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Förderbandabdeckung für Bergbauuntertagebetriebe Die Erfindung betrifft
eine Förderbandabdeckung für Bergbauuntertagebetriebe, die darin besteht, daß an
den Holmen des Förderbandes quer über dieses greifende Bügel od. dgl. angebracht
sind, über die abnehmbare Folien aus elastischem Material verspannt werden. Die
auf dem Förderband mitgeführte Feinkohle, das gegen den Wetterstrom fördert, wird
dadurch von diesem nicht mehr abgerissen und in die Grubenbaue getragen.
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Die Rationalisierungsmaßnahmen im Steinkohlenbergbau machen es erforderlich,
die bisherige Förderung der abgebauten Kohle mit Schienenfahrzeugen zu den Förderschächten
möglichst durch Förderbänder zu ersetzen, um den sehr aufwendigen Lokomotiv- und
Rangierbetrieb einzusparen. Die Förderrichtung dieser Bänder ist fast ausschließlich
gegen den Wetterstrom gerichtet, da die Förderschächte gleichzeitig einziehende
Wetterschächte sind. Die Relativgeschwindigkeit der auf diesen Bändern geförderten
Kohle ist daher die Summe der Band- und der Wettergeschwindigkeit, die so groß sein
kann, daß ein Teil der mitgeführten Kohle von den Bändern abgerissen und von dem
Wetterstrom fortgetragen wird. Die hierdurch entstehende Erhöhung des Staubanteils
in der Wetterführung und die eintretende Verschmutzung der Strecken durch erhöhte
Kohlenstaubablagerung sind für den Untertagebetrieb nicht tragbar.
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Zur Beseitigung dieses Übelstandes wurde vorgeschlagen, zwei parallele
Strecken aufzufahren, um eine räumlich getrennte Bandförderung und Wetterführung
zu erhalten. Diese Maßnahme wurde wegen des hohen Kostenaufwandes nur in wenigen
Einzelfällen durchgeführt, so daß auf die in Oberlage betrieben bekannten Förderbandabdeckungen,
die hier insbesondere das Fördergut gegen Eindringen von Fremdkörpern (Regen, Schnee,
Laub, Staub usw.) schützen sollen, zurückgegriffen werden mußte.
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Es sind hierfür Förderbandabdeckungen aus Metall oder Kunststoffen
bekannt, die aus starren, aneinandergereihten Hauben bestehen. Diese Hauben sind
einzeln abnehmbar und teilweise an ihren Enden von der jeweils folgenden Haube überdeckt
oder aufklappbar, einseitig mit Scharnieren an den Holmen des Förderbandes befestigt.
Ferner sind auch in gleichen Ausführungen rohrförmige Abdeckungen bekannt, die das
Förderband auf seiner ganzen Länge vollständig umschließen.
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Diese bekannten Förderbandabdeckungen sind jedoch für Bergbauuntertagebetriebe
nicht geeignet.
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In den engen Grubenräumen sind die bekannten sperrigen Abdeckhauben
schwer zu transportieren, auch die Montage derselben macht große Schwierigkeiten,
insbesondere, wenn das Förderband hängend an dem Streckenausbau angebracht ist.
In Strecken mit hoher Wettergeschwindigkeit kann bei der Abnahme der bekannten starren
Abdeckhauben ein hoher Staudruck entstehen, der Personen- und Sachschäden verursacht.
Eine weitere Schwierigkeit bietet die Wartung des Förderbandes und die Durchführung
von Reparaturarbeiten in den Grubenräumen, wenn das Förderband mit den bekannten
Abdeckungen ausgestattet wird. Das hierfür erforderliche Abnehmen oder Aufklappen
der starren Abdeckhauben bei Förderbändern, die hängend an dem Streckenausbau angebracht
sind, ist praktisch unmöglich; während bei den auf der Streckensohle aufgestellten
Förderbändern der Gleis-Förderbetrieb in der Strecke (Materialförderung) erheblich
beeinflußt wird.
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Die aus Maschendraht, eingebettet zwischen zwei Kunststoffolien,
bestehenden bekannten Abdeckungen mit ihren an beiden Enden fest verbundenen, über
das Förderband greifenden Stahlbügeln sind ebenfalls nur abnehmbare Hauben mit den
gleichen genannten Nachteilen für den Untertagebetrieb, auch wenn diese eine bestimmte
Biegsamkeit besitzen.
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Wird das bekannte, zwischen zwei Kunststoffolien eingebettete Maschendrahtgewebe
ohne die mit diesem fest verbundenen Bügel als Abdeckung verwendet, was möglich
ist, wenn das Maschendrahtgewebe, das dann zugleich Tragelement ist, hierfür die
ausreichende Festigkeit besitzt, dann sind die einzelnen Matten in Rollen mit einem
großen Durchmesser aufwickelbar. Diese sperrigen Rollen bilden aber für den Untertagebetrieb
die gleichen Hindernisse der bekannten starren Abdeckhauben.
