DE1221993B

DE1221993B - Verfahren zur Korrosionsverhinderung bei gleichzeitiger Kesselsteinverhuetung

Info

Publication number: DE1221993B
Application number: DEA35698A
Authority: DE
Inventors: Hans-Eduard Koyemann; Dipl-Chem Lieselotte Scholz
Original assignee: ARGENTOX GES fur WASSERREINIG
Current assignee: ARGENTOX GES fur WASSERREINIG
Priority date: 1960-09-30
Filing date: 1960-09-30
Publication date: 1966-07-28

Description

Verfahren zur Korrosionsverhinderung bei gleichzeitiger Kesselsteinverhütung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung von Korrosionen an metallischen Werkstoffen wasserführender Systeme durch Zusatz von Äthylendiamintetraessigsäure oder Nitrilotriessigsäure.
Es ist bekannt, daß durch Komplexbildner Metallionen komplex gebunden werden, ein Mechanismus, der seit langem für die quantitative Bestimmung von Metallionen ausgenutzt wird. Die komplex gebundenen Metalle besitzen eine hohe Löslichkeit und sind auch bei Siedetemperaturen stabil. Diese Eigenschaften der Komplexbildner sollen erfindungsgemäß dazu ausgenutzt werden, Härtebildner des Wassers in Heizungs- und Kühlwasserkreisläufen am Ausfallen zu hindern und bestehende Calciumanlagerungen wieder aufzulösen. Alle Chemikalienzusätze, die mit Metallionen Komplexe bilden können, führen jedoch unabhängig vom pH-Wert des Wassers zu einer starken Erhöhung der Korrosionsgefahr. So werden z. B. durch das Tetranatriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure bei einer Zugabemenge von 1 g quantitativ komplex gebunden: Ca = 94 mg, Fe = 132 mg, Cu = 150 mg. Geht nun in einem Wasserkreislauf Eisen oder Kupfer in Lösung, so werden diese Metalle sofort komplex gebunden und in Lösung gehalten. Es kann sich also z. B. keine Oxydschutzschicht bilden, und der Metall-Lösungsvorgang findet kein Ende. Solche Erscheinungen sind unter anderen auch bei den komplexbildenden kondensierten Phosphaten zu beobachten. Wässerige Lösungen von Meta- und Polyphosphaten bewirken in Stahl- und Kupferleitungen allmählich eine vollständige Metallauflösung.
Es ist weiterhin bekannt, Chromate zur Verhinderung von Korrosion dem Wasser zuzusetzen.
Der gleichzeitige Zusatz von Chromaten und den eingangs genannten organischen Komplexbildnem zum Zweck des Korrosionsschutzes stößt auf die Schwierigkeit, daß die letzteren durch ihr Komplexbildungsvermögen in die chemischen und physikalischen Vorgänge bei der Metallpassivierung eingreifen. So vermögen die Komplexbildner z. B. auch mit dreiwertigen Chromverbindungen Komplexe zu bilden. Nach neueren Erkenntnissen beruht der durch Chromverbindungen erzielbare Rostschutz auf der Ausbildung einer Gamma-Fe20.-Schicht unmittelbar auf der Eisenoberfläche. Eine komplexe Bindung des Eisens muß diese Oxydschichtbildung verhindern.
überraschend wurde nun gefunden, daß bei Zusatz von Verbindungen des sechswertigen Chromes auch bei Anwesenheit von Komplexbildnem im überschuß ein vollständiger Korrosionsschutz erreicht werden kann.
Beispiel Korrosionsversuche mit einem überschuß an dem Tetranatriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure unter gleichzeitigem Zusatz eines alkalischen Chromats in einer Menge von 350 mg Cr0, im Liter ergaben bei einer blankgeschmirgelten entfetteten Eisenplatte bei Siedetemperatur des Wassers innerhalb 15 Tagen eine völlige Gewichtskonstanz bis auf 1/lo mg. Die Eisenfläche blieb völlig blank. Eine Flockenbildung wurde nicht beobachtet. Gleiche Wirkungen lassen sich bei Anwendung anderer bekannter Komplexbildner, wie den Salzen der Nitrilotriessigsäure erzielen.

Claims

Patentanspruch: Verfahren zur Korrosionsverhinderung bei gleichzeitiger Kesselsteinverhütung in wasserführenden Systemen, besonders solchen aus Stahl, Eisen oder Kupfer, d ad urch g ek ennzeichnet, daß zum Schutz des Metalls bei Temperaturen in der Nähe der Siedetemperatur des Wassers Äthylendiamintetraessigsäure oder Nitrilotriessigsäure in Kombination mit alkalischens#echswertigen Chromverbindungen verwendet werden.