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Entzunderungsvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Entzunderungsvorrichtung
zur intermittierenden Lieferung von Hochdruckflüssigkeit, bestehend aus einem in
einem fest angeordneten Zylinder beweglichen Kolben mit aus dem Zylinder einseitig
austretender, zur Förderung der Entzunderungsflüssigkeit hohler Kolbenstange, die
am freien Ende Einrichtungen zur Aufnahme, Bewegung und Bedüsung des zu entzundernden
Werkstückes trägt.
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Die Entzunderung von Metallteilen mit Hochdruckwasser ist in der Industrie
allgemein bekannt. Das zu entzundernde Stück wird auf hohe Temperatur erhitzt und
dann mit einem Strahl von Hochdruckwasser oder einer anderen ähnlichen Entzunderungsflüssigkeit
behandelt.
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Es sind Vorrichtungen bekannt, bei denen dazu Hochdruckwasser verwendet
wird, das von einer kostspieligen, vielstufigen Kreiselpumpe oder von einer Kolbenpumpe
geliefert wird.- Derartige Pumpen beanspruchen viel Platz und sind teuer. Außerdem
ist die dazu notwendige Ventilanordnung teuer und schwer instand zu halten.
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Ferner ist eine Reinigungsvorrichtung für Außen-und Innengewinde bekannt,
die einen fest angeordneten Zylinder, einen in diesem Zylinder beweglichen Kolben,
eine Kolbenstange, die sich auf beiden Seiten aus diesem Zylinder herausbewegt und
die an einem Ende ein Kopfteil trägt, um damit ein zu entzunderndes Werkstück zu
bewegen, und einen Mantel mit einer Sprühdüse zum Ausspritzen der Entzunderungsflüssigkeit
gegen das zu entzundernde Werkstück aufweist, wobei die Entzunderungsflüssigkeit
in dem Zylinder auf einer Seite des Kolbens gefördert wird.
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Weiter ist es bereits bekannt, eine Hubkolbenmaschine so zu gestalten,
daß die vorderen (äußeren) Stirnflächen der Kolben als Pumpe wirken und die hinteren
(inneren) Stirnflächen -als Motor.
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Demgegenüber schafft die Erfindung eine einfache Entzunderungsvorrichtung,
in der eine unter niederem Druck stehende Entzunderungsflüssigkeit, z. B. gewöhnliches
Leitungswasser bei Leitungsdruck, verwendet und in eine Hochdruck-Entzunderungsflüssigkeit
tongewandelt werden kann. Mit der neuen Vorrichtung können beispielsweise beliebig
lange Gegenstände entzundert werden.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht; daß der Werkstückaufnahmebehälter
mit dem Zylinder und dieser- am gleichseitigen Ende oberhalb des Kolbens zur Aufnahme
der Entzunderungsflüssigkeit im drucklosen. Zustand mit einer Flüssigkeitszuführung
verbunden ist, daß der Zylinder am entgegengesetzten Ende unterhalb des Kolbens
zur Verdrängung des im Zylinder oberhalb des Kolbens befindlichen Wassers durch
im Werkstückaufnahmebehälter angeordnete Düsen während des Arbeitshubes mit einer
Zufuhrleitung für die Druckflüssigkeit, z. B. Öl, versehen ist und daß eine den
Zylinder beiderseits durchsetzende, einen Kopfteil tragende Schubstange zur Vorbeibewegung
des Werkstückes an den Düsen vorgesehen ist.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden
an Hand der Zeichnungen beschrieben.
