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Vorrichtung zum Schweißen von Rohrteilen Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Schweißen von Rohrteilen, insbesondere zum Anschweißen von Endflanschen
an gebogenen Rohren.
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Es ist bekannt, eine feste senkrechte Säule oben mit einer Halterung
für zu schweißende Werkstücke zu versehen, wobei der Schweißer auf einem Hocker
sitzend die Schweißarbeit an dem Werkstück ausführt.
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Wenn zylindrische Körper zu schweißen sind, so muß der Schweißer in
diesem Fall um das Werkstück herumgehen, was unbequem ist. Andererseits können die
Werkstücke gedreht werden, was aber einen größeren Aufwand bedeutet, insbesondere
dann, wenn es sich um etwas längere gebogene Rohre handelt, an denen Endflansche
angeschweißt werden müssen. In diesem Fall wird beim Drehen der Rohre auch viel
Platz benötigt.
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Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, den Schweißer auf einfache
Weise um das in bequemer Arbeitsstellung festgehaltene Werkstück herumzuführen und
zugleich die bei der Schweißarbeit entstehenden Gase genau über der Schweißstelle
abzusaugen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schweißvorrichtung
ein Tragrohr enthält, das die Säule unter Bildung eines allseitig geschlossenen
Ringraums umgibt und an dem ein Ausleger mit einem Sitz für den Schweißer und ein
Anschlußstutzen für eine mit dem Ringspalt verbundene Leitung befestigt ist, die
an ihrem freien Ende in unmittelbarer Nähe der Halterung einen Absaugetrichter für
die beim Schweißen entstehenden Gase aufweist.
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Dieser Aufbau ist besonders einfach und erfordert wenig Herstellungskosten.
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Drehbare Teile sind bei Schweißvorrichtungen grundsätzlich nicht neu.
Es ist beispielsweise bekannt, bei Rohrbrennschneidmaschinen den Schneidbrenner
um das Rohr herumlaufen zu lassen. Ferner ist es beim Schweißen großer Blechbehälter
bekannt, eine fahrbare Vorrichtung nach Art eines Wagens vorzusehen, die an den
Schweißnähten entlang um den Blechbehälter bzw. einen Kessel herumgeführt wird,
wobei auf dem Wagen ein Sitz für den Schweißer vorgesehen ist. In allen diesen Fällen
handelt es sich nicht um die Aufgabe, insbesondere bei ungünstig geformten zylindrischen
Werkstücken wie gebogenen Rohren, eine ortsfeste Schweißvorrichtung dadurch zu verbessern,
daß sich der Schweißer auf einem Sitz um das für die Schweißarbeit in die entsprechende
Lage gebrachte Werkstück herum bewegen kann. Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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F i g.1 zeigt eine Vorrichtung zum Anschweißen von Endflanschen an
gebogenen Rohren; F i g. 2 zeigt einen anderen Werkstückhalter zur Vorrichtung nach
F i g. 1 für T-Stücke od. dgl.
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Aus F i g. 1 ist eine senkrechte, zylindrische Säule 1 ersichtlich,
die im Boden verankert ist oder auf einer besonderen Arbeitsbühne 2 steht. Die Säule
trägt oben ein Drucklager und unten ein Radiallager zur Lagerung und Führung eines
Tragrohrs 4. An dem Tragrohr 4 ist ein Ausleger 5 mit einem senkrecht einstellbaren
Sitz 6 angebracht, der sich in solcher Entfernung von der Säule befindet, daß der
Schweißer bequem arbeiten kann.
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Die Säule 1 ist oben mit einem senkrechten Zapfen 7 versehen, der
einen kleineren Durchmesser als der Hauptteil der Säule hat. Dieser Zapfen trägt
den eigentlichen Halter für das Werkstück, der aus einer Grundplatte 8 besteht,
die auf einem Kragen um den Zapfen 7 herum ruht und mittels eines Keils gegen Drehung
gegenüber dem Zapfen gesichert ist. Ein Ring 9, der mit der Platte 8 durch mehrere
Arme 10 verbunden ist, dient als Handrad zum Bewegen des Halters und außerdem als
Stütze für den Schweißer. Die Grundplatte 8 trägt ferner einen Konus 11,
auf den Endflansche 12 von verschiedenem Durchmesser aufgesetzt werden können,
die infolge ihres Gewichts und ihrer Form auf dem Konus sicher gehalten werden.
