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Puppe mit Balgstimme Die Erfindung betrifft eine Puppe mit einer durch
einen Elektromotor oszillierend betriebenen Balgstimme.
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Bekannte Sprechpuppen dieser Art sind mit einer durch einen Elektromotor
angetriebenen Tonvorrichtung versehen, wobei der Motor durch einen im Mund der Puppe
angebrachten Schalter ein- und ausgeschaltet werden kann. Der Motor ist so lange
ausgeschaltet wie sich ein zylindrisch geformter Teil im Mund der Puppe befindet,
der die Schaltkontakte des Schalters voneinander trennt. Wird der zylindrische Teil
aus dem Mund der Puppe entfernt, so läuft der Motor und setzt die Tonvorrichtung
in Betrieb.
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Damit die Puppe die Illusion eines lebenden Babys möglichst naturgetreu
hervorruft, ahmt die Tonvorrichtung die Stimme eines weinenden Kindes nach. Als
zylindrisch geformter Teil, der den Schalter der Tonvorrichtung betätigt, dient
entweder ein Daumen der Puppe oder der obere Teil einer von der Hand der Puppe gehaltenen
Milchflasche. Der mechanischen Bewegung des Daumens oder der Milchflasche zum Mund
der Puppe hin oder vom Mund der Puppe weg folgt jedesmal ein akustischer Effekt.
Im ersten Fall scheint sich die Puppe zu beruhigen und gibt keinen Ton mehr von
sich; im zweiten Fall beginnt die Puppe zu weinen. Andere Mittel, die er-Wähnten
akustischen Effekte hervorrufen, sind bei den bekannten Puppen nicht vorgesehen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, mit dem Mechanismus zur Unterbrechung
und Einschaltung der Stimme einer Puppe eine Wirkung zu erreichen, die sich dem
Verhalten eines Kleinkindes nähert.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kombination gelöst, daß im Stromkreis
des Antriebsmotors zwei Schalter in Reihe liegen, von denen der eine in an sich
bekanner Weise im Mund der Puppe angeordnet ist und den Stromkreis bei Einführung
eines Stößels in den Mund unterbricht, während der andere Schalter als Gewichtsschalter
derart ausgebildet ist, daß er in einer bestimmten Lage der Puppe, z. B. in der
Rückenlage, den Stromkreis schließt.
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Mittels der erfindungsgemäßen Kombination zweier im Stromkreis des
Antriebsmotors in Reihe liegender Schalter können bisher nicht bekannte, überraschende
Wirkungen erzielt werden. Da die beiden Schalter in Reihe liegen, müssen sie beide
geschlossen sein, um die Balgstimme der Puppe in Betrieb zu stzen. Andererseits
genügt die Öffnung nur eines der beiden Schalter, um den Stromkreis und damit die
Stimme der Puppe zu unterbrechen. So ist z. B. der Gewichtsschalter geöffnet, wenn
die Puppe auf dem Bauch liegt. Die Puppe weint in dieser Stellung nicht, obwohl
der Mundschalter geschlossen ist und sich kein Stößel im Mund der Puppe befindet.
Erfindungsgemäß wird der Gewichtsschalter durch die Schwerkraft in der Rückenlage
der Puppe geschlossen. Die Puppe weint daher, wenn sie von der Bauchlage in die
Rückenlage gedreht wird. In dieser Lage hört das Weinen auf, wenn der Stößel in
den Mund eingeführt und dadurch der Stromkreis wieder unterbrochen wird. Derartige
Wirkungen konnten bisher mit keiner Schaltung für die Tonvorrichtung einer Puppe
erzielt werden.
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In Weiterausbildung der Erfindung ist eine von außen bedienbare, mit
einer Verriegelungsvorrichtung versehene Handhabe vorgesehen, durch deren Drehung
eine Verriegelung des Gewichtsschalters in der geöffneten Stellung durchführbar
ist.
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Mittels dieser Verriegelung kann die ganze elektrische Vorrichtung
der Puppe außer Betrieb gesetzt werden. Die Verriegelungsvorrichtung kann z. B.
mit Vorteil in die Ruhestellung und beim Transport der Puppe verwendet werden. Bei
den bekannten Puppen muß während der Ruhe oder des Transportes entweder die Batterie
entfernt werden oder der Stößel im Mund der Puppe bleiben. Der Stößel kann aber
leicht beim Transport aus dem Mund unfreiwillig entfernt werden.
