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Längsbewegliche Führungseinrichtung für Förderkörbe in Bergbau-Schächten
Die vorliegende Erfindung hat eine längsbewegliche Führungseinrichtung für Förderkörbe
in Bergbau-Schächten zum Gegenstand, die im wesentlichen Führungsschienen und Schachteinstriche
aus Metall aufweist, vorzugsweise solche aus Stahl. Die in neuerer Zeit verwendeten
stählernen Führungsschienen iBergbau-Schächten werden in der Regel nach Berechnungsgrundlagen
und Vorschriften entworfen, die ursprünglich für die bis in die jüngste Zeit hinein
üblichen hölzernen Führungsschienen - Spurlätten - aufgestellt wurden. Dieses geschieht,
obwohl z. B. Holz und Stahl in mancherlei Hinsicht grundverschiedene Baustoffe sind;
so ist es z. B. nur in seltenen Fällen notwendig, einen stählernen Führungsschienenstrang
des aufgetretenen Verschleißes wegen auszuwechseln. Zwar bestehen die hölzernen
Spurlatten in der Regel aus Stücklängen von 9 bis 12 m, doch bereitet es keine Schwierigkeiten,
im Schacht bei örtlichem Verschleiß ein kleineres Stück auszuwechseln, z. B. ein
Stück zwischen zwei oder drei Einstrichen. Aus diesem Grunde ist es nicht möglich,
bei hölzernen Spurlatten die beim ursprünglichen Einbau an sich gegebene statische
Durchlaufwirkung bei der Bemessung zu berücksichtigen. Die hölzernen Spurlatten
sind vielmehr als Träger auf zwei Stützen mit waagerechtem und senkrechtem Lastangriff
zu bemessen, um den möglichen Veränderungen in den Auflagerbedingungen gerecht zu
werden.
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Bei stählernen Führungsschienen ist dagegen das Auswechseln von einzelnen
Stücken nur in von vornherein festgelegten Längen zwischen den notwendigen Stößen
üblich. Es bereitet bei stählernen Führungsschienen aber keine Schwierigkeiten,
längere, über eine größere Anzahl von Einstrichen hinwegreichende Schienenstränge
zu bilden, wobei ohne weiteres in statischer Hinsicht die Durchlaufwirkung bei Bemessung
der Führungsschiene gegen horizontale Kräfte ausgenutzt werden kann, so daß sich
Ersparnisse an Werkstoffen ergeben und die Schachteinbauten leichter werden als
sie -.bei Berechnung 'der Führungsschienen als von Schachteinstrich zu Schachteinstrich
reichende Biegeträger sein würden. ,. * , Zur Ausnutzung dieser Möglichkeiten-.
ist bereits eine Führung für Förderschächte bekannt geworden, deren Führungsschienen
nur an ihrem oberen Ende an festen Schachteinbauten aufgehängt sind, wobei jeder
Schienenstrang nur im Bereich seines oberen Endes in senkrechter Richtung unverrückbar
befestigt und erst in größerem Abstand darunter, vorzugsweise an seinem unteren
Ende, zur. Sicherung. des Spurabstandes längsbeweglich durch eine Halterung gehalten
ist.
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Bei dieser bekannten Führung für Förderschächte wirken die Führungsschienen
nach Art der bekannten Seilführungen und sind an deren Stelle eingesetzt. Sie hat
jedoch den Nachteil, daß z. B. zum Verhüten zu großer Spuränderungen, die infolge
naturbedingter Schachtkrümmungen bzw. Versetzungen auftreten, besondere Abstandhalter
angeordnet werden müssen, die die Führungsschienen untereinander verbinden.
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Die vorliegende Erfindung geht von der vorgenannten Führungseinrichtung
aus, bei der die Führungsschienen aus mehreren Schienensträngen zusammengesetzt
sind und jeder Führungsschienenstrang nur an einem Ende gegen Vertikalkräfte abgestützt
ist, wobei die Führungsschienen an spursichernden, im Abstand zueinander angeordneten
Halterungen längslleweglieh gehalten .sind, vermeidet aber deren Nachteile, und
zwar dadurch, daß jeder Schienenstrang nur an seinem unteren Ende gegen Vertikalkräfte;
abgestützt .und zwischen dem unteren und dem oberen Ende an den in üblichen -Abständen
angeordneten Schacht= einstrichen längsbeweglich und gegen Horizontalkräfte gehalten
ist, und daß jeweils an dem unteren Ende eines Schienenstranges und dem oberen Ende
des nach unten folgenden Schienenstranges ein Aus--gleichst**.ck befestigt ist,
das die - für die Längsbeweglichkeit der Führungseinrichtung notwendige - Fuge zwischen
den Schienensträngen überbrückt.
