DE1227419B - Verfahren zur Verbesserung der Knitterfestigkeit von Textilmaterialien - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Knitterfestigkeit von Textilmaterialien

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DE1227419B
DE1227419B DEF37843A DEF0037843A DE1227419B DE 1227419 B DE1227419 B DE 1227419B DE F37843 A DEF37843 A DE F37843A DE F0037843 A DEF0037843 A DE F0037843A DE 1227419 B DE1227419 B DE 1227419B
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DE
Germany
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compounds
crease resistance
improving
sulfone
textile materials
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Pending
Application number
DEF37843A
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English (en)
Inventor
Dr Fritz Meininger
Manfred Seidel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M13/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M13/244Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing sulfur or phosphorus
    • D06M13/248Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing sulfur or phosphorus with compounds containing sulfur
    • D06M13/272Unsaturated compounds containing sulfur atoms
    • D06M13/278Vinylsulfonium compounds; Vinylsulfone or vinylsulfoxide compounds

Description

  • Verfahren zur Verbesserung der Knitterfestigkeit von Textilmaterialien Es ist bekannt, daß die Knitterfestigkeit von Cellulosetextilien durch Behandeln mit Divinylsulfon, Estern von ß,ß'-Dihydroxydiäthylsulfon oder dem Dischwefelsäureester von ß,ß'-Dihydroxydiäthylsulfoxyd in Gegenwart von Alkalien verbessert werden kann. Aus den genannten Estern entstehen dabei zunächst die entsprechenden Divinylverbindungen, nämlich das Divinylsulfon bzw. das Divinylsulfoxyd, die in Gegenwart von Alkali mit den Hydroxylgruppen der Cellulose reagieren. Wegen der toxischen Eigenschaften sind jedoch bei der Anwendung vorr Divinylsulfon und Divinylsulfoxyd bzw. von Verbindungen, die Divinylsulfon oder Divinylsulfoxyd in verkappter Form enthalten, besondere Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz gegen Vergiftungen erforderlich.
  • Es wurde gefunden, daß man Textilmaterialien, die aus Cellulose bestehen oder solche enthalten, in einfacher Weise knitterfest ausrüsten kann, wenn man auf das Material Verbindungen der folgenden allgemeinen Formel in der X den Rest einer ein- oder mehrbasischen anorganischen oder organischen Säure bedeutet, in Gegenwart von Alkalien bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur einwirken läßt.
  • Als ein- oder mehrbasische Säuren seien z. B. genannt: Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Schwefelsäure, niedermolekulare aliphatische Carbonsäuren, wie Essigsäure, Propionsäure u. ä.
  • Nachstehend seien einige Verbindungen genannt, wie sie für das Verfahren der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können 3-Chlor-4-hydroxy-tetramethylensulfonschwefelsäureester, 3,4-Dihydroxy-tetramethylensulfon-dischwefelsäureester, 3-Brom-4-hydroxy-tetramethylensulfonschwefelsäureester, 3,4-Diacetoxy-tetramethylensulfon, 2,3-Dehydro-4-acetoxy-tetrarnethylensulfon und 2,3-Dehydro-4-hydroxy-tetramethylensulfonschwefelsäureester.
  • Die Verbindungen sind zum Teil bekannt (W. R. S o r e n s e n , J. Org. Ch., 24, S.1797 [1959]) oder können aus bekannten Ausgangsverbindungen, wie 3,4 - Dihydroxy - tetramethylensulfon, 3 - Chlor-4-hydroxy-tetramethylensulfon oder 2,3-Dehydro-4-acetoxy-tetramethylensulfon, gewonnen werden, z. B. durch Umsetzung mit Schwefelsäure oder durch Umsetzung mit Schwefeltrioxyd abgebenden Verbindungen, wie Chlorsulfonsäure, oder im Falle von Hydroxyverbindungen auch durch Umsetzung mit den Additionsverbindungen aus Pyridin bzw. Dimethylforanamid und Schwefeltrioxyd oder durch Reaktion mit organischen Säureanhydriden, wie Essigsäureanhydrid.
  • Die auf den angegebenen Wegen leicht herstellbaren Verbindungen stellen kristallisierbare farblose Substanzen dar, die sehr gute Löslichkeit in Wasser bzw. in organischen Lösungsmitteln besitzen.
  • Die für das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung in Betracht kommenden Verbindungen werden zweckmäßigerweise in Form etwa 5- bis 33%iger wäßriger Dispersionen, Emulsionen oder Lösungen angewandt; es können auch Lösungen in organischen Lösungsmitteln, z. B. Aceton, eingesetzt werden. Die Behandlung der Faserstoffe, z. B. Garne, Gewebe, Gewirke, kann sowohl durch Besprühen, Tränken oder Pfiatschen erfolgen. Um die Reaktion zwischen den verfahrensgemäß zur Anwendung gelangenden Verbindungen und dem Gewebe zu bewirken oder zu fördern, sind alkalisch wirkende Stoffe nötig, die entweder direkt der Ausrüstungsflotte zugesetzt werden, oder das mit einer Verbindung der oben angegebenen Formel (1) bzw. (2) imprägnierte Textilmaterial wird anschließend, gegebenenfalls nach einer Zwischentrocknung, mit einer wäßrigen Lösung eines alkalisch reagierenden Stoffes behandelt. Es ist auch möglich, die für das Verfahren benötigte Alkalimenge zuerst auf das Textilmaterial aufzubringen und anschließend die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung in Betracht kommenden Verbindungen zu applizieren.
