DE1222585B - Verfahren zur Herstellung eines Titan-Elektrolytkondensators - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Titan-Elektrolytkondensators

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DE1222585B
DE1222585B DEM54468A DEM0054468A DE1222585B DE 1222585 B DE1222585 B DE 1222585B DE M54468 A DEM54468 A DE M54468A DE M0054468 A DEM0054468 A DE M0054468A DE 1222585 B DE1222585 B DE 1222585B
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DE
Germany
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titanium
formation
residual current
sintering
electrolyte
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DEM54468A
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Inventor
Hiroshi Hagiwara
Akio Yamashita
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Panasonic Holdings Corp
Original Assignee
Matsushita Electric Industrial Co Ltd
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    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01GCAPACITORS; CAPACITORS, RECTIFIERS, DETECTORS, SWITCHING DEVICES, LIGHT-SENSITIVE OR TEMPERATURE-SENSITIVE DEVICES OF THE ELECTROLYTIC TYPE
    • H01G9/00Electrolytic capacitors, rectifiers, detectors, switching devices, light-sensitive or temperature-sensitive devices; Processes of their manufacture
    • H01G9/004Details
    • H01G9/04Electrodes or formation of dielectric layers thereon
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
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    • H01G9/00Electrolytic capacitors, rectifiers, detectors, switching devices, light-sensitive or temperature-sensitive devices; Processes of their manufacture
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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Titan-Elektrolytkondensators Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Titan-Elektrolytkondensators, bei dem ein an der Oberfläche gereinigter Elektrodenkörper aus Titan in einem aus Alkali- und Erdalkalinitrate enthaltenden Elektrolyten formiert wird. Bei, einem bekannten Verfahren dieser Art, bei dem eine Formierung der Elektrodenkörper in einer Elektrolytlösung stattfindet, ergeben sich Kondensatoren, die praktisch nicht brauchbar sind, weil der Reststrom und die #dielektri#schen Verluste gegenüber anderen Elektrolytkondensatorem zu hoch sind.
  • Es ist ferner bekanntgeworden, Titan-Elektrolytkondensatoren in einer Schmelze aus verschiedenen Salzen zu formieren; auch nach diesem Verfahren hergestellte Kondensatoren haben -einen verhältnismäßig großen Reststrom. und große diplektrische Verluste.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren der eingangs genannten, Art so weiter auszugestalten und Verfahrensbedingungen zu -ermitteln, die die Herstellung von Titan-Elektrolytkondensatoren erlauben, die geringen Reststrom und geringedielektrische Verluste haben.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß der Elektrodenkörper in einer Titan nicht angreifenden Säure, insbesondere Salpetersäure, gereinigt wird, bevor die dielektrische Schicht in einer Schmelze der Alkal-i- und Erdalkalinitrate anodisch formiert wird.
  • Um eine möglichst große Kapazität auf kleinstem Raum zu erhalten, ist es zweckmäßig, daß der Elektrodenkörper durch Sintern eines Titanpulvers gebildet wiTd, das nicht mehr als 50% Partikeln einer größer-en Feinheit als 0,036 mm enthält. Vorzugsweise wird ein solcher Elektrodenkörper im Temperaturbereich von 500 bis 1100' C gesintert.
  • Besonders günstige Werte für den Reststrom und die dielektrischen Verluste haben sich ergeben, wenn Natriumnitrat und Kalziumnitrat als Nitrate verwendet werden.
  • Bei den bekannten Verfahren, bei denen der Elektrodenkörper anodisch formiert wurde, wurde die Fürmierung so lange fortgesetzt, bis der Formierungsstrom bei fester angelegter Spannung auf -einen bestimmten Wort gesunken war, in der Annahme, daß dann auch der Reststrom des Kondensators, auf ein Minimum gebracht worden ist. Es wurde jedoch festgestellt, daß es für jeden Satz Formierungsbedingungen eine optimale Formierungsdauer gibt und daß bei Überschreiten dieser Formierungsdauer der Reststrom wieder ansteigt. Zweckmäßigerweise wird also das Verfahren in der Weise ausgeführt, daß die anodische Oxydation so lange durchgeführt wird, daß der Reststrom des Kondensators pro Kapazitätseinheit und Spannungsvinheit ein Minimal-wert wird.
  • Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung noch näher erläutert werden; es zeigt F i g. 1 die Kapazität, die dielektrischen Verluste und den Reststrom in Abhängigkeit von der Sintertemperatur, bei der ein Elektrodenkörper aus Titan gesintert worden ist, F i g. 2 einen Schnitt durch einen Teil eines Titan-Elektrodenkörpers, F i g. 3 die Größe des Reststromes in Abhängigkeit von der Eintauchzeit bei, der Vorhehandlung, F i g. 4 den Verlauf des Formierungsstromes in Abhängi.gkeit von der Dauer der Formierung in einer Salzschmelze, F i g. 5 die Abhängigkeit des Reststromzs von dex Dauer der Formierung, F i g. 6 die Abhängigkeit des Reststromes von dei Formierungsspannung in einem geschmolzenen Ge- misch von Natriumnitrat und Natriumnitrit, F i g. 7 die Abhängigkeit des Reststromes von der Dauer der Formierung für die Mischung nach F i g. 6, F i g. 8 die Abhängigkeit des Reststromes von der Dauer der Formierung bei einem geschmolzenen Gemisch von Natriumnitrat und Kalziumnitrat, F i g. 9 die Abhängigkeit des Reststromes von, der angelegten Spannung-- f& das Genü§öh -entsprechend Fig. 8, F i g. 10, 11 und 12 die Abhängigkeit der Kapazität, der dielektrischen Verluste.und des.gjz#ststromes von der Umgebungstemperatur und Fig. 13 und 14 die Abhängigkeit der-Kapazität bzw. der dielekt-nschen --Verluste von- der Frequenz bei -einem erfindungsgemäß hergestellten Kondensator.