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Die Erfindung sieht schließlich eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
des Mundschalters vor, der aus einem aus dem Kopfinneren in die Mundhöhle hineinragenden,
in einer Buchse längsverschieblichen Kolben besteht, der an seinem kopfseitigen
Ende zwei gegeneinander isolierte Kontakte trägt, die unter der Wirkung einer den
Kolben in Richtung zur Mundöffnung hin drückenden Feder gegen eine Kontaktbrücke
gedrückt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt. Es zeigt - -F i g. 1 die Draufsicht auf die Tonvorrichtung
mit einer Stützplatte, einem Batteriehalter, einer Balgstimme, einem Antriebsmotor
und einem Gewichtsschalter, F i g. 2 die Seitenansicht der in F i g. 1 veranschaulichten
Einrichtung teilweise im. Schnitt, aus dem die Einzelteile des Gewichisschalters
hervorgehen, F i g..3 den Detailvertikalschnitt des Puppenmundteiles in vergrößertem
Maßstab, in dem ein Schalter mit einer Flasche angeordnet ist, F i g. 4 das Schaltbild,
das den Motorkreis, die Batterie und die Schalter veranschaulicht, F i g. 5, 6 und
7 Darstellungen von Stellungsänderungen des des Puppenkörpers, die den Zustand des
Motorkreises ändern können, und F i g. 8 den Schnitt entlang der Taillenlinie der
Puppe, der veranschaulicht, wie sich der Gewichtsschalter zwischen der geöffneten
und der geschlossenen Stellung einstellt; wenn- die Puppe auf der Seite liegt.
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Auf einer Stützplatte 1 sind eine Tonvorrichtung
3,
ein Antriebsmotor 4 mit Untersetzungsgetriebe 23,
ein Batteriehalter
2 und ein Gewichtsschalter 6 befestigt. Mit Ausnahme des Gewichtsschalters und der
Stützplatte sind die vorstehend genannten Teile nicht Gegenstände der vorliegenden
Erfindung. Ihre Beschreibung, wird deshalb auf die unbedingt notwendigen Einzelheiten
beschränkt, die zum Verständnis der in der Zeichnung dargestellten Figuren erforderlich
sind.
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Der Batteriehalter 2 weist für zwei Stabbatterien B zwei einzelne
Halter 6 auf. Durch eine von der um ein Gelenk 9-drehbaren Klappe
8 verschließbare Öffnung können 'die beiden Batterien in die Halter geschoben
werden. Die Klappe 8 kann mittels einer Schnappfälle 10 gegen unbeabsichtigtes
Öffnen ge= sichert werden. Durch einen leitfähigen Streifen 11 sind die beiden unteren
Pole der Batterien miteinander verbunden. Da die Spannung von den oberen Polen der
Batterie mittels Klemmen 7 abgenommen wird, sind die beiden Batterien in Reihe geschaltet.
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Die äußeren Teile der Tonvorrichtung 3 bestehen aus, dem mit der Klammer
13 gehaltenen Kopf 12,
einer oberen Platte 14, einem Balg 18 und einer
unteren Platte 22. Mit 19 und 20 sind ein oberer und unterer
Gummiring bezeichnet, die den Balg 18 an der oberen und unteren Platte festhalten.
Von der Beschreibung der inneren Teile der Tonvorrichtung kann im Rahmen der vorliegenden
Erfindung abgesehen werden.
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Der Antriebsmotor 4 betätigt die Tonvorrichtung über das Untersetzungsgetriebe
23, dessen größeres Ritzel einen Kurbelzapfen 24 trägt, auf dem eine Stange
25 drehbar gelagert ist, die sich von der Mitte der unteren Platte 22 nach
unten erstreckt. Wie in F i g. 2 veranschaulicht ist, bewirkt die Kreisbewegung
des Kurbelzapfens 24 ein Zusammendrücken und Ausdehnen des Balgs 18.
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Die ganze Einrichtung wird in einen der in den F i g. 5 bis 8 dargestellten
Puppenkörper eingesetzt, wobei die Stützplatte 1 fest an der hinteren Wand des Puppenkörpers
angebracht wird.
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Wenn erwünscht, kann die Stützplatte 1 einen entsprechenden Teil der
Rückwand ersetzen und eine lösbar darin angebrachte Scheibe bilden, um den Ausbau
der Batterie zu erleichtern. Der Gewichtsschalter 5 weist eine auf der Stützplatte
1 befestigte kleine Kontaktplatte 26 auf, ferner einen gleichfalls an der Stützplatte
befestigten Montierblock 27, ein an dem Block angebrachtes Verbindungsblech 28 und
einen am abgewinkelten Ende des Verbindungsbleches 28 drehbar gelagerten Schreppe
29. Sein freies Ende kann auf der Kontaktplatte 26
ruhen, wenn die Einrichtung
beispielsweise die in F i g. 2 veranschaulichte Stellung einnimmt. Eine Verriegelungsvorrichtung,
die den Schrepper 29 außer Kontakt mit der Kontaktplatte 26 hält, weist eine Nockenoberfläche
30 auf dem inneren Ende einer an der Stützplatte 1 drehbar gelagerten kurzen Welle
31 auf. Sie besitzt ferner eine Handhabe 32, die aus einem, in der hinteren Wand
des Puppenkörpers angebrachten Ausschnitt herausragt.
