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Gartenanlage
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Die Erfindung betrifft eine Gartenanlage, insbesondere einen Dachgarten
oder einen Terrassengarten, mit einer Vegetationsschicht, in der Pflanzen wurzeln.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer derartigen Gartenanlage das
Unterhalten der fertigen anlage zu vereinfachen
Die Erfindung besteht
darin, daß eine Belüftungsvorrichtung zum Zuführen von Luft in den Wurzelbereich
der Pflanzen vorgesehen ist.
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Die Erfindung hat erkannt, daß durch Zuführen von Luft, genauer von
Luftsauerstoff, in den Wurzelbereich von Pflanzen bei vielen für die Bepflanzung
von Gärten infrngekomInenden Pflanzen auf ein Auflockern der Erdschicht, das üblicherweise
von Zeit zu Zeit vorgenommen werden muß, verzichtet werden kann, ohne hierdurch
das optimale Wachstum der Pflanzen zu gefährden. Durch die Erfindung wird der Luftsauerstoff,
den auch die Wurzeln der Pflanzen in begrenztem Maße benötigen, direkt in den Wurzelbereich,
der zur Aufnahme von Sauerstoff infragekommt, geleitet, wogegen bei bekannten Gärten
das regelmäßige Auflockern der Erde dazu fiihrt, daß die Wurzeln ausreichend Sauerstoff
zugefiihrt erhalten.
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Es ist möglich, beispielsweise durch Röhren dem Wurzelbereich der
Pflanzen Luft zuzuführen. Bei einer Ausführungsform der Erfindung, bei der unterhalb
der Vegetationsschicht, bei der es sich um Erde oder um ein beispielsweise unter
Verwendung von Torf hergestelltes Substrat handeln kann, eine Dränageschicht angeordnet
ist, die mindestens teilweise von stehendem Wasser frei ist, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß der von stehendem Wasser freie
Bereich über mindestens
einen Luftkanal mit der Atmosphäre verbunden ist. Vorzugsweise sind mehrere derartiger
Luftkanäle vorgesehen oder der Luftkanal weist insgesamt eine bedeutende Breite
nuf. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin1 daß durch einen oder auch durch
nur wenige Luftkanäle Luft in die Dränageschicht eingeleitet werden kann, die sich
in der Dränageschicht dort, wo sie von stehendem Wasser frei ist, leicht ausbreiten
kann und so eine größere bepflanzte Fläche mit Luft versorgen kann. Derartige Gartenanlagen
mit einer Dränageschicht, die iiblicherweise aus Blähton mit einer Körnung von etwa
10 mm besteht, sind an sich bekannt und werden vorzugsweise zum Bau von Terrassengärten
uiid von Ducllgsrten verwendet. Bei den bekannten Gartenanlagen dieser Art ist aber
eine Zufuhr von Luftsauerstoff in die Dränageschicht nicht vorgesehen.
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Auch wenn die Dränageschicht kurzzeitig vollständig unter nasser stehen
sollte, sei es zum Zweck einer besonders intensiven Bewässerung der Pflanzen oder
bei heftigen Regenfällen, stört dies die Luftzufuhr ins?'esamt nicht, da nach dem
ll)sinken des Wasserspiegels in der Dränageschicht schnell Luft durch die Kanäle
nachströmen und somit wieder in die Dränageschicht gelagen kann.
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Der Luftkanal oder die Luftkanäle können beispielsweise gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung am Rand der Gartenanlage vorgesehen sein. Ifier ist
es möglich gemäß einer Ausführungsform der Erfindung den Luftkanal in der Weise
auszubilden, daß eine Einfassung der Gartenanlage, die beispielsweise als niedrige
Mauer ausgebildet ist, nicht absolut luftdicht ausgebildet ist, sondern Luftzwischenräume
aufweist, so daß durch diese hindurch Luft in die Dränageschicht gelangen kann.
irzu ist es im Normalfall erforderlich, daß die Dränageschicht unmittelbar mit dem
Luftkanal der Einfassung in Kontakt ist. Es ist auch möglich, die Einfassung aus
luftdurchlässigem porösen Material herzustellen.