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F i g. 1 stellt einen Seitenriß einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Entzunderungsanlage dar; F i g. 2 zeigt einen Grundriß der in F i g. 1 dargestellten
Vorrichtung; F i g. 3 zeigt in einem Vertikalschnitt Zylinder und Kolben der in
F i g. 1 dargestellten Vorrichtung: Gemäß F i g. 1 trägt der Rahmen 10 eine Zahnradpumpe
11, die in einem Ölbehälter 12 angeordnet ist. Die Zahnradpumpe 11 wird von einem
Elektromotor 13 angetrieben. Über dem Motor ist in dem Rahmen 10 ein Zylinder 14
angeordnet, in dem ein Kolben 15 axial verschiebbar ist. Die Entzunderungsflüssigkeit
wird durch einen Einlaß 16, der mit einer gewöhnlichere Wasserleitung
16a verbunden sein kann, über ein hier nicht dargestelltes Rückschlagventil
auf die Schubstängenseite des Kolbens in den Zylinder geführt. Am gleichen Ende
des Zylinders ist ein Auslaß 17 vorgesehen, von dem aus die Entzunderungsflüssigkeit
den Sprühdüsen 31 zugeführt wird. In der
hohlen Kolbenstange des
Kolbens 15 ist eine Schubstange 18 angeordnet, die einen Kopfteil
19 trägt, der mit messerartigen Berührungskanten 20 versehen ist,
an denen das zu entzundernde Stück anliegt. Die Schubstange 18 führt durch die axial
in der Kolbenstange des Kolbens 15 angeordnete Bohrung 21. Am gegenüberliegenden
Ende der Schubstange ist an einem Absatz eine Scheibe 22 vorgesehen, an der die
Feder 23 aufliegt, so daß der Kopfteil 19 der Schubstange durch die von der Scheibe
22 auf diesen Absatz ausgeübte Kraft immer von dem Kolben weggedrückt wird. Das
Ende des Zylinders 14, das der Einströmstelle der Entzunderungsflüssigkeit gegenüberliegt,
ist mit einer Zufuhrleitung 24 ausgestattet, die über ein Ventil 26 mit der
Zufuhrleitung 25 für das hydraulische Medium verbunden ist. Das Ventil 26
ist ein druckluftbetätigtes Plattenventil, das ein durch ein Solenoid betätigtes
Luftventil 26a aufweist, durch das die aus der Druckluftleitung 26b in das
Ventil zu dessen Betätigung eintretende Druckluft gesteuert wird. Das Solenoid wird
durch einen Schalter betätigt, der von einem Endschalter 27 gesteuert wird.
Der Endschalter 27 wird durch das Ende der Schubstange 18 betätigt, wenn der Kolben
zurückgezogen ist und die Schubstangenfeder 23 durch das zu behandelnde Stück zusammengedrückt
wird. Wenn der Kreislauf des Öles durch das Ventil 26 unterbrochen wird, dann wird
das Öl durch die Zufuhrleitung 24
in den Zylinder 14 geleitet und der Kolben
15 axial im Zylinder verschoben, und dieser treibt das Wasser am anderen Ende des
Zylinders durch die Auslaßleitung 17 in die Sprühdüsen 31. Zur gleichen Zeit ist
das Rückschlagventil in der Wasserleitung 16 a in Verschlußstellung. Das
Ende der hohlen Kolbenstange des Kolbens 15, das auf der dem Kopf 19 gegenüberliegenden
Seite aus dem Zylinder hervorragt, wirkt als Steuernocke und ist mit einem Flansch
28 versehen, der parallel zwischen den Stützstangen 29 geführt ist, die an
entgegengesetzten Seiten der Kolbenstange angeordnet sind. An diesen Stützstangen
29 sind die Endschalter 27, 30 b befestigt sowie ein Anschlag 28 a, der den Kolbenhub
bei der Rückwärtsbewegung begrenzt. Am Ende der Vorschubbewegung betätigt der Flansch
28 einen Endschalter 30b, wodurch der Stromkreis des Solenoids unterbrochen
und durch den Anschlag 28 a die auf das Ventil 26 wirkende Druckluft abgelassen
