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" Die Erfindung betrifft einen Verschluß für eine Preßkammertürenverschlüß
für Ballenpressen äüs zwei vertikal geteilten, aufklappbaren Türen bestehende Preßkammer
für Ballenpressen, bei denen das Füllen der Kammer außerhalb der Preß- bzw. Nachpreßstellung
erfolgt, insbesondere für Ballenpressen, bei denen die Preßkammer von einer Vorpresse
unter eine Nachpresse bewegbar ist.
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Bei derartigen Ballenpressen ist es erforderlich, tläß die Preßkammern
außerhalb der Preß- bzw. Nächpreßstellung geschlossen sind, so daß ein Füllen und
gegebenenfalls Vorpressen in dieser Stellung möglich ist. Bekannte Ballenpressen
weisen für die Kammertüren ein. einziges. Verschlußaggregat auf, wobei dieses an
einer Tür befestigt und mit der Kammer beweglich ist. Die Ausstattung jeder der
zu der Presse gehörenden Preßkammer mit einer schweren, als Hauptverscfiluß dienenden
Türverriegelung ist nicht nur teuer und unwirtschaftlich, sondern auch einer Beschädigung
im robusten Preßbetrieb außerhalb der Presse in erhöhtem Maße ausgesetzt. Bei den
bekannten Türverriegelungen sind ferner ein Zusammenschieben der Preßkammertüren
und zum Betätigen des Verschlußaggregates eine extra Handbedienung erforderlich,
die Zeitaufwand bedingt. Eine Übernahme der zeitraubenden Handbedienung durch andere-
Kraftquellen, z. B'. Motoren, bedingt 'eine entsprechende Zahl -von Antriebsaggregaten
für 'die Verschlüsse, wobei außer hohen Herstellungskosten sich eine entsprechende
Störanfälligkeit ergibt. Gleichzeitig ist bei derartigen Verschlüssen nicht gewährleistet,
daß die Türverriegelung nicht vor Beendigung des Preßvorganges geöffnet und daß
der Preßvorgang nicht einsetzt, wenn die ' Preßkammer nicht verriegelt ist.
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Die Erfindung bezweckt, hier 'Abhilfe zu schaffen und das Schließen
und Öffnen der Preßkammern zu vereinfachen sowie den durch die Dehnung des Preßgutes
hervorgerufenen Druck auf die Preßkammerwände beim Öffnen abzubremsen.
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Zu diesem Zweck zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, daß die Preßkammer
vor dem Füllen durch selbsttätige Schnappverschlüsse unter Belassung eines Spaltes
zwischen den Preßkammertüren verschließbar und nach dem Füllen und eventuellen Vorpressen
durch einen die Preßkammertüren vollständig schließenden und hierbei die Schnappverschlüsse
selbsttätig öffnenden, am Ständer der Presse bzw. Nachpresse befestigten Hauptverschluß
verriegelbar ist.
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Der Preßkammertürenverschluß nach der Erfindung stellt in besonders
einfacher und zweckmäßiger Weise einen Verschluß der Preßkammern außerhalb der Presse
sicher, ohne daß eine teuere und zeitraubende Bedienung erforderlich ist. Die Preßkammer
ist bei dem Verschluß durch das Zusammenschieben der Preßkammertüren selbsttätig
verschlossen, wobei der erfindungsgemäß vorgesehene Vorverschluß in seiner einfachen
und leichten Ausbildung Beschädigungen im Betrieb nicht ausgesetzt ist. Unabhängig
von der Anzahl der verwendeten Preßkammern ist bei dem Verschluß nach der Erfindung
nur ein fest am Ständer der Presse befindlicher Hauptverschluß erforderlich. Der
Verschließvorgang der Preßkammer durch den fest am Ständer der Presse angeordneten
Hauptverschluß bewirkt ein automatisches Öffnen des Vorverschlusses, und durch automatisches
Zurückfahren dieses Hauptverschlusses ist die Preßkammer sofort offen. Ferner kann
einfach gewährleistet werden, daß die Türverriegelung nicht vor Beendigung des Preßvorganges
geöffnet wird und der Preßvorgang nicht einsetzt, wenn die Preßkammer nicht verriegelt
ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Ansprüchen und
der Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung dargestellt ist. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht
des Preßkammerverschlusses, teilweise im Schnitt, wobei die obere Hälfte in Schließstellung
und die untere Hälfte in geöffneter Stellung dargestellt ist, F i g. 2 einen Querschnitt
des Vorverschlusses in geschlossener Stellung, F i g. 3 einen Querschnitt wie F
i g. 2, jedoch mit geöffnetem Vorverschluß und geschlossenem Hauptverschluß, F i
g. 4 einen Querschnitt nach Linie IV-IV in der F i g.1, F i g. 5 einen Querschnitt
nach Linie V-V in der F i g. 1,
F i g. 6 einen Querschnitt einer
Ballenpresse mit Vor- und Nachpresse.
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Die in F i g. 6 dargestellten Preßkammern 1 weisen Türen 2 und 3 auf,
die um vertikale Achsen 4 und 5 aufschwenkbar sind. Die Preßkammern 1 sind um eine
Mittelsäule 6 von einer Vorpresse unter eine Nachpresse schwenkbar.
