DE1229831B - Verfahren zum Entzug von Chlorwasserstoff aus den bei der Verbrennung von Ablaugen erhaltenen Gasen - Google Patents
Verfahren zum Entzug von Chlorwasserstoff aus den bei der Verbrennung von Ablaugen erhaltenen GasenInfo
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- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C11/00—Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
- D21C11/06—Treatment of pulp gases; Recovery of the heat content of the gases; Treatment of gases arising from various sources in pulp and paper mills; Regeneration of gaseous SO2, e.g. arising from liquors containing sulfur compounds
- D21C11/063—Treatment of gas streams comprising solid matter, e.g. the ashes resulting from the combustion of black liquor
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
D21c
Deutsche Kl.: 55 b -3/40
Nummer: 1229 831
Aktenzeichen: M 59158IV a/55 b
Anmeldetag: 5. Dezember 1963
Auslegetag: 1. Dezember 1966
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verringerung der Ansammlung von Chloriden bei
ehemischen Wiedergewinnungsverfahren, die auf der Verbrennung von Ablaugen beruhen, welche aus
dem Verkochen von cellulosehaltigen! Material bei 5 dem Sulfit- oder Sulfataufschluß stammen.
Ein Nachteil jedes geschlossenen chemischen Wiedergewinnungssystems besteht darin, daß sich
leicht unerwünschte Substanzen ansammeln. Hinsichtlich des Korrosionsproblems sind Chloride die
schädlichsten Substanzen, Solange die Wiedergewinnung
lediglich auf die beim Aufschluß benutzte Base gerichtet ist, bleibt die Ansammlung von Chloriden
gering, da ein beträchtlicher Anteil der beispielsweise mit dem frischen Wasser öder dem Holz zugeführten
Chloride mit den Verbrennungsgasen aus der Verbrennung der konzentrierten Ablaugen entfernt wird.
So wurde beispielsweise bei einer Sulfitanlage, die auf Natriumbasis arbeitete, beobachtet, daß 40 bis
6O°/o der dem Verbrennungsofen zugeführten ChIoride
diesen zusammen mit den Verbrennüngsgasen als Chlorwasserstoff verließen.
Wenn jedoch das chemische Wiedergewinnungssystem auch auf das in den Verbrennungsgasen enthaltene
Schwefeldioxyd ausgedehnt werden soll, indem man einen Verbrennüngsgaswäscher einführt, so
erreicht die Chloridkonzentration in dem System leicht Werte, die bis zu zehnmal höher sein können
als die ohne chemische Wiedergewinnung erreichten Werte. Dies hat seinen Grund in der Tatsache, daß
durch die Verbrennungsgase Chloride in den Gaswäscher mitgeführt werden, die dann in das System
zurückgelangen.
Es erwies sich daher als wünschenswert, den Chlorwasserstoff in einer besonderen Vorstufe zu
entfernen, bevor die Absorption von Schwefeldioxyd beginnt. In den üblichen Wäschern für Verbrennungsgase
arbeitet man in der Regel mit Gasgeschwindigkeiten zwischen 1 und 2 m/sec und
Flüssigkeitsfüllungen über 0,S 1/fli3 Gas (unter
Normalbedingungen), um einen ausreichenden Benetzungsgrad in dem Gas sicherzustellen.
Unter »Benetzuttgsgrad« ist der Anteil des Gases
zu verstehen, der mit der Waschflüssigkeit in Berührung
kommt; so bedeutet z, B. ein 1000/oiger
Benetzungsgrad, daß Überhaupt kein überhitztes Gas die erste Waschstufe eines Wäschers für Verbrennungsgase
passiert,
Ein übliches Waschsystem würde beim Auswaschen von Chloriden zu großen Schwierigkeiten
führen, da es bei großen Wassermengen notwendig werden würde, die Waschflüssigkeit iri den Kreislauf
Verfahren zum Entzug von Chlorwasserstoff aus den bei der Verbrennung von Ablaugen
erhaltenen Gasen
erhaltenen Gasen
Anmelder:
Mo och DomsjÖ Aktiebolag,
Örnsköldsvik (Schweden)
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dr. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte,
München 9, Schweigerstr, 2
und Dr. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte,
München 9, Schweigerstr, 2
Als Erfinder benannt:
Rolf Brannland, örnsköldsvik (Schweden)
Beanspruchte Priorität:
Schweden vom 5. Dezember 1962 (13 130)
zurückzuführen, um die Absorption von Schwefeldioxyd ausreichend niedrig zu halten. Dies würde
besondere Ansprüche an den Korrosionswiderstand in Pumpen, Rohrleitungen, Düsen usw. erfordern.