  • Die anodische Titauelektrode kann die Form einer Folie, eines Drahtes odes gesinterten Pulvers haben. Unter anderem wird das gesinterte Material unter Bf,-dingungen hergestellt, die sich weitgehend von denen für Tantal und Niob. unterscheiden. Es wurde festgestellt, daß Komgröße und Sint - ertemperatur - des Titanpulvers entscheidende,Faktoren -für, die- Erzielung eines einwandfreien gesinterten Titanmaterials darstellen. Es folgt cine. genaue Beschreibung unter Berücksichtigung dieser Bedingung.
  • Komgröße des Titanpulvers Im Zusammenhang mit Titan wurdedas Sinterverfahren. bisher immer nur in-.der.Pulvermetallurgie.- angewendet, niemals-_jpdoch bei-der Herstellung von Elekttö-ddn-fürElektrolytkondensatoren. Dazu kommt, daß bei, der Pulvermetallurgie -äiiie möglichst geringe Porosität des - gesinter.ten -Produktes- angestrebt -wird und nur Pulver mit einer Siebfeinheit von über 0,036 mm als Sintermaterial verwendet werden. Damit das gesinterte.- ]Produkt jedoch-,mit Erfolg als Anodenmaterial fiir.,'Elektrol-vtkondensatoren -ver-# wendbax ist, muß es eine angemessene:Porosität.,aufweisen, die groß, g#nlig;is . t- , um v' Qn den Elektrolyten durchdrängt-zu2,#ve#pAn; , damit * -ei * n ' c..ver-gr6ßerte-*irksame ElekCoden(Ybüfläche . entsteht7ünd, auf diese Weise Konden-satoren---mit*großer-K-apäz'ität erzielt werden könneii-.-'Gen'iäß-giner--A-usfü.hi-üngsform der Erfindu,ug*w#ird*-zur-V#e7rwendüng-iii-Köüdibüsä,tdteii mit festem EI--ktrolyten,--gesintertes Material aus Ti#anpillvern.hergestellt, die bis zu 50 10/0 feine Körner vönggringer&Gröffeäls-0;036mrnent#halteh,F eie Ai#o-d'en« von Elektrolytkondensatörerrist bisher geslüz.! tertes-Material--aus"Päntal--und,-NiobpÜlve m#Terwenäbt--word,än.-Titan-unte-r6ch',eidet>'sich--jed-och- in seinen physikalis# , hen -iind- chelni.segu#;'Eig6nA#chdften stark von Tantal oder Niob; titan; häi einen unter dem von Tantal oder Niob liegenden , 'Schmelzpunkt und eine Affinität zu Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff und anderen gasförmigen Stoffen, die weit gffißer ist als die von Tantal ader-Niäb.--lüfolgedesgen-ist-die Korngröße von zum Sintem verwendbarem Titanpulver selbstverständlich sehr unterschiedlich von der-des Tantal- oda Niobpulvers. Für die Herstellung von ,gesintertem Material für Elektrolytkondensatorzn hat das verwendete Tantalpulver selten eine Komvertei# lungi die nur Partikelgrößen umfaßt, die größer als 0,036 mm sind, sondern enthält normalerweise feinere bzw. unter 0,036 mm liegende Partikeln als Beimischung, um Einheiten mit großer Kapazität zu erzielen.
  • Folgendes wird als Beispiel gönännt: 300 mg Tantalpulver, das 20% Partikeli.1 von einer Siebfeinheit zwis,chen- 0,105 und 0,053 mm, 20% Partikeln von ei]Rer-Siebfeinh-eit zwischen 0,05.3 und 0,036 Mni und 60.0/a Partikeln -von einer Siebfeinheit von mehr als 0,036-n,im"enthielt, wurde im Vakuum-von 10-5 mm lig -bei, einer Temperatur von 2000' C 60 Minuten lang gesintert. Proben des gesintertexi Produkts #,urden in -einer wäßrigen Phosphorsäurelösung einer anodischen Oxydatioh unterzogen und in einer 101/oigen wäßrigen Schwefelsäurelösung bei Raumtemppratur wurden die Kapazität C, die dielektrischen Verlustwinkel ta ö und- der "-Res"tstrom 1 gemessen, was fälg,#4de Werte er-gab, 3 RF (120 Hi) -tg ö ................ 2,0 % (120 Hz) ................. > 0,000i, (KA/#F*V) nächsteJ werden mit'Titan durchgeführte-Versuche beschrieben. Titanpulver-verschied#"iier -Korngrößen würden -zu Foi-men zusammengepreßt und -im Vakuum von 10-5 -mm Hä'-15äi,einCr T-emperatur- von' 1000'C '20-Minuten lang gesintert. Di--'auf diese Weise hergestellten-Pfähen# wurden -in einem - Nitrate schmelzbad bei -400<1 C einer anädischen#'Oxidatioii unterzogen und In einer--1-90/aigen wäßrigen Salpetersäurelösung-' - bei Raumtemperatur -auf , Kapazität dielektrischen Verlustwinkel tg ö und Reststrom r-geprüft, wobei folgende Werte gemessen-wurden: C
    Elektro- V6rIust# gelbs'te*ntlad'e-
    Komgröße (mm) stat'ische Kapa- winkel tg ö stroin i
    Nr. zität (120 Hz) (120 IU)
    ü-ber 0,105 0j05 bis 0,053# --1---0,053bi§0,036 -1 unter 0,036 -
    PF pA/#JN
    10011/0 .'7, 3 45 0 8
    C 2Q0
    -1000/0 -5-1.- .1,5 0,009
    1000/0- 4,0 %0 0,006--
    4 100070. o,15 - -1,5 PorQsit-ät
    Verloren
    5 75 l/« :-25 Ilu 4,3 3,0- #0212
    -6 50 % 5.0 0/07 .3,8- 3,5 0,50
    7 25% 75% 3,5 4,0 -0,12
    S:. 95 0/a- SO/0 -3,8 25 --0,04
    -9 350A 3501o. 30 % > 2,0 6,0,- 1,2
    251/o 25% 5001o --0,15 le5 Porosität
    verloren
    Es ist festzustellen, daß Titan eine ganz andere Neigung als Tantal zeigte, d. h., Titanpulver mit 5011/o oder mehr Partikeln von einer Siebfeinheit geringer als 0,0,36 mm ergaben gesinterte Produkte von mangelnder Porosität. Das gleiche Ergebnis wurde auch erzielt, als die Sintertemperatur auf etwa 600' C gesenkt wurde.
