DE1231220B - Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung eines Hydroxylammoniumsalzes - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung eines HydroxylammoniumsalzesInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
COIb
Deutsche KL: 12 i-21/14
Nummer: 1231220
Aktenzeichen: C 34526IV a/12 i
Anmeldetag: 2. Dezember 1964
Auslegetag: 29. Dezember 1966
Hydroxylammoniumsalze, wie z. B. Hydroxylammoniumchlorid, werden als Reduktionsmittel in
der chemischen Industrie und im photographischen Gewerbe sowie zur Herstellung von Methyläthylketoxim
verwendet, das man als Mittel zur Verhinderung einer Hautbildung in Farbansätzen benutzt.
Die Herstellung der Hydroxylammoniumsalze kann durch Umsetzung eines Nitroalkans mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen
mit einer starken Mineralsäure, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Salzsäure, in
wäßrigem Medium bei erhöhten Temperaturen erfolgen. Zweckmäßigerweise wird diese Umsetzung
unter einem Druck von ungefähr 2 bis 35 kg/cm2 und bei einer Temperatur zwischen etwa 120 und
19O0C während eines Zeitraumes von etwa 5 Minuten bis mehreren Stunden durchgeführt. Das Reaktionsprodukt dieser Umsetzung enthält außer dem
Hydroxylammoniumsalz und nicht umgesetztem Nitroalkan in wäßrigem Medium die dem Nitroalkan
entsprechende Carbonsäure.
Bisher war es schwierig, die Hydroxylammoniumsalze aus den genannten Reaktionsgemischen abzutrennen
und zu gewinnen. Besonders wenn als Ausgangsstoff 1-Nitropropan verwendet wird, gestaltet
sich die Abtrennung durch die Anwesenheit des Wassers als schwierig, da die im Gemisch ebenfalls
vorliegende Propionsäure als Lösungsvermittler für das 1-Nitropropan wirkt. Außerdem bildet sich ein
azeotropes Gemisch aus 82°/0 Wasser und 18% Propionsäure, so daß bei der Destillation dieser
Prozentsatz an Propionsäure verlorengeht.
Aufgabe der Erfindung war es daher, aus den genannten wäßrigen Reaktionsgemischen die Hydroxylammoniumsalze
mit einem hohen Reinheitsgrad von beispielsweise mehr als 90% abzutrennen und zu gewinnen.
Aus der USA.-Patentschrift 2 307 929 ist es bekannt, wäßrige Reaktionsgemische aus der Pyrolyse organischer
Nitrite mit Äther zu extrahieren, doch hat dieses Verfahren nichts mit dem vorliegenden gemein, da bei
der Pyrolyse keine schwer abtrennbaren Alkancarbonsäuren entstehen, so daß dort das dem vorliegenden
Verfahren zugrunde liegende Problem nicht besteht.
Das Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung eines Hydroxylammoniumsalzes aus einer wäßrigen
Reaktionsmischung, die durch Umsetzung eines primären Nitroalkans mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen mit
einer Mineralsäure und Wasser erhalten wurde, und die neben dem Hydroxylammoniumsalz der Mineralsäure
die dem Nitroalkan entsprechende Säure enthält, nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
daß man die Reaktionsmischung bei einer Temperatur
Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung
eines Hydroxylammoniumsalzes
eines Hydroxylammoniumsalzes
Anmelder:
Commercial Solvents Corporation,
Terre Haute, Ind. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. H. Willrath, Patentanwalt,
Wiesbaden, Hildastr. 18
Als Erfinder benannt:
Wallace F. Runge, Terre Haute, Ind. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 3. Februar 1964
(342284)
V. St. v. Amerika vom 3. Februar 1964
(342284)
oberhalb der Kristallisationstemperatur des Hydroxylammoniumsalzes
hält und sie durch eine Toluol enthaltende Lösungsmittel-Extraktionszone führt, aus
dieser Zone eine wäßrige Phase, die das Hydroxylammoniumsalz enthält, abzieht und aus der wäßrigen
Phase das Hydroxylammoniumsalz gewinnt.
In der Reaktionsmischung liegt das Hydroxylammoniumsalz vorzugsweise als Chlorid, Phosphat
oder Sulfat vor.
Das Produkt der Lösungsmittelextraktion trennt sich in eine organische Phase, die die Alkancarbonsäure
und nicht umgesetztes Nitroalkan enthält, und eine wäßrige Phase mit dem Hydroxylammoniumsalz,
der Mineralsäure und Wasser. Die organische Phase kann fraktioniert destilliert werden, um die Alkancarbonsäure,
das Nitroalkan und das Toluol voneinander zu trennen. Das Hydroxylammoniumsalz läßt
sich aus der wäßrigen Phase durch Abdestillieren des Wassers, gegebenenfalls zusammen mit der Salzsäure,
gewinnen. Bei Verwendung von Schwefelsäure oder Phosphorsäure wird diese Mineralsäure im allgemeinen
in einer solchen Menge eingesetzt, daß sie praktisch verbraucht wird und keine Schwierigkeiten bei der
Abtrennung des Salzes von der Säure auftreten.
