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Meßbereichumschalter für elektrische Vielfachmeßinstrumente Die Erfindung
betrifft einen Meßbereichumschalter für elektrische Vielfachmeßinstrumente zur Strom-und
Spannungsmessung, der, als Drehdruckschalter ausgebildet, während des Schaltvorganges
unter Betätigung von Kontaktfedersätzen das Meßwerk stromlos schaltet und det mittels
einer auf der Schalterachse angeordneten Rastscheibe, in deren auf dem Umfang befindliche
Ausnehmungen ein Raststift eingreift, in dem eingewählten Meßbereich fixiert wird.
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Es ist üblich, das zu messende Objekt über vier Zuleitungen, von
denen zwei für die Strommessung und zaei für die Spannungsmessung-vorgesehen sind,
mit dem Vielfachmeßinstrument zu verbinden. Damit kann die Umschaltung von Strom-
auf Spannungsmessung und umgekehrt innerhalb des Vielfachmeßinstrumentes selbst
erfolgen. Hierzu dient ein Meßbereichumschalter, der in bekannter Weise die Umschaltung
ausführt. Sowohl der Strom- als auch der Spaimungsmeßbereich sind in verschiedene
progressiv gestaffelte Maximalmeßwerke unterteilt, die immer je einer bestimmten
Schaltstellung des Meßbereichumschalters zugeordnet sind. Zur Vermeidung des besonders
für gedruckte Schaltungen infolge der geringen Schaltgeschwindigkeit des Meßbereichumschalters
unzulässig hohen Abbrandes der Schaltkontakte sind Kontaktfedersätze vorgesehen,
die mit dem Meßbereichumschalter mechanisch gekuppelt sind und die beim Weiterschalten
das Meßwerk rechtzeitig galtragisch abtrennen.
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Die Betätigung der Federsätze erfolgt bei der Nieder- bzw. Aufwärtsbewegung
der Schaltachse des als Drehdruckschalter ausgebildeten Meßbereichumschalters.
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Die ordnungsgemäße Schaltstellung wird durch eine auf der Schaltachse
angeordnete Rastscheibe erreicht, in deren auf dem Umfang befindliche Ausnehmungen
ein federnd gelagerter Raststift eingreift, wobei noch beim Niederdrücken des Meßbereichumschalters
zusätzlich eine Verriegelung eintritt, die erst durch Betätigung eines Entriegelschalters
wieder aufgehoben wird. Obwohl die gestellten meßtechnischen Bedingungen dieses
Vielfacbmeßinstrumentes weitgehend erfüllt werden, kann es jedoch die Bediirfnisse
der modernen Technik nicht mehr befriedigen. So ist ein Nachteil darin zu sehen,
daß bei beabsichtigter Neuwahl einer Schaltstellung erst durch eine zusätzliche
Handhabung der Entriegelungsschalter betätigt werden muß, was eine gewisse zeitaufwendige
Umständlichkeit bei der Bedienung des Vielfacluneßinstrumentes bedeutet. Dieser
Nachteil tritt insbesondere dann deutlich zutage, wenn zur Aufnahme von Strom- und
Spannungskennlinien ein häu-
figes Umschalten auf verschiedene Schaltstellungen innerhalb
der Meßbereiche erforderlich ist. Ein weiterer Mangel ist der für den technischen
Aufwand des Entriegelungsschalters zusätzlich benötigte Platzbedarf, insbesondere
in der Bauhöhe.
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Weiterhin ist eine Umschalteinrichtung für elektrische Vielfachmeßinstrumente
bekannt, bei der der zur Umschaltung dienende Stufenschalter in seinem Drehwinkelbereich
in einer oder in beiden Drehrichtungen begrenzbar und durch nicht mit dem Gerät
in Verbindung stehende Hilfsmittel verriegelbar ist.