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Die Türen 2 und 3 weisen an ihrer Trennstelle einen beim Füllen der
Preßkammer und eventuellen Vorpressen wirksamen Voryerschluß, der beim Schließen
der Türen 2 und 3 selbsttätig einschnappt, und einen beim Nachpressen wirksamen,
den Vorverschluß selbsttätig öffnenden Hauptverschluß 8
auf.
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Der als Schnappverschluß 7 ausgebildete Vorverschluß weist einen an
der einen Preßkammertür 2 angebrachten, auf einer vertikalen Achse 9 schwenkbar
gelagerten Verschlußhaken 10 auf, der von einem ebenfalls auf der Achse 9
gelagerten Betätigungshebel 11 gabelartig übergriffen ist. An dem nach hinten
weisenden Ende weist der Verschlußhaken 10 einen Ansatz 12 auf, an dem eine sich
am Betätigungshebel 11 abstützende Druckfeder 13 angreift, die den Verschlußhaken
10 bis zur Anlage an den durch die Gabel entstehenden Anschlag 14 verschwenkt. Am
Betätigungshebel 11 greift .eine sich an einem an der Tür 2 angebrachten
Widerlager abstützende Druckfeder 15 an, durch die der Verschlußhaken ständig in
seine Schließstellung gedrückt wird. Am freien Ende des Betätigungshebels 11 ist
eine Rolle 16 angebracht, deren Zweck nachfolgend noch beschrieben werden soll.
An der Tür 3 ist eine Riegelschulter 17 vorgesehen, über die der Verschlußhaken
10 beim Schließen der Türen 2 und 3 mit einer am vorderen Ende vorgesehenen Schrägfläche
18 hinweggleitet und dann mit seinem Riegelhaken 19 selbsttätig einrastet, wobei
jedoch zwischen den Türen ein schmaler Spalt 20 verbleibt (s. F i g. 2).
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An den Trennstellen der Türen 2 und 3 sind ferner den Hauptverschluß
8 bildende Halteklauen 21
befestigt, die nach außen abgebogen sind und über
die äußere Wand der Preßkammer 1 hinaus vorstehen. Die Halteklauen sind so
angeordnet, daß sie sich übergreifen. Am Ständer 22 der Nachpresse (s. F i g. 6)
sind hydraulische Zylinder 23 vorgesehen, an deren aus den Zylindern herausragenden
Kolben stangen 24 eine Verschlußbrücke 25 angebracht ist. Die Värschlußbrücke 25
trägt drehbar gelagerte Gleitrollen 26, die sich beim Ausfahren der Kolbenstangen
24 verriegelnd, zwischen die Halteklauen 21 schieben und hierbei den Spalt
20 zwischen den Türen 2 und 3 vollständig schließen.
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Zu diesem Zweck stehen die Innenflächen der Halteklauen 21 um ein
dem Radius der Gleitrollen 26 entsprechendes Maß über die äußere Wandebene der Türen
2 und 3 vor. Die Halteklauen 21 weisen den Gleitrollen 26 zugekehrte Schrägflächen
27 auf; durch die ein leichtes Einfahren der Gleitrollen 26 und beim Ausfahren ein
allmähliches Öffnen der Türen 2 und 3 erzielt wird.
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An den Stellen, an denen die Vorverschlüsse angebracht sind, weist
die Verschlußbrücke 25 Auslösekurven 28 auf, die beim Verschließen des Hauptverschlusses
8 an den Rollen 16 der Betätigungshebel 11 der Vorverschlüsse anschlagen und die
Betätigungshebel 11 bei gleichzeitigem Spannen der Federn 13 und 15 verschwenken.
Sobald hierbei die Türen 2 und 3 zusammengedrückt werden, bewirkt die Feder 13 das
Öffnen der Verschlußhaken 10, die sich gegen den Anschlag 14 der Betätigungsnebel
11 legen.
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Der Öffnungsvorgang der Preßkammertüren 2 und 3 nach der in bekannter
Weise erfolgten Pressung des Preßgutes geschieht in folgender Weise: Beim Zurückfahren
der Verschlußbrücke 25 durch die Antriebsvorrichtung 23 in die Ausgangsstellung
nach F i g. 4 gleiten die in die Verschlußbrücke 25 eingebauten Gleitrollen 26 an
den inneren Schrägflächen 27 der Halteklauen 21 entlang und lassen dadurch ein langsam
fortschreitendes Auseinandergehen der Preßkammertüren 2 und 3 zu, wodurch der auf
die Preßkammerwände wirkende Dehnungsdruck des Preßgutes unwirksam wird. Sobald
die Gleitrollen 26 in der Verschlußbrücke 25 die Schrägflächen 27 der Halteklauen
21 freigeben, ist der Öffnungsvorgang so weit fortgeschritten,-daß die Verschlußhaken
10 durch die Kraft der Druckfedern 15 in die Ausgangsstellung gedrückt werden -können,
Die Preßkammer steht für die Entnahme des Preß4 gutes offen.
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Änderung der Ausführung sind, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen,
z. B. insofern möglich, als an Stelle der gezeigten hydraulischen Betätigung des
Hauptverschlusses auch eine beliebige andere geeignete Betätigungsart treten kann,
wie eine mechanische, elektrische oder pneumatische.