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Gerät zum Abtragen von Halden Zusatz zum Patent: 1 161215 Sehüttgüter,
wie-Brennstoffe, Steine, Erden u. dgl., werden vor ihrer technischen Verarbeitung
im allgemeinen auf Vorrat gelagert. Diese Vorratshaltung soll einen Ausgleich zwischen
der oft diskontinuierlichen Zufuhr und der davon unabhängigen diskontinuierlichen
bzw. kontinuierlichen Entnahme schaffen und schließlich auch, um eine gewisse Vergleichmäßigung
des mit unterschiedlicher Qualität ankommenden Gutes zu erreichen. Da die zu stapelnden
Sehüttgutmengen mit Steigerung der Leistung der verarbeitenden Industrien immer
größer werden, geht man mehr 'ZUF Benutzung Voll Halden zur Stapelung von Schüttgütern
über.
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Das Aufschütten der -Halden - geschieht in der Regel - durch Absetzgeräte,
die parallel zur Halden längsachse kontinuierlich hin- und herfahren und dabei die
Halde in horizontalen Schichten aufbauen.
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Das Hauptpatent -betrifft ein Gerät zum Abtragen von Halden mit-einem
gegen die-abzutragende Böschung verfahrbaren, -am Böschungsfuß angeordnet ten Brückenträger,
der- ein die- gesamte Böschung bestreichendestSchütfgerät, ein Aufuahmegerät und
ein Abförderband trägt, das im Innern- - eines sich über, dem Böschungsfuß erstreckenden
rotierenden Rohres angeordnet ist, das mit-über dem Umfang schraubenförmig verteilten
Öffnungen versehen ist, ,denen sich im Schürfbereich überschneidende Schürfeimer
zugeordnet sind.
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-Das von dem Schürfgerät von der ganzen - Fläche der Haldenböschung--gelöste,
sich am. Haldenfuß ansammelnde Gut -wird von den - Schaufeln des Sehaufelrohres
aufgenommen, auf das Abförderband geleitet und von diesem einem parallel zur Halde
stationär angeordneten Transportband zugeführt.
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Durch diese Anordnung wird die Halde im vertikalen Querschnitt gleichmäßig
über die ganze Fläehe der Håldenböschung- abgetragen, weil das sich am Haldenfuß
ansammelnde Gut über-die ganze Breite des- Haldenfußes ständig und gleichmäßig aufgenommen
wird.
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Durch die vielen Schaufeln wird bei 'einer Umdrehung des Schaufelrohres
an allen Stellen - des Haldenfußes mindestens- einmal oder sogar mehrmals etwas
Material aufgenommen und somit ein vollkommener Durchschnitt der in der-Halde vorhandenen
Gutsqualitäten dem Abförderband im Innern des Rohres aufgegeben, Wodurch eine ideale
Vergleichmäßigung des Mischungsverhältnisses des abzutragenden Gutes erreicht wird.
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Das Hauptpatent hat jedoch den Nachteil, daß es unter Aufrechterhaltung
einer gleichmäßigen Mischung des abzutragenden Gutes-das Gut nur nach
einer Seite
aus dem Schaufelrohirlaustragen kann. Es hat sich nun in der Praxis vielfach das
Bedürfnis gezeigt, den Austrag des abzutragenden Gutes wahlweise nach der einen
oder anderen Seite der Halde hin vorzunehmen. Dies ist z..B. dann notwendig, wenn
ein Haldenräumgerät - nadheinander für zwei oder mehrere Halden verwendet wird bzw.
wenn mehrere Haldenräumgeräte gemeinsam arbeiten und wechselweise eine bestimmte
Mischung von verschiedenen Halden erreicht wer.den soll.
