DE122334C - - Google Patents

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DE122334C
DE122334C DE1899122334D DE122334DD DE122334C DE 122334 C DE122334 C DE 122334C DE 1899122334 D DE1899122334 D DE 1899122334D DE 122334D D DE122334D D DE 122334DD DE 122334 C DE122334 C DE 122334C
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gases
distillation
heated
gas
still
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DE1899122334D
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D3/00Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
    • B01D3/34Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping with one or more auxiliary substances
    • B01D3/343Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping with one or more auxiliary substances the substance being a gas
    • B01D3/346Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping with one or more auxiliary substances the substance being a gas the gas being used for removing vapours, e.g. transport gas

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vr 122334 — KLASSE 12«.
Patentirt im Deutschen Reiche vom l. August 1899 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Destillationsverfahren, bei welchem zum Abtreiben der flüchtigen Stoffe des Destillationsgutes nicht verdichtbare Gase verwendet werden. Gegenstand der Erfindung ist die Ausführung eines derartigen Verfahrens in der Weise, dafs die zur Destillation erforderliche Wärmemenge an das Destillationsgut ausschliefslich durch die vorher entsprechend hoch erhitzten Gase abgegeben wird.
Durch das Patent 39949 ist ein Destillationsverfahren für Mineralöle vermittelst leichter, bei mittlerer Temperatur flüchtiger Kohlenwasserstoffe bekannt geworden, bei dessen Ausführung die Gase vor dem Eintritt in das Destillirgefäis eine Vorwärmung erfahren können. Bei dieser Arbeitsweise soll die Vorwärmung der Gase nur dazu dienen, ein Abkühlen des Destillationsgutes durch die in das Destillirgefäis eingeleiteten Gase zu vermeiden, während eine Erhitzung der Gase bis zu einem solchen Grade, dafs sie die zur Destillation erforderliche Wärmemenge an das Destillationsgut abzugeben vermögen, weder bei dem in der genannten' Patentschrift beschriebenen Verfahren beabsichtigt, noch durch die zur Ausführung desselben vorgeschlagenen Mittel erreichbar ist. Der Patentschrift zufolge wird das Gas in einer Röhre erhitzt, deren Heizfläche so gering ist, dafs eine Erwärmung des Gases in dem für die Ausführung des vorliegenden A^erfahrens erforderlichen Mafse ausgeschlossen ist.
Gemäfs vorliegender Erfindung werden dagegen die Gase in Anbetracht dessen, dafs die Destillation ausschliefslich auf Kosten der Wärmeabgabe dieser Gase erfolgen soll, in einem besonderen Ofen bis zu einem solchen Grade erhitzt, dafs beim Durchleiten derselben durch das Destilhrgefäfs die flüchtigen Stoffe des Destillationsgutes thunlichst vollständig abgetrieben werden.
Von den bekannten Destillationsverfahren mittelst heiiser Generatorgase oder überhitzten Wasserdampfes unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand dadurch, dafs ausschliefslich solche Gase in das Destillirgefäfs eingeleitet werden, die nicht verdichtbar sind. Es können nach der Erfindung auch Gase mit verdichtbaren Bestandtheilen in der Weise Verwendung finden, dafs diese Gase vor ihrer Erhitzung durch eine Kühlanlage geleitet werden, um die verdichtbaren Bestandteile abzuscheiden, während nur die nicht verdichtbaren Bestandteile in das Destillirgefäis eintreten. Bei Benutzung von heifsen Generatorgasen oder überhitztem Wasserdampf ist eine Verdünnung der durch die Destillation erhaltenen flüchtigen Stoffe durch die verdichtbaren Bestandteile der Generatorgase oder durch Wasserdampf unvermeidlich. Diese verdichtbaren Bestandtheile bezw. der Wasserdampf werden bei der Abkühlung des Destillates verdichtet, wodurch ein erheblicher Aufwand an Betriebskosten für die Kühlung erforderlich wird und die erhaltenen Condensate verdünnt bezw. verunreinigt werden. Bei Benutzung von Generatorgasen tritt ferner leicht eine Beimengung schädlicher Stoffe, beispielsweise von Schwefel, Harzen oder
Il , Ο'] ΓίΓ,'-p., ψ,
dergl., zu dem Destillat ein, die alsdann in das Condensat übergehen. Diese Uebelstände werden durch die vorliegende Erfindung vermieden.