  • Tantalpulver liefert im allgemeinen ungeachtet der Verteilung der betreffenden Korngrößen einen zufriedenstellenden Wert in bezug auf Reststrom. Andererseits ergibt Titanpulver mit Partikeln von einer Siebfeinheit von 0,105 bis 0,053 mm oder 0,053 bis 0,036 Tnrn außerordentlich niedrige Reststromwerte, wie oben angegeben. Pulver mit einem Kornverteilungsbereich von einer Siebfeinheit über 0,105 mm ergeben noch weiter verbesserte Reststromwerte. Sintertemperaturen Bisher erfolgte in der Pulverrnetallurgie das Sintern von metallischem Titan in einem Vakuum von 10-5 mni Hg bei 1200' C während einer Dauer von 16 Stunden, um gesinterte Produkte mit einem spezifischen Gewicht von etwa 4,5 zu erzeugen. Diese Produkte können jedoch bei Verwendung als Anoden für Elektrolytkondensatoren nicht voll mit der Elektrolytlösung durchtränkt werden, damit Kondensatoren mit hoher Kapazität entstehen. Deshalb müssen die Sinterbedingungen sorgfältig ausgewählt werden, damit gesinterte Produkte entstehen, die eine für die erfolgreiche Verwendung als Anoden von Elektrolytkondensatoren geeignete Porosität aufweisen. Durch Untersuchung der Sinterbedingungen, die erfüllt werden müssen, um den gesinterten Produkten eine angemessene daß die Sintertemperatur Porosität zu verleihen, einen sehr wurde wichtigen festgestellt Faktor ' darstellt; die. Sintertemperatur wurde so ausgewählt, daß sie den Erfordernissen für die Erzeugung von gesinterten Produkten entsprach, die für die Kondensatoren dieser Art praktisch verwendbar sind.- In der Pulvermeta.11urgie wird die Sintertemperatur im allgemeinen auf zwei Drittel des Schnielzpunktes des Metalls festgelegt, und bei der-Titanpulvermetallurgie beträgt die Temperatur gewöhnlich 12001 C. Wenn das Titanpulver jedoch bei 1200' C gesintert wird, muß die Sinterzeit auf längstens 5 Minuten beschränkt werden, um die Porosität des. gesinterten Produktes zu erhalten. Dazu kommt, daß sogar bei Einhaltung einer Sinterzeit von höchstens 5 Minuten das Produkt zu einem unerwünscht großen Reihenverlustwiderstand der fertigen Kondensatoren führt, solange die Partikeln in dem gesinterten Produkt übermäßig miteinander verschweißt sind. Darüber hinaus bringt das Sintern bei derart hoher Temperatur wegen der Temperaturverteilung im Material leicht eine Uneinheitlichkeit des gesinterten Produktes mit sich und ist daher vom industriellen Standpunkt aus unerwünscht. Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird Titanpulver verwendet, das Partikeln von einer feineren Siebfeinheit als 0,036 mm in einem Prozentsatz von höchstens 50 enthält. Auf diese Weise sollen gesinterte Produkte für Elektrolytkondensatoren erzeugt werden, die eine für die Durchtränkung mit dem Elektrolyten genügend große Porosität behalten. Das Sintern erfolgt bei einer Temperatur zwischen 500 und 1100<1 C.
