanismen, wie sie zuvor erörtert wurden, wirken können. Die in jedem besonderen Fall zur Erzielung der gewünschten maximalen Gewinnung des organischen Isocyanats zu verwendende optimale Menge kann leicht durch übliche routinemäßige Bestimmungen ermittelt werden und hängt von dem jeweiligen besonderen zu behandelnden, das jeweilige organische Isocyanat enthaltenden Gemisch, dem verwendeten besonderen Carbonsäurechlorid oder Sulfonsäurechlorid und den Destillationsbedingungen ab. Im allgemeinen werden etwa 5 bis 2000in und vorzugsweise etwa 10 bis 50°/0 Carbonsäurechlorid oder Sulfonsäurechlorid. bezogen auf das Gewicht des organischen Isocyanats in dem Gemisch, verwendet.
  • Das Verfahren ist besonders für die Gewinnung von organischen Diisocyanaten wertvoll, die in einem Reaktionsgemisch vorliegen, das durch Umsetzung von Phosgen mit dem entsprechenden aromatischen Diamin oder Diaminsalz in einem inerten organischen flüssigen Verdünnungsmittel gebildet ist. Solche inerte organische flüssige Verdünnungsmittel können Siedepunkte unterhalb oder oberhalb demjenigen des während der Reaktion gebildeten organischen Isocyanatprodukts besitzen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann zur Gewinnung von organischen Isocyanaten allgemein angewendet werden, d. h. von aliphatischen, cycloaliphatischen.
  • Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, heterocyclischen und Aryl-, Mono-, Di- und Polyisocyanaten. Beispiele für organische Isocyanate, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Umsetzung von Phosgen mit dem entsprechenden Amin gewonnen werden können, sind Hexylisocyanat aus Hexylamin, Octylisocyanat aus Octylamin, Dodecylisocyanat aus Dodecylamin, Octadecylisocyanat aus Octadecylamin, Tetramethylendiisocyanat aus Tetramethylendiamin, Pentamethylendiisocyanat aus Pentamethylendiamin, Octamethylendiisocyanat aus Octamethylendiamin, Undecamethylendiisocyanat aus Undecamethylendiamin, Dodecamethylendiisocyanat aus Dodecamethylendiamin, 3,3'-Diisocyanatdipropyläther aus 3,3'-Diaminodipropyläther u. dgl., Cyclohexylisocyanat aus Cyclohexylamin, Tetrahydrou-naphthylisocyanat aus Tetrahydro-a-naphthylamin, Tetrahydro - /i - naphthylisocyanat aus Tetrahydroi-naphthylamin u. dgl., Xyloldiisocyanate aus Xylylendiaminen, Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat aus 4,4'-Diaminodiphenylmethan, ß,ß'-Diphenylpropan-4,4'-diisocyanat aus 4,4'-Diamino-p-diphenylpropan u. dgl., Benzylisocyanat aus Benzylamin, Phenyläthylisocyanat aus Phenyläthylamin, p-Isocyanatobenzylisocyanat aus p-Aminobenzylamin u. dgl., Phenylisocyanat aus Anilin, p-Cetylphenylisocyanat aus p-Cetylanilin, p-Dodecylphenylisocyanat aus p-Dodecylanilin, 5-Dodecyl-2-methylphenylisocyanat aus 5-Dodecyl-o-toluidin, 3-Nitro-4-dodecylphenylisocyanat aus 3-Nitro-4-dodecylanilin, p-Cetyloxyphenylisocyanat aus p-Cetyloxyanilin, m-Phenylendiisocyanat aus m-Phenylendiamin, p-Phenylendiisocyanat aus p-Phenylendiamin, 1-Methylphenylen-2,4-diisocyanat aus 1-Methylphenylen-2,4-diamin, Naphthylen-1,4-diisocyanat aus 1 ,4-Naphthalindiamin, 2,4-Toluylendiisocyanat aus 2,4-Toluoldiamin, 2,6 - Toluylendiisocyanat aus 2,6 - Toluoldiamin, 1,3,5 - Benzoltriisocyanat aus 1,3,5 - Benzoltriamin u. dgl., Tetrahydrofurfurylisocyanat aus Tetrahydrofurfurylamin u. dgl. Durch andere Reaktionen erzeugte Isocyanate können ebenfalls nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnen werden.