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Die bekannten rohrförmigen Abdeckungen, die das Förderband vollständig
umschließen, sind für
Förderbänder zum Transport der Rohkohle in
Untertagebetrieben nicht geeignet, da sich in dieser Abdeckung ein explosives Kohlenstaub-Luft-Gemisch
bilden kann. Der Kohlenstaub muß in den Untertagebetrieben von den Förderbändern
nach unten abfallen können, so daß er mit Wasser oder chemischen Mitteln auf der
Streckensohle gebunden werden kann.
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Schließlich wird auch mit den bekannten Ab deckungen ein Druckausgleich
innerhalb dieser nicht erreicht, der erforderlich ist, um Wirbelbildungen des Luftstromes
in der Abdeckung zu vermeiden, die hervorgerufen werden, wenn das Förderband ungleichmäßig
beschickt wird. Solche Wirbel begünstigen die Bildung von explosiven Kohlenstaub-Luft-Gemischen.
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Mit der Erfindung wird dieser überstand behoben.
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Im wesentlichen besteht die Förderbandabdeckung nach der Erfindung
aus abnehmbaren elastischen Folien, die über den an den Holmen der Bandkonstruktion
in Abständen angebrachten Bügeln quer oder in Längsrichtung in angepaßten Bahnen
mit lösbaren Befestigungsmitteln verspannt sind und das Förderband überdecken. Die
Folien sind aufrollbar und faltbar und bei lösbarer Verspannung zwischen zwei benachbarten
Bügeln mit längsgerichteten Aussteifungseinlagen, bei lösbarer Verspannung über
mehrere Bügel hinweg mit quergerichteten Aussteifungseinlagen versehen und werden
bei letztgenannter Ausbildung gegebenenfalls oder ohne Aussteifungseinlagen von
längsgespannten Seilen getragen. Die Folien können nach der Erfindung aus antistatischem
Material, wie Geweben, Gummi, Kunststoffen od. dgl., bestehen, die Taschen zur Aufnahme
von herausnehmbaren oder fest mit diesen verbundenen Aussteifungseinlagen besitzen.
Ferner können in der Förderbandabdeckung nach der Erfindung über dem Förderband
Schlitze vorgesehen werden, die in Bandrichtung durchgehend oder gegeneinander versetzt
angeordnet sind.
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Die Wirkungsweise der Erfindung ist folgende: Die Folien der Förderbandabdeckung
nach der Erfindung sind - mit oder ohne Aussteifungseinlagen -, bevor sie in den
Untertagebau eingefördert werden, in Bahnen von der Größe zugeschnitten, daß sie
für die Abdeckung des Förderbandes passend zwischen zwei oder mehreren benachbarten
Bügeln in Quer- oder Längsrichtung des Förderbandes verspannt werden.
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Diese so vorbereiteten Folien sind zusammenlegbar bzw. können je zu
einer Rolle gewickelt werden. Der Transport und die Montage dieser Folien sind dadurch
in den Strecken der Bergbauuntertagebetriebe nicht dem Staudruck der Wetterführung
ausgesetzt und in den engen Grubenräumen ohne Schwierigkeiten zu transportieren
und zu montieren. Auch die Revision und die Durchführung von Reparaturarbeiten an
den Förderbändern ist unter Ausschluß der Mängel, die die bekannten Abdeckungen
besitzen, ausführbar, da jede Bahn der Folie nach der Erfindung einzeln abgenommen
und dabei in Rollen aufgewickelt oder zusammengelegt werden kann. Die nach der Erfindung
über Seilen verspannten Abdeckt folien können auf diesen in Förderbandrichtung zusammengeschoben
werden. Die Förderbänder können damit an jeder beliebigen Stelle freigelegt werden,
ohne die Abdeckfolie abzunehmen oder aufzurollen.
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Der erfindungsgemäß in der Abdeckung vorgesehene Schlitz über dem
Förderband ermöglicht einen Ausgleich des Staudruckes in der Abdeckung, wenn
das
Förderband ungleichmäßig beschickt wird, und verhindert dadurch die Wirbelbildung
innerhalb der Abdeckung.
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In der Zeichnung sind vier Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Förderbandabdeckung mit quer über dem Förderband zwischen
Bügeln verspannten Folien, die in Förderbandrichtung Aussteifungseinlagen besitzen,
Fig. 2 einen Schnitt A-A nach Fig. 1 mit angedeuteter Bandkonstruktion, F i g. 3
eine Folienhalteklaue zu F i g. 1, senkrecht zur Förderbandrichtung gesehen, Fig.
