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Schaltungsanordnung für Fernmeldevermittlungsanlagen, insbesondere
Fernsprechvermittlungsanlagen mit Kopplern In der Fernmeldevermittlungstechnik finden
im wesentlichen als Vermittlungsschaltmittel Koppler Verwendung. Unter diesen spielen
eine wesentliche Rolle koordinatenförmig aufgebaute Koppler, die als Kreuzschienenkoppler
und als Relaiskoppler aufgebaut sein können.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung
für Fernmeldevermittlungsanlagen, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen mit
koordinatenförmig aufgebauten Kopplern, deren Eingängen bzw. Ausgängen entsprechende
Zeilenleitungen durch individuelle Koppelschaltmittel der Koppler mit Ausgängen
bzw. Eingängen der Koppler entsprechenden Spaltenleitungen zusammenschaltbar sind.
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In bekannten Relaiskopplern dieser Art liegen an Kreuzungspunkten
von Eingängen zugeordneten Leitungen einer ersten Art und Ausgängen zugeordneten
Leitungen einer zweiten Art jeweils Relais, durch welche über die genannten Leitungen
Eingänge und Ausgänge der Koppler nach Bedarf zusammenschaltbar sind. Um nun Verbindungen
von jedem Eingang eines Kopplers zu jedem seiner Ausgänge herstellen zu können,
werden in bekannter Weise so viele sogenannte Koppelpunkte, die je einem Kreuzungspunkt
je einer Zeilenleitung mit je einer Spaltenleitung entsprechen, gebildet, wie durch
das Produkt aus der Anzahl der Eingänge mit der Anzahl der Ausgänge bestimmt sind.
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In Anlagen mit größerer Anzahl von z. B. Teilnehmern zugeordneten
Eingängen und z. B. Verbindungsleitungen (Orts- und Fernleitungen) zugeordneten
Ausgängen werden zur Herabsetzung eines unnütz hohen Aufwandes in bekannter Weise
Koppler in mehreren Koppelstufen angeordnet und über von Koppelstufe zu Koppelstufe
verlaufende Zwischenleitungen miteinander verbunden. Eine solche Anordnung wird
auch als ein Koppelfeld bezeichnet. Es weist Eingänge (Eingänge der Koppler einer
ersten Koppelstufe) und Ausgänge (Ausgänge der Koppler einer letzten Koppelstufe)
auf. Die Anzahl der gleichzeitig herstellbaren Verbindungen ist nicht gleich dem
Produkt der Eingänge und Ausgänge eines Kopplers, sondern wesentlich kleiner und
ist dem erfahrungsgemäß erwarteten Verkehrsbedarf angepaßt.
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Werden nun in dieser Weise solche Koppler in mehreren aufeinanderfolgenden,
über Zwischenleitungen in bekannter Weise miteinander verbundenen Koppelstufen angeordnet,
so werden zur Herstellung einer Verbindung über mehrere Koppelstufen durch Koppler
in denselben je ein entsprechendes Koppelrelais jedes der betreffenden Koppler erregt
und für die Dauer der Verbindung erregt gehalten. Die Einschaltung von Koppelrelais
in derartigen Vermittlungsanlagen erfolgt in der Regel durch zentrale Markierer.
Während der Dauer einer Verbindung werden die Koppelrelais über andere als die Ansprechstromkreise
erregt gehalten, um die Belegungszeiten der zentralen Markierer je für eine individuelle
Verbindung gering zu halten. Hierzu werden Haltestromkreise gebildet, die jeweils
einer Verbindung entsprechen und räumlich parallel zu ihr zusammen mit der Verbindung
durchgeschaltet werden. Als Haltestromkreise sind solche bekannt, in denen die Haltewicklungen
aller an einer Verbindung beteiligten Koppelrelais in Reihe geschaltet sind, und
solche, an die die Haltewicklungen aller an einer Verbindung beteiligten Koppelrelais
parallel angeschaltet sind.