Die Temperatur, auf der die Reaktionsmischung gehalten wird, hängt von der Zusammensetzung dieser
Mischung ab und liegt im allgemeinen in einem Bereich zwischen etwa 20 und 100cC. Da jedoch zweckmäßigerweise
auch der Siedepunkt des Toluols be-
609 74W354
I 231 220
rücksichtigt wird, wendet man vorzugsweise eine höchste Temperatur von etwa 85°C an.
Obwohl sich Reaktionsmischungen der unterschiedlichsten Zusammensetzung nach dem vorliegenden
Verfahren trennen lassen, arbeitet dieses Verfahren besonders wirtschaftlich, wenn die wäßrigen Reaktionsgemische
etwa 10 % Hydroxylammoniumsalz und etwa 10% Alkancarbonsäure enthalten. Das Verhältnis
von Toluol zu roher Reaktionsmischung kann unterschiedlich sein. Im allgemeinen verwendet man
etwa 0,5 bis 5 Gewichtsteile oder mehr Lösungsmittel pro Gewichtsteil der Reaktionsmischung. Vorteilhafterweise
kann das Gewichtsverhältnis ungefähr 1:1 betragen, da die Verwendung von mehr Lösungsmittel
als erforderlich keinen Vorteil bietet.
Die Verweilzeit der Reaktionsmischung in der Lösungsmittel-Extraktionszone hängt von der Zusammensetzung
des Reaktionsgemisches ab und liegt im allgemeinen zwischen etwa einer Minute und einer
Stunde. Dabei erfordern verdünntere Reaktionsmischungen eine größere Extraktionskolönne und infolgedessen
eine längere Verweilzeit. Vorzugsweise arbeitet man mit Gegenstromextraktion, da sie billiger
zu betreiben ist und kontinuierlich durchgeführt werden kann. Bei kleineren Einzelansätzen kann die Extraktion
jedoch auch beispielsweise in einem Scheidetrichter erfolgen.
Die nach dem Verfahren gewonnenen Hydroxylammoniumsalze besitzen einen hohen Reinheitsgrad
von etwa 90 bis 95 %.
Das folgende Beispiel dient der weiteren Erläuterung der Erfindung.
2156 g eines Zweiphasenreaktionsgemisches der folgenden Zusammensetzung:
Hydroxylammoniumchlorid 25,2%
Propionsäure 27,3 %
1-Nitropropan 7,2%
freies HCl 9,7%
H2O + andere Nebenprodukte 30,6%
wurden auf 75 bis 80° C gehalten, um Kristallisation zu vermeiden, und dem oberen Ende einer Gegenstrom-Extraktionskolonne,
deren Packung mit 225 cm3 Toluol gefüllt war, in einer Menge von 13,1 cm3/Min.
(9,03 cm3 wäßrige Phase + 4,06 cm3 organische Phase) zugeführt. Am Boden der Extraktionskolonne wurde
Toluol in einer Menge von 9,55 cms/Min. eingeleitet. Das ganze System wurde während des Betriebs auf
75 bis 80° C gehalten.
Vom oberen Ende der Kolonne wurde ständig eine organische Phase und vom Boden der Kolonne ständig
eine wäßrige Phase abgezogen. Das Gerät bestand aus zwei Kolben für die Schichtentrennung an der Spitze
und am Boden einer mit Glasspiralen von 4 mm gepackten Kolonne. Nach dem Durchgang durch die
Kolonne verteilten sich die im Reaktionsgemisch vorhandenen Produkte wie folgt:
Organische Phase
Hydroxylammoniumchlorid 0,47 %
Propionsäure + Verunreinigungen
in Spuren 99,7%
1-Nitropropan 100%
HCI 0,0%
Wäßrige Phase
Hydroxylammoniumchlorid 99,6 %
Propionsäure 0,3 %
1-Nitropropan 0,0%
HCl 100%
Die organische Phase wurde fraktioniert destilliert, um die Propionsäure und das 1-Nitropropan sowie das
Toluol abzutrennen. Die wäßrige Phase wurde zur Trockene eingedampft, wobei die Propionsäure und
Salzsäurerückstände mit Wasser abdestillierten und Hydroxylammoniumchlorid von 93%iger Reinheit als
fester Rückstand auskristallisierte.
Claims (2)
1. Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung eines Hydroxylammoniumsalzes aus einer wäßrigen
Reaktionsmischung, die durch Umsetzung eines primären Nitroalkane mit 2 bis 10 Kohlen-
.- 35 stoffatomen mit einer Mineralsäure und Wasser erhalten wurde und die neben dem Hydroxylammoniumsalz
der Mineralsäure die dem Nitroalkan entsprechende Säure enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Reaktionsmischung bei einer Temperatur oberhalb der
KristaUisationstemperatur des Hydroxylammoniumsalzes hält und sie durch eine Toluol enthaltende
Lösungsmittel-Extraktionszone führt, aus dieser Zone eine wäßrige Phase, die das Hydroxylammoniumsalz
enthält, abzieht und aus der wäßrigen Phase das Hydroxylammoniumsalz gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Reaktionsmischung das Hydroxylammoniumsalz
als Chlorid, Phosphat oder Sulfat vorliegt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 307 929.
USA.-Patentschrift Nr. 2 307 929.
609 749/354 12.66 © Bundesdruckerei Berlin
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Family Applications (1)
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