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Geschlossenes Zeltbauwerk zur überdeckung einer größeren Grundfläche
Die Erfindung betrifft ein geschlossenes Zeltbau-Werk zur Überdeckung einer größeren
Grundfläche, bestehend aus einer Tragkonstruktion und einer darauf, gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung eines Drahtgeflechts aufgelegten, vorzugsweise durchsichti-.gen
Folie aus Kungstoff oder einem ähnlichen Material.
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Bei den bisher bekannten Bauwerken dieser Art ist die dünne Folienbespannung
kaum in der Lage, einer stärkeren Windbelastung ohne Aufreißen oder .Abreißen standzuhalten,
auch wenn die Ränder der Polienplane verstärkt ausgeführt und mit besonders kräftigen
Schnürösen versehen sind. Bei größeren Ausführungen führt selbst eine zusätzliche
über-`schntirung der Folienfläche zu keiner ausreichenden ,Sicherheit gegen Wind
und Sturm, abgesehen davon, daß dann jegliches Umsetzen des Bauwerks und schon die
Arbeit des Abdeckens bzw. Entfernens und des Wiederanbringens der Bespannung sehr
erschwert ,und für viele Verwendungsgebiete ganz unzuträglich )angwierig wird. Das
gilt besonders für die Landwirtschafts- und Gärtnereibetriebe, wo die zuletzt genannten
Arbeiten bekanntlich wiederholt, oft sogar mehrmals während eines einzigen Tages
ausgeführt werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Arbeit des Entfernens
und des Wiederanbringens der 'Folienbespannung in hohem Maße zu erleichtern und
zu beschleunigen.
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Dies wird bei einem Zeltbauwerk der eingangs beschriebenen Art dadurch
erreicht, daß die Folie, die nur an ihren Rändern mechanisch befestigt ist, über
Ihre ganze Fläche hinweg durch mittels Sauggebläse im Innern des Zeltbauwerks erzielten
Unterdruck an der Unterlage festgehalten wird.
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Der äußere Luftdruck sorgt dann, und zwar mit der Spannungsdifferenz
gegenüber dem Innenraum des Zeltbauwerks, allerorts dafür, daß die Kunststofffolie
an die Unterlage zu fester Haftung angepreßt und bei Verwendung eines Drahtgeflechts
sogar in die Maschenöffnungen desselben eingepreßt wird.
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Durch Aufhebung des Unterdrucks, z. B. durch Ausschalten der Sauggebläse,
läßt sich die geschilderte Anpressung und Haftung augenblicks aufheben, und die
Folie kann sogleich abgenommen werden, ohne daß eine Unzahl von Verschnürungen zu
lösen und ein großer Zeitverlust in Kauf zu nehmen ist, wie es bei dem bisherigen
Stand der Technik der Fall war.
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Der Fortschritt, den die Erfindung bringt-, ist vor allem darin zu
sehen, daß in einer überaus wirtschaft-'lichen und einfachen Weise große Landflächen
gegen die Unbilden des Klimas, gegen übermäßige Sonneneinstrahlung, gegen Austrocknung
usw. jederzeit schnell und bequem abgedeckt, d. h. klimatisch kompensiert
werden können. Bei eintretendem Winter ,und bei einsetzendem Schneefall kann die
Folienbespannung entfernt, das Gerüst aber ohne weiteres den Winter hindurch belassen
werden.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar schematisiert gezeichnet und auf das Wesentliche beschränkt. Es zeigt F
i g. 1 ein Zeltbauwerk mit Folienbespannung als Gewächshaus im Querschnitt,
F i g. 2 das Zeltbauwerk gemäß F i g. 1 in der Draufsicht teils auf
das Dach, teils auf das Innere, F i g. 3 das Zeltbauwerk gemäß den F i
g. 1 und 2 im Längsschnitt gemäß Hilfslinie B-B in F i g. 2, als Ausschnitt
gezeichnet, F i g. 4 einen Schnitt gemäß Hilfslinie A -A in
F i g. 2 in größerer Darstellung, F i g. 5 einen Schnitt gemäß Hilfslinie
C-C in F i g. 4, F i g. 6 eine andere Ausführungsform eines. durch
Folienbespannung gebildeten Gewächshauses im Querschnitt, F i g. 7 eine Überdeckung
für ein Blumenfeld im Querschnitt, F i g. 8 eine andere überdeckung für eine
Feldplantage in Hanglage im Querschnitt, F i g. 9 eine überdeckung für eine
Pflanzenkultur von niedriger Wuchshöhe im Querschnitt, F i g. 10 die überdeckung
gemäß F i g. 9, von oben gesehen, F i g. 11 eine Friihbeethülle im
teilweisen Querschnitt, ausschnittsweise dargestellt, - . F i g. 12
eine andere.Frühbeethülle im Längsschnitt, ausschnittsweise dargestellt, F i
g. 13 die Frühbeethülle gemäß F i g. 12 in der Ansicht i'n- Richtung
E gemäß F i g. 12.
