DE301801C - - Google Patents

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DE301801C
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gas
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tar
generator
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G9/00Thermal non-catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 26 a. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Mai 1916 ab.
Die Karburierung von Wassergas geschieht jetzt gewöhnlich in der Weise, daß das beim Warmblasen eines Wassergasgenerators entstehende Generatorgas in einem Regenerator (Karburator) verbrannt wird, der mit Schamottesteinen ausgesetzt ist, so daß die Verbrennungswärme dort aufgespeichert wird, um dann beim Einspritzen von öl ölgas gewinnen zu können. - Ein Teil des Öles bleibt dabei in Form von ölgasteer unzersetzt, ein anderer Teil wird zu gasförmigen Kohlenwasserstoffen (ölgas) verwandelt. ;
Bekannt ist es, Mineralöle in Retorten oder Rohren durch Überhitzung ■ derart zu zerset-
zen, daß sich aus den schwerflüchtigen Ölen leichtflüchtige Flüssigkeiten (Benzin) bilden. Diese Rohre oder Retorten können dabei mit Katalysatoren zur rascheren Umwandlung der Kohlenwassersoffe gefüllt sein und müssen von außen beheizt werden. Man bezeichnet diese Behandlung der Mineralöle als »destruktive Destillation«.
Die Erfindung beruht nun darauf, daß die Beheizung dieser Retorten durch das beim Warmblasen von Wassergasgeneratoren entstehende Generatorgas erfolgt und daß das bei der destruktiven Destillation gleichzeitig entstehende Ölgas dem Wassergas beigemischt, also das Wassergas karburiert wird.
Auch Teeröl oder Teer (Steinkohlenteer) kann durch Erhitzen unter Spaltung in leichtflüchtige Flüssigkeiten (Benzol) und Gase (Methan) verwandelt werden. Es kann also auch mit Hilfe von Teer Wassergas in der obengenannten Weise karburiert, und dabei können gleichzeitig leichtflüchtige benzinähnliche Flüssigkeiten gewonnen werden. Die Temperaturen, welche zu dieser destruktiven Destillation dienen, müssen genau eingehalten werden, um eine möglichst große Ausbeute an benzinähnlichen Flüssigkeiten zu erreichen. Dies geschieht in der Weise, daß ein Teil der Warmblasegase des Wassergasgenerators durch eine regelbare Umgangsöffnung direkt in den Schornstein geleitet wird, ohne die Retorte zu umspülen.
Die Dauer der Warmblaseperiode der Wassergasgeneratoren beträgt gewöhnlich mir kurze Zeit (etwa 1 bis 2 Minuten). Während der Dauer der Gaseperiode wird kein Generatorgas gebildet und kann .somit auch während dieser Zeit die Retorte nicht beheizt werden.. Um diesen Übelstand zu beseitigen, wird gemäß der Erfindung die Retorte von einem Wärmespeicher umgeben, der während des Warmblasens die Wärme aufnimmt und auch während der Gaseperiode langsam an die Retorte abgibt. Dieser Wärmespeicher kann auch gleichzeitig zur Vorwärmung des in den Generator zum Zwecke der Wassergaserzeugung eingeleiteten Dampfes verwendet werden. Dies ist namentlich dann zweckmäßig, wenn die zur destruktiven Destillation des Öles nötige Wärme so gering ist, daß bei Verwendung der gesamten Warmblasegase ohne Dampfüberhitzung eine zu hohe Temperatur entstehen würde. Der Dampf bewirkt dann die Abkühlung der Retorte bis zu dem gewünschten Wärmegrad.