  • Nachstehend wird ein praktisches Ausführungsbeispiel für das Verfahren nach der Erfindung beschrieben. Titanpulvä»r mit einem Pcinhäit#grad . v on 99 #5'01#' und Partikelgrößen im Bereich von ' 0,229 - bis, 0,105 mm wurde unter einem Druck von 0,5 t/cm#. geformt und 60 Minuten lang bei Temperaturen zw-isehen 500 und 12001 C gesintert. Das erzeugte Produkt wurde zur Verwendung für Kondensatoren in einem Nitratschmelzbad bei 400' C anodisch oxydiert. Die hergestellten Kondensatoren. wurden in einer verdünnten, wäßrigen Salpetersäurelösung bei Raumtemperatur auf Reststrom i (,uA/,uF - V), Kapazität C (btF) bei einer Frequenz von 120 Hz und dielektrische Verluste tgö (l/o) geprüft, und dabei wurden die in F i g. 1 angegebenen Werte gemessen. Es ist festzustellen, daß die Kapazität mit dem Anstieg der Sintertemperatur allmählich abnimmt und bei 1100' C plötzlich fällt. Das bedeutet, daß das Pulver beim Ansteigen der Temperatur bis in die Höhe von 11001 C allmählich sintert und die Porosität dann verlorengeht, so daß eine Durchtränkung mit dem Elektrolyten nicht mehr möglich ist. A-ach nehmen die dielektrischen Verluste allmählich mit der Temperatur zu. Der Grund hierfür liegt darin, daß die Poren mit fortschreitender Sinterung an Größe verlieren und weniger von dein Elektrolyten aufnehmen, so daß der Reihenverlustwiderstand erhöht wird. Wenn die Porosität in der Nähe von 11001 C verlorengeht, wird das Produkt auf einen bloßen Titanstab reduziert, und die dielektrischen Verluste nehinen plötzlich ab. Was den Reststrom anbetrifft, sq, tritt in der Nähe von 700' C ein plötzlicher Rück' gang ein, dem bei Annäherung von 1100' C eine mehr oder weniger starke Zunahme folgt. In der Nähe von 1100' C nimmt der Reststrom mit der schwindenden Porosität plötzlich ab. Der bäträchtliehe Reststrom bei Temperaturen unter 700' Cist auf die ungenügende Sinterung zurückzuführen.
  • Wenn bis zu 5011/o, Pulver von einer größeren Sieb' feinheit als 0,036 mm verwendet wird, liegt der geeignete Sintertemperatuirbereich zwischen 500 und 900' C, aber die Neigung der Kapazität, der dielektrischen Verluste und des Reststroms, sich mit dem Temperaturwechsel zu verändern, ist im allgemeinen ähnlich der in der F i g. 1 gezeigten.
  • Vorbehandlung Das oben beschriebene gesinterte Titan bzw. die Titanfolie oder der Titanstab wird zur Bildung eines Oxydfilms in einem Elektrolyten formiert. Es stellte sich heraus, daß ein solcher Oxydfilm dadurch verbessert werden kann, daß das metallische Titan vor der anodischen Oxydation einer geeigneten Vorbehandlung unterzogen wird.
  • Diese Vorbehandlung wird nachstehend beschrieben.
  • F i g. 2 stellt einen Querschnitt durch metallisches Titan dar, der veranschaulicht, wie das metallische Titan nach der Erfindung vorbehandelt wird, und F i g. 3 veranschaulicht den Reststrom des der Vorbehandlung unterzogenen Produkts in Abhängigkeit von der Eintauchzeit. Der Reststrom in dem Titan-Elektrolytkondensator ist vermutlich auf das Vorhandensein von Fremdstoffen in dem metallischen Titan zurückzuführen. Die hauptsächlichen Begleitstoffe im zur Zeit auf dem Markt befindlichen Titan sind Eisen und Sauerstoff. Es ist bekannt, daß die Gegenwart von Eisen eine Zunahme des Reststroms bewirkt. Die Sauerstoffbeimengung findet sich in der Form von Titanoxyd vor. Das Vorhandensein dieses Oxyds auf der Oberfläche von metallischem Titan in der Form, daß letzteres teilweise bedeckt wird, bewirkt eine ungleichmäßige Verteilung des Formierstroms in der Metalloberfläche, wenn das metallische Titan einer anodischen Oxydation ausgesetzt wird, und zwar auf Grund der großen Differenz in dem elektrischen Widerstand zwischen dem metallischen Titan und dem Titanoxyd. Infolgedessen bildet sich ein ungleichmäßiger Film der anodischen Oxydation auf der Metalloberfläche, so daß der Reststrom zunimmt. Da metallisches Titan leicht oxydierbar ist, ist es nahezu unmöglich, vor der anodischen Oxydation jeg- liches Oxyd vollständig von der Metalloberfläche zu entfernen. Was unerwünscht ist, ist die ungleichmäßige Verteilung des Oxyds auf der Metalloberfläche; eine gleichmäßige Verteilung von Oxyd auf der Metalloberfläche muß einen Formierstrom von gleichmäßiger Verteilung ergeben. Anders ausgedrückt kann ein erstrebenswerter, gleichmäßiger Oxydfilm auf der Metalloberfläche durch anodische Oxydation erreicht werden, solange die Metalloberfläche einen dünnen, einheitlichen, keine Verunreinigungen enthaltenden Oxydfilm trägt, wenn das Metall anodischer Oxydation unterzogen wird. Es wird erwartet, daß sich ein stark reduzierter Reststrom ergibt, wenn die Metalloberfläche vor der anodischen Oxydation von allen Verunreinigungen befreit wurde, auch wenn der Reinheitsgrad des gesamten Metalls nicht höher wird. Dies hat seine Ursache darin, daß bei anodischer Oxydation nur eine sehr dünne Metallschicht auf der Oberfläche zur Bildung eines Oxydfilms verwendet wird. Die Vorbehandlung nach der Erfindung geht von diesen Überlegungen aus und wird gekennzeichnet durch Eintauchen von metallischem Titan in die Lösung einer Titan nicht angreifenden Säure, um -die Metalloberfläche von Verunreinigungen zu befreien und einen dünnen, gleichmäßigen Oxydfilm auf dieser zu bilden. In F i g. 2 ist ein auf diese Weise auf der Oberfläche von metallischem Titan 1 hergestellter Oxydfilm 2 schematisch dargestellt. Insbesondere werden dort, wo Begleitstoffe wie Eisen auf der Metalloberfläche vorhanden sind, diese Verunreinigungen in Eisenoxyd. umgewandelt, das durch seine geringe Isolation den Reststrom erhöht. Wenn die Eintauchzeit jedoch verlängert wird, wird das Eisen wegen -seiner Löslichkeit in verdünnter Säure allmählich von der Metalloberfläche abgelöst. Wenn die Eisenverunreinigung auf diese Weise entfernt ist, bildet sich an dieser Stelle sofort ein Oxydfilm, so daß die Metalloberfläche mit einem gleichmäßigen Oxydfilm bedeckt ist. So nimmt der Reststrom bei verlängerter Eintauchzeit ab.
