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Durchlaufbügelpresse für Wäschestücke od. dgl. Die Erfindung bezieht
sich auf eine taktweise mit mehreren Preßstationen arbeitende Durchlaufbügelpresse
zum aufeinanderfolgenden Preßbügeln von auf Förderbändern durch die Preßstrecken
durchgeführten Wäschestücken od. dgl.
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Es sind Preßeinrichtungen bekannt, bei denen zwei oder mehr Preßstationen
mit Abstand hintereinander angeordnet sind und ein durchlaufendes Bandsystem zum
Transport des zu bügelnden Wäschestückes vorgesehen ist. Zwischen zwei Preßstationen
ist eine Wendevorrichtung vorgesehen, die wie ein Gatter von unten her auf das in
Bewegung befindliche Wäschestück einwirkt, es von einem Förderband abhebt, um
180' schwenkt und an anderer Stelle wieder auf das Förderband auflegt.
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Eine andere bekannte Preßeinrichtung weist einen Drehtisch und zwei
stationäre Preßstationen auf, durch die das zu bügelnde Wäschestück ohne Wendung
hindurchgeführt wird. Zwar kann man damit auf verhältnismäßig geringem Raum arbeiten,
man muß jedoch in Kauf nehmen, daß das zu bügelnde Wäschestück nur von einer Seite
her mit den beheizten Preßplatten in Berührung kommt und eine Wendung des Wäschestückes
zwischen den Preßstationen nicht ohne weiteres vorgenommen werden kann. Außerdem
kann eine Drehtischpresse keine unbeschränkt großen Wäschestücke verarbeiten, da
sonst der konstruktive Aufwand und das Gewicht der Presse unverhältnismäßig groß
sein würde.
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Bei der anderen geradlinigen Preßeinrichtung muß ein erheblicher Platzbedarf
in Kauf genommen werden, weil sämtliche Arbeitsstationen hintereinander angeordnet
sind. Im besonderen nimmt die Wendevorrichtung erheblichen Platz in Anspruch. Auch
bei dieser Vorrichtung ist man auf eine Flächenbegrenzung der zu bügelnden Wäschestücke
angewiesen, weil auch hier der konstruktive Aufwand und das Gewicht der Maschine
unverhältnismäßig groß sein würde, wenn man beispielsweise Tischtücher oder Bettwäsche
pressen wollte.
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Schließlich ist eine Druchlaufbügelpresse vorgeschlagen worden, welche
an sich geeignet wäre, diese Nachteile zu beseitigen. Bei dieser Bügelpresse sind
zwei übereinander angeordnete Preßstationen vorgesehen, die vom Wäschestück nacheinander
durchlaufen werden sollen. Es wird allerdings nicht offenbart, wie das Wäschestück
von der einen zur anderen Preßstation unter Umwendung transportiert werden soll.
Zum Transport des Wäschestückes durch die einzelnen Preßstationen werden endlos
umlaufende Förderbänder verwendet.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ausgehend von der vorgeschlagenen,
aber nicht vorbekannten Durchlaufbügelpresse mit übereinanderliegenden Preßstationen
eine Lösung zu finden, die das passergenaue selbständige Durchlaufen des Wäschestückes
sowie dessen einwandfreies Wenden zwischen den Preßstationen ermöglicht, Platz spart
und mit anderen Wäschebearbeitungsmaschinen kombiniert werden kann.
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Das Wesen der Erfindung besteht in der Kombination folgender für sich
bekannter oder vorgeschlagener Merkmale, nämlich, daß die Preßstationen übereinander
angeordnet sind, daß jeder Preßstation ein nur in deren Bereich umlaufendes endloses
Förderband zugeordnet ist, daß zwischen beiden Preßstrecken eine von beiden Preßstrecken-Förderbändern
gemeinsam umschlungene und diese antriebsmäßig kuppelnde Umkehrwalze vorgesehen
ist, daß am Ausgabeende der zweiten Preßstrecke eine weitere zusätzlich von einem
in Einspeiserichtung abgebenden Ausspeiseförderband umschlungene Umkehrwalze angeordnet
ist und daß das Ausspeiseförderband mittels der zweiten Umkehrwalze antriebsmäßig
mit dem zweiten Preßstrecken-Förderband gekuppelt ist.
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Die Einzelmerkmale der Erfindung sind bekannt oder Gegenstand eines
älteren Rechts. Ihre gesamte Kombination zum Gegenstand der Erfindung ist neu, fortschrittlich
und erfinderisch. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Durchlaufpresse ergibt sich
daraus, daß sie ein Minimum an Platzbedarf in Anspruch nimmt und trotzdem in der
Lage ist, größere Wäschestücke zu bügeln und zu pressen. Man kann die Leistung einer
solchen Presse nach einer bekannten Lehre auch steigern, indem die Preßzeit der
einzelnen Preßstation geringer bemessen wird, als dies bei Verwendung einer einzigen
Presse an sich notwendig ist. Dabei wird aber der zusätzliche Vorteil erzielt, daß
das zu pressende Wäschestück zwischen den Preßstationen
gewendet
werden kann, ohne daß die Wendeeinrichtung einen erheblichen Platz wid bei den vorbekannten
Vorrichtungen einnimmt. Somit kann die erfindungsgemäße Presse billig und
mit geringem Gewicht hergestellt werden.