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Bei einer anderen husfiihrlmgsform der Erfindung ist der Luftkanal
bzw. die Luftkanäle ebenfalls im Bereich der Einfassung der Gartenanlage angeordnet,
hier allerdings ist der Kanal im Bereich zwischen der Einfassung der Gartenanl.ige
und der Vegetationsschicht vorgesehen. Es ist hier also möglich, daß im wesentlichen
in senkrechter Richtung zwischen der Einfassung und der Vegetationsschicht Luft
nach unten in die Drtinageschicht gelangt. Dies kann dadurch verwirklicht werden,
daß an der Innenseite der Einfassung eine geeignete Schicht aus luftdurchlässigem
Material angeordnet wir, die, obwohl an ihrer Innenseite möglicherweise unmittelbar
die Erde der Vegetationsschicht
anliegt, den Luftdurchtritt nach
unten in die Dränageschicht ermöglicht. Als derartige luftdurchlässige Schicht kommen
beispielsweise verhältnismäßig dicke Matten aus Kunststoffasern in Frage oder aber
auch gewellte Platten, insbesondere aus Asbestzement, die durch ihre Form die Luftkanäle
schaffen.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
mindestens ein Luftkanal durch die Vegetations schicIt hindurchgeführt ist. Dieser
Kanal durchsetzt also unmittelbar die Erdschicht; bei einer Ausführungsform der
Erfindung ist ein derartiger Luftkanal als die vegetationsschicht durchsetzendes
Rohr ausgebildet. er Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß sie es ermöglicht,
nicht nur im Bereich des Randes der Gartenanlage, sondern aucEI an beliebigen Stellen
innerhalb ihrer Fläche eine Belüftung der Dränageschicht zu ermöglichen und dadurch
eine wirksame Luftversorgung zu bewirken. Es ist beispielsweise möglich, größere
Pflanzenansammlungen auf derartige Weise zusätzlich mit luft zu versorgen.
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Wenn erwünscht ist, den Luftaustausch in der Dränageschicht zu beschleunigen,
kann beispielsweise an geeigneter Stelle ein Ventilator vorgesehen sein, der einen
künstlichen Luftstrom durch mindestens einen der Knnäle erzeugt. Bei einer anderen
Ausführungsform der Erfindung ist dagegeIl vorgesehen, daß mehrere
Luftkanäle
in räumlichem Abstand voneinander vorgesehen sind. Dies bietet den Vorteil, daß
beim Auftreten von Wind infolge des räumlichen Abstandes der Luftzuführungskanäle
eine Luft strömung innerhalb der Dränageschicht bewirkt wird, die die Luftzufuhr
beschleunigt. Falls gewünscht, kann durch geeignete Formgebung er in die atmosphäre
führen den Enden der Luftkanäle, beispielsweise dadurch, dat3 sie in Trichterform
ausgebildet werden, der durch Wind bewirkte Luftdurchsatz vergrößert werden.
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Die Erfindung gestattet es auch, die Bepflanzung der Gartenanlage
in einer Weise vorzunehmen, die keine nachträgliche Auflockerung der Ende verträgt.
So ist bei einer Misfijhrungsforrn der Erfindung vorgesehen, daß in die Vegetationsschicht
eine Pflanzmatte eingebettet ist. Eine derartige besteht beispielsweise aus einem
geeigneten Kunststoff oder aus einem Kunststoffgewebe, in das Pflanzensamen eingebettet
sind, die dann, wenn die Pflanzmatte in feuchte Erde gelegt ist, keimen und in der
umgebenden Erde wachsen.
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Wenn die Pflanzmatte gleichzeitig den wachsenden Pflanzen Halt geben
soll und nicht sehr tief unterhalb der brd oberfläche verlegt werden darf, ist es
nicht zulässig, die Erde mehr als oberflächlich aufzulockern; dies ist aber bei
der Erfindung auch nicht erforderlich, da die erforderliche Sauerstoffzufuhr zu
den Wurzeln durch die beschriebenen Luftkanäle erfolgt.
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Die Pflanzmatte kann beispielsweise als verhältnismäßig dicke Liatte
ausgebildet sein, die zugfeste Fasern, insbesondere Stunststoffasern aufweist, und
die dazu dient, die auf die Pflanzen ausgeübten Windkräfte aufzunehlaen. Dies ist
deswegen wichtig, weil insbesondere bei Dachgartenanlagen es häufig nicht möglich
ist, die Pflanzen so tief wurzeln zu lassen, daß sie in der Erde selbst ausreichenden
Halt finden, und weil auch häufig, um die statische Belastung des Bauwerks, auf
dem der Dachgarten angelegt ist, gering zu halten, besonders leichte Substrate fiir
die Vegetationsschicht verwendet werden,in denen die Pflanzen keinen besonders festen
Ilalt finden.