  • Die gleiche Wirkung wird ebenfalls erwartet, wenn das metallische Titan in eine konzentrierte Säurelösung eingetaucht wird. In diesem Fall wird auf Grund der Tatsache, daß das metallische Titan leicht oxydierbar ist, angenommen, daß die Bildung des Titanoxydfilms 2 (s. F i g. 2) entlang der Grenze zwischen den Verunreinigungen 3 und dem metallischen Titan erfolgt, und zwar so, daß die Verunreinigungen allmählich nach außen gedrängt werden. Auch werden nach Bildun des Oxydfilms 2 gemäß F i a. 2 beim Eintauchen des Gegenstandes in eine Ätzlösung, wie eine gemischte wäßrige Lösung von Fluor- und Salpetersäure, die Verunreinigungen mit einer größeren Geschwindigkeit weggeätzt als die übrigen Teile, und zwar wegen der unterschiedlichen Löslichkeit in der der Ätzlösung, so daß die Verunreinigungen wirksam entfernt werden, während sich gleichzeitig auf der Metalloberfläche ein dünner, gleichmäßiger Oxydfilm, bildet.
  • In Anbetracht dessen ist für die Vorbehandlung eine Oxydationslösung erforderlich, gegenüber der metallisches Titan korrosionsbeständig ist. Eine solche Lösung kann beispielsweise eine neutrale oder alkalische Lösung sein oder eine Lösung, die eine oxydierende Säure enthält, eine reduzierende Säure, die ein Oxydationsmittel enthält, eine organische Säure, Salpetersäure, Chromsäure oder eine Lösung, die eine Oxydationssubstanz, wie aufgelösten Sauerstoff, und Metallionen, wie Ferri- und Kupferionen, enthält.
  • Im folgenden werden mit diesem Vorbehandlungsverfahren durchgeführte Laborversuche beschrieben. Eine Probe von der Vorbehandlung nach der Erfindung unterzogenem metallischem Titan und einer solchen Vorbehandlung nicht unterzogenem metallischem Titan wurden miteinander verglichen, indem ihre metallischen Oberflächen durch elektronenmikroskopische Photographie mit einer 10 000fachen Vergrößerung untersucht wurden. Außerdem wurden solche Oberflächen, die durch anodische Oxydation in einem Bad von geschmolzenem Nitrat mit einem Oxydfilm versehen waren, durch elektronenmikroskopische Photographie mit einer 10000fachen Vergrößerung miteinander verglichen. Die Oberfläche des metallischen Titans und des durch anodische Oxydation darauf gebildeten Oxydfilms, die beide der Vorbehandlung unterzogen worden waren, waren sauberer und gleichmäßiger und stellten damit die Wirkung dieser Behandlung unter Beweis, d. h. die Entfernung von Verunreinigungen von der Metalloberfläche und die Bildung eines dünnen, gleichmäßigen Oxydfihns auf dieser durch Eintauchen des Titans in eine Lösung einer diesem gegenüber nicht korrodierenden Säure. Als nächstes werden an Hand von F i g. 3 die sich in bezug auf den Reststrom ergebenden Merkmale beschrieben. Die Kurve A stellt die Beziehung zwischen der Eintauchzeit in Minuten und dem Reststrom in 1tA/cm2 dar, wie sie in einem verdünnten Elektrolyten aus Salpetersäure bei Raumtemperatur unter Verwendung von Proben gemessen wurde, die jeweils durch Eintauchen eines Titandrahtes von 0,5 mrn Durchmesser und 99,7 l)/o Reinheit in eine 10%ige wäßrige Lösung von Essigsäure während einer bestimmten Zeit und anschließende anodische Oxydation des Drahtes in einem Bad von geschmolzenem Nitrat bei 4001 C hergestellt wurde. Die Kurve B stellt die Beziehung zwischen der Eintauchzeit und dem Reststrom dar, wie sie mit Proben erzielt wurde, die in gleicher Weise vorbereitet waren, mit der Ausnahme, daß der Draht in eine 10%ige wäßrige Chromsäurelösung eingetaucht wurde. Das Verhätlnis zwischen der Eintauchzeit und dem Reststrom in dem Fall, in dem der Titandraht in 10%ige Schwefelsäure eingetaucht wurde, der gegenüber Titan nicht korrosionsbeständig ist, wird von der Kurve C dargestellt. Aus F i g. 3 läßt sich entnehmen, daß bei Proben, die einer Eintauchbehandlung in einer gegenüber Titan nicht korrodierenden Säure unterworfen wurden, der Reststrom mit der Verlängerung der Eintauchzeit abnimmt, während bei Proben, die durch Eintauchen in Schwefelsäure oder eine andere, dem Metall gegenüber korrodierende Säure hergestellt sind, der Reststom mit der Eintauchzeit zunimmt. - Im vorstehenden wurde der in einem Elektrolyten gemessene Reststrom als Maßstab zur Bestimmung der Wirkung zur Vorbehandlung verwendet, da die auf diese Weise gemessene Größe des Reststroms unmittelbar proportional dem Reststrom ist, der in mit solchen Grundelementen hergestellten Titankondensatoren mit festem Elektrolyten auftritt. Außer--dem wurde festgestellt, daß der Reststrom durch mehrfach wiederholtes Eintauchen in eine Lösung einer dem Metall gegenüber nicht korrodierenden Säure verringert werden kann. Elektrolyt Der bei dem elektrolytischen Verfahren zur Bildung eines Titanoxydfilms als Dielektrikum auf der Oberfläche von metallischem Titan verwendete Elektrolyt wird nachstehend im einzelnen beschrieben. Es war bisher bereits bekannt, daß ein Oxydfilm mit ausgezeichneten Isoliereigenschaften durch anodische Oxydation in einem nicht wäßrigen Elektrolyten auf metallischem Titan formiert werden kann, und es sind verschiedene solcher nichtwäßriger Elektrolyte vorgeschlagen worden. Für die Zwecke der Formierung von Dielektrika für Titan-Elektrolytkondensatoren waren diese jedoch nicht geeignet.
