DE1224326B - Verfahren zur Herstellung von 3, 4-Epoxysulfolan - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 3, 4-EpoxysulfolanInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D495/00—Heterocyclic compounds containing in the condensed system at least one hetero ring having sulfur atoms as the only ring hetero atoms
- C07D495/02—Heterocyclic compounds containing in the condensed system at least one hetero ring having sulfur atoms as the only ring hetero atoms in which the condensed system contains two hetero rings
- C07D495/04—Ortho-condensed systems
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G59/00—Polycondensates containing more than one epoxy group per molecule; Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups
- C08G59/18—Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups ; e.g. general methods of curing
- C08G59/20—Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups ; e.g. general methods of curing characterised by the epoxy compounds used
- C08G59/22—Di-epoxy compounds
- C08G59/30—Di-epoxy compounds containing atoms other than carbon, hydrogen, oxygen and nitrogen
- C08G59/302—Di-epoxy compounds containing atoms other than carbon, hydrogen, oxygen and nitrogen containing sulfur
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CI.:
C07d
Deutsche KL: 12 q - 26
Nummer: 1 224 326
Aktenzeichen: C34343IVb/12q
Anmeldetag: 12. November 1964
Auslegetag: 8. September 1966
Es ist bekannt, Butadiensulfon mit Perameisensäure bei Zimmertemperatur zu epoxydieren, wobei
3,4-Epoxysulfolan (= 3,4-Epoxytetramethylensulfon)
in einer Ausbeute von etwa 30 % der Theorie erhalten wird. Das so gewonnene 3,4-Epoxysulfolan ist sehr
beständig und kann selbst nach dreistündigem Kochen in 98%iger Ameisensäure unverändert zurückgewonnen werden. Wegen, der niedrigen Ausbeute, der
Verwendung großer Mengen Ameisensäure und der verhältnismäßig komplizierten Aufarbeitung ist dieses
Verfahren unwirtschaftlich und insbesondere für technische Zwecke ungeeignet.
Es wurde auch bereits vorgeschlagen, 3,4-Epoxysulfolan
herzustellen, indem man Butadiensulfon mit Peressigsäure umsetzt!.
Aus M. Prochazka und V. H ο r a k »Über Sulfolane, II. Hydroxysulfolane«, Coll, Czech. Chem.
Commun., Vol. 24, 1509 [1959] (vgl. auch C. 1960, 5806) geht hervor, daß bei Versuchen, trans-3,4-Dihydroxysulfolan
durch katalytisch^ Hydroxylierung von Butadiensulfon mit Wasserstoffperoxid unter der
Katalyse von Chrom-, Wolfram- oder Vanadinsäure herzustellen, selbst nach langer Dauer der Einwirkung
lediglich nicht umgesetztes Ausgangsmaterial isoliert und keinerlei Reaktion festgestellt wurde.
Daher konnte nicht mit einem Gelingen der Epoxydierung von Butadiensulfon mittels H2O2 und Wolframsäure
oder Wolframaten gerechnet werden.
Es wurde nun aber überraschenderweise gefunden, daß 3,4-Epoxysulfolan durch Einwirkung von Wasserstoffperoxyd
in Gegenwart von katalytischen Mengen Wolframsäure oder Wolframaten in Ausbeuten über
80 % hergestellt werden kann.
Zur Durchführung der Oxydation wird Butadiensulfon, der Katalysator und das Wasserstoffperoxid
gemeinsam vorgelegt und auf die erforderliche Temperatur erwärmt. Bei größeren Ansätzen macht es
sich bemerkbar, daß die Oxydation exotherm verläuft. Man hält dann — falls notwendig —· durch zeitweilige
Kühlung auf der erforderlichen Temperatur. Es ist aber auch möglich, das Wasserstoffperoxid oder den
Katalysator nur teilweise vorzulegen und den Rest kontinuierlich oder portionsweise zuzufügen. Zur
Abtrennung des Epoxids läßt man die Lösung erkalten, kühlt sie zweckmäßig auf etwa 0°C und
filtriert die ausgeschiedenen Kristalle ab. Um zu möglichst hochkonzentrierten Lösungen zu gelangen
und somit auch möglichst hohe Ausbeuten zu erzielen, verwendet man in der Regel kein Lösungsmittel und
geht von hochprozentigem, d. h. etwa 60%igem.