Wenn
es sich daraum handelt, einen Endflansch 12 an ein gebogenes Rohr 13 anzuschweißen,
wird das Rohr mittels einer einstellbaren Vorrichtung, die hier als Kette 14 dargestellt
ist, in solcher Weise aufgehängt, daß ein Ende des Rohrs sich am Endflansch befindet.
Je nach der Form des Flansches liegt das Rohrende dabei stumpf am Flansch an oder
ragt in den Flansch hinein. Der Schweißvorgang wird dann in bekannter Weise vorgenommen.
Der Schweißer beginnt mit seiner Arbeit unterhalb des gebogenen Teiles des Rohrs
und bewegt sich vorzugsweise mittels seiner Füße um die Säule herum, so daß die
Schweißarbeit an der Stelle endet, wo sie begonnen wurde, nämlich unterhalb des
gebogenen Teiles des Rohrs. Um bei der Schweißarbeit entstehende Gase abzusaugen,
ist ein Absaugetrichter 15 in entsprechender Lage gegenüber der Schweißstelle vorgesehen.
Durch eine gebogene Rohrleitung 16, die an einem am Tragrohr 4 befestigten Anschlußstutzen
angebracht ist und mit ihm rotiert, ist der Absaugetrichter mit dem Ringraum zwischen
dem Tragrohr 4 und der Säule 1 verbunden. An diesen Ringraum ist eine Absaugleitung
17 angeschlossen, die in der Säule 1 nach oben führt und in gleicher Höhe mündet
wie die gebogene Rohrleitung-16.
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Mittels einer anderen Ausführung des Halters kann die Vorrichtung
auch für Schweißarbeiten an kurzen Rohrstücken benutzt werden. Der in F i g. 2 dargestellte
Halter dient dazu, Abzweigstücke an ein Rohr anzuschweißen, um ein T-Stück zu erhalten.
Die Grundplatte 8 ist hier dieselbe wie bei der Ausführung nach F i g. 1 und trägt
mittels der Arme 10 den Ring 9. Auf der Unterseite der Platte befindet sich eine
Muffe 3, die auf den Zapfen 7 aufgesetzt wird, wodurch der Halter fest auf der Säule
sitzt. An Stelle des Konus nach F i g. 1 sind hier zwei gabelförmige Auflagen 18
vorhanden. Diese sind senkrecht einstellbar, so daß ihre Lage den verschiedenen
Werkstücken angepaßt werden kann.
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In F i g. 2 ist ein Werkstück strichpunktiert angedeutet, und zwar
ein Rohrstück 19 mit Endflanschen 20, mit dem ein Abzweig 21 mit Endflansch 22 durch
eine Schweißnaht 23 verbunden ist. Die beiden Endflansche 20 können am Rohrstück
19 und auch der Endflansch 22 am Abzweig 21 in beliebiger Weise befestigt werden.
Die hier erwähnte Vorrichtung kann dazu benutzt werden, aber die kurzen Abmessungen
und die geraden Verbindungen machen es möglich, rotierende Vorrichtungen einfacher
Art zu benutzen. Eine Schwierigkeit ergibt sich bei der Verbindung zwischen dem
Abzweig 21 und dem Rohrstück 19. Letzteres wird daher auf die gabelförmigen Auflagen
gelegt, und der Abzweig wird oben in der beabsichtigten Lage aufgesetzt. Beide Teile
sind in diesem Fall in bekannter Weise so geformt, daß die Berührungsflächen aufeinanderliegen
und die Schweißarbeit wie schon erwähnt vorgenommen wird, indem sich der Schweißer
selbst um das Werkstück herumdreht.
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Mit Hilfe verschiedener Halter kann die Vorrichtung zum Verschweißen
von Rohrteilen verschiedener Art benutzt werden, wobei die Arbeit stark vereinfacht
und damit die Kosten für die Schweißarbeit erheblich vermindert werden.