  • Es wurde nun ein Elektrolyt gefunden, der den Anforderungen für die Formierung eines dielektrisehen Oxydfilms für Titan-Elektrolytkondensatoren voll und ganz gerecht wird. Es handelt sich hierbei um eine geschmolzene Mischung eines Alkalinitrates und eines Erdalkalinitrates. Als geschmolzene Nitrate zur Verwendung bei der anodischen Oxydation von metallischem Titan waren bisher nur Nitrate und Nitrite von Alkalimetallen bekannt. In Fällen, in denen eine Schmelze dieser Salze als Elektrolyt verwendet wird, hat der auf der Oberfläche des metallischen Titans gebildete Oxydfihn unbefriedigende Isoliereigenschaften, die einen beträchtlichen Reststrom zur Folge haben. Der nach der Erfindung hergestellte Elektrolyt ist frei von solchen Mängeln. Einige Beispiele dieser Elektrolyte sind folgende: 1. Kaliumnitrat und Kalziunmitrat, 2. Kaliumnitrat und Strontiumnitrat, 3. Natriumnitrat und Kalziumnitrat, 4. Natriunmitrit und Kalziumnitrat. Der Schmelzpunkt des Elektrolyten hängt von dem Mischungsverhältnis der Salzbestandteile ab. Das Gemisch aus Natriumnitrat und Kalziumnitrat schmilzt bei 276' C, wenn das Mischungsverhältnis 1: 4, bei 236,5' C, wenn das Verhältnis 29: 21, und bei 458' C, wenn das Verhältnis 4: 1 beträgt. Die folgende Tabelle enthält eine Gegenüberstellung der durch anodische Oxydation mit diesen Salzgemischen und den durch anodische Oxydation mit herkömmlichen Gemischen aus Alkalinitrat und -nitrit hergestellten Kondensatoren in bezug auf Kapazität C in J/CM2, dielektrische Verluste tg ö in % und Reststrom i in liA/cm2.
    Zusammensetzung des Elektrolyten Mischungs- C tgö i
    verhältnis #tF/cm2 % PVcm2
    Nach der Erfindung
    KNO Ca(NO 1 : 1 0,51 2,3 0,018
    3.5 ..........................
    Sr(NO ............................. 4: 1 0,48 2,0 0,25
    KNO3
    NaNO., Ca(N0,)2 ............................. 3: 1 0,50 1,8 0,011
    NaNO., Ca(NOJ.)2 ............................. 1: 1 0,62 2,1 0,020
    Nach der herkömmlichen Art
    NaNO,p NaNO, ............................... 1: 1. 0,57 8,3 1,00
    NaNOp KNO, 3:1 0,50 10 8,00
    Die Messungen wurden in einer verdünnten wäßrigen Lösung von Salpetersäure bei Raumtemperatur durchgeführt. Die Kapazität C und die dielektrischen Verluste tg ö wurden bei einer Frequenz von 1 kHz und der Reststrom 1 Minute nach Anlegen einer Gleichspannung von 10 V gemessen.
  • Es ist festzustellen, daß die Elektrolyte nach der Erfindung einen dielektrischen Verlust tg ö und einen Reststrom i ergeben, deren Werte beide wesentlich unter den mit herkömmlichen Elektrolyten erreichten Werten liegen und den Anforderungen für Kondensatoren voll genügen. Formierverfahren Der Erfindung liegt eine völlig neue Konzeption für die anodische Oxydation von metallischem Titan in einem geschmolzenen Salz zugrunde. Es wurden für die Herstellung von Titan-Elektrolytkondensatoren Formierungsbedingungen gefunden, die einen sehr geringen Reststrom ergeben. Es wurde festgestellt, daß es bei der anodischen Oxydation von metallischem Titan in einem geschmolzenen Salzelektrolyten nach Anlegen einer bestimmten Formierungsspannung eine bestimmte Dauer der Formierung gibt, die einen minimalen Wert für den Reststrom pro Kapazitäts- und Spannungseinheit liefert. Nach der Erfindung ist die Formierung während dieser Zeitspanne in kennzeichnender Weise vollendet. Hierbei ist das Verfahren, nachdem die vorbestimmte Formierungsspannung angelegt wird, nicht entscheidend, d. h., die festgesetzte Spannung kann unmittelbar zu Beginn der Formierung angelegt werden, oder es kann erst eine geringere Spannung angelegt werden, die da nn langsam bis auf den festgesetzten Wert erhöht wird.