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Unabhängig hiervon ist es nach dem Prinzip der sogenannten Wegeverdopplung
bekannt, in koordinatenförmig aufgebauten Kopplern, in denen Leitungen einer ersten
Art, z. B. Zeilenleitungen, und Leitungen einer zweiten Art, z. B. Spaltenleitungen,
vorgesehen sind, für mehrere Kreuzungspunkte solcher Leitungen je ein Koppelrelais
in der Weise vorzusehen, daß z. B. die Leitungen der einen und die Leitungen der
anderen Art je paarweise vorgesehen werden, und daß jeweils am Kreuzungspunkt der
Paare von Leitungen der einen Art und der Paare der Leitungen der anderen Art je
ein Koppelrelais vorgesehen wird, durch welches zugleich einerseits erste Leitungen
der genannten Paare von Leitungen beiderlei Art miteinander und andererseits zweite
Leitungen der genannten Paare von Leitungen beiderlei Art miteinander zusammenschaltbar
sind, und
daß den Leitungen der einen Art unmittelbar und einzeln
Eingänge oder Ausgänge des Kopplers individuell zugeordnet werden, und von den Paaren
von Leitungen der anderen Art alternativ eine von beiden Leitungen eines Paares
einzeln an einen Ausgang (oder Eingang) des Kopplers anschaltbar sind. Diese Maßnahme
erlaubt es, bei (im Vergleich zu herkömmlichen Kopplern) gleicher Anzahl von Ein-
und Ausgängen eines Kopplers und bei gleichem Umfang der Durchschaltmöglichkeiten
eines Kopplers, mit der Hälfte von Koppelrelais auszukommen, die jeweils die doppelte
Anzahl von Durchschaltekontakten tragen. Geht man davon aus; daß zwei oder drei
Kontakte pro Durchschaltung von zwei einzelnen Leitungen erforderlich sind und daß
kommerzielle Relais mit vier bzw. sechs Kontakten unwesentlich teurer als gleichartige
Relais mit zwei oder drei Kontakten sind, so läßt sich der wirtschaftliche Vorteil
der zuvor beschriebenen Maßnahme der sogenannten »Wegeverdopplung« leicht erkennen.
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Das Prinzip der Wegeverdopplung geht unter anderem aus der deutschen
Auslegeschrift 1104 563 hervor; es läßt sich ohne weiteres in einstufigen Koppelanordnungen
anwenden. In mehrstufigen Koppelanordnungen dagegen treten erhebliche Schwierigkeiten
in Verbindung mit der Bildung von Haltestromkreisen auf. Sind z. B. zwei ein Paar
von Leitungen bildende Zeilenleitungen Bestandteile von zwei verschiedenen Verbindungen,
so sind beide Zeilenleitungen zu zwei Paaren von (also vier) Spaltenleitungen hin
durchgeschaltet. Von den beiden Paaren von Spaltenleitungen ist in dem einen Paar
die eine Spaltenleitung und in dem anderen Paar die andere Spaltenleitung an den
jeweils dem Paar zugeordneten Ausgang angeschaltet. Und wenngleich nun also zwei.
hinsichtlich der Signaladern voneinander unabhängige Verbindungswege bestehen, so
sind die Haltespulen beider an der Verbindung beteiligten Koppelrelais jedoch funktionell
nicht voneinander unabhängig. Liegen in dem Koppelfeld die Haltespulen in Reihenstromkreisen,
so wird bei Auslösung einer der beiden Verbindungen das für diese vorher erregte
Koppelrelais nicht mit ausgelöst, da die Haltestromkreise beider Verbindungen miteinander
in Verbindung stehen. Ferner kann ein Teil der ganzen auszulösenden Verbindung (über
mehrere Koppelstufen hinweg) nicht ausgelöst werden. Soll die Wegeverdopplung in
den Kopplern aller Koppelstufen angewendet werden, so wird die Auslösung zu einem
Problem, das sich bei Reihenschaltung der Haltespulen in jeder Verbindung nur dadurch
lösen läßt, daß pro Koppelrelais je zwei voneinander unabhängige Haltewicklungen
und zwei relaiseigene Haltekontakte aufgewendet werden müßten. Dieser Aufwand stellt
aber einen erheblichen Nachteil dar.
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Die Parallelanschaltung von Haltewicklungen aller jeweils an einer
Verbindung beteiligten Koppelrelais an eine für die Verbindung durchgeschaltete
Halteader hat an sich den. Nachteil, daß der Stromverbrauch pro Verbindung ungünstig
groß wird, wenn nicht relativ teure hochohmige Haltewicklungen oder pro Haltewicklung
vorzusehende Vorschaltwiderstände vorgesehen würden.