Die Erfindung ist für die trockene oder fractionirte Destillation von festen, halbfesten oder flüssigen Stoffen anwendbar. Bei Ausführung der Erfindung werden zweckmäisig solche Gase verwendet, die durch Destillation des Destillationsgutes selbst erhalten werden.
In der beiliegenden Zeichnung ist eine Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens dargestellt.
A ist ein Erhitzer, in welchem die nicht verdichtbaren Gase erhitzt werden; B ist eine Leitung für die Zuführung dieser erhitzten Gase zu den Retorten oder Oefen C)D ist ein Kanal oder Rohr für die Hinleitung des Destillates zum Kühlapparat E. F ist ein Sammelbehälter, K eine die nicht verdichtbaren, bereits gekühlten und im Kühlapparat vom Wasser befreiten Gase zu einem Ventilator L führende Leitung. M ist ein Gasbehälter, N eine die Gase zum Erhitzer A führende Leitung, Q eine den Gasüberschufs zur Feuerung des Apparates A oder zu einem Motor, zu Beleuchtungsbrennern oder dergl. führende Leitung.
Der Vorgang bei Ausführung des Verfahrens ist beispielsweise bei trockener Destillation von Holz oder dergl. folgender:
Man heizt den Erhitzer A, öffnet geeignet angebrachte Klappen oder Schieber b, durch welche die Hauptleitung B mit den Retorten C in Verbindung gesetzt wird, sowie die Klappen g, wodurch die Verbindung dieser Retorten mit dem Rohr D hergestellt wird; alsdann setzt man den Ventilator L in Gang, wodurch eine Bewegung der Gase in einem geschlossenen Kreislaufe in der Weise hergestellt wird, dafs das im Erhitzer A erhitzte Gas durch die Leitung B und durch die Klappen b in die Retorten C gelangt, wo es seine Wärme an die behandelten Stoffe abgiebt, dann mit den Destillationsproducten beladen durch die Klappen g und durch das Rohr D zum Kühler E streicht. Die Condensationsproducte nehmen ihren Weg zum Sammelbehälter, während die nicht verdichtbaren Stoffe durch den Ventilator L in den Gasbehälter M getrieben werden, wo sie theils durch die Leitung Q zum Feuerherd gelangen, theils durch das Rohr N in den Heizapparat zurückkehren u. s. w.
Das vorbeschriebene Verfahren der trockenen Destillation ist auch in Fällen anwendbar, wo die Destillation mit von aufsen zugeführten heifsen Gasen (Generatorgase, Wassergas u. s. w.) aus irgend einem Grunde ganz unmöglich wäre, z. B. in einem Gaswerke, wo das Hauptproduct, d. h. das Leuchtgas durch Beimengung von fremden gasförmigen Producten verschlechtert würde, oder in Kokereien zur Herstellung von gewöhnlichem oder zur Verhüttung dienendem Koks, wo die bei dem Verfahren erhaltene Gasmenge stets die zur Heizung der Koksöfen nöthige Menge übersteigt.
Als Beispiel einer fractionirten Destillation soll im Folgenden die Destillation von Petroleum beschrieben werden:
Die aus dem Kühler kommenden, nicht verdichtbaren Gase oder Dämpfe werden in einen besonderen Ofen geleitet und hier auf die erforderliche Temperatur erhitzt, sodann in die Destillationsblase geleitet, welche das zu destillirende Petroleum enthält, an das sie ihre Wärme abgeben, und gelangen schliefslich angereichert durch die dem Petroleum entnommenen Dämpfe in den Kühler. Hier werden die condensirbaren gasförmigen Producte verdichtet; die nicht condensirbaren Producte werden theilweise in den Heizofen geleitet, während der Ueberschuis Behältern zugeführt wird, um beispielsweise zu anderen, z. B. zu Heiz- oder Beleuchtungszwecken, Verwendung zu finden. Der dem Heizofen zugeführte Gasantheil gelangt aufs Neue in die Petroleumdestillirblasen u. s. w., kurz, der Vorgang ist ähnlich jenem der trockenen Destillation von Holz.
