DE1222142B - Schalldaempfungsanordnung fuer Druckgasschalter - Google Patents

Description

• Schalldämpfungsanordnung für Druckgasschalter Elektrische, mit Druckgas betätigte Schaltgeräte rufen beim Schalten bekanntlich unangenehme Geräusche hervor, die zum großen Teil auf den plötzlichen Austritt des Löschgases aus dem Auspuff der Schaltkammern, aus Behältern, Ventilen od. dgl. zurückzuführen sind.
• Auf verschiedene Arten hat man versucht, diese Geräusche abzuschwächen, beispielsweise mit Hilfe eines Absorptionsdämpfers, der im wesentlichen aus einem mit schallschluckendem Material ausgekleideten Dämpferkanal besteht, dessen durch die akustische Forderung nach großem Umfang bedingte Abmessungen den strömungstechnischen Forderungen gegenüberstehen, und der infolge seiner Ausmaße daher für Druckgasschalter kaum geeignet ist.
• Auch der sogenannte Interferenz-Dämpfer, bei dem die Auspuffströmung durch einzelne, parallele, verschieden lange Kanäle geführt wird, wodurch gegenseitig dämpfende Interferenzen entstehen, bietet keine zufriedenstellende Lösung. Die bekannten Schalldämpfer sind im allgemeinen in einem besonderen Auspufftopf, der an dem Löschkammerkopf befestigt ist, untergebracht.
• Man hat weiterhin auch schon zum Teil gleichzeitig als Kühler dienende Schalldämpfer bei Druckgasschaltern vorgesehen, die schalldämpfende, lamellenartige Einsätze enthalten, die an die Lösch- und Schaltkammern unmittelbar angebaut sind und somit ein Bestandteil der Kammern bilden. Es ist auch bereits bekannt, einen Schalldämpfer mit mehreren Austrittsstutzen auszustatten.
• Die Erfindung betrifft eine Schalldämpfungsanordnung für Druckgasschalter, bei denen ein unter Druck stehendes Gas bei Schaltvorgängen durch an den Löschkammerköpfen oder Entlüftungsventilen vorhandene, mit schalldämpfenden Einsätzen versehene Austrittsstutzen in einzelnen, in ihrer Richtung umgelenkten Teilströmen in die Atmosphäre oder in Gasräume mit unterschiedlichen Drücken strömt. Als neu wird angesehen, in den schalldämpfenden Einsätzen der Austrittsstutzen derartiger Anordnungen zahnartige oder speichenartige Vorsprünge oder auch solche beider Arten anzubringen. Diese Vorsprünge üben einen im Sinne der zu lösenden Aufgabe günstigen Einfluß auf die beim Ausströmen des Druckgases auftretenden Schallfrequenzen insofern aus, als durch sie eine zusätzliche Schwächung des geräuscherzeugenden Vermischungseffektes hervorgerufen wird. Von Versuchen her ist bekannt, daß Ausströmdüsen mit schwachen Längswellen oder dünnen Schlitzen längs der Strahlrohrwandung eine weit größere Schallminderung verursachen als beispielsweise Düsen mit Kreisquerschnitt.
• Die neue Schalldämpfungsanordnung weist mehrere Vorteile auf. Zum Beispiel bietet sie zahlreiche Ausführungsmöglichkeiten für die Einsätze und damit günstige Anpassungsfähigkeit an die jeweiligen Verhältnisse hinsichtlich der auftretenden Schallfrequenzen und des Raumbedarfes. Sie ist außerdem verhältnismäßig einfach aufgebaut und verursacht daher nur in wirtschaftlichem Rahmen liegende Gestehungskosten.
• In F i g.1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Schalldämpfungsanordnung schematisch wiedergegeben. Der in Pfeilrichtung ankommende Druckgasstrom 1 geht in Teilströme entsprechend der Anzahl der am Löschkammerkopf 2 angeordneten Austrittsstutzen 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 über, wobei diese Unterteilung und die verschieden langen Wege bereits eine Schallminderung hervorrufen. Die Stutzen 3 bis 9 selbst enthalten Einsätze, in deren Durchlaßräumen erfindungsgemäß zahnartige oder speichenartige Vorsprünge