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Die Parallelanschaltung von Haltewicklungen aller jeweils an einer
Verbindung beteiligten Koppelrelais hat- ferner den gleichen, für eine Reihenschaltung
der Haltewicklungen beschriebenen Nachteil, daß die Haltestromkreise zweier Verbindungen
miteinander verbunden sind, so daß eine Auslösung von Verbindungen von den Enden
des Haltestromkreises her gar nicht oder bei erheblichem Aufwand von Entkopplungsgleichrichtem
nur teilweise möglich ist, wenn nicht jedes Koppelrelais durch Auftrennung des ihm
individuellen Haltestromkreiszweiges einzeln abgeworfen werden soll, was einen erheblichen
steuerungstechnischen Aufwand erfordern würde, oder wenn nicht pro Verbindung ein
individueller Haltestromkreis gebildet werden soll, was, abgesehen von Entkopplungsgleichrichtern,
in nachteiliger Weise drei relaiseigene Haltekontakte zur Bildung des Haltestromkreises
pro Koppelrelais erfordern würde: Für jede der beiden Verbindungsmöglichkeiten pro
Koppelrelais ist in diesem Falle je ein die beiden Haltestromkreise individuell
durchschaltender relaiseigner Arbeitskontakt (von welchen bei jeder Verbindung jeweils
immer nur einer zur Wirkung kommt) und ein weiterer, dritter relaiseigener Arbeitskontakt
erforderlich, durch welchen die Haltewicklung des Relais an die Halteader des dem
Paar von Spaltenleitungen entsprechenden Ausganges des Kopplers anschaltbar ist.
Durch diese Maßnahme aber würde der durch die Wegeverdopplung erzielte Vorteil wenigstens
zu einem wesentlichen Teil wieder zunichte gemacht werden, da pro Koppelpunkt rechnerisch
eineinhalb relaiseigene Haltekontakte erforderlich wären, wohingegen bei Kopplern
ohne Wegeverdopplung nur ein relaiseigener Haltekontakt pro Koppelpunkt erforderlich
ist.
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Für die Erfindung besteht nun die Aufgabe, die Nachteile bekannter
Schaltungsanordnungen zu vermeiden. Dies wird durch Kombination folgender an sich
bekannter Merkmale erreicht: a) Anordnung von koordinatenförmig aufgebauten Relaiskopplern
in mehreren aufeinanderfolgenden Koppelstufen, die über von Koppelstufe zu Koppelstufe
verlaufende Zwischenleitungen miteinander verbunden sind; b) individuelle Einzelzuordnung
von Eingängen oder Ausgängen zu je einer Zeilenleitung; individuelle Zuordnung von
Ausgängen bzw. Eingängen zu je einem Paar von Spaltenleitungen; alternative Anschaltung
einer der Spaltenleitungen eines Paares an den ihm zugeordneten Ausgang bzw. Eingang;
Zuordnung je eines gemeinsamen Koppelrelais zu einem jeweils durch ein Paar von
Zeilenleitungen und ein Paar von Spaltenleitungen gebildeten Paar von Koppelpunkten,
an welchen einzeln nur jeweils eine erste des Paares von Zeilenleitungen an eine
erste des Paares von Spaltenleitungen und eine zweite des Paares von Zeilenleitungen
an eine zweite des Paares von Spaltenleitungen zugleich anschaltbar sind; c) Verwendung
von bistabilen Relais als Koppelschaltmittel.
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Durch die Erfindung wird der Vorteil erzielt, den Aufwand für Koppelanordnungen
gegenüber bekannten Anordnungen zu verringern, indem in mehrstufigen Relaiskoppelfeldern
das Prinzip der Wegeverdopplung in wirtschaftlicher Weise angewendet wird.
In
F i g. 1 bis 3 ist nur in wesentlich zum Verständnis der Erfindung beitragenden
Bestandteilen ein Ausführungsbeispiel von ihr gezeigt, auf welches sie jedoch keineswegs
beschränkt ist.