In Fig. 1 bis
3 » ist das Gerüst eines Gewächshauses durch hölzerne Pfosten 1, hölzerne
Sparren 2 und hölzerne Latten 3 gebildet. Auf dieses Gerüst ist ein Drahtgeflecht-4
aufgelegt und befestigt. Es trägt die auf ihm aufgelegten dünne und für Licht transparente
Folie 5 aus Kunststoff. Die Halterung der Folie 5 am Drahtgeflecht
4 wird durch Unterdruck gegenüber der Außenatmosphäte bewirkt.' Dieser Unterdruck
wird durch die beiden elektrisch angetriebenen Sanggebläse 6 erzeugt.
, Es ist aber ein gewisser Luftaustausch vorges#fien. Hierzu sind an der
gegenüberliegenden Längswand des Gewächshauses jalousieartige Eintrittsöffnungen
7 für die Frischluft vorgesehen, die bezüglich des Luftdurchgangs mehr oder
weniger weit geöffnet werden können, so daß sie infolge ihres einstellbaren Widerstands
gegen den Lufteintrit-t..als.',R,egler lür - die Höhe des.- Unterdrucks zu
dienen vermögen. An,-der gleighpA#.,Länmswand sind auch noch Heizkörper
8 und eine in bekannter Weise als Luftdruckschleuse ausgebildete drehbare
Eingangstür 9 angebracht.
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In den F i g. 4 und 5 ist gezeigt, wie das in
. den F i g. 1 bis 3 schematisch dargestellte Gewächshaus im
einzelnen konsfiukti-# aus 'efühit sein kann. Das -9 -
Gerüst besteht aus
den Pfosten 1, den Sparten 2, den Latten 3 und außen ringsum in Bodennähe
verlaufenden, hölzernen Verbindungslatten 10.- Das Drahtgeflecht 4 ist mittels vieler:-
Krampen.11. auf den Sparren 2 und Latten 3 fest angenagelt. Um den Rand des
Gerüstes ist die auf das Drahtgeflecht 4 aufgelegte und das eigentliche Dach bildende
Folie 5
herumgespannt und überlappt die Außenfläche der Umw-andung.
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Die--Umwandung ist bei diesem Ausführungsbeispiel 'nach dem gleichen
Prinzip wie die überdachung aufgebaut: Die Umwandung besteht aus einer mittels vieler
Krampen 11 auf den den Rand des Gerüstes bildenden Sparren- 2 und Latten
3 und auf der Verbindungslatte 10 festgenagelten Drahtgeflechtsbahn
4' und aus einer an dieser außen anliegenden Folie 5'.
Sowohl die Folie
5 als auch die Folie 5' besitzt in einheitlichem Abstandsmaß gelochte
Ränder, und diese Lochung paßt auf die Dome 12 von schnell und bequem lösbaren Keilverschlüssen
aus verzinktem Stahl.- Jeder dieser Keilverschlüsse besteht aus einer Fußplatte
13 für den in ihr fest eingenieteten oder eingeschweißten genannten Dom 12,
der einen Schlitz 14 für einen Keil 15 hat. Die in der gezeichneten Weise
auf die Dorne 12 aufgesteckten Folien 5
und 5# werden mittels durchlaufender
Winkelstäbe 16
von den Keilen 15 am Gerüstrand festgeklemmt. Der horizontale
Flansch der durchlaufenden Winkelstäbe 16 hat jeweils dort schmale Einschnitte
bzw. Ausfräsungen, wo die Keile 15 den derart geschaffenen Platz brauchen.
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Der unterste Teil der Umwandung wird nicht durch die Folie
5'. gebildet, sondem durch eine bis in den Erdboden 17 hineinreichende,
steife Asbestzementwand 18. Nfit dieser Anordnung ist der vom Erdboden
17 her drohenden Gefahr einer Verrottung der Folie 5' vorgebeugt.