Das aus der Retorte, in welche das zur
Karburierung verwendete öl eingespritzt wird, entweichende Gemisch von ölgas und Dampf wird zunächst von den Dämpfen durch Kühlung befreit, wonach das ölgas dem Wassergas zugeführt werden kann. Bei der Kondensation dieser Stoffe ergibt sich ein Gemisch von ölen und Wasser, welches sich nicht leicht scheidet. Die destruktive Destillation muß jedoch wiederholt durchgeführt werden,
ίο d. h. die sich kondensierenden öle müssen immer wieder in der Retorte verarbeitet werden, um eine möglichst große Ausbeute an • Benzin und Gas zu erhalten, und es kann bei entsprechend häufiger Wiederverarbeitung
dieser öle schließlich das ganze angewendete öl in Benzin und Gas gespalten werden. Der Wassergehalt der Kondensate verhindert jedoch ein gleichmäßiges Weiterverarbeiten, da er eine zu weitgehende Abkühlung der Retorte bewirkt und auch sonstige schädliche Einflüsse auf die destruktive Destillation ausübt. Gemäß der Erfindung wird dieser Übelstand nun in folgender Weise behoben.
Die Kühlung wird stufenweise vorgenommen, derart, daß bei einer 100 ° wesentlich übersteigenden Temperatur zunächst nur die ganz hoch siedenden Anteile (Teerdämpfe) kondensiert werden. Dabei bleibt das Wasser dampfförmig und die sich hier ausscheidenden Kondensate bleiben wasserfrei. Das ölgas, mit Dämpfen von geringerer Kondensationstemperatur gemischt, enthält auch noch Tröpfchen der hoch siedenden Anteile (Teertröpfchen), die nun mit Hilfe eines Dephlegmators oder Teerscheiders bekannter Bauart beseitigt werden. Durch weitere fraktionierte Kondensation werden dann die bei mittleren Temperaturen siedenden Kohlenwasserstoffe und Wasserdampf kondensiert. Diese Kohlen-Wasserstoffe haben jedoch ein schon wesentlich geringeres spezifisches Gewicht, so daß sie sich leicht von dem Wasser trennen lassen und ■ somit auch leicht wieder der Weiterverarbeitung unterzogen werden können. Diese Weiterverarbeitung erfolgt zweckmäßig gemeinsam mit dem bei der ersten Kühlung ausgeschiedenen Teer, da auch dieser noch Benzin und Gas liefert. Die ganz leicht siedenden Kohlenwasserstoffe, die eben in der Form von benzinähnlichen Flüssigkeiten gewonnen werden, werden dann zum Schlüsse durch vollständige Abkühlung des Gases gewonnen.
Wird für die destruktive Destillation ein Katalysator angewendet, der nur in oxydiertem Zustande brauchbar ist (z. B. Eisenoxyd), so kann die Regeneration dieses im Laufe des Betriebes unbrauchbar gewordenen Katalysators durch zeitweises Überleiten eines Luftstromes erfolgen. Zu diesem Zwecke ist ein j Ventilator und ein Ausblaserohr für die aus der Retorte austretende Luft angeordnet.
Der Apparat zur Karburierung von Wassergas oder ähnlichen Gasen unter gleichzeitiger Gewinnung von Benzin besteht gemäß der Zeichnung aus dem Generator 1, in dem sich Koks befindet, der nach öffnen des Luftschiebers 2 warmgeblasen wird. Im Oberteil des Generators ist ein Oberluftschieber 3 vorgesehen, aus welchem Oberluft eintritt, die das entstehende Generatorgas verbrennt; durch den geöffneten Rauchgasschieber 4 werden die Verbrennungsgase in den Ofen 5 geführt, in welchem die Retorte 6 angeordnet ist. Der Zwischenraum zwischen dem Ofenmauerwerk und der Retorte kann mit feuerfestem Material als Wärmespeicher ausgesetzt sein. Die Abgase entweichen durch das Rohr 7 in den Schornstein. Soll der Wärmespeicher im Ofen 5 gleichzeitig als Dampfüberhitzer dienen, so wird das Abgasrohr 7 bei Beginn der Gaseperiode durch eine Klappe verschlossen und bei 8 Dampf eingeleitet. Wird hingegen auf die Dampfüberhitzung verzichtet, so bleibt das Rohr 7 offen und es wird der Heißgasschieber 4 geschlossen und der Dampf bei 9 in den Generator eingeleitet. Die Windschieber 2 und 3 sind dabei geschlossen und der Gasschieber 10 · geöffnet, durch welchen das gebildete Wassergas entweicht.