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In F i g. 1 ist ein dreistufiges Koppelfeld gezeigt, das in drei Koppelstufen
aufgebaut ist. In einer ersten (zweiten, dritten) Koppelstufe sind die Koppler K11
bis K1k (K21 bis K2m, K31 bis K3h) vorgesehen. Die genannten Koppler sind jeweils
die ersten und letzten in einer Koppelstufe. Die Koppler weisen Eingänge (z. B.
E21/1) und Ausgänge (z. B. A 21/1) auf. Die Koppler sind über Zwischenleitungen
miteinander derart verbunden, daß von den Eingängen aller Koppler der zweiten bzw.
dritten Koppelstufe je ein Eingang jedes dieser Koppler mit je einem der Ausgänge
jedes der Koppler der ersten bzw. zweiten Koppelstufe verbunden ist. Es führt also
von jedem Koppler in einer Koppelstufe je eine Zwischenleitung zu jedem Koppler
der benachbarten Koppelstufe. Die Eingänge bzw. Ausgänge der Koppler der ersten
bzw. letzten Koppelstufe sind die Eingänge und Ausgänge des Koppelfeldes.
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Soll eine Verbindung von einem Eingang, z. B. E 11/1, zu einem Ausgang,
z. B. A 31/1, über das Koppelfeld hergestellt werden, so kommen für diese Verbindung
in der ersten und dritten Koppelstufe nur die Koppler K11 und K31 in Frage, dagegen
in der zweiten Koppelstufe alle Koppler K21 bis K2 m. Über welchen der letztgenannten
Koppler die Verbindung durchgeschaltet wird, hängt davon ab, ob von dem betreffenden
Koppler der zweiten Koppelstufe beide Zwischenleitungen zu den genannten Kopplern
in der ersten und dritten Koppelstufe frei sind oder nicht. Durch eine Wegesuche,
für die es viele bekannte Verfahren gibt, wird an Hand des Zustandes aller Zwischenleitungen
des Koppelfeldes ein geeigneter Verbindungsweg festgestellt, ausgewählt und markiert.
Hier sei auf die in der deutschen Patentschrift 1062 761 beschriebene Wegesuchanordnung
verwiesen, die ein in seiner Struktur der Struktur des Koppelfeldes analoges Wegesuchnetzwerk
aufweist und die pro Zeilenleitung eine Wegesuchader und ein Zwischenleitungsrelais
mit einem in die zugeordnete Wegesuchader eingeschleiften Ruhekontakt aufweist;
Wege im Koppelfeld, deren zugeordnete Wegesuchadern über das ganze Koppelfeld hin
stromdurchlässig sind, werden als frei und für eine Verbindungsdurchschaltung als
geeignet festgestellt. Durch einen Auswahlvorgang wird sodann eine von mehreren
Verbindungsmöglichkeiten ausgewählt und zwecks Durchschaltung der Verbindung markiert.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden durchzuschaltende Verbindungen
an jedem Koppler einzeln markiert. Jede Verbindung wird also an drei Kopplem markiert.
Dies wird weiter unten im einzelnen noch eingehend beschrieben.
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In F i g. 2 und 3 ist einer der in F i g. 1 im Verband des Koppelfeldes
gezeigten Koppler einzeln und ausführlicher dargestellt. Hierbei wurde zwecks anschaulicher
Darstellung eine Anzahl von sechs Eingängen E 1 bis E C und eine Anzahl von vier
Ausgängen A 1 bis A 4 gewählt. Die Leitungen e 1 bis e 6 und
a 1 bis a 8 sind koordinatenförmig zueinander angeordnet.
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Die den Eingängen E 1 bis E 6 einzeln zugeordneten waagerecht dargestellten
sogenannten Zeilenleitungen e 1 bis e 6 sind paarweise wie folgt zusammengefaßt:
e 1 und e2, e 3 und e4, e 5 und e6. Die den Ausgängen A 1 bis
A 4 entsprechenden senkrecht dargestellten sogenannten Spaltenleitungen a
1 bis a 8 sind ebenfalls paarweise wie folgt zusammengefaßt: a1 und a2, a3 und a4
usw.; jedoch ist den Ausgängen je ein Paar von Spaltenleitungen individuell zugeordnet.
Je eine der beiden Spaltenleitungen a1 und a2 eines Paares ist mit Hilfe eines dem
Ausgang A 1 zugeordneten Spaltenhilfsrelais SH 1 alternativ an den Ausgang
A 1 anschaltbar. Die Zeilenleitungen, z. B. e l, und Spaltenleitungen, z.