4 wie Fig. 3, jedoch in Förderbandrichtung gesehen, Fig. 5 eine Förderbandabdeckung
mit in Richtung des Förderbandes verspannten Folien, die senkrecht zur Förderbandrichtung
Aussteifungseinlagen besitzen, die so ausgebildet sind, daß sie alle oder zum Teil
als Bügel dienen, Fig.6 einen Schnitt C-C nach Fig. 5, mit angedeuteter Förderbandkonstruktion,
Fig. 7 wie Fig. 5; jedoch mit zwischen den aus Flacheisen bestehenden Bügeln verspannten
Seilen, auf denen die zusätzlichen Bügel aus den Aussteifungseinlagen in Ösen verschiebbar
sind, Fig. 8 einen Schnitt D-D nach Fig. 7, mit angedeuteter Förderbandkonstruktion,
F i g. 9 eine Förderbandabdeckung mit Folien ohne Aussteifungseinlagen, die über
in Richtung des Förderbandes auf Bügeln geführten Seilen verspannt sind, Fig. 10
einen Schnitt E-E nach Fig. 9, mit angedeuteter Förderbandkonstruktion, Fig. 11
eine Seilbefestigung an den Bügeln zu F i g. 7 und 9, senkrecht zur Förderbandrichtung
gesehen, F i g. 12 wie F i g. 11, jedoch in Förderbandrichtung gesehen, F i g. 13
eine Folienbefestigung an den Bügeln zu F i g. 7 und 9, senkrecht zur Förderbandrichtung
gesehen, F i g. 14 einen Schnitt G-G nach Fig. 13, F i g. 15 eine Folienbefestigung
über dem Förderband zu F i g. 9, in Förderbandrichtung gesehen.
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Wie in Fig. 1 und 2 der Zeichnung dargestellt, sind erfindungsgemäß
in gewünschten Abständen quer über dem Förderband Bügel 1, 1' aus T-Profileisen
vorgesehen, die an den Holmen 2, 2' beiderseits der Bandkonstruktion so befestigt
sind, daß ihr Steg 3 nach außen gekehrt ist. Über je zwei benachbarten Bügeln 1,
1' ist eine Folie 5 in der Breite des Bügelabstandes in durchgehender Länge von
dem Hohen 2 bis zu dem Holm 2' verspannt.
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Bei hoher Wetter- und Bandgeschwindigkeit wird erfindungsgemäß jede
oder eine bestimmte Anzahl der Folien 5 geteilt verspannt, so daß in Längsrichtung
des Förderbandes über diesem ein Schlitz S frei bleibt, der bei den folgenden geteilten
Folien in gleicher Lage oder auch wechselseitig von diesem versetzt angeordnet sein
kann. Die Folien 5 besitzen Taschen 6 zur Aufnahme von fest mit diesen verbundenen
oder herausnehmbaren in Längsrichtung des Förderbandes durchgehenden Aussteifungseinlagen
7, die sich beiderseits mit ihren Enden auf den Flansch 4 zweier benachbarter Bügel
1, 1' auflegen.
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Eine Befestigung der durchgehenden Folien 5, die also über dem Förderband
nicht durch einen SchlitzS
unterbrochen sind, an den Bügeln 1, 1'
ist nicht erforderlich. Diese werden durch ihr Eigengewicht, das durch geeignete
Aussteifungseinlagen 7 wesentlich erhöht werden kann, selbst gehalten. Bei erhöhter
Wettergeschwindigkeit kann es zweckmäßig sein, das untere Ende jeder Folie 5 an
den Holmen 2, 2' beiderseits der Bandkonstruktion oder an den Bügeln 1, 1' federnd
zu befestigen.
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Die Befestigung geteilter Folien 5, 5', die also über dem Förderband
einen Schlitz S frei lassen, soll erfindungsgemäß mit Halteklauen 8 erfolgen, die
in Fig. 3 und 4 dargestellt sind. Durch eine Bohrung in dem Steg 3 des Bügels 1
ist ein Bolzen 9 geführt, auf dem einseitig oder zu beiden Seiten des Steges 3 je
eine Halteklaue8 drehbar gelagert ist. Das freie Ende der Halteklaue 8 greift hinter
die oberste Aussteifungseinlage 7 der Folie 5, 5', die durch ihr Eigengewicht und
zusätzlich von dem Gewicht der Aussteifungseinlage 7 auf den Bügeln 1, 1' abgleiten
kann. Dadurch wird das freie Ende der Halteklaue 8 auf den Flansch 4 des Bügels
1, 1' gedrückt und ein Selbstlösen der Folienbefestigung verhindert.