Wasserstoffperoxid aus. Man kann aber auch Wasser bzw. mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel,
Verfahren zur Herstellung von 3,4-Epoxysulfolan
Anmelder:
Chemische Werke Hüls Aktiengesellschaft, Mari
■ Als Erfinder benannt: ;
Dipl.-Chem. Walter Dittmann, .. ;
1S Dr. Heinz !Stork, Marl I-
wie Dioxan und tert-Butanol, zusetzen oder von
vornherein Wasserstoffperoxid geringerer Konzentration, z. B. 3O°/oiges H2O2, anwenden. Dies alles
,; wird von der Größe des Reaktionsansatzes und anderen
technischen Gegebenheiten, wie beispielsweise der Form des Reaktors, abhängen und für den einzelnen
Fall besonders festzulegen sein, d. h„ in alien Fällen,
in denen die Wärmeabführung nicht problematisch
... ist, kann man in konzentrierten Lösungen arbeiten.
Schließlich besteht die Möglichkeit, die Oxydation etwa in einer Kaskadenvorrichtung kontinuierlich
durchzuführen.
Das Molverhältnis des Wasserstoffperoxids zum Butadiensulfon soll mindestens 1 betragen. Das
bevorzugt angewandte Molverhältnis Wasserstoffperoxid zu Butadiensulfon beträgt 1:1 bis 2:1.
Zur Vermeidung von H2O2-Verlusten durch Zersetzung
können gegebenenfalls geringe Mengen an Komplexbildnern, wie Nitrilotriessigsäure, Äthylendiamintetraessigsäure
oder deren Salze, zugesetzt werden.
Der Katalysator, d. h. Wolframsäure oder Wolframate, wie Natriumwolframat, wird in Mengen von
0,1 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,5 bis 2,5 Gewichtsprozent, bezogen auf Butadiensulfon,
eingesetzt. Wählt man Wolframsäure als Katalysator, so läßt sich die Oxydation innerhalb eines Temperaturbereichs
von 30 bis 700C durchführen und benötigt, je nach der Höhe der Reaktionstemperatur, eine
Reaktionszeit von etwa 5 bis 100 Stunden. Im Vorzugsbereich von 50 bis 6O0C ist die Oxydation in
8 bis 15 Stunden beendet. Oberhalb von 7O0C wird
:.:■·■ . . .; 609 659/396
praktisch kein Epoxid mehr isoliert, da Neben- und Folgereaktionen eintreten. Die Reaktionstemperatur
von 70° C muß daher als kritische Größe für die Herstellung von 3,4-Epoxysulfolan auf diesem Wege
angesehen werden.
Wählt man neutrale Wolframate, z. B. Natriumwolframat, als Katalysator, so verläuft die Oxydation
unter 50° C nur sehr langsam. Im Bereich'von 50 bis 90°C verläuft sie jedoch mit guten Ausbeuten innerhalb
von 2 bis 40 Stunden. Der bevorzugte Temperaturbereich bei Verwendung von Natriumwolframat als
Katalysator liegt etwa zwischen 60 und 80° C mit einer Reaktionsdauer von etwa 4 bis 25 Stunden.
Das nach dem Abfiltrieren und Trocknen erhaltene rohe 3,4-Epoxysulfolan ist farblos und schon recht
rein. Es hat einen Schmelzpunkt zwischen 146 und 159°C4Theorie: 159 bis 160°.C). und einen Epoxid-Säuerstöffgehalt
von 10,8 bis ίΐ,9% (Theorie: 11,9%). Es kann umkristallisiert werden aus Wasser oder
organischen Lösungsmitteln, wie Äthanol, Äthylacetat; Aceton, Dioxan- und/oder Toluol, läßt sich für
viele Zwecke aber auch schon als Rohprodukt einsetzen.
Das erfindungsgemäß hergestellte 3,4-Epoxysulfolan eignet sich zur Stabilisierung von halogenhaltigen
Polymeren, z. B. von Polyvinylchlorid, Mischpolymerisaten mit Polyvinylchlorid und von Polymeren,
die beispielsweise durch halogenhaltige Zusätze flammfest gemacht worden sind. Es kann ferner als
reaktiver Zusatz zu Epoxidharzen und anderen Harzen ίο verwendet werden oder als monomeres Ausgangsmaterial
zur Herstellung von Polymerisaten, wie z. B. Polyäthern und Polyestern, fungieren. Schließlich
kann es auch als Textilhilfsmittel verwendet werden.