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Es ist möglich, die Gartenanlage so auszubilden, daß sie lediglich
überschüssiges Wasser abführt, daß aber die Bewässerung in nn sich bekannter Weise
von oben, z.B. durch Sprühanlagen erfolgt. Bei einer Ausführungsform der Erfindung
ist dagegen eine Be- und Entwässerungsvorrichtung vorgesehen, die den Wasserstand
in der Dränageschicht innerhalb eines vorgegebenen Bereichs hält. Ilierdurch wird
eine Bewässerung von oben überflüssig, so daß die Wartung der Gartenanlage weiter
vereinfacht ist. Das Wasser steigt durch Kapillarwirkung in dem Bereich der Dränageschicht,
der nicht unter Wasser steht, hoch und gelangt von dort in die Vegetationsschicht,
ohne daß diese zu stark durchnäßt wird. Die Wurzeln einiger Pflanzen
werden
sich ausschließlich innerhalb der Vegetationsschicht befinden, wo sie von unten
her durch die Dränageschicht mit Sauerstoff versorgt werden. Die Wurzeln anderer
Pflanzen stoßen dagegen weiter nach wlten vor bis in die Dränageschicht, , wo sie
je nach Pflanzentyp entweder nur in der nicht ständig unter Wasser stehenden Bereich
vordringen, in dem sie Luftsauerstoff aufnehmen können, oder wo sie auch in den
im wesentlichen ständig unter Wasser stehenden Bereich der Dränageschicht vordringen
können.
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Die geschilderte Be- und Entwässerungsvorrichtung kann vorteilhafter
Weise eine Wasserstandsmeßvorrichtung aufweisen, die unter Ausschaltung jeglicher
Wasserverschwendung dafür sorgt, daß ausreichend Wasser in der Dränageschicht vorhanden
ist.
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Es ist möglich, überschüssiges Wasser, das beispielsweise bei Regenfällen
auftritt, unmittelbar in die Kanalisation abzuleiten. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung ist jedoch ein Auffangbecken für aus der DränagescJiicht abfließendes
Wasser und eine Vorrichtung zum Zurückführen dieses Wsssers in die Dränageschicht
vorgesehen. Dies bietet den Vorteil, daß zunächst nicht benötigtes überschüssiges
Itegenwasser gespeichert werden kann und zu späterer Zeit, wo eine Wasserzufuhr
in die Dränageschicht wieder erforderlich ist, weil die Pflanzen inzwischen Wasser
verdunstet haben, das gespeicherte Wasser wieder in
die Dränageschicht
zurückgeleitet werden kann. ifierzu diirfte üblicherweise eine Pumpe erforderlich
sein.
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Diese Ausführungsform verringert die Kosten für den Unterhalt der
Gartenanlage, denn es wird nicht unnötigerweise aus dem jffentlichen Leitungsnetz
rllrinkwasser benötigt, und sie ist auch dem J'flanzenwachstum förderlich, weil
Leitungswasser im Gegensatz zu Regenwasser ohne Vorbehandlung (Enthärtung) auf die
Dauer negative Folgen für das Pflanzenwachstum hat.
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Fiir den Fall, daß der Vorrat an gespeichertem Regenwasser während
längerer Trockenzeiten nicht ausreicht, ist es zweckmäßig, auch noch einen Anschluß
an das Leitungswassernetz vorzusehen, und die Anordnung dann so zu treffen, daß
nach dem Verbrauch des Regenwasservorrnts eine erforderliche Bewässerung aus dem
Leitungsnetz erfolgt. Hierzu kann in dem ltegenwasserspeicher ein Wasserstandsanzeiger
angeordnet sein, der bei Bedarf eine Umschaltung auf die Versorgung aus dem Leitungsnetz
veranlaßt.