Ein anderes Problem hat mit der Neigung des Chlorwasserstoffes zu tun, mit Wasser feine Tropfen
von Chlorwasserstöffsäüre zu bilden, Aerosole, die nur schwierig in den Waschflüssigkeiten der verschiedenen
Typen zu absorbieren sind. Aus diesem Grund zeigt ein üblicher Verbrennungsgaswäscher in
der ersten Stufe, der Chloridabtrennung, nur einen sehr geringen Grad an Absorption, und ein Hauptanteil
der Chloride wird dann erst in der folgenden alkalischen Stufe absorbiert, in der eigentlich nur
noch das Schwefeldioxyd absorbiert werden soll.
Überraschenderweise wurde jedoch gefunden, daß man den Chlorwasserstoff vor der Wiedergewinnung
von Schwefeldioxyd aus den Verbrennungsgasen entfernen kann, wobei man ein kleines Volumen an
Waschflüssigkeit anwendet und somit nur eine geringe Absorption von Schwefeldioxyd stattfindet,
wönn man das Wasser in einem Wasehabsehnitt zuführt,
in dem eine höhere Gasgeschwindigkeit herrscht als üblich, nämlich eine Geschwindigkeit
609 729/137
von 10 bis 20 m/sec. Die Wasserzufuhr kann, dann
auf 0,05 bis 0,2 l/m3 gesättigtes Gas (unter Normalbedingungen)
reduziert werden, ohne daß der Benetzungsgrad niedriger ist als in einem konventionellen
Verbrennungsgaswäscher.
Die Temperatur des Wassers kann innerhalb weiter Grenzen schwanken, da die Temperatur des
Gases nach dem Waschen durch die Temperatur des eingespritzten Wassers nur leicht beeinflußt wird. In
allen Fällen liegt ;die -Gasteinperatur nach dem Waschen sehr nahe bei dessen ursprünglichem Taupunkt.
Geeignete Wassertemperaturen liegen daher zwischen etwa 0 und etwa 90° C. Als besonders
zweckmäßig erwies es sich, das Wasser bei relativ niedrigen Temperaturen, vorzugsweise zwischen etwa
0 und 20° C, in Form von feinen Tröpfchen zuzuführen. Hierdurch wird das überhitzte Gas, das
normaler Weise eine ^Temperatur von 100 bis 400° C hat, gekühlt, und die dabei erfolgende Kondensation
von Wasserdampf vergrößert die Chlorwasserstofftröpfchen, so daß die Trennungsmöglichkeiten beträchtlich
verbessert werden. Führt man Wasser von niedriger Temperatur zu, so nimmt das Gas eine
Temperatur an, die etwas unter dem Taupunkt des ursprünglichen Gasgemisches liegt. Je größer die
Wassermenge und je niedriger dessen Temperatur, um so niedriger wird die Gastemperatur. In der
Praxis hat es sich als möglich erwiesen, die Temperatur des gewaschenen Gases auf 0,2 bis 2,0° C
unterhalb des Taupunktes des ursprünglichen Gasgemisches herabzudrucken.
Die Tropfengröße, mit der das Wasser eingespritzt wird, ist ebenfalls von Wichtigkeit für den Wirkungsgrad
der Chloridabsorption. Werden zu große Tröpfchen verwendet, so ist die Berührungsfläche zwischen
dem Gas und der Flüssigkeit zu klein, und die Chloridabsorption ist schlecht. Verwendet man zu
kleine Tröpfchen, so ist zwar der Absorptionsgrad höher, jedoch ist der sich so ergebende Nebel schwer
abzutrennen und begleitet das gewaschene Gas in die darauffolgende Waschstufe, wobei er von der dort
benutzten Waschflüssigkeit absorbiert wird und Korrosion verursacht. Eine geeignete durchschnittliche
Tröpfchengröße liegt zwischen 0,1 und 0,5 mm, vorzugsweise zwischen 0,15 und 0,30 mm. Man erreicht
die geeignete, Tröpfchengröße durch sorgfältige Auswahl der Injektionsdüsen und durch
Steuerung des Druckes, mit dem das Wasser zugeführt wird.
Die Abtrennung der chlorwasserstoffhaltigen Waschflüssigkeit kann in einem Sprühkondensator
der üblichen Art erfolgen.
Die Wasserzuführung zwecks Entzuges der Chloride kann z. B. innerhalb einer Gasleitung erfolgen,
die zu dem Verbrennungsgaswäscher führt; dort wird eine Gasgeschwindigkeit zwischen 10 und 20 m/sec
gewählt. Herrschen in der zu dem Wäscher führenden Gasleitung andere Geschwindigkeiten, so sieht
man durch Abänderung des Leitungsquerschnittes (Verengung oder Erweiterung) eine Gasgeschwindigkeit
von 10 bis 20 m/sec in der unmittelbar zu dem Wäscher führenden Leitung vor. Versuche haben gezeigt,
daß man den bestmöglichen Benetzungsgrad für das Gas erreicht, wenn man sogenannte - Plandüsen
benutzt, die in Schlitzen an der Gasleitung angeordnet sind und· das Wasser in einer zu der
Strömungsrichtung des Gases senkrechten Ebene einführen. Eine andere geeignete Methode besteht
darin, daß man sogenannte Vollkonusdüsen benutzt, die innerhalb des Gasstromes angeordnet werden, so
daß das Wasser im wesentlichen in Gegenrichtung zu dem Gasstrom eingeführt wird. Bei einer solchen
Anordnung der Düsen läßt sich ein befriedigender Benetzungsgrad erreichen, und zu gleicher Zeit werden
die Düsen vor einer Berührung mit den überhitzten korrosiven Verbrennungsgasen geschützt.