  • Die Formierung von Aluminium und Tantal erfolgt im allgemeinen bei geringen Temperaturen in der Nähe der Raumtemperatur in einem wäßrigen oder nichtwäßrigen Elektrolyten. Hierbei wird der Formierungsvorgang so lange weitergeführt, bis der Formierungsstrom weitestgehend verringert wurde, so daß sich ein begrenzter Reststrom ergibt. Es ist auch die Durchführung der Formierung von metallischem Titan in einem geschmolzenen AlkalimetaUsalz bekannt, und es wird allgemein angenommen, daß eine längere Dauer der Formierung einen geringeren Formierungsstrom und daher einen geringeren Reststrom ergibt. Ln Fall von metallischem Titan jedoch wird der Reststrom stark von der Dauer der Formierung beeinflußt. Versuche haben gezeigt, daß eine geringere Dauer der Formierung einen geringeren Reststrom ergibt, als es der Fall ist, wenn die Formierung so lange dauert, daß sie den Formierungsstrom wesentlich vermindert. lEeraus läßt sich ersehen, daß es wünschenswert ist, den Formierungsvorgang in einem früheren Stadium zum Abschluß zu bringen, im Gegensatz zu dem herkömmlichen Verfahren, demgemäß die Formierung' nachdem die Formierungsspannuno, einen bestimmten Grad erreicht hat fortgesetzt wird, bis der Formierungsstrom ganz zurückgegangen ist.
  • Die folgenden Ausführungen stehen ün Zusammenhang mit Versuchen, die bezüglich der Formierungsbedingungen für metallisches Titan durchgeführt wurden. Das Verhältnis zwischen der Dauer der Formierung in Sekunden und dem Formierungsstrom in mA/cm2, das sich beim Formieren von metallischem Titan in einem geschmolzenen Salz bei einer bestimmten Formierungsspannung ergibt, ist in F i g. 4 graphisch dargestellt. Etwa bei 100 Sekunden ist in dieser Figur eine Biegung zu erkennen, wenn auch die Lage dieser Biegung von der Formierungsspannung und der Badtemperatur abhängig ist. Die Biegung stellt vermutlich eine Strukturänderung des Oxydfilnis dar. Nach der Biegung wächst der Oxydfilm weiter, und der Formierungsstrom nimmt allmählich ab. In F i g. 5 ist das - Verhältnis zwischen der Dauer der Formierung und dem Reststrom pro Spannungseinheit und Kapazitätseinheit in [tA/J - V, gemessen bei Raumtemperatur, graphisch dargestellt. Die Kurve a in dieser Figur entspricht den Fällen, in denen eine höhere Formierungstemperatur oder -spannung verwendet ist; die Kurve b entspricht den Fällen, in denen eine niedrigere Formierungstemperatur oder -spannung verwendet ist, und die Kurve c entspricht Fällen, die dazwischenliegen. In einigen Fällen ist ein Ansteigen des Reststroms trotz des Rückgangs des Formierungsstroms wie in F i g. 4 erkennbar, wobei der Reststrom auch dann* zunimmt, wenn eine Formierung länger dauert, um den Formierungsstrom wesentlich zu reduzieren. Obgleich dies noch nicht vollständig erklärbar ist, ist es wahrscheinlich, daß die Korrosionswirkung des geschmolzenen Salzes als Elektrolyt hier auf den Oxydfilm Einfluß hat. Das nächste Problem ist die Schaffung optimaler Formierungsbedingungen, die den Reststrom auf ein Mindestmaß beschränken. Dieses Problem ist da, wo die Situation noch nicht geklärt ist, experimentell zu lösen. Anders ausgedrückt müssen die optimalen Bedingungen für die Erreichung eines möglichst geringen Reststroms auf der Grundlage der Beziehung zwischen Reststrom, Dauer der Formierung, Formierungstemperatur und Formierungsspannung gefunden werden, wie sie mit irgendeiner besonderen Zusammensetzung von geschmolzenem Salz gemäß der Darstellung in F i g. 5 erreicht wird. Derartige Formierungsbedingungen sind nicht nur auf die Elektrolyten nach der Erfindung anwendbar, sondern auch auf herkömmliche geschmolzene Salze, einschließlich Alkalisalze wie Nitrate, Nitrite und Gemische solcher Salze. F i g. 6 veranschaulicht beispielsweise das Verhältnis zwischen der Formierungsspannung in Volt und dem Reststrom in RA/J-V für eine geschmolzene Mischung von Natriumnitrat und Natriunmitrit im Verhältnis 1 : 1, wie es sich für eine bestimmte Formierungszeit ergibt, wobei die Formierungstemperatur sich als Parameter ändert. Das Verhältnis zwischen Reststrom und Formierungszeit in Minuten bei einer festgesetzten Formierungstemperatur und verschiedenen Werten der Formierungsspannung als Parameter ist in F i g. 7 veranschaulicht. Aus diesen Figuren lassen sich die Formierungsbedingungen entnehmen, die zur Erreichung des geringstmöglichen Reststroms erfüllt werden müssen. Eine ähnliche Tendenz kann bei einer geschmolzenen Mischung von Natriumnitrat und Kalziumnitrat im Verhältnis 1: 1 beobachtet werden, die einen Elektrolyten nach der Erfindung darstellt. In F i g. 8 ist das Verhältnis zwischen Reststrom in [xA/liF-V und der Dauer der Formierung in Minuten veranschaulicht, wie es sich bei einer festgesetzten* Formierungstemperatur und verschiedenen Werten der Formierungsspannung in Volt als Parameter ergibt. Bei einem Beispiel für optimale Formierungsbedingungen betrug die Formierungstemperatur 320' C, d:ie Formierungsspannung 20 Volt und die-Dauer der Formierung 20 Minuten, wobei sich die in F i g. 9 dargestellten Merkmale für das Verhältnis von angelegter Spannung zu Reststrom ergaben. Bei einer Frequenz von 1 kHz betrug die Kapazität 0,88 IxF und die dielektrischen Verluste 2,2 %. Die sich ergebenden Werte für den Reststrom liegen im Bereich von nur ein Hundertstel bis ein Tausendstel derjenigen, die bei den bisher bekannten Titan-Elektrolytkondensatoren, die den Tantalkondensatoren vergleichbar sind, gemessen werden. Der Mindestwert für den Reststrom bei Proben, die unter Verwendung herkömmlicher Elektrolyte aus geschmolzenem Salz hergestellt sind, ist etwa hundertmal so groß wie der Mindestwert, der bei nach der Erfindung hergestellten Proben für den Reststrom gemessen wird.