Durch den Eintritt der erhitzten Gase in die Destillirblasen wird nicht nur die zu destillirende Flüssigkeit (Petroleum oder dessen Producte oder Harze u. s. w.) erhitzt, sondern auch aufgerührt und gemischt.
Um den erforderlichen Kreislauf der Gase zu bewirken, werden dieselben gewöhnlich von der Destillirblase abgesaugt; man kann sie auch hinausdrücken, wenn es erforderlich ist; hierdurch entsteht ein A^acuum in der Destillirblase, welches die Destillation wesentlich fördert.
Da man bei diesem Verfahren die Erhitzung der Destillirblase von aufsen vermeidet, indem die zur Destillation nöthige Wärme durch unmittelbare Berührung der Gase mit dem Destillationsgut geliefert wird, ergeben sich folgende Vortheile:
1. Es entfällt die Einmauerung der Destillirblase, durch welche die Beobachtung und Unterhaltung des Apparates erschwert wird.
2. Die Destillirblase ist nicht mehr der zerstörenden Berührung der Flammen ausgesetzt.
3. Das Stofsen der Flüssigkeit durch das Wallen (Kochen) wird vermieden.
4. Jede Feuersgefahr ist beseitigt.
5. Bei Verstopfung der Kühler, z. B. durch Paraffin, kann keine Explosion stattfinden, da in diesem Falle der Gasstrom gegen die Destillirblase unterbrochen und die Temperatur in letzterer vermindert wird.
6. Man vermeidet das Auiserarbeittreten von benachbarten, in einem und demselben Mauerwerk eingebauten Destillirblasen, wenn
man eine der Blasen erkalten lassen will, während man bei den bisherigen Einrichtungen im gleichen Falle meistens alle Feuer löschen mufste.
7. Die Destillation ist sehr lebhaft, da die erforderliche Wärme1 der destillirten Flüssigkeit direct und unverzüglich zugeführt wird, ohne Gefahr der Zersetzung der Producte, wenn diese schädlich wäre.
8. Die Producte können innerhalb viel engerer Grenzen fractionirt werden, als bei den bisherigen Verfahren, da die zur Destillation erforderliche Wärme der Flüssigkeit durch unmittelbare Berührung mit den erhitzten Gasen, deren Wärmegrad leicht beliebig geregelt werden kann, zugeführt wird.
In Fällen, wo das feste oder flüssige Destillationsgut nicht verdichtbare Gase in ungenügender Menge liefern würde, kann man derselben eine entsprechende Menge eines von auisen zugeleiteten Gases zusetzen.
Beim Beginn der Destillation von sehr dicken Flüssigkeiten erhitzt man dieselben in beliebiger Art zur Verminderung des Widerstandes gegen das Durchströmen der Gase. Bei der Inbetriebsetzung neu aufgestellter oder lange aufser Betrieb befindlicher Anlagen, deren Leitungen von Luft erfüllt sind, entfernt man letztere durch ein von auisen eingeführtes Gas oder durch Beschickung einer der Retorten mit ein wenig Brennstoff (z. B. Heizkohle), den man entzündet, wobei die Retorte geschlossen und mit dem Ventilator verbunden wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Destillation von festen oder flüssigen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, dafs die Destillation durch die Hitze der nicht condensirbaren gasförmigen Producte der Destillation selbst unter gänzlicher Vermeidung einer äuiseren Erhitzung der Destillirblasen erfolgt, wobei diese Gase vorher auf die erforderliche Temperatur erhitzt werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE1899122334D 1899-08-01 1899-08-01 Expired DE122334C (de)

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