Zieht man es vor, den Chloridentzug aus den Verbrennungsgasen in demselben Turm durchzuführen,
der für das kontinuierliche Auswaschen der Verbrennungsgase benutzt wird, so kann man in diesem
Turm Verengungseinrichtungen vorsehen, so daß die gewünschte Gasgeschwindigkeit von 10 bis 20 m/sec
erhalten wird, woraufhin man das gewaschene Gas auf die niedrige Gasgeschwindigkeit expandieren
läßt, die für die folgenden Absorptionsstufen geeignet ist.
Das folgende Beispiel, in welchem die Prozentwerte für das Gas Volumprozente sind, dient zur
Erläuterung des Verfahrens nach der Erfindung.
Ein Verbrennungsgas aus der Verbrennung von Natriumsulfitabiaugen setzte sich zusammen aus
63,4% Stickstoff, 21,4% Wasser, 11,0% Kohlendioxyd, 3,9% Sauerstoff, 0,3% Schwefeldioxyd und
0,003 % Chlorwasserstoff. Seine Temperatur vor der Behandlung im Verbrennungsgaswäscher betrug
125° C. Wenn das Gas mit Wasser von 5° C gesättigt war, hatte das Gasgemisch einen Taupunkt
von 64,4° C.
Über sogenannte Plandüsen, die an der horizontalen Gaszuleitung angeordnet waren, wurde Wasser
im wesentlichen horizontal, rechtwinklig zu der Richtung des Gasstromes, eingeführt. Durch Abwandlung
der Düsenöffnung und des Druckes konnten die Wasserzufuhr und die Tropfengröße geregelt
werden, während die Gasgeschwindigkeit auf 15 m/sec gehalten wurde.
Durch | Abgetrenntes | SO2-Verlust | |
Wasserzufuhr | schnittliche | Chlorid in °/o | in °/o des |
in l/m3 Gas | Tropfengröße | des Chlorid | zugeführten |
unter Normal | gehaltes im | SO2 | |
bedingungen | mm | ungewaschenen | |
0,2 | Gas | 1,7 | |
0.03 | 0,2 | 40 | 2,8 |
0,05 | 0,2 | 60 | 6,2 |
0,10 | 0,4 | 75 | 6,2 |
0,10 | 60 | ||
Der Taupunkt des Gasgemisches, dessen Temperatur 125° C betrug, wurde durch Zugabe von 0,11
Wasser· von +50C Temperatur je Kubikmeter Gas
(Normalbedingungen) auf 63,5° C erniedrigt und lag somit 0,9° C unterhalb des Taupunktes des gesättigten
Gases.
Bei einer auf übliche Weise durchgeführten Chloridwaschung mit einer Gasgeschwindigkeit von
1,5 m/sec und einer Flüssigkeitszufuhr von 0,5 l/m3 Gas (Normalbedingungen) erhält man auf Grund der
Absorption in dem Waschwasser bei dem obigen Gasgemisch einen Verlust von 38% SO2, bezogen
auf die zugeführte Menge an SO2. Der Verlust kann
verringert werden durch Zurückführen des Waschwassers in den Kreislauf, jedoch treten in diesem
Fall ernsthafte Korrosionsprobleme auf.
Claims (4)
1. Verfahren zum Entzug von Chlorwasserstoff aus den durch Verbrennen der Ablaugen aus
dem Verkochen von cellulosehaltigem Material erhaltenen Gasen zwecks Herabsetzung der
korrosiven Wirkung durch Behandlung mit Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß man ein überhitztes Gas, dessen Geschwindigkeit
10 bis 20 m/sec beträgt, in einem Abschnitt einer Gasleitung oder eines Gaswäschers mit so viel
kaltem Wasser von vorzugsweise 0 bis 20° C in Berührung bringt, daß die Temperatur des Gasgemisches
auf 0,2 bis 2,0° C unter dem Taupunkt des gesättigten Gases herabgedrückt wird,
und dabei den Wasserdruck und die Zuführungsdüsen derart einstellt, daß die Wassertröpfchen
eine mittlere Größe von 0,1 bis 0,5 mm, vorzugsweise von 0,15 bis 0,30 mm, annehmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserüberschuß 0,05 bis
0,2 l/m3 des unter Normalbedingung befindlichen Gases beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser in im wesentlichen
senkrechter Richtung zu der Strömungsrichtung des Gases durch Plandüsen eingeführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser im wesentlichen
im Gegenstrom zu dem Gas durch Vollkonusdüsen eingeführt wird.
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