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Die Unterhaltung der Gartenanlage kann weiter dadurch vereinfacht
werden, daß gemäß einer Ausführungsform der Erfindung eine Zumischvorrichtung zum
Zumischen von Düngemittel in das der Dränageschicht zugefiihrte Wasser vorgesehen
ist. Diese Zumischvorrichtung kann beispielsweise so ausgebildet sein, daß sie lediglich
von Zeit zu Zeit von Hand eingeschaltet wird und eine
vorbestimmte
Menge von Düngemittel in die Dränage schicht einschwemmt, sie kann aber auch von
einer automatischen Steuervorrichtung gesteuert sein, beispielsweise unter Zuhilfenahme
einer [;chaltuhr, die im Abstand von einigen Stunden oder einigen Tagen jeweils
eine vorbestimmte Menge von Düngemittel der Driinagesehicht zufijhrt. Das Düngemittel
kann dabei unmittelbar in die Dränageschicht eingeleitet werden, wobei es zweckmäßigerweise
in Form einer Lösung vorliegt, es kann aber auch in eine Leitung eingemischt werden,
durch die das zur Dränageschicht flieídende Wasser strömt. Im letztgenannten Fall
ist eine gute Verteilung des Diingemittels in der Dränageschicht mit einfacheren
Mitteln erreichbar.
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Beim Aufbau eines Dachgartens ist es bereits bekannt, unterhalb der
Dränage schicht eine wasserundurchlässige Folie anzuordnen Diese Folie ist gemäß
einer Ausfiihrungsform der Erfindung auf einer elastischen Schutzschicht verlegt.
Diese chutzschicht verhindert eine Beschädigung der Folie sowohl durch den aufgeschütteten
Blähton als auch durch mögliche Unebenheiten der Unterlage.
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Bei der Schutzschicht handelt es sich um eine verhältnismäßig dicke
elastische Matte, die mit elastischem Kunststoff oder Gummi umhüllte faserige Bestandteile
aufweist und daher sehr robust ist. Diese Schutzschicht kann wiederum auf der eigentlichen
Bauwerksisolierung
verlegt sein, die dazu vorgesehen ist, das Eindringen
von Feuchtigkeit ins Innere des Bauwerks zu verhindern.
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Diese Schutzschicht schützt gleichzeitig die genannte Gebäude isolierung.
Die Schutzschicht gestattet eine Trennung der Gewährleistung, denn die Gebäudeisolierung
und der Dachgarten werden üblicherweise nicht von der gleichen Handwerksfirma hergestellt.
Da die Schutzschicht eine Beschädigung der Gebäudeisolierung durch den nachträglichen
Aufbau des Dachgartens ausschließt, kann bei auftretenden Schäden einwandfrei ermittelt
werden, bei welchem Handwerker die Schuld liegt.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann die unterhalb der Dränageschicht
verlegte wasserdichte Folien zur Bildung einer Wanne, in der das zur Bewässerung
dienende Wasser steht, mit ihrem Rand über ein nach oben vorspringendes Teil, beispielsweise
ein geeignetes Kunststoffprofil, gelegt sein, und es ist ein Befestigungsteil vorgesehen,
das eine in ihrer Form dem vorspringenden Teil etwa entsprechende Aussparung aufweist;
dieses Teil wird so auf das vorspringende Teil aufgesetzt, daß dieses in die AussparurIg
eindringt und die Folie in der Aussparung festklemmt. Es kann so auf einfache Weise
eine sichere Befestigung der Folie vorgenommen werden, ohne daß die Folie perforiert
werden muß, wodurch die Gefahr des Einreißen gegeben wäre. Das die Aussparung aufweisende
Teil kann gleichzeitig dazu dienen, eine
Umrandung der Dachgartenanlage
zu bilden, so daß sich innerhalb dieser Umrandung dann die Dranageschicht und die
Vegetationsschicht befindet, wogegen außerhalb dieser Umrandung beispielsweise ein
Fußweg angelegt werden kann. Als Teil, das in der geschilderten Weise gleichzeitig
zum Festklemmen der Folie und zur Begrenzung des Dachgartens geeignet ist, eignet
sich vorteilhafterweise ein Gartenbaustein, der eine im wesentlichen quadratische
Platte aufweist, an der eine weitere Platte, vorzugsweise eine gleichschenklig rechtwinklige
Platte mit einer ihrer kurzeren Seiten angeklebt ist; dabei sind die kürzeren Seiten
der dreieckförmigen Platte genau so lang wie die Seiten der quadratischen Platte