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Damit das Haldenräumgerät. nach beiden Seiten ohne die erfindungsgemäße
Wirkung des Hauptpatents, nämlich die ideale Vergleichmäßigung des Mischungsverhältnisses
zu beeinträchtigen, entleeren kann, wird erfindungsgemäß voigeschlagen, daß das
Abförderband in an sich bekànhter Weise reversierbar ist und daß jeder Querschnitt
des Schaufelrohres die gleiche Anzahl von Schürfeimern aufweist, wobei die Schürfeimer
auf einer Rohrhälfte nach dem Verlauf einer linksgängigen Schråubenbahn und auf
der anderen Rohrhälfte nach dem Verlauf einer rechtsgängigen Schraubenbahn angeordnet
sind.
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Mit dieser Anordnung wird erreicht, daß das Abförderband, gleichgültig
nach-.welcher Seite das Gut aus dem Schaufelrohr ausgetragen wird, immer mit der
gleichen Menge und demwgleichenMischungsverhältnis mit Gut beaufschlagt'wird.
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Weitere Erlindungsgedanken sind in - den Unteransprüchen enthalten.
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In der Zeichnung ist ein xAusführungsbeispiel schematisch dargestellt,
und zwar z'eigt
A b b. 1 einen Querschnitt des gesamten Gerätes,
A b b. 2 eine Draufsicht auf das gesamte Gerät, A b b. 3 das Schaufelrohr, Abt.4
einen Schnitt gemäß Linie A-B in A b b. 3, Ab b. 5 eine Abwicklung des Schaufelrohres.
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Längs der Halde 1 sind Schienen 2 und 3 verlagert, auf welchen mittels
der Fahrwerke 4 bis 7 und Seitenschilder 8 und .9 ein Brückenträger 10 verfahrbar
ist. Der Brückenträger 10 besteht aus einem Gitterwerk in Forin - eines Kastenträgers.
Auf den Seitenschildern 8 und 9 ist das Schaufelrohr 13 mittels nicht dargestellter
Lager drehbar abgestützt.
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Die Lagerung des rotierenden Rohres erfolgt durch Gleit- oder Wälzlager,
wobei auf dem Umfang des Schaufelrohres 13 an einem Ende ein nicht dargestellter
Zahnkranz befestigt ist, der mit einem nicht dargestellten Ritzel im Eingriff. steht.
Dieses Ritzel wird über ein nicht dargestelltes Getriebe von einem Motor angetrieben.
Das Schaufelrohr 13 ist im Mantel in schraubenförmiger .Anordnung, aber mit gegenseitiger
Überdeckung ihrer Arbeitsbreite mit Schürfeimern 14 versehen, denen je eine öffnung
13 a zugeordnet ist, wobei die Schürfeimer auf der einen Rohrhälfte eine linksgängige,
und auf der anderen Rohrhälfte eine rechtsgängige Schraubenbahn aufweisen. Im Innern
des Schaufelrohres 13 befindet sich ein Abförderband 15, das von einer Schutzwand
16 und einem Abwurftrichter 17 -umgeben ist.
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Auf dem Brückenträger 10 ist weiterhin ein Oberbau 13 angeordnet,
an dem ein Ausleger 19 neigungsverstellbar in einem Drehpunkt 20 angelenkt ist.
An dem Ausleger 19. ist ein Kratzgerät 21 befestigt, das als ein zweiteiliger Rechen
22, 23 mit den Zinken 24 ausgebildet ist. Diese Rechenteile 22, 23 sind mittels
eines Antriebes 25 und der Gestänge 26, 27 in horizontaler Ebene bewegbar. Der Hub
der einzelnen Rechenteile kann bis zu 1 m betragen. Hierdurch kratzen die Zinken
der Rechenteile parallele Furchen zur Erdoberfläche in die Böschungsebene der Halde
ein, wodurch erreicht wird, daß die Bewegung des Materials im gesamten Haldenquerschnitt
ausgelöst wird, und ein ständiges Abfließen von Material im ganzen Haldenquerschnitt
erfolgt, wodurch das Mischungsverhältnis des Haldengutes vergleichmäßigt wird. Das
Kratzergerät nach dem Hauptpatent kann demgegenüber nur an einer Stelle der Halde
das Gut abkratzen. Diese Maßnahme ist jedoch für die Vergleichmäßigung des Mischungsverhältnisses
des Haldengutes nachteilig.