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Die Nockenoberfläche 30 ist gegenüber der unteren Kante des Schreppers
29 derart angeordnet, daß sie in der in F i g. 2 veranschaulichten Stellung außer
Kontakt mit dieser Kante ist. Sie kommt jedoch bei einer Drehung der Handhabe um
90 bis 180° in beiden Richtungen in Kontakt mit dieser Kante, wobei sie das freie
Ende des Schreppers 29 von der Kontaktplatte 26 abhebt.
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Der Gewichtsschalter 5 ist geschlossen, so lange, wie in F i g. 2
dargestellt ist, der Schrepper 29 die Kontaktplatte 26 berührt. Dieses ist z. B.
in der in. F i g. 5 gezeichneten Rückenlage der Puppe der Fall,. Befindet sich die
Verriegelungsvorrichtung in der in F i g. 2 dargestellten entriegelten Stellung,
so kann der Gewichtsschalter '5 trotzdem geöffnet sein, wenn die Puppe die ' in
den F i g. 6 und 7 gezeichneten. Lagen einnimmt. In jeder dieser Lagen ist der Schalter
durch die Wirkung der Schwerkraft geöffnet.
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Mit dem Gewichtsschalter 5 liegt erfindungsgemäß ein an sich bekannter
Mundschalter in Reihe. Der Mundschalter (F i g. 3) besteht aus einer in das 1VIaterial
des Kopfes innerhalb des Mundes 34 eingeformten, als Führung dienenden Buchse 33,
einem mit einem Kopf versehenen, in der Buchse 33 gleitenden Kolben 35, der mittels
einer Feder 36 nach außen gedrückt wird, einem auf dem inneren Ende des Kolbens
35 fest angeordneten flachen Kontaktträger 3'7 und zwei auf dem Träger voneinander
isolierten Xontakten 38, die an einer leitfähigen inneren Kontaktbrücke 33' der
Buchse 33 anliegen, wenn der Kolben 35 durch Federwirkung nach außen gezogen wird.
Der Mundschalter ist normalerweise geschlossen. Ein Mittel zum Öffnen des Mundschalters
ist ein starrer Vorsprung 39 auf dem Saugende einer Puppenmilch-. flasche 40 oder
der abgespreizte Daumen einer Puppenhand. Der Vorsprung 39 und der Daumen wirken
als Stößel, durch den der Kolben 35 zurückgeschoben werden kann. Durch die Rückwärtsbewegung
des Kolbens wird die elektrische Verbindung zwischen den Kontakten 38 und der Kontaktbrücke
33' unterbrochen.
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Die elektrische Schaltung der elektrischen Teile ist in F i g. 4 dargestellt.
Mit der Batterie B und dem Antriebsmotor 4 liegen die beiden voneinander
isolierten Kontakte 38 und die leitenden Teile des Gewichtsschalters 5 in Reihe.
Das Untersetzungsgetriebe 23 ist in F i g. 4 noch einmal gezeichnet, das über die
gestrichelte Linie mit der Abtriebswelle des Antriebsmötors 4 symbolisch gekoppelt
ist.
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In F i g. 4 ist der Gewichtsschalter geschlossen und trotzdem der
Stromkreis unterbrochen, da die beiden Kontakte 38 des Mundschalters nicht überbrückt
sind.
Wenn aber der gestrichelt gezeichnete Stößel aus dem Mund
entfernt wird, werden die Kontakte 38 überbrückt und dadurch der Stromkreis geschlossen.
Wenn der Mundschalter geschlossen bleibt, kann durch den Gewichtsschalter je nach
Lage der Puppe der Stromkreis geöffnet oder auch geschlossen werden. Einige erfindungsgemäße
Fälle sind auch in den F i g. 5 bis 8 dargestellt. In der in F i g. 8 wiedergegebenen
Seitenlage der Puppe kann je nach der Größe des Neigungswinkels beim Vor- und Rückwärtsneigen
des Körpers der Gewichtsschalter 5 geöffnet oder geschlossen werden, so daß bei
geschlossenem Mundschalter die Puppe entweder ruhig bleibt oder Laute von sich gibt.
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Ist aber der Gewichtsschalter 5 mittels der Handhabe 32 verriegelt,
so ist der Stromkreis dauernd geöffnet und damit die Tonvorrichtung dauernd außer
Betrieb. Die Puppe kann weder durch Entfernen des Stößels aus dem Mund noch in einer
besonderen Lage der Puppe, z. B. Rückenlage nach F i g. 5, dazu gebracht werden,
einen Laut von sich zu geben.