und die Kanten der an der quadratischen Platte angeklebten Fläche verlaufen parallel
zu Kanten der quadratischen Platte. Die dreieckförmige Platte weist in ihrer anderen
kürzeren Seite und in ihrer längeren Seite eine zum Festklemmen der Folie geeignete
Aussparung auf. Es kann daher die Anordnung so getroffen sein, daß bei festgeklemmter
Folie die quadratische Platte senkrecht steht, oder aber daß sie unter einem Winkel
von 45° gegenüber der Waagerechten geneigt angeordnet ist. Es ist also möglich,
durch diese erfindungsgemäße Verwendung des geschilderten Gartenbausteins zum Zweck
der Herstellung eines Dachgartens unterschiedlich geneigte Begrenzungen des Dachgartens
herzustellen.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Heizung fiir die
Vegetationsschicht vorgesehen. Dies bietet den Vorteil, daß hierdurch eine Uberwinterung
der Bepflanzung ermöglicht werden kann, wodurch eine Neuanpflanzung im Frühjahr
entbehrl ich ist. Außerdem kann das Wachstum der Pf 1 arizen gefördert werden und
es ergibt sich hierdurch auch die Möglichkeit, solche Pflanzen für die Gartenanlage
vorzusehen, für die das Klima in dem Gebiet, in dem sic die Gartenanlage befindet,
üblicher weise zu kiihl ist.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann die Heizung in der Weise
erfolgen, daß eine Vorrichtung zum Zuführen von Warmluft in den von Wasser freien
Bereich der Dränageschicht vorgesehen ist. Es kann hierbei beispielsweise ein gelochtes
Rohr, dem Warmluft zugeführt wird, innerhalb der Dränageschicht verlegt sein, so
daß die Warmluft in einfacher Weise gl eichmäßig in der Dränageschicht verteilt
werden kann. Die Warmluft erwärmt den untersten Bereich der Vegetationsschicht;
dann, wenn die oberhalb der Dränageschicht liegenden Schichten luftdurchlässig sind,
kann die wnrme Luft auch nach oben in die Vegetationsschicht eindringen und diese
unmittelbar erwarmen.
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Neben einer Wärmurig durch Warmluft oder statt einer derartigen Heizung
durch Warmluft kann gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung eine Vorrichtung
zum Lrwärmen
des der Dränageschicht zugeführten Wassers vorgesehen
sein. Es kann hierbei entweder die Heizungsvorrichtung unmittelbar in der Dränageschicht
angeordnet sein, so daß sie im wesentlichen lediglich das dort vorhandene Wasser
erwärmt, die Anordnung kann aber auch so getroffen sein, daß sie Wasser, das der
Dränageschicht zugeführt wird, erwärmt. Sofern nicht das ganze der Dränageschicht
zugeführte Wasser erwärmt wird, ist es zweckmäßig, für eine gute Verteilung des
erwärmten Wassers in der Dränageschicht zu sorgen. Wird das der Dränageschicht zugeführte
Wasser erwärmt, so kann die Heizungsvorrichtung beispielsweise das Wasser erwärmen,
das in einem Auffangbehälter für überschüssiges Regenwasser gespeichert wird.
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Die Heizung kann in beliebiger Weise erfolgen, beispielsweise kann
die Erwärmung durch Elektroheizung erfolgen.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist jedoch vorgesehen, daß
zum Zweck der Heizung mindestens ein Sonnenkollektor vorgesehen ist. Ein Sonnenkollektor
ist ein flächiges Gebilde, das der Energiestrahlung der Sonne ausgesetzt wird und
in dem ein geeignetes gasförmiges oder flüssiges Medium, vorzugsweise Wasser, enthalten
ist, das durch die Energiestrahlung der Sonne aufgeheizt wird und zu Heizungszwecken
verwendet werden kann. Soll mit einem derartigen Sonnenkollektor das in einem Auffangbecken
gesammelte Regenwasser erwärmt werden, so ist
es zweckmäßig, das
Regenwasser unter Zuhilfenahme eines Wärmetauschers zu erwärmen, selbst wenn der
Sonnenkollektor mit Wasser betrieben wird, damit eine Verschmutzungsgefahr des Sonnenkollektors
vermieden werden kann. Das durch den Sonnenkollektor unmittelbar erwärmte Wasser
kann in einem geeigneten wärmeisolierten Tank, der sich beispielsweise auch im Keller
eines Gebäudes befinden kann, gespeichert werden; dieses Wasser kann neben der Heizung
der Gartenanlage auch dazu dienten, Räume des Gebindes zu heizen.