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Der Nachteil dieser Einrichtung besteht darin, daß die Arbeit mit
diesem Instrument für den Fachmann sehr umständlich ist, weil es zur Ver- bzw. Entriegelung
jeweils eines nicht mit dem Gerät in Verbindung stehenden Hilfsmittels bedarf. Außerdem
besteht die Gefahr, daß dieses Hilfsmittel verlegt wird oder verlorengeht.
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Dieses Gerät wird deshalb nur für Lehrzwecke von Bedeutung sein können.
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Zweck der Erfindung ist es, die bestehenden Nachteile zu beseitigen
und dem Bedürfnis nach einem rnodernen Vielfachmeßinstrument nachzukommen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen für Vielfachmeßinstrumente geeigneten
Meßbereichumschalter, der bei eingeschränktem technischem Aufwand alle bisherigen
Funktionen bei unvermindertem Schutz für das Meßinstrument ausführt, wobei die zusätzliche
Verriegelung und damit auch der Entriegelungsschalter entfallen kann, zu verwirklichen.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß im Wirkungsbereich
der Rastscheibe zwei um ihren an dem einen Ende befindlichen Drehpunkt schwenkbare,
direkt mit je einem von beispielsweise zwei Kontaktfedersätzen korrespondierende
Hebel vorgesehen sind, von denen einer dem Strommeßbereich und der andere dem Spannungsmeßbereich
zugeordnet ist und die je an ihrem freien Ende als
Klinke ausgebildet
sind, daß weiterhin ein den Raststift aufnehmender Schieber vorhanden ist, der eine
den Raststift immer mit der Rastscheibe im Eingriff haltende Feder und außerdem
eine die Klinke in einer Bewegungsrichtung sperrende Ausbildung aufweist, und daß
zur Verhinderung der gemeinsamen Betätigung beider Hebel ein Gesperre vorgesehen
ist.
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Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert~werden.
Es ist dargestellt in F i g. 1 die Draufsicht, F i g. 2 eine Seitenansicht und Fig.3
der SchnittA-A des Meßbereichumschalters.
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An einer Schalterachse 2 eines als Drehdruckschalter ausgebildeten
Meßbereichumschalters sind ein Schalterknopf 1- und eine Rastscheibe 3 vorgesehen.
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Die Rastscheibe 3 weist an ihrem Umfang -so viele Ausnehmungen auf,
wie beide Meßbereiche insgesamt an Schaltstellungen erfordern. Darüber hinaus sind
noch Löcher 4 in einem Halbkreis um den Mittelpunkt der Rastscheibe 3 angeordnet,
deren Anzahl die Hälfte aller Schaltstellungen ausmacht. An der Schalterachse 2
sind dann noch die hier aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellten Kontaktelemente
zur Verbindung der einzelnen Meßkreise angeordnet. Weiterhin ist eine Rückstellfeder
15 vorgesehen, die die Schalterachse 2 mitsamt der Rastscheibe 3 immer wieder in
ihre vertikale Ausgangsstellung zurückbringt. Ein Schieber 11, an dem ein Raststift
12 befestigt ist, weist eine Feder 14 auf, durch deren Wirken der Raststift 12 immer
mit einer Ausnehmung der Rastscheibe 3 im Eingriff ist. Im vertikalen Wirkungsbereich
der Rastscheibe 3 sind zwei auf der Achse 10 um ihren an dem einen Ende befindlichen
Drehpunkt 6 schwenkbare Hebel 5 angeordnet, deren anderes Ende als Klinke 7 ausgebildet
ist. Jeder dieser beiden HebelS korrespondiert mit je einem Federsatz9. Die Klinke
7 ist so aus gebildet, daß sie bei einer Abwärtsbewegung des Hebels 5 an einer Querschiene
des Schiebers 11 durch dessen Federwirkung-vorbeikommt, bei der anschließenden Aufwärtsbewegung
jedoch gehemmt wird, womit der zugeordnete Federsatz 9 in geschlossenem Zustand
verbleibt. Da der eine Hebel 5 dem Spannungsmeßbereich und der andere dem Strommeßbereich
zugeordnet ist, muß gewährleistet sein, daß immer nur einer der beiden Hebel 5 betätigt
werden kann. Dazu dienen die Löcher 4 und je Hebel 5 ein Zapfen 8. Die Zapfen.8
sind so auf den Hebeln 5 angeordnet, daß immer eins der Löcher 4 einen der beiden
Zapfen 8 bei niedergedrückter Rastscheibe 3 umschließt, während der andere Zapfen
8 auf dem zweiten Hebel 5 durch die Rastscheibe beaufschlagt wird.