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Schließlich ergibt sich ein zusätzlicher Vorteil dadurch, daß der
Gegenstand der Erfindung nicht die Verwendung von zusätzlichen Steuerungsmitteln
für die Wendevorrichtung der vorbekannten Vorrichtung benötigt und daß die Bewegungsvorgänge
des erfindungsgemäßen Gegenstand auf einfachste Weise zu steuern sind.
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Weil das Wäschestück nach Verlassen der zweiten Preßstation im Sinne
der Erfindung nochmals gewendet wird, erfolgt eine Ausspeisung in derselben Lage,
wie das Wäschestück eingespeist worden ist. Dadurch ist man in der Lage, das Wäschestück
automatisch zu- und abzuführen und beispielsweise eine Abwälzfaltung unmittelbar
anzuschließen, weil Zu- und Ab-
führung an entgegengesetzten Seiten der Maschine
stattfinden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispieles
schematisch dargestellt, wobei eine Durchlaufbügelpresse in einer Seitenansicht
gezeigt wird.
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Das Bügelgut (Wäschestück) wird bei A auf das Förderband
6 aufgelegt. Der vordere Rand B des Wäschestücke-s A wird von einer
Halteleiste 1 festgeklemmt, die ihren Antrieb durch den Zylinder 2 erhält.
Zur Betätigung dieser Halteleiste 1 kann ein Fußschalter verwendet werden,
der ein Ventil irn Steuerkreislauf zur Füllung oder Schließung des Zy-
linders
2 regelt. Ist das Wäschestück A am Rand B festgehalten, dann kann
es auf dem Förderband 6 ausgebreitet und ausgestreift werden. Anschließend
öff-
net sich die Halteleiste 1 wieder, woraufhin das Wäschestück
1 eingefahren werden kann. Diese Einzugbewegung wird mit Hilfe des Förderbandes
6 vor-genommen, das von dem Zylinder 3 aus angetrieben wird.
Dieser Zylinder 3 wirkt auf einen Kettentrieb 4 ein, mit dessen Hilfe die
Umlenkwelle 5 für das Förderband 6 taktweise in Drehung gesetzt wird.
Zweckmäßigerweise ist ein nicht dargestellter Freilauf mit der Umlenkwelle
5 verbunden, damit beim Rückgang des Zylinders 3 das Förderband
6 sich nicht in der entgegengesetzten Richtung rückwärts drehen kann.
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Das Förderband 6 bringt das Wäschestück genau zwischen den
Auflagetisch 7 und die Heizplatte 8 der unteren Preßstation. Ein vorher
eingelegtes Wäschestück befindet sich dann zwischen den Preßplatten
8
und 9 der zweiten Preßstation. Der einzige unterhalb der Preßstation
7, 8 vorgesehene Preßzylinder 10
preßt den Auflegetisch 7 gegen
die Heizplatte 8 und beide Platten 7, 8 wiederum gegen die zweite
Heizplatte 9, so daß gleichzeitig zwei Wäschestücke gepreßt werden.
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Während dieser Preßzeit wird bei A ein neues Wäschestück aufgelegt.
Es wiederholt sich derselbe Vorgang. Das zwischen den Preßplatten 7, 8 befindliehe
Wäschestück wird bei Bewegung des Förderbandes 6 in den Raum zwischen die
Preßplatten 8, 9
weiterbewegt, wohingegen das bei A aufgelegte neue
Wäschestück in den Raum zwischen die Preßplatten 7, 8 hineintransportiert
wird. Daraufhin wird nochmals - also das zweitemal - gepreßt. Die
Summe beider Preßzeiten soll ungefähr der notwendigen Einzelpreßzeit für die Wäschestücke
entsprechen, um dieses vollkommen trocken zu erhalten. Im Ausführungsbeispiel ist
der Auflagetisch 7 als eine beheizte Platte vorgesehen, welche auf ihrer
Oberseite mit einem nicht dargestellten federnden Belag und den üblichen Bezügen
versehen ist. Bei der Heizplatte 8 handelt es sich hingegen um eine Kombination
zwischen Heizplatte und Auflagetisch. Die untere Seite 24 der Heizplatte ist blank
ausgebildet, während die obere Seite 25 mit einem federnden Belag und den
üblichen Bezügen versehen ist.