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Der gemäß der Erfindung vorgesehene Sonnenkollektor kann sich an einer
beliebigen geeigneten Stelle befinden. Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß er im Bereich der Oberflache der Vegetationsschicht angeordnet ist.
Er kann sich hier beispielsweise in mehr oder weniger großem Abstand oberhalb der
Vegetationsschicht befinden, wo er durch geeignete Halterungen gehalten ist, er
kann auch unmittelbar auf der Oberfläche der Vegetationsschicht aufliegen, und es
ist auch denkbar, den Sonnenkollektor unmittelbar unter der Oberfläche der Vege
tationsschicht anzuordnen. Sind mehrere Sonnenkollektoren vorgesehen, so ist es
zweckmäßig, diese in den beiden letztgenannten Fällen mit einem gegenseitigen Abstand
zu verlegen, damit irn Bereich zwischen den Kollektoren ein ungestörtes Pflanzenwachstum
möglich ist. Sind Pflanzmatten vorgesehen, so können die Sonnenkollektoren vorteilla
tterweise zw3 schen den einzelnen Fflanzinatten angeordnet sein.
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Die tagsüber durch die Sonnenkollektoren gewonnene Wärmeenergie wird
üblicherweise nachts zur Heizung der Gartenanlage verwendet. Die Heizung kann vorteilhafterweise
in Abhängigkeit von der Außentemperatur gesteuert sein.
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Außerdem ist es vorteilhaft, die Temperatur innerhalb der Dränageschicht
thermostatisch zu regeln.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausfiihrungsbeispiels anhand der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
fur sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform verwirklicht
sein Die einzige Figur zeigt teilweise in einem abgebrochenen Querschnitt, teilweise
schematisch den Aufbau eines Dachgartens, gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die oberste Decke 1 eines Gebäudes bildet ein Flachdach, das allseits
von einer Betonmauer 2 begrenzt ist. Die Decke 1 ist in senkrechter Richtung von
einem FJasserabflußrohr 3 durchsetzt,- das nach oben über die Decke 1 übersteht.
Eine in bekannter Weise angebrachte Gebäude isolierung 4 dient dazu, das Ejndringen
von Wasser in die Decke 1 zu verhindern und schließt auch eine eventuelle Fuge zwischen
dem Wasserabflußrohr 3 und der Decke 1 wasserdicht ab. Auf die Gebäudeisolierung
4, die gegen Beschädigungen empfindlich ist, ist zum Schutz eine Schutzmatte 6 aufgelegt,
die eine Stärke von etwa 10 mm aufweist und mit Kautschukmasse vermischte und umhüllte
Textil- und Kunststoffasern, bei denen es sich vorzugsweise um hbfallmaterial handelt,
und/oder andere geeignete Abfallstoffe aufweist. Die Schutzmatte 6 ist sehr flexibel
und schützt die Gebäudeisolierung 4 vor mechanischen Beschädigungen.
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Auf die Schutzmatte 6 ist in einem geringen Abstand von der Betonmauer
2 ein etwa dachförmiges Eunststoffprofil 8 aufgesetzt, das aus einzelnen Profilabschnitten
der Länge nach zusammengesetzt sein kann und das rings um die ganze mit einer Bepflanzung
zu versehende Dachfläche verläuft. Die ganze Dachfläche innerhalb des Kunststoffprofils
8 ist mit einer wasserdichten und wurzelresistenten Kunststoffolie 10, die im Ausführungs
beispiel aus PVC besteht, belegt, wobei der Rand 15 der Folie 10 am Kunststoffprofil
8 emporgeführt und über dessen Scheitel noch hinweggeführt ist. Die Folie 10 ist
in nicht dargestellter Weise mit dem Wasserabflußrohr 3 wasserdicht verbunden. An
der Innenseite 12 der Betonmauer 2 ist eine Schicht aus einem Material angeordnet,
das mindestens in senkrechter Richtung gut luftdurchlässig ist, im Ausführungsbeispiel
handelt es sich hierbei um gewellte Platten 13 aus Asbestzement, die in der Zeichnung
lediglich skizzenhaft dargestellt sind.