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Zur Anpassung an die Haldenneigung ist das Kratzergerät 21 außerdem
über eine Seilwinde 28 und einem Seilzug 29 heb- und senkbar angeordnet.
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Das Abförderband 15 ist mit seinem Obertrum 3f auf Tragrollen 30
abgestützt, die als Girlandenrollen ausgebildet sind. Das Untertrum 32 ist in herkömmlicher
Weise abgestützt. Da das Obertrum 31 des Abförderbandes 15 innerhalb des Schaufelrohresl3
auf seiner ganzen Länge gleichzeitig mit Material beaufschlagt wird, ist die Verwendung
von Girlandenrollen besonders vorteilhaft, weil sie eine seitliche Beweglichkeit
besitzen, die die Verwendung von Gummileisten zwischen dem Abwurftrichter 17 und
dem Obertrum 31 erübrigen. Der Trichter 17 kann mit einem Abstand von etwa 50mm
oberhalb des Obertrumes 31 enden. Wenn grobstückiges Material zwischen Trichterwand
und Obertrum eintreten sollte, so weicht die Girlandenrolle aus, und es kann
zu keinen
Verklemmungen kommen. Insbesondere im Hinblick auf die große Länge des Abwurftrichters
17, der ja über die ganze Länge des Schaufelrohres 13 reicht, wird mit der Anordnung
von Girlandenrollen ein bedeutender baulicher Vorteil erreicht.
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Das Abförderband 15 kann so ausgebildet werden, daß es an beiden
Enden des Schaufelrohresl3 so weit auskragt, daß es jeweils bis in den Bereich des
Transportbandes 18 gelangt. Es kann jedoch an Baulänge für das Abförderband 15 gespart
werden, wenn es im Innern des Rohres 13 in dessen Achsrichtung fahrbar angeordnet
ist. Zufolge dieser Anordnung kann das Abförderband je nach Transportrichtung an
dem jeweiligen Ende des Schaufelrohres bis in den Bereich des Transportbandes herausgefahren
werden. Hierdurch ist das Abförderband 15 auf einem Bandgerüst 36 mit Fahrgestellen
35 befestigt, die auf Fahrschienen 34- des Traggerüstes-33- abgestützt sind. Das
Traggerüst 33 ist unit seinen äußeren Enden mit den Seitenschildern $ .und:9 9'
fest verbund den und muß- gegenüber dem -sich drehenden Rohr 13 feststehen. Um die
Innenkanten der Schürfeimer 14 laufend inspizieren zu können und-auch gegebenenfalls
notwendige Reparaturen - oder ein Nach. schmieren der Girlandenrollen 30 des Abförder
bandes 15 vornehmen zu können,, ist im Innern des Schaufelrohres 13 beidseitig an
dem Traggerüst 33 jeweils ein- Laufsteg 3 mit einem Schutzgitter 39 befestigt.
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Mit dem-Haldenräumgerät ist ein Aufgabewagen 40 gekoppelt, der unterhalb
des Obertrumes des Transportbandes 38 verfahren wird und weist einen Übergabtrichter
42 und -eine Bandwaage 41 auf. Die Bandwaage 41 steuert automatisch die Fahrgeschwindigkeit
des Haldenräumgerätes in -Richtung der Haldenachse. Die Bandwaage wiegt die aufgenommene
Gutmenge und. vergleicht -sie mit einem eingestellten Sollwert. Wird der Sollwert
unterschritten, so findet eine Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit des Aufnahmegerätes-
statt. Wird der Sollwert dagegen überschritten, so wird umgekehrt die Fahrgeschwindigkeit
des Aufnahmegerätes verkleiner. Diese Wiegeeinrichtung kann wahlweise entweder als
elektronische Bandwaage unmittelbar in das Transportband 38- oder auch in einem
nicht dargestellten Prall- und Wiegetisch eingebaut werden, der auf dem Aufgabewagen
40 angeordnet ist. Hierbei wird das aufgenommene Material nach dem Abwiegen von
dem Prall- oder Wiegetisch auf das Transportband 38 abgeworfen. Die Wiegeeinrichtung
kann auch unmittelbar in dem Abförderband 15 angeordnet werden, und zwar derart,
daß sie unterhalb des Obertrumes 31 des Abförderbandes 15 fahrbar angeordnet ist
und damit an beiden Enden des Abförderbandes 15 eingesetzt werden kann.