Sowohl während der Warmblase- als auch während der Gaseperiode fließt von dem ölbehälter 11 her öl in die Retorte und wird, wenn dies zur destruktiven Destillation gewünscht wird, von 12 her mit Dampf gemischt bzw. von diesem zerstäubt. Das Gemisch von Gasen und Dämpfen entweicht durch das Rohr 13 aus dem Unterteile der Retorte und'steigt durch den Kühler 14 in die Höhe, wobei es durch Wasser oder Dampf, der bei 15 in den Kühler ein- und bei 16 austritt, nur wenig abgekühlt wird, so daß sich nur die ganz schwerflüchtigen Stoffe (Teer) abscheiden und nach dem Teergefäß 17 abfließen. Die schwer kondensierbaren Anteile können in dem Dephlegmator 18 ebenfalls verdichtet werden, wenn dieser mit einer Kühlvorrichtung versehen ist. Sie fließen dann nach Passierung des Wasserabscheiders 19 durch das Rohr 20 in die Retorte zurück, no Nur die Benzindämpfe gehen mit dem Gas gemischt durch das Rohr 21 zu dem Kühler . 22, in welchem sich die Reste des Wasserdampfes und Benzin kondensieren und durch das Rohr 23 abfließen. Das ölgas entweicht durch das Rohr 24 und wird dem im Generator ι erzeugten Wassergas beigemischt.
Auch andere Gase, bei deren Erzeugung genügend Abhitze entsteht, um die Beheizung der Retorte vorzunehmen, können auf diese
Weise unter Gewinnung von Benzin karburiert werden. Zur Regenerierung des Katalysators ist das Gebläse 25 angeordnet, welches durch das Rohr 13 Luft in die Retorte 6 führt und dabei die Oxydation des Katalysators bewirkt. Die Abgase entweichen dabei durch das Rohr 26 ins Freie. Sowohl die Zuleitung vom Gebläse als die Ableitung 26 dieser Abgase sind natürlich während der destruktiven Destillation geschlossen.

Claims (5)

Patent-Ansprüche:
1. Apparat zur Erzeugung von ölgas (Karburiergas) unter gleichzeitiger Gewinnung von Benzin,- bei welchem die Karburiermittel (Mineralöle, Teeröle oder Teer) in einer durch Abgase eines Wassergasgenerators geheizten Retorte in Benzin und Gas zersetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Retorte von einem Wärmespeicher umgeben ist, der die Wärmeaufnahme während der kurzen Heizperiode und die Wärmeabgabe während der langen Gaseperiode ausgleicht und zur Vorwärmung des für die Gaserzeugung verwendeten Dampfes dienen kann.
2. Apparat nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine unmittelbar in den Schornstein führende Umgangsleitung, durch welche während der Heizperiode des Generators ein Teil der Generatorgase abgeleitet werden kann, ohne die Retorte zu beheizen.
3. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem ersten Kühler (14) ein Dephlegmator oder Teerscheider (18) zur Abscheidung der in dem Gasdampfgemisch enthaltenen Teertröpfchen geschaltet ist, der zweckmäßig gleichzeitig auch zur Kühlung und Abscheidung der Mittelöle und des Wassers dienen kann und durch eine Rohrleitung mit eingebautem Wasserabscheider (ig) mit der Retorte (6) verbunden ist.
4. Apparat nach Anspruch 1 bis.3, dadurch gekennzeichnet, daß an die Retorte ein Gebläse (25) durch ein abschließbares Rohr angeschlossen ist, zum Zwecke der Regenerierung des in der Retorte enthaltenen Katalysators.
5. Verfahren zur fraktionierten Kühlung des beim Apparate nach den Ansprüchen 1 bis 4 die Retorte verlassenden Gasdampfgemisches, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasdampfgemisch zunächst auf eine ioo° übersteigende Temperatur, sodann auf die zur Abscheidung der Mittelöle und des Wassers erforderliche Temperatur gebracht und schließlich vollständig abgekühlt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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