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Durch die erfindungsgemäße Konstruktion wird der Vorteil erzielt,
daß nur jeweils der Schachtelnstrich, an dem ein Schienenstrang in vertikaler Richtung
abgestützt ist, für die Aufnahme der senkrecht gerichteten Kräfte bemessen werden
muß, während alle weiteren Schachteinstriche, die in üblicher Weise
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den bestehenden Vorschriften entsprechend -angeordnet werden, nur waagerechte Kräfte
aufzunehmen haben, die verhältnismäßig klein sind. Infolgedessen können diese Schachteinstriche
wesentlich leichter und die gesamte Führungseinrichtung wirtschaftlicher ausgebildet
werden.
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Vorteilhaft verwendet man zur Erzielung eines stoßfreien Überganges
der Lauf- und Führungsrollen des Förderkorbes erfindungsgemäße Ausgleichsstücke,
die an den die jeweilige Dehnungsfuge bildenden Schienensträngen befestigt sind
und im wesentlichen aus senkrecht zur Führungsschiene angeordneten Scheiben aus
einem starren Material, z. B. Stahl oder glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen,
deren außen liegende Flächen im Führungsbereich mit den Oberflächen der Führungsschiene
fluchten, und zwischen denen elastische, vorgespannte Polster aus Gummi oder einem
Werkstoff mit gummiähnlichen Eigenschaften angeordnet sind. Derartig ausgebildete
Ausgleichsstücke bieten durch ihre Befestigung an beiden Schienensträngen sowie
die kompakte Bauweise die Sicherheit, daß Verschmutzungen die Bewegungen des Ausgleichsstükkes
niemals behindern können.
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In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
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F i g. 1 stellt schematisch einen Vertikalschnitt durch einen Schacht
dar.
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In den F i g. 2 bis 5 ist die Ausbildung einer Stoßstelle zwischen
zwei Schienensträngen sowie das an dieser Stelle angeordnete Ausgleichsstück vergrößert
dargestellt, wobei F i g. 2 die Ansicht A, F i g. 3 die Ansicht B und die Fi g.
4 und 5 die Schnitte IV-IV bzw. V-V der F i g: 3 zeigen.
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Die Führungseinrichtung für Förderkörbe in dem Schacht 1,besteht aus
einander gegenüberliegenden Führungsschienen, die jeweils aus mehreren Schienensträngen
2 a bis c zusammengesetzt sind..In vertikaler- Richtung ist jeder Schienenstrang
2 a, 2 b, 2 c
nur an- seinem unteren Ende 3 an
jeweils einem Schaichtemstrich 4- festgelegt. Zwischen seinem unteren Ende 3 und
seinem oberen Ende 5 ist jeder ,Schienenstrang 2 a bis 2 c an Schachteinstrichen
6 gegen Horizontalkräfte abgestützt und in seiner Längsrichtung beweglich durch
an sich bekannte Befestigungselemente gehalten, die jedoch nicht dargestellt sind.
Zwischen den unteren Enden 3 der jeweils oberen Schienenstränge und den oberen Enden
5 der jeweils nach unten hin folgenden Schienenstränge ist. je ein Ausgleichsstück
7 angeordnet, das "die, für die Längsbeweglichkeit der Führungseinrichtung notwendige
Fuge zwischen den Schienensträngen überbrückt..- ..
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Die -erfindungsgemäßen Ausgleichsstücke 7 bestehen im, wesentlichen
aus senkrecht zu den Schienensträngen. angeordneten Scheiben 71 aus. Stahl, deren
im Führungsbereich der Führungsschiene außen liegende Flächen 72 mit deren
Oberflächen fluchten. Zwischen. den Scheiben 71 sind vorgespannte, rohrförmige Polster
73 aus gummielastischem Werkstoff angeordnet, deren Lage durch an sich bekannte
Nutfederkombination gesichert ist. Die äußeren Scheiben 71 a bzw. 71 b sind mit
den unteren Enden 3 bzw. oberen Enden 5 der Schienenstränge verschweißt, während
eine im Inneren angeordnete Führung 74, die in dem gewählten Beispiel als Rohr ausgebildet
ist, nur mit der Scheibe 71 a verschweißt ist und die Scheiben 71 und 71 b mit geringem
Spiel durchdringt, so daß die Flächen 72, die zweckmäßig gerundet oder mit abgerundeten
Kanten ausgebildet werden, immer in einer Linie liegen.
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Um die Zeichnung übersichtlich zu halten, ist die Führung 74 in den
F i g. 2 und 3 nicht dargestellt. Durch Verkleben der elastischen Polster 73 mit
den Scheiben 71, 71 a und 71 b kann noch der Vorteil erzielt werden,
daß. das Ausgleichsstück 7 in der Werkstatt zu einem fertigen Bauelement zusammengebaut,
so zur Verwendungsstelle angeliefert und hier zwischen. die Schienenstränge gefügt
werden 'kann. _ _