DE122920C - - Google Patents
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C01B17/00—Sulfur; Compounds thereof
- C01B17/69—Sulfur trioxide; Sulfuric acid
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- C01B17/82—Preparation of sulfuric acid using a nitrogen oxide process
- C01B17/84—Chamber process
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Treating Waste Gases (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
M 122920 KLASSE 12*·.
Bei den meist gebräuchlichen Anlagen zur Herstellung von Schwefelsäure wird das
schwefligsaure Gas 5 O2, das von den Oefen
kommt, in denen die Pyrite geröstet werden, in einen Gloverthurm geleitet, wo es von unten
nach oben durch Zwischenlagen von chemischunwirksamen Körpern (wie Lava, Quarz, Basalt,
Ziegeln u. dergl.) streicht, welche mit Salpetersäure benetzt sind. Dafs hierbei eine ganz
bedeutende Menge Salpetersäure unnöthig verbraucht wird, ist hinreichend bekannt. Erheblich
unliebsamer als dieser Mifsstand des erheblichen Mehrverbrauches an Salpetersäure
macht sich der Umstand bemerklich, dafs mit Hülfe der bisher üblichen Mittel eine gleichmäfsige
Benetzung überhaupt nicht erreicht werden kann, so dafs ein Theil der schwefligen
Säure nicht durch die Salpetersäure zu Schwefelsäureanhydrid oxydirt wird.
Aus diesem Grunde wird bei dem vorliegenden Verfahren mit dem geschilderten
Prinzip der Vertheilung der Salpetersäure vollständig gebrochen und die Reaction der Salpetersäure
auf die schweflige Säure in der Weise durchgeführt, dafs ein äufserst inniges Gemisch hocherhitzter schwefliger Säure mit
der durch einen Dampfstrahl fein vertheilten Salpetersäure erzeugt wird.
Die staubförmige Zertheilung der Salpetersäure kann bei dem vorliegenden Verfahren
mit Hülfe beliebiger Vorrichtungen ausgeführt werden, welche zum Zerstäuben von Flüssigkeiten
allgemein dienen, jedoch ist die in der Zeichnung dargestellte Einrichtung ihrer Einfachheit
wegen vorzuziehen.
Diese Einrichtung ist hier in dem den Gloverthurm b mit den Bleikammern c verbindenden
Bleirohre α von möglichst grofsem Durchmesser untergebracht gedacht.
Sie besteht im Wesentlichen aus folgenden Theilen:
1. Einem vertical angeordneten Rohre d aus
Thon, Glas, Porcellan, Ebonit oder einer anderen von Salpetersäure nicht angegriffenen
Substanz. Das Rohr d endigt unten in eine fein ausgezogene Düse e und oben in einen
Trichter f, in dem Salpetersäure sich befindet, die in einem feinen Strahle ständig aus der
Düse e ausfliefst;
2. Einem Dampfzuleitungsrohr g, welches am unteren Ende mit einer Platinspitze h versehen
ist, die in der Richtung der Längsachse des Rohres α liegt und der Düse e sehr nahe
steht. Die Dampfzufuhr kann durch einen Hahn ζ geregelt werden. Der aus der Platinspitze h austretende Dampfstrahl zerstäubt die
aus der Düse e austretende Salpetersäure und treibt sie in das Bleirohr α und die Bleikammern
c;
3. Einer geneigten, aus Thon oder Steingut hergestellten Rinne j zum Auffangen der aus
der Düse e etwa austretenden einzelnen, nicht zerstäubten Salpetersäuretropfen, welche sonst
eine Zerstörung des Bleirohres α verursachen würden. Durch diese Rinne j werden diese
Salpetersäuretropfen in die Bleikammern geleitet, wo sie sich verdünnen und so unschädlich
gemacht werden.
Der Zerstäuber h sowie der Salpetersäuretrichter
f können anstatt in dem Bleirohre a auch in dem Gloverthurm b untergebracht sein,
wie die Zeichnung in punktirten Linien er-
kennen läfst, in welchem Falle die Rinne j gänzlich fehlen kann.