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Der über den Scheitel des Kunststoffprofils 8 hinweggezogene Rand
15 der Folie 10 ist in nicht näher dargestellter Weise so befestigt, daß er in der
Figur gezeigten Lage verbleibt. Der gesamte Raum innerhalb der gewellten Platten
13 ist mit Körnern von Blähton 17 bis zu einer Höhe aufgefiillt, die unterhalb des
obersten Rundes der gewellten Platten 13 liegt, aber oberhalb des Scheitels des
Kunststoffprofils 8. Im Ausführungsbeispiel ist der Blähton etwa bis zur halben
Höhe der gewellten Platten 13 aufgeschüttet. Auf den Blähton 17 ist eine Filtermatte
19 aufgelegt, deren Rand 20 im
Bereich der Betonwand 2 hochgezogen
ist, und in die durch die Filtermatte 19 auf diese Weise gebildete Wanne ist eine
Schicht 20 von Gartenerde eingebracht.
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Im obersten Bereich dieser Schicht 20 ist eine Pflanzmatte 22 angeordnet,
die noch geringfügig von Erde überdeckt ist. Die l'flanzmatte 22 weist ungeordnete
Kunststoffasern auf, die der Matte eine hohe Zug- und Reißfestigkeit nach allen
Richtungen geben. In die Pflanzmatte 22 sind Samen der ftir die Bepflanzung der
Dachterrasse vorgesehenen Pflanzen eingebettet, die dann, wenn die Pflanzmatte 22
in die Erdschicht 20 eingebettet ist und genügend angefeuchtet ist, keimen, Die
Filtermatte 19 dient dazu, um das Auswaschen von Erdbestandteilen in die Blähtonschicht
zu verhindern.
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Die Filtermatte 19 gestattet aber den Gasaustausch, also insbesondere
den Durchtritt von Sauerstoff, und den Durchtritt von Wasser, außerdem können die
Wurzeln von in der Erdschicht 20 wachsenden Pflanzen durch die Filtermatte 19 hindurch
nach unten wachsen, Die Einlauföffnung 24 des Wasserabflußrohrs 3 liegt unterhalb
des Scheitels des Kunststoffprofils 8, so daß die maximale IIöhe des Wasserspiegels
25 desjenigen Wassers, das in der durch die Folie 10 gebildeten Wanne steht, durch
die Höhe der Einlauföffnung 24 bestimmt ist. Diese Einlauföffnung 24 ist in nicht
dargestellter Weise mit einem Sieb versehen, um zu verhindern, daß Blähton ins Innere
des Wasserabflußrohrs 3 gelangt.
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Die Filterschicht 19 und alle darüberliegenden Schichten werden senkrecht
von einem Belüftungsrohr 26 durchsetzt, dessen unteres Ende 28 oberhalb des höchstmöglichen
Wasserspiegels 25 liegt, und dessen oberes Ende 29 zum Schutz gegen Sindringen von
Schmutz nach unten umgebogen ist. Um die gezeigte Lage des Belüftungsrohrs 26 sicherzustellen,
kann dieses in nicht dargestellter Weise auf der Folie 10 oder am Wasserabflußrohr
3 abgestützt sein.
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enn infolge starker Regenfälle der Wasserspiegel in der durch die
Folie 10 gebildeten Wanne über das Niveau 25 ansteigt, so fließt das überschüssige
Wasser durch das Wasserabflußrohr 3 in ein Wassersammelbecken 31, das in einem Betriebsraum
unterhalb der Decke 1 angeordnet ist. Ein Wasserzuführrohr 32, in das eine Wasserpumpe
33 eingeschaltet ist, gestattet es, Wasser aus dem Wassersammelbecken 31 durch das
Innere des Wasserabflußrolirs 3 hindurch in die durch die Folie 10 gebildete Wanne
zu leiten. Das obere Ende 35 des Wasserzuführrohrs 32 ist nach unten umgebogen und
reicht bis dicht an den Boden der Wanne, so daß es im Notfall möglich ist, durch
Umkehren der Pumprichtung der Pumpe 33 das Wasser aus der Wanne auszupumpen.