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Die Abrundung des freien Endes der Halteklaue8 verhindert eine Beschädigung
der Folie 5, 5'.
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Jede einzelne der zwischen zwei benachbarten Bügeln 1, 1' verspannten
Folien 5, 5' läßt sich ohne weiteres bei den im Untertagebau herrschenden betrieblichen
Verhältnissen aufrollen oder abnehmen, um die in bestimmten Zeitabständen erforderlichen
Revisionen an den Förderbändern vorzunehmen und Reparaturarbeiten durchzuführen.
Die Ausführung des Bügels 1, 1' mit dem nach außen gekehrten Steg 3 eines T-Profileisens
begrenzt die Verschiebbarkeit der Abdeckung und verhindert ein Unterfassen der Folien
5 durch den Wetterstrom.
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Nach einer anderen Ausführung der Erfindung sind die Aussteifungseinlagen
aus Kunststoff oder Stahl quer zur Förderbandrichtung in die Folien 5 eingelegt,
die so ausgebildet sind, daß diese oder ein Teil derselben als Bügel 10 dienen,
wie in F i g. 5 und 6 der Zeichnung dargestellt ist. Diese als Bügel 10 dienenden
Aus steifungs einlagen sind mit ihren Enden aus den Folien 5 herausgeführt, mit
denen sie an den Holmen 2, 2' der Bandkonstruktion durch Klammern 11, 11' lösbar
und/oder auf dem Flansch der Holme 2, 2' verschiebbar befestigt sind. Die am Anfang
und am Ende einer jeden Folie 5 eingelegten Bügel 10 werden mit den Bügeln 10 der
vorhergehenden bzw. der folgenden Folie 5 durch Schellen 12 miteinander verbunden
und dadurch in Förderbandrichtung verspannt.
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Nach Lösen der Schellen 12 können die Bügel 10 auf den Holmen 2,
2' in Förderbandrichtung verschoben und dadurch das Förderband an jeder Stelle freigelegt
werden, ohne die Folien 5 abzunehmen oder aufzurollen.
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Verbessert wird die Ausführung der Erfindung nach F i g. 5 und 6
durch Anbringung von Bügeln 16 aus Flacheisen an den Holmen 2, 2' in größeren Abständen
auf der ganzen Länge des Förderbandes, die mit drei oder mehr Seilen 14 miteinander
verbunden sind, wie in F i g. 7 und 8 dargestellt ist. An diesen Seilen 14, insbesondere
an denen, die in der Nähe der beiden Holme 2, 2' und in der Mitte über dem Förderband
verspannt sind, werden die als Bügel 10 ausgebildeten Aussteifungseinlagen mit Ösen
15 so befestigt, daß sie in Förderrichtung auf Seilen 14 verschiebbar sind. Die
Folien 5 werden in Förderband-
richtung an den Flacheisenbügeln 16 verspannt, wie
in F i g. 13 und 14 dargestellt ist; die Seile 14 werden nach der Darstellung in
Fig. 11 und 12 an den Flacheisenbügeln 16 befestigt. Beide Verbindungsarten sind
später beschrieben.
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Auch nach dieser Ausführung der Erfindung können die Bügel 10 mit
den Folien 5 in Förderbandrichtung zusammengeschoben werden, nachdem die Folien
5 zuvor aus ihrer Verspannung an den Flacheisenbügeln 16 gelöst worden sind. Die
so abgedeckten Förderbänder sind an jeder Stelle für eine Revision oder Reparatur
zugängig, ohne die Abdeckung abzunehmen.
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Eine weitere Ausführung der Erfindung ist in F i g. 9 und 10 dargestellt.
An allen Kanten der als Vieleck aus Flacheisen ausgeführten Bügel 16 sind auf der
ganzen Länge des Förderbandes Seile 14 geführt, über denen die Folien 5 ohne Aussteifungseinlagen
verspannt sind.
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Die Befestigung der Seile 14 an den Bügelkanten ist in F i g. 11
und 12 dargestellt. Die Bügel besitzen an den Kanten einen Ausschnitt 17, in dem
ein Haken 18 angebracht ist. Das Seil 14 wird hinter diesem Haken 18 verklemmt.
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Die Befestigung der Folien 5 an den Bügeln 16 soll mit Haken 19 erfolgen,
die in die Löcher 20 der Bügel 16 greifen, wie in F i g. 13 und 14 dargestellt ist.
Die Haken 19 sind aus den Folien 5 herausnehmbar.
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An den Seilen 14 sind die Folien 5 mit Haken 21 befestigt, die über
dem Förderband einen Schlitz S frei lassen, wie in Fig. 15 gezeigt ist.