B. a l, bilden Kreuzungspunkte, die in einem Koppelfeld auch als Koppelpunkte, z.
B. Kp 1111, bezeichnet werden. Die Paare von Zeilenleitungen, z. B. e 1, e 2, und
die Paare von Spaltenleitungen, z. B. a l, a2, bilden also je vier Kreuzungspunkte.
Jedoch liegen nur an zwei von ihnen Koppelschaltmittel, und zwar an den Kreuzungspunkten
zwischen einerseits zwei ersten Leitungen, z. B. e 1 und a 1, andererseits zwei
zweiten Leitungen, z. B. e2 und a2, von je einem Paar vori Zeilenleitungen und Spaltenleitungen.
Die beiden Paare von Leitungen ergeben also nur zwei Koppelpunkte, die hier als
ein Koppelpunktpaar, z. B. Kp 11, bezeichnet seien. Jedem Koppelpunktpaar,
z. B. Kp 11/1 und Kp 11/2, ist je ein Koppelrelais, z. B. KR 11, zugeordnet. An
den Koppelpunkten liegen bekanntlich Arbeitskontakte der Koppelrelais, die die einzelnen
Adern der zweierlei Arten von Leitungen zusammenzuschalten gestatten. Soll nun eine
Verbindung über das Koppelfeld durchgeschaltet werden, so werden an den durch die
Wegesuche ausgewählten Kopplern die entsprechenden Markierungen einzeln vorgenommen.
Es sei angenommen, in dem in F i g. 2 gezeigten Koppler sei eine Verbindung vom
Eingang E4 zum Ausgang A 2 durchzuschalten. Hierzu werden der in F i g. 3 gezeigte
Zeilenmarkierpunkt z 4 und der Spaltenmarkierpunkt s2 an eine Betriebsspannungsquelle
angeschaltet. Im Stromkreis 1. (z. B. Erde, nicht gezeigt), . . ., z 4, Ze
4, X 22,
KR 22, Za 2, s 2, . . . , (z. B. Spannung, nicht gezeigt)
wird das Koppelrelais KR 22 erregt, so daß es seine Kontakte an den Koppelpunkten
Kp 22/1 und Kp 22.2 (F i g. 2) schließt. Folglich sind die Zeilenleitungen
e 3 und e 4 und die Spaltenleitungen a 3 und a4, also der Eingang E 4 und der Ausgang
A 2
miteinander verbunden. Die Spaltenleitung a 4 ist nicht wirksam in dieser
Verbindung, da der Kontakt 2sh2 geöffnet ist.
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Im Stromkreis 1 liegt ein spannungsabhängiger Widerstand X 22. Mit
jedem der Koppelrelais KR 11 bis KR 34 und mit jedem der Spaltenhilfsrelais SH 1
bis SH4 ist ein derartiger Widerstand einzeln in Reihe geschaltet. Hierfür kann
ein Varistor (X ... ), wie in F i g. 3 dargestellt, oder eine Glimmlampe
od. dgl. verwendet werden. Die spannungsabhängigen Widerstände sind stromrichtungsunabhängig.
In beiden Stromrichtungen weisen sie einen Spannungsgrenzwert auf. übersteigt in
einem Stromkreis, in dem sie liegen, die an ihnen wirksame Spannung diesen Spannungsgrenzwert,
so fällt ihr Innenwiderstand von einem verhältnismäßig hohen Wert auf einen verhältnismäßig
geringen Wert. Dieser bei allen spannungsabhängigen Widerständen gleiche Spannungsgrenzwert
ist so bemessen, daß er einerseits größer ist als ein Drittel der an die Steueradern
(F
i g. 3) der Zeilenleitungen und Spaltenleitungen wirksam angelegten Betriebsspannung
und daß er andererseits kleiner ist als die Differenz zwischen dieser angelegten
Betriebsspannung und der Mindestbetätigungsspannung der Koppelrelais, z. B. KR 22.