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Dieses Gesperre, bestehend aus Hebel 8, Löchern 4 und noch einem Sperrstift
13, der bei Ruhelage der Rastscheibe 3 bis kurz unter diese reichend so angeordnet
ist, daß die Rastscheibe 3 nur niedergedrückt werden kann, wenn der Raststift 12
richtig im.Eingriff ist, verhindert jegliche unsachgemäße Bedienung des Gerätes
und bewahrt es damit vor Schaltschäden.
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Die Funktion des. Meßbereichumschalters ist sehr einfach. Der entsprechend
ausgebildete Schalterknopf 1 wird durch Drehen auf den ausgewählten Nennwert, z.
B. 6 Ampere, eingestellt, womit auch eine zwangläufige Einstellung der Rastscheibe
3 erfolgt, die letzlich durch. den Raststift 12 in der richtigen Stellung fixiert
wird. In diesem Fall befindet
sich eines der Löcher 4 über dem Zapfen 8 des Hebels
5, welcher dem Spannungsmeßbereich zugeordnet ist. Durch leichtes Niederdrücken
des Schaltknopfes 1 kann durch die bekannte Tastprüfung festgestellt werden, ob
die Einstellung auch stimmt. Trifft dies zu, so wird der Schalterknopf 1 ganz heruntergedrückt.
Dabei senkt sich auch die Rastscheibe 3 und betätigt über den Zapfen 8 den dem Strommeßbereich
zugeordneten Hebel 5. Der andere HebelS verbleibt in seiner Ruhelage, da er ja durch
die Rastscheibe 3 nicht beaufschlagt wird und sein Zapfen 8 durch eines der Löcher
4 ragt. Der also betätigte Hebel 5 schließt zunächst den ihm zugeordneten Kontakt
9, drückt den Schieber 11 mit seiner Klinke 7 zurück, bis diese unterhalb der Unterkante
der Querschiene des Schiebers 11 ist, worauf dieser wieder in seine ursprüngliche
Stellung zurückspringt und damit die Rückbewegung des Hebels 5 hemmt (s. F i g.
2).
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Die Schalterachse 2 wird mitsamt. der Rastscheibe 3 und dem Schalterknopf
1 nach Loslassen durch die Rückstellfeder 15 wieder in ihre Ausgangslage zurückgeführt.
Damit ist der Einstellvorgang ab geschlossen. Soll nun weitergeschaltet werden,
so hebt sich die erste Einstellung durch die zweite auf, indem bei Beginn der Drehbewegung
der Rastscheibe 3 der Raststift 12 und damit auch der Schieber 11 zurückgedrückt
wird. Damit aber wird auch die Sperre für die Klinke 7 und ihren Hebel 5 aufgehoben,
so daß dieser durch die Federwirkung des Federsatzes 9 in seine Ruhelage zurückkehrt
und dabei den Federsatz 9 öffnet, also das Meßwerk stromlos schaltet. Der Einstellvorgang
beginnt dann wieder so, wie bereits beschrieben. Das Drehen des Meßbereichumschalters
ist nur in seiner vertikalen Ruhelage möglich, da schon bei leichtem Druck auf die
Schalterachse der Sperrstift 13 in Wirkung tritt.