  • Bei einer bevorzugten Durchführungsweise der vorliegenden Erfindung wird eines aus der Klasse der oben definierten Carbonsäurechloride oder Sulfonsäurechloride direkt zu der aus der Reaktion von Phosgen mit dem entsprechenden aromatischen Amin oder einem Salz hiervon in einem inerten organischen flüssigen Verdünnungsmittel erhaltenen rohen flüssigen Reaktionsmasse zugegeben. Das erhaltene Gemisch wird einer Destillation unterworfen, um nacheinander das inerte organische flüssige Verdünnungsmittel (falls der Siedepunkt des verwendeten Verdünnungsmittels niedriger als derjenige des Isocyanats ist) und das organische Isocyanat abzutrennen, wobei der Rückstand im wesentlichen aus dem zugesetzten Carbonsäurechlorid oder Sulfonsäurechlorid besteht.
  • Ein zusätzlicher Vorteil dieser bevorzugten Ausführungsweise besteht darin, daß jegliche in dem Gemisch vorhandene oder während der Destillation erzeugte Nebenprodukte in Suspension oder Lösung in Gegenwart des Carbonsäurechlorids oder Sulfon- säurechlorids verbleiben und dieses verbleibende Material leicht aus dem Destillationsgefäß in flüssigem Zustand entfernt werden kann. Wenn das inerte Lösungsmittel einen höheren Siedepunkt als das organische Isocyanat besitzt, so liefert die Destillation des rohen Reaktionsgemisches das Isocyanat in hohen Ausbeuten, wobei der Rückstand im wesentlichen aus einem Gemisch des inerten Lösungsmittels und des Carbonsäurechlorids oder Sulfonsäurechlorids besteht.
  • Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewendete Destillationsverfahren wird in einer üblichen Weise durchgeführt. Wenn aufeinanderfolgende Destillationsstufen erforderlich sind wie in demjenigen Falle, bei welchem in dem rohen Reaktionsgemisch ein inertes flüssiges Verdünnungsmittel vorhanden ist, das bei einer Temperatur unterhalb des Siedepunkts des Isocyanats siedet, so kann das Verdünnungsmittel beispielsweise zuerst in einer getrennten Destillationsstufe und das Isocyanatprodukt in einer zweiten Destillationsstufe unter Verwendung einer zweiten Destillationskolonne gewonnen werden. Vorzugsweise wird das Carbonsäurechlorid oder Sulfonsäurechlorid zu dem rohen Reaktionsgemisch vor der ersten Destillationsstufe zugegeben, doch kann es gewünschtenfalls vor der Destillationsstufe, in der das Isocyanat entfernt wird, zugegeben werden. Die bei dem erfindungsgemäßen Destillationsverfahren angewendeten Temperatur- und Druckbedingungen hängen im allgemeinen von den Komponenten in dem zu destillierenden Gemisch, von dem zu gewinnenden besonderen Isocyanatprodukt u. dgl. ab.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken. Die Teile sind Gewichtsteile, falls es nicht anders angegeben ist.
  • Beispiel 1 Die Herstellung des Diisocyanats wurde in einem 3-1-Dreihalsrundkolben vorgenommen, der mit Gaseinleitungen für Stickstoff, Chlorwasserstoff und Phosgen, einem Paddelrührer und einem wassergekühlten Kühler ausgestattet war. Der wassergekühlte Kühler stand in Entlüftungsverbindung mit einem Trockeneiskühler, der am oberen Ende eines graduierten Behälters angebracht war, in welchem nicht umgesetztes Phusgen aufgefangen wurde. Der Auslaß des Trockeneiskühlers stand in Verbindung mit einem Natriumhydroxydwäscher, der zur Bestimmung der Menge des während der Phosgenierung freigesetzten Chlorwasserstoffs verwendet wurde. 183,5 g (1,5 Mol) 2,4-Toluylendiamin und 2000 g o-Dichlorbenzol wurden in den Kolben eingebracht, und durch Rühren wurde eine Lösung oder Suspension gebildet. Nach Spülen mit Stickstoff wurde wasserfreier Chlorwasserstoff in das gerührte Reaktionsgemisch bei 100 bis 110 C eingeleitet. Die erhaltene Aufschlämmung wurde dann auf 150 bis 155"C erhitzt, und Phosgen wurde bei dieser Temperatur unter weiterem Rühren eingeleitet. Es war ein Uberschuß von etwa 25ovo Phosgen erforderlich, um eine 1000/oige Umwandlung, gemessen durch die Menge an während des Phosgenierungsverfahrens, das nach 6 Stunden beendet war, freigesetztem Chlorwasserstoff, zu erzielen. Das System wurde dann mit Stickstoff durchspült, und das Reaktionsgemisch wurde in mehrere Anteile geteilt, die unter verschiedenen Bedingungen aufgearbeitet wurden.