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Werden nun eine Spaltenleitung und eine ei enleitung markiert, indem
durch Anlegen einer Spannung an sie ein Stromkreis, wie z. B. Stromkreis 1, gebildet
wird, so kann dieser wirksam werden, weil der mit dem Koppelrelais KR22 in Reihe
geschaltete spannungsabhängige Widerstand X22 auf Grund der obengenannten Bedingung
niederohmig ist. Weitere Stromkreise können bei der genannten Markierung jedoch
nicht wirksam werden, weil in jeglichen weiteren denkbaren Stromkreisen jeweils
drei spannungsabhängige Widerstände in Reihe geschaltet wären, z. B. bei Markierung
des Spaltenmarkierpunktes s 2 und des Zeilenmarkierpunktes z 3 unter anderem die
spannungsabhängigen Widerstände X32, X31 und X21.
außer dem Relais K1222 auch noch das Spaltenhilfsrelais SH 2 erregt wird, das anspricht
und durch Schließen seines Kontaktes 2sh2 seinen Kontakt 1 sh 2 auftrennt.
Infolgedessen ist die Spaltenleitung a 4 mit dem Ausgang A 2 verbunden,
so daß der Eingang E 3 mit dem Ausgang A 2 ordnungsgemäß zusammengeschaltet ist.
Infolge Auftrennung des Kontaktes lsh2 ist die zugleich an diese über den Koppelpunkt
Kp 22/1 verlaufende Verbindung angeschaltete Spaltenleitung a3 unwirksam.
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Die Koppelrelais, Spaltenhilfsrelais und Zwischenleitungsrelais sind
sämtlich als bistabile Relais ausgebildet. Ihre Bistabilität kann rein mechanischer
Art sein oder auch durch Verwendung eines Permanentmagneten erzielt sein. Zu ihrer
Betätigung reicht ein einmaliger kurzzeitiger Stromstoß aus. Sie verharren im betätigten
Zustand, ohne daß sie einer Halteerregung bedürfen. Deshalb ist es auch nicht erforderlich,
einen Haltestromkreis zu bilden. Sollen betätigte Relais der genannten Art wieder
in ihre Ruhelage gebracht werden (in der sie dargestellt sind), so werden hierzu
wieder die Stromkreise 1 bzw. 2 gebildet, in welchen hierzu jedoch die Stromrichtung
umgekehrt wird.
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Die, spannungsabhängigen Widerstände X11 bis X44 in den Steueradern
des Kopplers gestatten es nun, auf Grund ihrer Stromrichtungsunabhängigkeit in den
Steueradern zweierlei Stromrichtungen zur Wirkung kommen zu lassen und dadurch bistabile
Relais über dieselben Stromkreise (Steuerader, Wicklung) anzuwerfen und abzuwerfen
und auf Grund ihrer Spannungsabhängigkeit trotzdem eine sichere Entkopplung für
Anwerfvorgänge und Abwerfvorgänge zu gewährleisten.
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Die Tatsache, daß in einem derartigen mehrstufigen Koppelfeld bistabile
Relais als Koppelschaltmittel gewählt werden, erlaubt es, in einfacher Weise in
einem mehrstufigen Koppelfeld das Prinzip der Wegeverdopplung anzuwenden, weil durch
die Wahl von bistabilen Relais als Koppelschaltmittel jegliche Im Stromkreis 1 werden
außerdem die Zwischenleitungsrelais Ze4 und Zag erregt. Die Zwischenleitungsrelais
Ze 1 bis Ze 6 bzw. Za 1 bis Za 4 sind den sechs eingangsseitigen Zwischenleitungen
bzw. den vier ausgangsseitigen Zwischenleitungen an jedem Koppler individuell zugeordnet.
Sie kennzeichnen jeweils den Zustand, ob frei oder besetzt, der Zwischenleitung.
Werden in dieser Weise den Eingängen und Ausgängen eines Kopplers Zwischenleitungsrelais
zugeordnet, so brauchen in einem dreistufigen Koppelfeld nur die Koppler der zweiten
Koppelstufe mit Zwischenleitungsrelais ausgestattet zu werden. Kontakte dieser Zwischenleitungsrelais
liegen in einem Wegesuchnetzwerk, wie es z. B. in der deutschen Patentschrift 1062
761 gezeigt und beschrieben ist.