verschiedenster Ausführungen angeordnet sind. In F i g. 2 a und 2 b sind zwei Ausführungsmöglichkeiten dargestellt. Bei dem Beispiel der F i g. 2 a verläuft die Innenwand des Einsatzes in Zähnen 10 mit zwischen diesen liegenden Zahnlücken 11, während die Vorsprünge 12 beim Beispiel der F i g. 2 b, die mit zahnartigen Ansätzen 13 versehen sein können, ähnlich den Speichen eines Rades gestaltet sind. Die dadurch enstandenen Durchlaßräume 14. und 15 für das Druckgas sind ebenfalls sehr unterschiedlich mit dem Zweck, auf bestimmte Schallfrequenzen des ausströmenden Druckgases hemmend zu wirken und damit eine weitere Geräuschminderung hervorzurufen.
• F i g. 3 zeigt im Teillängsschnitt in einem weiteren Beispiel die Anwendung einer Ausführungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen Schalldämpfungsanordnung bei einem Druckgasschalter für Höchstspannung. Die auf der Isolatorsäule 16 sitzenden Löschkammern 17 tragen an ihren Enden die Löschkammerköpfe 18, von denen der Einfachheit halber jedoch nur einer dargestellt ist. Der Längsschnitt läßt deutlich die drei Austrittsstutzen 3, 4 und 5 erkennen, die Bestandteile des. Löschkammerkopfes 18 sind und schalldämpfende insätze nach" der Erfindung enthalten. Die zuletzt genannten Teile sind in der Zeichnung jedoch weggelassen, da sie die übersichtlichkeit stören würden. Das im Löschkammerkopf 18 freiwerdende Druckgas entweicht in Teilströmen durch die zum Teil in der Zeichnung nicht sichtbaren Austrittsstutzen 3, 4, 5, 6 und 7 in die Außenatmosphäre und erzeugt beim Verlassen der Einsätze ein stark gemindertes Geräusch. Mit der im Löschkammerkopf 18 angebrachten schallschluckenden Masse 19 wird eine zusätzliche Dämpfung des Entlüftungsgeräusches erzielt.
• In F i g. 4 ist eine Ansicht des Druckgasschalters in Pfeilrichtung A gezeigt, aus der die Anordnung der Austrittsstutzen 6 und 7 hervorgeht.
• Bei vielen Druckgasschaltern wird der Einschaltvorgang dadurch eingeleitet, daß Druckkammern, durch deren unter Druck stehenden Gasinhalt der Schalter in geöffnetem Zustand gehalten wird, plötzlich durch entsprechende Ventile entlüftet werden. In solchen Fällen kann die gleiche Anordnung nach der Erfindung wie in F i g. 3 und 4 beschrieben, auch Bestandteil der Entlüftungsventile für den Einschaltvorgang sein und z. B. unmittelbar am Fuß des Hohlisolators 16 in ähnlicher Weise wie am Löschkammerkopf 18 angebracht werden. Es ist auch möglich, die Schalldämpfer in Gestalt eines Ringes um den Auslaßstutzen herum vorzusehen.

Claims (1)

1. Patentansprüche: 1. Schalldämpfungsanordnung für Druckgasschalter, bei denen ein unter Druck stehendes Gas bei Schaltvorgängen durch an den Löschkammerköpfen oder Entlüftungsventilen vorhandene, mit schalldämpfenden Einsätzen versehene Austrittsstutzen in einzelnen, in ihrer Richtung umgelenkten Teilströmen in die Atmosphäre oder in Gasräume mit unterschiedlichen Drücken strömt, dadurch gekennzeichnet, daß in den schalldämpfenden Einsätzen der Austrittsstutzen zahnartige und/oder speichenartige Vorsprünge vorhanden sind. _ 2. Schalldämpfungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, - daß sich die in den schalldämpfenden Einsätzen der Austrittsstutzen vorhandenen Vorsprünge in Ausführung und Anzahl unterscheiden und auf verschiedene Schallfrequenzen abgestimmt sind. 3. Schalldämpfungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Löschkammerkopf zusätzlich mit schallschluckendem Material ausgekleidet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr.1038152, 1045 511; »Neue Züricher Zeitung«, Fernausgabe Nr. 322 vom 23. 11. 1961, B1. 19 und Abb. 7.