In jedem Falle bewirkt der Dampfzerstäuber, dafs einerseits ein Ansaugen stattfindet, wodurch
die Strömung der schwefligen Säure beschleunigt wird, andererseits die gesammte Gasmenge mit der Salpetersäure bei hoher
Temperatur in innigste Berührung gebracht wird. Es folgt hieraus, dafs man den Gang
des Prozesses so regeln kann, dafs die auftretende Reaction stets vollkommen ist und
dafs ferner weder ein Verlast an Salpeternoch an schwefliger Säure eintritt.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, kann die 'beschriebene Einrichtung ohne erhebliche
Schwierigkeit auch in bestehende Anlagen eingebaut werden. Ob hierbei der Gloverthurm
seiner früheren Bestimmung völlig entzogen wird oder in Thätigkeit bleibt, ist nebensächlich.
Im letzteren Falle würde es sich also nur um eine nachträgliche Behandlung der Schwefeldioxyd - Schwefelsäuremischung
handeln.
Es ist wichtig, hervorzuheben, dafs diese Einführung der zerstäubten Salpetersäure in
das Verbindungsrohr zwischen dem Gloverthurm und der ersten Bleikammer eine ganz
andere Wirkung hat als die schon längst bekannte Zerstäubung der Salpetersäure in der
Bleikammer selbst.
In diesem letzteren Falle ist erstens die Mischung der Gase nur unvollständig und
dann kommt die zerstäubte Salpetersäure zu früh in Berührung mit der auf dem Boden
befindlichen Schwefelsäure, in welcher sie sich theilweise auflöst und somit für den weiteren
Oxydationsprozefs verloren geht.
Im vorderen Theile eines jeden Bleikammersystems bestehen verschiedene Zonen, welche
durch die natürliche Bewegung der Gase im Innern der Bleikammer entstehen:
Eine Doppelzone längs der entgegengesetzten Bleiwände, wo die Gase, durch Abkühlung
schwerer geworden, gegen den Boden niederfallen; eine mittlere Zone, wo die längs den
Wänden niedergefallenen Gase wieder gegen die Decke aufsteigen und endlich zwischen
diesen niederfallenden und aufsteigenden Gasschichten eine ruhige Doppelzone, ähnlich wie
bei einem Wirbelwinde sich in dessen Mitte eine relative Windstille befindet.
In dieser ruhigen Doppelzone der ersten Bleikammer fällt die gebildete Schwefelsäure
zu Boden, und wenn nun unmittelbar in der Bleikammer zerstäubte Salpetersäure diese
Doppelzone durchstreift, so wird sie theilweise von der fallenden Schwefelsäure mitgerissen
und löst sich in der Bodensäure auf. Dieser Theil der Salpetersäure ist dann für die weitere
Schwefelsäurebildung verloren.
Bei dem vorliegenden Verfahren können diese Uebelstände nicht entstehen: Die Mischung
der zerstäubten Salpetersäure mit den Gasen, die den Gloverthurm durchstreichen, ist vollständig.
Dann wird das Gasgemisch sich schnell gegen die Kammerdecke heben und sich auf die beiden Ströme vertheilen, welche längs
der Seitenwände niederfallen. Sie werden so in den Ringlauf, der sich in doppelter Richtung
in der Bleikammer befindet, hineingerissen. Die Salpetersäure ist dann längst zu Stickoxyd
reducirt, jedenfalls vollständig vergast und kann sich deshalb nicht mehr in der Bodensäure
auflösen.
Dadurch entsteht die bedeutende Ersparnifs an Salpetersäure, deren Verbrauch nach dem
vorliegenden Verfahren nur noch ungefähr der dritte Theil der Menge bleibt, die man früher
anwenden mufste, als die Salpetersäure unmittelbar in der Bleikammer zerstäubt wurde
oder in flüssigem Zustande auf die Füllung des Gloverthurmes fiel.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :'
Verfahren zur Erzeugung von Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, dafs die durch einen Dampfstrahl zerstäubte Salpetersäure in das zwischen dem Gloverthurm und der nächsten Bleikammer befindliche Verbindungsrohr eingeleitet wird zum Zweck, alle Theile der schwefligsauren Gasmasse gleichmäfsig zu oxydiren und zugleich die Salpetersäure möglichst schnell der Einwirkung der im Gloverthurm herrschenden Hitze zu entziehen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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0
- DE DENDAT122920D patent/DE122920C/de active Active
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