  • Beispiel 2 Ein Anteil (31,50/0) der wie oben beschrieben erhaltenen rohen Lösung von Beispiel 1 wurde in einen 1-1-Rundkolben eingebracht, der mit einer mit Glasspiralen gepackten 15,24-cm-Glassäule ausgestattet war. Der Hauptteil des o-Dichlorbenzols destillierte zwischen 35 und 40"C bei 1 bis 2 mm Druck, und das Toluylendiisocyanat ging bei 80 bis 85"C bei 0,5 bis 1,0 mm Druck über. Es wurden so 53,2 g (64,50/( der Theorie) Toluylendiisocyanat, n2D = 1,5678, erhalten.
  • Beispiel 3 Zu einem anderen Anteil (23,7°/o) der wie oben beschrieben erhaltenen rohen Lösung von Beispiel 1 wurden 22 g 2-Naphthalinsulfonylchlorid zugegeben und das o-Dichlorbenzol und das Toluylendiisocyanat wurden im Vakuum wie im Beispiel 2 destilliert. Es wurden insgesamt 53,7 g (86,50/0 der Theorie) Toluylendiisocyanat, n2D2= 1,5678, erhalten.
  • Beispiel 4 Zu einem weiteren Anteil (25,2°/o) der wie oben beschrieben erhaltenen rohen Lösung von Beispiel 1 wurden 22 5 g 1-Naphthoylchlorid zugegeben, und das o-Dichlorbenzol und Toluylendiisocyanat wurden im Vakuum wie im Beispiel 2 destilliert. Es wurden 58,0 g (88,5°lo der Theorie) Toluylendiisocyanat, n2D = 1,5652, erhalten.
  • Beispiel 5 Das Verfahren zur Herstellung eines Toluylendiisocyanats wurde unter genau den gleichen Reaktionsbedingungen wie im Beispiel 1 wiederholt.
  • Zu einem Anteil (29,7°/o) der erhaltenen rohen Lösung wurden 22,4 g Stearoylchlorid zugegeben, und das o-Dichlorbenzol und das Toluylendiisocyanat wurden im Vakuum wie im Beispiel 2 destilliert. Es wurden so 56,8 g (87,2°/o der Theorie) Toluylendiisocyanat, n2D' = 1,5665, erhalten.

Claims (8)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Gewinnung eines organischen Isocyanats aus einem das Isocyanat enthaltenden rohen Reaktionsgemisch, d ad urch g e k e n n -zeichnet, daß das Isocyauat aus dem Gemisch in Gegenwart von etwa 5 bis etwa 200°/o, bezogen auf das Gewicht des Isocyanats, eines Carbonsäure- oder Sulfonsäurechlorids der allgemeinen Formel CH3(CH2)nR (A) in der 7t eine ganze Zahl von 5 bis 20 einschließlich und R die Gruppe - COCl oder - SO2Cl bedeutet; oder Rl(CH. )R (B) in der n eine ganze Zahl von 1 bis 4, R1 einen Phenyl- oder Naphthylrest und R2 die Gruppe - COCl oder - SO2Cl bedeutet; oder in der R3 ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und R4 eine Gruppe - COCI oder - SO.Cl bedeutet: oder in der R5 einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und R6 die Gruppe COCl oder - SOoCI bedeutet; oder Gemischen hiervon destilliert wird, wobei das Carbonsäure- oder Sulfonsäurechlorid unter den Bedingungen der Destillation flüssig ist und einen Siedepunkt besitzt, der höher als derjenige des Isocyanats ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das rohe Reaktionsgemisch eine Lösung des organischen Isocyanats in einem inerten organischen flüssigen Verdünnungsmittel ist.
  3. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Isocyanat ein aromatisches Isocyanat ist.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Isocyanat 2,4-Toluylendiisocyanat ist.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 5 bis etwa 50"in an Carbonsäure- oder Sulfonsäurechlorid, bezogen auf das Gewicht des Isocyanats, verwendet werden.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Sulfonsäurechlorid 2-Naphthalinsulfonylchlorid verwendet wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Carbonsäurechlorid 1-Naphthoylchlorid verwendet wird.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Carbonsäurechlorid Stearoylchlorid verwendet wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 437 867.
DEO9318A 1962-04-02 1963-03-27 Verfahren zur Gewinnung eines organischen Isocyanats Pending DE1231689B (de)

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EP2540702A2 (de) 2011-06-30 2013-01-02 Buss-SMS-Canzler GmbH Verfahren zur Gewinnung von Toluylendiisocyanat aus flüssigen Rückständen der Toluylendiisocyanatherstellung

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BE630474A (fr) 1963-11-04
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