  • Bei Erfüllung der vorstehend beschriebenen Bedingungen läßt sich also ein stark verbesserter, gleichmäßiger, dielektrischer Oxydfilm für einen Titan-Elektrolytkondensator erzielen, und zwar in Form eines Titanoxydfilms. Ein solcher Film ist thermisch stabil und weist eine sehr hohe Dielektrizitätskonstante auf.
  • Weitere praktische Beispiele folgen, um nachzuweisen, daß die Titan-Elektrolytkondensatoren, bei denen Titanoxyd verwendet wird, Merkmale aufweisen, die denen von Elektrolytkondensatoren, bei denen Tantal, Aluminium oder Niob verwendet wird, vergleichbar sind.
  • Metallisches Titan mit einem Reinheitsgrad von 99,7 % wurde bei 4001 C in einem Bad von geschmolzenem Nitrat anodisch oxydiert, um an der Metalloberfläche einen Titanoxydfilin zu formieren, mit dem dann eine Lage Halbleitermaterial, wie Mangandioxyd Mn02, eng verbunden wurde. Dann wurde eine Schicht von Kolloidkohlenstoff oder anderem elektrischem leitendem Material auf die Halbleiterschicht aufgebracht, so daß ein Kondensator mit festen Elektrolyten entstand.
  • Das verwendete metallische Titan war eine gesinterte körnige Substanz, (6 V; 10 #tF) oder hatte die Form eines Stabes, eines Drahtes oder einer Folie (10 V; 0,5 gF).
  • Die F i g. 10 bis 14 zeigen verschiedene Merkmalen der Kondensatoren. Die F i g. 10 bis 12 zeigen die Abhängigkeit der Kapazität, der dielektrischen Verluste und des Reststroms von der Temperatur als Durchschnitt von fünf solcher Kondensatoren. Fig. 12 und 13 veranschaulichen die Abhängigkeit der Kapazitätsänderung bzw. der dielektrischen Verluste von der Frequenz als Durchschnitt von drei solchen Kondensatoren.
  • Wie bereits erwähnt, besteht eines der Ziele der Erfindung darin, einen Kondensator mit festem Elektrolyten zu schaffen, der in bezug auf das Material wirtschaftlich ist und in der Industrie vielseitig verwendbar ist. In der folgenden Aufstellung ist Titan als Kondensatormaterial dem bisher verwendeten Tantal und Mob gegenübergestellt. In dieser Aufstellung beziehen sich die Angaben für Titan nur auf den Oxydfilm. Bei den Preisen handelt es sich um Annäherungswerte.
    Spezifisches Dielektrizi- Pulver Draht oder Folie Kapazität
    Metall Gewicht tätskonstante Yen/pF Reinheit
    g/CM3 Yen/kg Yen/kg gF/g
    Tantal ......... 16:6 27 45000 80000 20 7,5 99,9
    Niob ........... 856 41 50000 unbekannt 38 2,6 99,9
    Titan .......... 4,5 100 5000 14000 100 0,05 99,7
    Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß der Kondensator nach der Erfindung, bei dem metallisches Titan als Elektrodenmetall verwendet wird und der einen auf dessen Oberfläche auf elektrochemischem Wege formierten Titanoxydfilm als Hauptdielektrikum und einen leitenden Belag oder einen Halbleiter umfaßt, in einem ausgedehnten Temperaturbereich und in einem ausgedehnten Frequenzbereich gute elektrische Eigenschaften aufweist.

Claims (2)

  1. Patentanspräche: 1. Verfahren zur Herstellung eines Titan-Elektrolytkondensators, bei dem ein an der Oberfläche gereinigter Elektrodenkörper aus Titan in einem aus Alkali- und Erdalkalinitrate enthaltenden Elektrolyten formiert wird, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Elektrodenkörper in einer Titan nicht angreifenden Säure, insbesondere Salpetersäure, gereinigt wird, bevor die dielektrische Schicht in einer Schmelze der Alkali-und Erdalkalinitrate anodisch formiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrodenkörper durch Sintern eines Titanpulvers gebildet wird, das nicht mehr als 50 % Partikeln einer größeren Feinheit als 0,036 mm enthält. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinterung in einem Temperaturbereich von 500 bis 11001 C erfolgt. 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß Natriumnitrat und Kalziumnitrat als Nitrate verwendet werden. 5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die anodische Oxydation so lange durchgeführt wird, daß der Reststrom des Kondensators pro Kapazitätseinheit und Spannungseinheit ein Minimalwert wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 747 051; USA.-Patentschrift Nr. 2 504 178.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2504178A (en) * 1947-04-28 1950-04-18 Sprague Electric Co Electrical condenser
GB747051A (en) * 1953-04-02 1956-03-28 Western Electric Co Solid electrolytic capacitors and their method of manufacture

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