Zur Veranschäulichung dienen folgende Beispiele:
Beispiele 1 bis 11
Butadiensulfon, Wasserstoffperoxid und. Katalysator werden unter Rühren auf die erforderliche
Reaktionstemperatur gebracht. Nach Beendigung der ao Oxydation wird auf etwa 0 bis 5° C abgekühlt, das
3,4-Epoxysulfolan abfiltriert und getrocknet.
Bei spiel |
Butadiensulfon- | Mol | Wolfram säure |
Na2WO1- 2H2O |
H2O2 (58,6»/oig) |
g | Mol | Reak zeit . in |
ions- tempe- ratur |
Ai | g | isbeute Mol |
Schmelz punkt |
Epoxid-Q' |
g | 0,5 | g | S | 30 | 0,52 | Stunden | 0C | 56 | prozent | °C | % | |||
1 | 59 | 0,5 | 1 | 50 | 0,86 | 15 | 50 | 48,5 | 83,5 | 146 bis 148 | 11,0 | |||
2 | 59 | 0,5 | . 0,6 | — | 50 | 0,86 | 15 | 50 | 25 | 72,5 | 159 bis 160 | 11,6 | ||
3 | 59 | 0,5 | 0,3 | — | 40 | 0,69 | 37 | 50 | 51 | 37 | 148 bis 150 | 10,8 | ||
4 | 59 | 0,5 | 1 | — | 40 | 0,69 | 37 | 40 | 51,5 | 76 | 151 bis 153 | 11,3 | ||
5 | 59 | 0,5 | 1 | — | 50 | 0,86 | 96 | 30 | 29 | 77 | 148 bis 150 | 11,5 | ||
6 | 59" | 0,5 | 0,6 | — | 40 | 0,69 | 7 | 70 | 56 | 43 | 147 bis 149 | 11,0 | ||
7 | 59 | 0,5 | — | 1,5 | 50 | 0,86 | 15 | . 70 | 51 | 83,5 | 155 bis 156 | 11,6 | ||
8 | 59 | 0,5 | — | 1,5 | 40 | 0,69 | 5,5 | 80 | 49 | 76 | 155 bis 159 | 11,9 | ||
9 | 59 | 0,5 | .— | 1,5 | 40 | 0,69 | 4 | 80 | 39,5 | 73 | 156 bis 158 | 11,6 | ||
10 | 59 | 0,5 | ' — | 1 | 50 | 0,86 | 4 | 80 | 37 | 59 | 156 bis 157 | 11,6 | ||
11 | 59 | — | 1,5 | 37 | 50 | 55 | 156 bis 158 | 11,6 |
Das nach Beispiel 1 hergestellte 3,4-Epoxysulfolan wird aus Äthylacetat umkristallisiert und analysiert.
C4H6O3S (134,1)
Berechnet ... C 35,83, H 4,51, O 35,80;
gefunden ... C 35,97, H 4,60, O 35,55.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von 3,4-Epoxysulfolan, dadurch gekennzeichnet,
daß man auf Butadiensulfon in Gegenwart von katalytischen Mengen Wolframsäure oder Salzen
der Wolframsäure Wasserstoffperoxid einwirken läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von Wolframsäure
bei 30 bis 70°C, vorzugsweise 50 bis 60°C, arbeitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von Wolframaten
bei 50 bis 90° C, vorzugsweise 60 bis 80° C, arbeitet. .
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Nitrilotriessigsäure,
Äthylendiamintetraessigsäure und/oder deren Salze als Komplexbildner zusetzt.
609 659/396 S. 66 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FR37218A FR1453023A (fr) | 1964-11-12 | 1965-11-04 | Procédé de préparation du 3, 4-époxy-sulfolane |
GB47835/65A GB1120257A (en) | 1964-11-12 | 1965-11-11 | Process for the production of 3,4-epoxysulpholane (3,4-epoxytetramethylenesulphone) |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC34343A DE1224326B (de) | 1964-11-12 | 1964-11-12 | Verfahren zur Herstellung von 3, 4-Epoxysulfolan |
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Publication Number | Publication Date |
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DE1224326B true DE1224326B (de) | 1966-09-08 |
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ID=7021267
Family Applications (1)
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DEC34343A Pending DE1224326B (de) | 1964-11-12 | 1964-11-12 | Verfahren zur Herstellung von 3, 4-Epoxysulfolan |
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GB1053972A (de) * | 1962-08-30 | 1967-01-04 |
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1965
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Also Published As
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