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In F i g. 6 ist schematisiert dargestellt, daß die das Dach
bildende Folie 5 je nach Bedarf auf- und abgerollt werden kann. Insbesondere
bei großen Ab-
messungen der von dem Zeltbauwerk Überdeckten Bodenfläche können
hierzu walzenförmige Wickel-trommeln vorgesehen werden. Im Ausführungsbeispiel
gemäß F i g. 6 -ist die Umwandung als massive und -bis auf die Eintrittsöffnungen
7, den Anschluß der Sauggebläse 6 und die nicht eingezeichneten Eingangstüren
9 druckdichte hölzerne Bretterwand 19
ausgebildet. Für die zusammengerollte
Folie 5 bzw. für deren volle oder leere Wickeltrommel sind Wetterschutzaufbauten
20 vorhanden.
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Die F i g. 7 zeigt eine über einem Blumenfeld, z. B. über einem
Tulpenfeld, angeordnete überdeckung. In F i g. 7 sind. die gleichen Bezugszeichen
wie in den vorangehenden Figuren verwendet.
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Das gleiche gilt für die F i g. 8, die eine überdeckung für
eine Feldplantage zeigt, die am Hang liegt.
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Die F i g. 9 und 10 zeigen eine überdeckung für eine
über eine große Bodenfläche ausgedehnte landwirtschaftliche Kultur von Pflanzen
niedriger Wuchshöhe, die eine wiederholte Auflockerung- des Erdbodens durch häufige
Ilackarbeit nötig haben. Ujn diese Arbeit bequemer zu gestalten, ist hier die Erfindung
abgewandelt: Die hölzernen Latten 3 des Gerüsts sind in Wegfall
gekommen, ebenso das Drahtgeflecht 4. Damit die Folie 5, welche das
Dach bilde4 von dem durch das Sauggebläse 6 über den Ansaugs2rnrne-lka,nal
21 erzeugten Unterdruck infolge der nunmehr fehlenden engmaschigen Auflage nicht
eingesaugt und zerstört wird, ist sie aus sogenanntem hartgestelltem Polyvinylchlorid
- Kunststoffmaterial, also mit nur geringer oder keiner Verwendung von sogenannten
Weichmachern, gefertigt. überdies ist der Abstand der Sparren 2 möglichst klein
gehalten, aber groß genug, . daß zwischen benachbarten Sparren
2 der Arbeitsvorgang des Bodenauflockerns durchgifführt werden kann, nachdem
die Sanggebläse 6 abgeschaltet sind und die Folie 5 abgedeckt oder
zusammengerollt worden ist. In manchen Fällen können sogar auch die Sparren 2 in
Wegfall kommen,
so daß als Auflagerungen dann nur noch die Köpfe der
Pfosten 1 dienen; eine Ausnahme machen hierbei nur die den. Gerüstrand bildenden
Latten.
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F i g. 11 -zeigt im Querschnitt und ausschnittsweise eine Frühbeethülle.
Die das Dach bildende Folie 5
wird durch schnell und bequem aus- und einhakbare
Zugfedern 22 lösbar über die den Gerüstrand bildenden hölzernen Sparren 2 und Latten
3 gespannt. Die Umwandung wird in diesem Ausführungsbeispiel ausschließlich
durch bis *m* den Erdboden 17 hineinreichende, steife Asbestzementwände
18' gebildet.
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In F i g. 12 und 13 ist ausschnittsweise das Schema
einer Frühbeethülle wiedergegeben, bei der die überdachung mitsamt der Umwandung
von einer einzigen flexiblen Folie 5" gebildet wird, die überdies zusammengerollt
werden kann, um die Pflanzung und den Erdboden 17 bearbeiten zu können oder
z. B. beregnen zu lassen. Die Folie 5" muß im vorliegenden Fall also mit
einer Bahnbreite gefertigt sein, die auch noch die doppelte Umwandungshöhe in sich
schließt. Die Folie 5" wird am Erdboden 17 mittels aufgeworfener Erde
abgedichtet. Die Ansicht nach F i g. 13 soll das Aufrollen auf das am Gerüst
fest angebrachte Drahtgeflecht 4" und ebenso das Ab-
rollen der Folie
5" anschaulich machen.