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Die Druckseite der Pumpe 33 ist über ein Rohr 37, das dünner ist als
das Wasserzuführrohr 32, mit dem Eingang
einer Zumischvorrichtung
38 verbunden, deren Ausgang über eine Rohrleitung 3(-3 mit der Saugseite der Pumpe
33 verbunden ist. Die Zumischvorrichtung 38 gestattet es, aus einem Behälter 40
Düngerlösung anzusaugen und dem im Rohr 37 der Zumischvorrichtung 38 zugeführten
Wasser zuzumischen. Dieses mit Düngerlösung vermischte Wasser gelangt dann zur Saugseite
der Pumpe 33 und wird von dieser durch das Wasserzuführrohr 32 in die Wanne geleitet,
Innerhalb der Blähtonschicht 17 ist ein elektrisches Wasserstandsmeßgerät 42 angeordnet,
das über eine eßleitung LC3 den Wasserstand an eine Steuervorrichtung 44 liefert.
Sobald der Wasserstand in der durch die Folie 10 gebildeten Wanne unter eine vorbestimmte
Grenze gesunken ist, veranlaßt die Steuervorrichtung 42s das Einschalten der Pumpe
33, wodurch in dem Wassersammelbecken 31 enthaltenes Wasser in die Wanne gepumpt
wird. Zum Einschalten der Pumpe 33 ist die Steuervorrichtung 44 mit dieser über
eine Steuerleitung 45 verbunden. Wenn der Wasserstand einen vorbestimmten Wert erreicht
hat, wird die Pumpe 33 wieder abgeschaltet. Die Steuervorrichtung 44 ist außerdem
über eine Steuerleitung L16 mit dem Steuereingang eines steuerbaren Ventils 48 verbunden
und kann über diese Steuerleitung veranlassen, daß während des Laufs der Pumpe 33
das Ventil 48 geöffnet wird, so daß Düngerlösung dem in die Wanne gepumpten Wasser
zugesetzt wird.
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Sofern in dem Wassersammelbecken 31 kein Wasser vorhandeln ist, sorgt
die Steuervorrichtung 44 in nicht dargestellter Weise dafiir, daß bei einem zu geringen
Wasserstand
in der Wnnne dieser Leitungswasser zugeführt wird. Gerade auch beim Zuführen von
Leitungswasser kann es zweckmäßig sein, diesem bereits Dilngerlösung zuzusetzen.
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Sofern das durch das Wasserabflußrohr 3 abfließende Wasser das Fassungsvermögen
des Was sersarnmelbeckens 31 überschreitet, fließt das überschüssige Wasser in nicht
dargestellter Weise in die Abwasserkanalisation.
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Der beschriebene Dachgarten bedarf nahezu keiner Wartung, da die Bewässerung
unter weitgehender Ausnützung des bei Regenfällen gesammelten Wassers jeweils dem
Wasserverbrauch der Bepflanzung durch die Esteuervorrichtung 44 angepaßt wird, und
da durch die Luftzufuhr zu der Blähtonschicht oberhalb des Wasserspiegels in der
Wanne sowohl durch die gewellten Platten 13 als auch durch das Luftzuführungsrohr
26 sichergestellt ist, daß auch dann, wenn die Erdschicht 20 infolge von Setzungserscheinungen
oder deswegen, weil die Pflanzmatte 22 eine nur geringe oder keine Luftdurchlässigkeit
aufweist, keine ausreichende Luftversorgung der Pflanzen wurzeln gewährleistet,
diese Pflanzenwurzeln in dem Raum oberhalb des Wasserspiegels ausreichend mit Sauerstoff
versorgt werden, so daß ein günstiges Wachstum der Pflanzen gewährleistet ist. Dadurch,
daß die Luftzuführung nicht nur an einer einzigen Stelle erfolgt, sondern an räumlich
getrennten Stellen, im Beispiel durch die gewellten Platten 17 im Bereich der Betonwand
2 und durch das Belüftungsrohr 26, das im Bereich
der Mitte der
Gartenfläche angeordnet ist, entsteht selbst bei geringer näturlicher Luftbewegung
eine zusit7liche Strömung von Luft innerhalb der I31ähtonschicht oberhalb des Wasserspiegels.
Hierdurch wird der Luftaustausch in dieser Schicht und dadurch die Sauerstoffversorgung
der Pflanzenwurzeln weiter verbessert. Bei Bedarf können auch mehr Luftzuführungsrohre
26 in entsprechender Verteilung vorgesehen sein.