wird, so daß das hydraulische Medium vom Zylinder 14 in den Vorratsbehälter 12 zurückströmen
kann, während ein ständiger Kreislauf des Öles vom Behälter 12 durch die Zahnradpumpe
11, den unteren Teil der Leitung 25, das Ventil 26 und zurück zum Vorratsbehälter
12 möglich ist. Während das hydraulische Medium den Kolben 15 gegen die Entzunderungsflüssigkeit
drückt, wird die Schubstange 18 mit dem Kolben 15 bewegt und schiebt das zu entzundernde
Werkstück durch den Strahl der Entzunderungsflüssigkeit, so daß dieses Werkstück
von einem bis zum anderen Ende besprüht wird. Rings um das Ende des Zylinders und
um die Schubstange 18 ist ein Werkstückaufnahmebehälter 30 vorgesehen, der am Rahmen
10 befestigt ist und in axialer Richtung nach außen über das Ende des Zylinders
ragt. Sprühdosen 31 sind unmittelbar neben dem einen Ende des Mantels angeordnet
(F i g. 1). Diese Sprühdüsen können in üblicher Weise ausgebildet sein. Eine Stützwalze
30a ist drehbar in dem Werkstückaufnahmebehälter 30 angeordnet, auf der das
zu entzundernde Stück aufliegen kann. Der Betrieb der Anlage geht folgendermaßen
vor sich. Der Kolben 15 ist normalerweise auf die linke Seite (F i g. 1)
des Zylinders 14 zurückgezogen, wobei der Zylinder mit Entzunderungsflüssigkeit
gefüllt ist. Das zu behandelnde evtl. vorgewärmte Stück wird in den Werkstückaufnahmebehälter
30 eingebracht, so daß es am Kopf 19 der Schubstange 18 anliegt. Die Schubstange
18 wird entgegen dem Druck der Feder 23 nach links. gedrückt, bis ihr dem Kopf 19
entgegengesetztes Ende in den Schalter 27 eingreift, der das Ventil 26 betätigt,
so daß Öl in den Zylinder 14 links vom Kolben 15 gedrückt wird, worauf sich der
Kolben 15 nach rechts (F i g. 1) bewegt und wegen des sich schließenden Rückschlagventils
das Wasser in die Sprühdüse 31 drückt, von wo es auf die Oberfläche des zu entzundemden
Stückes gespritzt wird. Das verbrauchte Wasser läuft in einen Sammler 32 im unteren
Teil des Werkstückaufnahmebehälters 30
und wird durch ein Absaugrohr 33 abgezogen.
Während das Wasser durch den- Kolben 15 aus dem Zylinder 14 gedrückt wird,
wird das zu entzundernde Stück mittels der Schubstange mit entsprechender Geschwindigkeit
nach recht (vgl. F i g. 1) durch den aus den Sprühdüsen 31 austretenden Wasserstrahl
hindurch und aus dem Werkstückaufnahmebehälter 30 heraus in einen Sammelbehälter
34 geschoben. Wenn der Kolben das rechte Ende des Zylinders erreicht, greift der
Flansch 28 in den Endschalter 30 b ein, betätigt das Luftventil 26a und entspannt
das Plattenventil 26, wodurch der Druck des Öles im Zylinder: 14 nachlägt, so daß
das Öl durch das Einströmen des Wassers durch das sich nunmehr wieder öffnende,
in der Zeichnung nicht dargestellte Rückschlagventil in der Wasserleitung 16a in
den Zylinder 14, in den Behälter 12 zurückgetrieben wird, da der Kolben 15 durch
das Wasser nach links geschoben wird.
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Die Wassermenge, die zum Entzundern verwendet wird, kann durch eine
Veränderung der Zylindergröße variiert werden. Die Ausströmmenge pro cm2 zu entzundernder
Fläche ist bei gegebenem Zylinder konstant, so daß die Geschwindigkeit für die Kühlung
und für das Entzundern richtig eingestellt werden kann, und eine zu starke Kühlung
oder eine mangelhafte Entzunderung vermieden wird.