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Zwischen den Preßplatten 7, 8 sind Federn 22 vorgesehen, die
durch ihre Vorspannung einen genügend großen Abstand zwischen beiden Platten
7, 8 gewährleisten. Sämtliche Platten 7, 8, 9 können in den Führungssäulen
23 gelagert sein. Die obere Preßplatte 9
ist zweckmäßigerweise starr
angeordnet. Sie dient als Widerlager für das gefederte Anpressen der Heizplatte
8. Zufolge der Federn 22 gelingt es, den Anpreßdruck auf beide Wäschestücke
konstant einwirken zu lassen.
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Das Transportbandsystern ist beim Ausführungsbeispiel in mehreren
Einzelbänder 6, 11 und 12 aufgeteilt. Das Transportband 6 wird, wie
es bereits erwähnt wurde, über die Umlenkwelle 5 angetrieben und die zusätzlichen
Umkehrwalzen 14, 15 und 13'
geführt. Die Welle 15 ist deswegen
so hoch angeordnet, damit ein möglichst großer Umschlingungswinkel um die Umkehrwalze
13' erfolgt, weil an dieser Stelle eine übergabe des zwischen den Platten
7, 8 gepreßten Wäschestückes auf das zweite Förderband 11 erfolgt.
Dieses Förderband 11 ist ebenfalls über die Umkehrwalze 13' geführt
und durch die kleineren Umlenkrollen 16, 17 in eine Richtung gebracht worden,
daß es den freien Raum zwischen den Preßplatten 8,9 durchläuft und in diesen
Raum das Wäschestück mitnimmt. Im Bereich der Umkehrwalze 13' erfolgt ein
Wenden des Wäschestückes um 1801>, ohne daß für dieses Wenden ein erheblicher Platz
in Anspruch genommen werden muß. Es ist somit der Vorteil gegeben, daß das
die Vorrichtung durchlaufende Wäschestück von beiden Seiten her mit der blanken
Heizplattenfläche in Berührung kommt, so daß ein günstigerer Bügeleffekt
und eine bessere Trocknung insbesondere bei Wäschestücken, die mehrere Stofflagen
haben (wie z. B. Kopfkissen), erzielt werden.
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Die Strecke zwischen der Halteleiste 1 und dem Ende
26 der Preßplatte 7, 8 ist etwa die gleiche wie zwischen diesem Ende
26 und dem Ende 27 der Platte 9. Auf diese Weise wird erreicht,
daß die in die Vorrichtung eingezogenen Wäschestücke ständig deckungsgleich in den
Preßstationen übereinander liegen und vollflächig von den Preßplatten erfaßt werden.
Man kann natürlich diese Maßrelationen auch anders wählen, indem man beispielsweise
vom Hub des Zylinders 3 ausgeht und unter Berücksichtigung des Übersetzungsverhältnisses
den Abstand der Umkehrwalze 13' von den Heizplatten 7, 8, 9 so wählt,
daß der entlang der Bewegungsbahn des Wäschestücke.s gemessene Weg von dem Mittelpunkt
der Preßplatte 7 zum Mittelpunkt der Preßplatte 9
dem größten Arbeitshub
des Zylinders 3 entspricht.
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Das Förderband 11, welches also die Aufgabe hat, das Wäschestück
vom Förderband 6 zu übernehmen und zwischen die Preßplatten 8, 9 hindurchzuführen,
ist ebenfalls endlos ausgebildet und über die Urnkehrwalze 18, 13 geführt.
Die Welle 18 dient ebenfalls - wie die Wel16 15 - dazu, einen
möglichst großen Umschlingungswinkel um die Umkehrwalze 13 zu gewährleisten,
weil an dieser Stelle eine übergabe
des nunmehr doppelt gepreßten
Wäschestückes auf das Förderband 12 erfolgen soll, das ebenfalls um die Umkehrwalze
13 geführt ist. Dieses Förderband 12 dient im wesentlichen dazu, das doppelseitig
gepreßte Wäschestück zur Ablage bereitzuhalten oder einer Faltvorrichtung zu übergeben.
Jedenfalls ist es möglich, auf irgendeine Weise das gepreßte Wäschestück bei
C zu entnehmen. Die Umlenkwellen 19, 20 und 21 dienen einerseits zur
Spannung des Förderbandes 12 und andererseits zur Umlenkung um die Preßstationen
7, 8, 9.
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Es ist also leicht einzusehen, daß Wäschestücke beliebig großer Fläche
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung hindurchgeführt werden können. Selbstverständlich
müssen die Preßplatten 7, 8, 9 diesen großen Wäschestücken in der Größe angepaßt
sein. Da sie aber etagenweise übereinanderliegen, nehmen sie keinen über das notwendige
Maß hinausgehenden Platz in Anspruch. Besonders zweckmäßig ist die Art der Umlenkung
des Wäschestückes. Während bei den vorbekannten Vorrichtungen der Platzbedarf für
solche Umlenkvorrichtungen mindestens der doppelten Länge des zu pressenden Wäschestückes
entspricht, nehmen die Umkehrvorrichtungen 13, 13' der Erfindung einen wesentlich
geringeren Platz in Anspruch.