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A b b. 5 zeigt eine Abwicklung des Mantels des Schaufelrohres 13
mit den Öffnungen 13 a, in denen die Schürfeimer 14 befestigt werden. Auf der linken
Hälfte 43 des Rohrmantels 13 sind die Öffnungen 13 a von oben links nach unten rechts
angeordnet, wogegen die Öffnungenl3a auf der rechten Hälfte 44 des Mantels 13 von
oben rechts nach unten links angeordnet sind. Hierdurch ergibt sich die links-bzw.
rechtsgängige Schraubenbahn auf dem fertiggerollten Mantel des Schaufelrohres 13.
Diese Anordnung bewirkt ein gleichmäßiges Beladen des Abförderbandes 15 sowohl in
der einen als auch in der anderen Transportrichtung, wie den folgenden.
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Ausführungen zu entnehmen ist. Die Drehrichtung des Schaufelrohres
13 ist entsprechend dem Pfeil A und die Transportrichtung des Abförderbandes 15
entsprechend dem Pfeil B. Wenn die gefüllten Schürfeimer 14 an die obere Kante 16
a der Schutzwand 16 angelangt sind, werfen sie das Gut über den Abwurftrichter 17
auf das Abförderband 15. Hierbei wirft zunächst die Reihe 45 der Schürfeimer 14
das Gut ab. In der nächsten Zeiteinheit wirft sodann die Reihe 46 das Gut ab. Da
das aus den Schürfeimern der Reihe 45 abgeworfeneGut zufolge der Transportrichtung
des Abförderbandes 15 bereits einen geringfügigen Weg zurückgelegt hat, wird beispielsweise
das Gut aus den Eimern 14 der Reihe 46 a auf die Guthaufen der Reihe45 aufgeworfen,
wogegen das Gut aus der Reihe 46 b mit einem bestimmten Abstand hinter die Guthaufen
aus der Reihe 45b auf das Band 15 aufgegeben wird. Desgleichen verhält es sich auch
mit den Reihen 47 a, 47b der Schürfeimer 14. Somit wird auf der linken Schaufelrohrhälfte
das Gut hintereinander aufgegeben und auf der rechten Seite übereinander aufgegeben.
Zufolge der gleichmäßigen Verteilung der Schürfeimer 14 über den Mantel des Schaufelrohres
13 ist das Abförderband 15 an seinem Abwurfende immer mit einer gleichmäßigen Gutsqualität
beladen. Wird nun die Transportrichtung des Abförderbandes 15 in die entgegengesetzte
Richtung umgeschaltet, dann ergibt sich genau das umgekehrte Bild, in dem beispielsweise
die Schürfeimer der rechten Rohrhälfte hintereinander abwerfen und die Eimer der
linken Rohrhälfte aufeinander abwerfen. Auch hierbei ist am Abwurfende des Abförderbandes
dieses immer mit einer gleichmäßigen Gutsqualität beladen. Würden nämlich die Eimer
nur in einer Richtung schraubenförmig angeordnet sein, dann würde das Abförderband
15 in der einen Fahrtrichtung nur mit übereinanderliegenden Schüttungen versehen
sein, wogegen es in der anderen Fahrtrichtung nur mit hintereinanderliegenden Schüttungen
versehen ist.
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Ein Beladen des Abförderbandes mit gleichmäßig gemischtem Gut ist
demnach in beiden Transportrichtungen des Förderbandes mit der älteren Ausführung
nach dem Hauptpatent nicht möglich.