  • Als alkalisch wirkende Stoffe können insbesondere Alkalihydroxydc, -carbonate urid -bicarbonate, wie beispielsweise Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Natrium- und Kaliumcarbonat, und die entsprechenden Bicarbonate sowie die Alkalisalze organischer Säuren, die bei erhöhter Temperatur alkalisch reagierende Substanzen bilden, wie das Natrium-oder Kaliumsalz der Trichloressigsäure, verwendet werden. Die Alkahkonzentration richtet sich nach der Menge der aufgebrachten oder aufzubringenden Verbindung.
  • Die erfindungsgemäß auf die behandelnden Faserstoffe aufgebrachten Verbindungen und alkalisch wirkenden Substanzen können unter verschiedenen Bedingungen mit den Hydroxylgruppen der Cellulosemoleküle des Textilstoffes umgesetzt werden. Bei Einsatz von Alkali- oder Erdalkalihydroxyden genügt eine Verweilzeit von 30 Minuten bis 25 Stunden bei Raumtemperatur. Mit steigender Reaktionstemperatur verkürzt sich die Reaktionszeit. Für eine kontinuierliche Durchführung des Verfahrens, gegebenenfalls nach einer Zwischentrocknung, hat sich ein Dämpfen auf einer Schnelldämpfanlage oder eine Hitzebehandlung bei einer Temperatur über 100°C bewährt. Die Dauer des Erhitzens beträgt bei diesem Prozeß einige Minuten. Nach der Behandlung des Gewebes mit der Sulfonverbindung wird die Ware gespült und neutralisiert.
  • Das zu behandelnde Material kann für die Behandlung mit den obengenannten Verbindungen in einem beliebigen Bearbeitungsstadium vorliegen. Gewebe können z. B. als Rohware oder gebleicht, gefärbt bzw. bedruckt oder anderweitig bearbeitet eingesetzt werden. Ist das- Gewebe noch nicht gefärbt, so kann man auch Farbstoffe in die wäßrige Lösung der - obengenannten, in Wasser löslichen Sulfonverbindungen einbringen. Es ist außerdem ohne weiteres möglich, die Behandlung mit den erfindungsgemäß zur Anwendung gelangenden Verbindungen durch Modifizierungsmittel, wie Schmäh-oder Imprägnierungsmittel, zu ergänzen. Gegebenenfalls können auch Produkte, die die Knitterfestigkeit steigern, mit den obengenannten Sulfonverbindungen gleichzeitig oder in einem besonderen Arbeitsgang eingesetzt werden. Die nach dem beschriebenen Verfahren erzielte Verbesserung der Knitterfestigkeit von Cellulosetextilien ist gut waschbeständig.
  • Beispiel l Ein gebleichter und mercerisierter Baumwollhemdenstoff (135 g/m2) wird mit einer wäßrigen Lösung fbulardiert (Abquetscheflekt 600%), die 300g/1 der Verbindung von folgender Konstitution enthält. Ohne Zwischentrocknung wird anschließend eine 7,5%ige Natronlauge (Auflage an NaOH 4%) aufgepflatscht. Das alkalisierte Gewebe wird aufgerollt und in einer Polyäthylenfolie 1 Stunde bei Zimmertemperatur liegen gelassen. Das Gewebe wird dann sofort gespült und mit verdünnter Essigsäure neutralisiert.
  • An Stelle des Liegenlassens bei Zimmertemperatur kann der imprägnierte Hemdenstoff auch 4 Minuten bei 120°C im Trockenschrank behandelt und, wie vorstehend beschrieben, fertiggestellt werden.
  • In beiden Fällen erhält man ein Textilmaterial von guter Knitterfestigkeit.
  • Beispiel 2 -Ein gebleichter und mercerisierter Baumwollhemdenpopeline (120 g/m2) wird mit einer Lösung behandelt, die 180g/1 der Verbindung enthält. Der Abquetscheffekt beträgt etwa 800%. Nach einer Trocknung bei 80 bis 90°C wird das imprägnierte Gewebe mit einer 6%igen NaOH (Auflage an NaOH 4,2%) gepflatscht, wieder bei 90°C getrocknet und 4 Minuten bei 120°C auf dem Benztrockner behandelt. Den Ausrüstungsgang schließt ein Spülen und Neutralisieren der fixierten Gewebe ab.
  • Das ausgerüstete Material zeigt einen guten Knitterfestigkeitseffekt.
  • Beispiel 3 Ein gebleichter und mercerisierter Baumwollhemdenstoff wird zunächst mit einer 10%igen Natronlauge (Auflage 4% NaOH) und anschließend mit einer acetonischen Lösung von 3,4-Dichlortetramethylensulfon gepflatscht. Die Auflage an 3,4-Dichlor-tetramethylensulfon beträgt 9%. Das imprägnierte Gewebe wird in eine Polyäthylenfolie eingerollt, 40 Minuten bei 80°C liegen gelassen und dann gespült und mit Essigsäure neutralisiert.
  • Man erhält einen Stoff mit den gleichen guten Eigenschaften wie die gemäß Beispiele 1 und 2 behandelten Materialien.
  • An Stelle des Behandelns bei 80°C kann man das Gewebe auch einer Vortrocknung bei 90°C und einem 2minutigen Erhitzen bei 150°C unterziehen und, wie angegeben, fertigstellen.
  • Beispiel 4 Ebenfalls zu einer Verbesserung der Knitterfestigkeit gelangt man, wenn man analog der in den Beispielen 1 oder 2 angegebenen Weise verfährt, aber eine acetonische Lösung mit 180g/1 der Verbindung von folgender Konstitution einsetzt:

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Verbesserung der Knitterfestigkeit von Textilmaterialien auf Cellulosebasis, insbesondere Baumwolle, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel in der X den Rest einer ein- oder mehrbasischen anorganischen oder organischen Säure bedeutet, in Gegenwart von Alkalien bei Raum- oder erhöhter Temperatur auf den Faserstoff' einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung des 3-Chlor-4-hydroxy-tetramethylensulfonschwefelsäureesters verwendet. In Betracht gezogene Druckschriften Belgische Patentschrift Nr. 612112; USA.-Patentschrift Nr. 3 000 762.
DEF37843A 1962-09-19 1962-09-19 Verfahren zur Verbesserung der Knitterfestigkeit von Textilmaterialien Pending DE1227419B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3000762A (en) * 1960-08-25 1961-09-19 Stevens & Co Inc J P Process for reacting polymeric materials with sulfones and products resulting therefrom
BE612112A (fr) * 1961-01-03 1962-06-29 Stevens & Co Inc J P Procédé de réaction de produits polymères avec des sulfones et produits ainsi obtenus.

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3000762A (en) * 1960-08-25 1961-09-19 Stevens & Co Inc J P Process for reacting polymeric materials with sulfones and products resulting therefrom
BE612112A (fr) * 1961-01-03 1962-06-29 Stevens & Co Inc J P Procédé de réaction de produits polymères avec des sulfones et produits ainsi obtenus.

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