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Soll im Koppler nach F i g. 2 und 3 eine Verbindung nicht vom Eingang
E4, sondern vom Eingang E3 zum Ausgang A 2 durchgeschaltet werden, so wird außer
den Markierpunkten z 3 und s 2 auch der Markierpunkt sh markiert, so daß im Stromkreis
Haltestromkreise, die bei Kopplern mit Wegeverdopplung die durch die Wegeverdopplung
erzielbaren Vorteile durch den in mehrstufigen Koppelfeldern besonderen, für die
Trennung der Haltestromkreise notwendigen Aufwand wieder zunichte machen, sich erübrigen
lassen. Der Aufwand eines Spaltenhilfsrelais pro Spalte ist anteilig um so geringer,
je mehr Zeilen pro Koppler vorgesehen sind. Die Wegeverdopplung ermöglicht es, für
je zwei Koppelpunkte, z. B. Kp 11, Kp 12, nur je ein Koppelrelais, z. B. KR 11,
vorzusehen. Geht man davon aus, daß ein Relais mit vier oder sechs Arbeitskontakten
unerheblich teurer als ein Relais mit zwei oder drei Arbeitskontakten ist, wobei
also das Koppelfeld im Gegensatz zur einadrigen Darstellung in F i g. 2 zwei-oder
dreiadrig ausgeführt sein kann, so ist der erzielbare Vorteil, der in einer erheblichen
Herabsetzung des Aufwandes für Koppelfelder besteht, leicht einzusehen, denn die
Anzahl der erforderlichen Koppelrelais in einem Koppler ist gleich der Hälfte des
Produktes, das sich aus der Zahl der Eingänge und der Ausgänge eines Kopplers ergibt.
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Bisher wurde noch nicht der Fall betrachtet, daß zugleich zwei Verbindungen
unabhängig voneinander über ein Paar von Zeilenleitungen über einen Koppler durchzuschalten
seien. Es sei angenommen, daß eine erste Verbindung vom Eingang E4 zum Ausgang A
2 und eine zweite Verbindung vom Eingang E3 zum Ausgang A 1 durchzuschalten sei.
Hierzu werden für die erste der genannten Verbindungen nur das Koppelrelais KR 22
und für die zweite der genannten Verbindungen das Koppelrelais KR21 und zusätzlich
das SpaltenhilfsrelaisSH1 erregt. Die Ansprechstromkreise hierfür sind analog den
obengenannten. Die erste Verbindung verläuft vom Eingang E4 über die ihm zugeordnete
Zeilenleitung e4, den Koppelpunkt Kp 22/2, die Spaltenleitung a3, den Spaltenhilfsrelaisruhekontakt
lsh2 zum Ausgang A 2. Die zweite Verbindung verläuft vom Eingang E 3 über die ihm
zugeordnete Zeilenleitung
e3, über den Koppelpunkt Kp21/1, die
Spaltenleitung a 2 und den geschlossenen Kontakt 2 sh 1
des
Spaltenhilfsrelais SH 1 zum Ausgang A 1. Die Auslösung dieser Verbindungen
kann einzeln und unabhängig voneinander über dieselben Stromkreise vorgenommen werden,
die auch der Herstellung dieser Verbindungen gedient haben. Hierbei werden einerseits
zur Herstellung und andererseits zur Auslösung einer Verbindung immer zweierlei
Stromrichtungen eingeschaltet. .
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Die Tatsache, daß an die erste (zweite) der genannten Verbindungen
über den mitbetätigten Koppelpunkt Kp 21/2 (Kp 22/1) auch die Spaltenleitung a 1(a
4) angeschaltet ist, hat keine Bedeutung, da diese Anschaltung durch Auftrennung
des Kontaktes lsh1 (2sh2) ohne Wirkung bleiben muß. Die letztgenannten Spaltenleitungen
sind an die Verbindungen also blind angeschaltet.
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Werden als Spaltenhilfsrelais tristabile Relais mit Umschaltkontakten
verwendet, die eine kontaktfreie Ruhelage und zwei verschiedene kontaktgebende Arbeitslagen
aufweisen, so können Kontakte dieser Relais zugleich für die Wegesuche verwendet
werden. Hierzu können an sich bekannte Verfahren zur Wegesuche verwendet werden,
bei denen Arbeitskontakte von Zwischenleitungsrelais Verwendung finden können.