DE1219493B - Verfahren zur Herstellung von tertiaeren aliphatischen Aminen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von tertiaeren aliphatischen AminenInfo
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- C07C209/48—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of carboxylic acids or esters thereof in presence of ammonia or amines, or by reduction of nitriles, carboxylic acid amides, imines or imino-ethers by reduction of nitriles
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C07c
Deutsche Kl.: 12q-3
Nummer: 1219 493
Aktenzeichen: G 29115IV b/12 q
Anmeldetag: 26. Februar 1960
Auslegetag: 23. Juni 1966
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von tertiären aliphatischen Aminen mit
6 bis 26 Kohlenstoffatomen in jeder aliphatischen Gruppe aus entsprechenden Nitrilen oder aus Gemischen
von entsprechenden Nitrilen bzw. entsprechenden sekundären Aminen bzw. Ammoniak mit
entsprechenden aliphatischen Alkoholen durch katalytische Hydrierung. Sie werden dadurch erhalten,
daß man durch die in flüssiger Phase vorliegenden Ausgangsstoffe in Gegenwart von Hydrierungskatalysatoren
bei einer Temperatur von 160 bis 280° C und einem Druck von 7 bis 14 at Wasserstoff leitet.
Die Verfahrensprodukte eignen sich als Hilfsmittel bei der Gewinnung wertvoller Metalle und stellen Zusätze
für Schmiermittel und Kraftstoffgemische dar.
Tertiäre Amine mit 6 und mehr Kohlenstoffatomen in den aliphatischen Gruppen waren bisher
nur schwierig zugänglich. Im allgemeinen wurden sie durch Umsetzung höherer sekundärer Amine mit
einem Überschuß an höheren Alkylhalogeniden hergestellt. Die höheren Alkylhalogenide sind jedoch
kostspielig, und die Aufarbeitung der mit ihnen erhaltenen Reaktionsprodukte erfordert die Entfernung
von Halogenwasserstoffen und anderen Verunreinigungen. Ein anderes Verfahren zur Herstellung tertiärer
Amine besteht in der Hydrierung höherer aliphatischer Nitrile in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators. Hierbei werden jedoch stets Gemische
erhalten, die vor allem primäre und sekundäre Amine und nur geringe Mengen tertiärer Amine enthalten
(s. »Fatty Acids and their Derivatives« von A. W. Ralston, 1948, Kapitel VIII, S. 639 bis
650).
Nach einem weiteren Verfahren hat man Amine in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, insbesondere
von Wasserdampf und eines Wasser abspaltenden Katalysators aus Ammoniak und Alkoholen hergestellt.
Die auf diese Weise erhaltenen Produkte enthalten bei verhältnismäßig geringen Umwandlungsgraden ebenfalls große Mengen an sekundären
Aminen.
Im Gegensatz hierzu werden nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren Produkte gebildet, die etwa 90% und mehr tertiäres Amin und nur ganz geringe
Prozentsätze an primärem und sekundärem Amin enthalten. Das Hindurchleiten von trockenem Wasserstoff
durch das Reaktionsgemisch im erfindungsgemäßen Verfahren bewirkt die sofortige Entfernung
gebildeten Wasserdampfs bzw., wenn aliphatische Nitrile allein als Ausgangsstoffe verwendet werden,
des entstandenen Ammoniaks und begünstigt so die Bildung tertiärer Amine.
Verfahren zur Herstellung von tertiären
aliphatischen. Aminen
aliphatischen. Aminen
Anmelder:
General Mills, Inc., Minneapolis, Minn. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Beil und A. Hoeppener, Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.-Höchst, Adelonstr. 58
Als Erfinder benannt:
Andrejs Zvejnieks, Kankakee, JIl. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 27. Februar 1959
(795 908)
V. St. v. Amerika vom 27. Februar 1959
(795 908)
Für die Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren eignen sich Nitrilgemische, wie sie bei der
Behandlung von in Ölen und Fetten, wie Talg oder Kokosnußöl, erhaltenenen Fettsäuren mit Ammoniak
bei etwa 380° C in Gegenwart eines Dehydratisierungskatalysators erhalten werden. Nitrile dieser Art
sind im Handel erhältlich.
Als Alkohole können die durch Hydrierung von Fettsäuren oder ihren Estern in Gegenwart eines
Metallsalzes oder -oxyds, z. B. von Kupfer-, Nickel-, Eisen- oder Kobaltsalzen oder -oxyden erhaltenen
Alkohole und Alkoholgemische verwendet werden.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare sekundäre Amine sind die durch Hydrierung der obenerwähnten
Fettsäurenitrile in Gegenwart von Wasserstoff und Hydrierungskatalysators bei 200 bis 250° C
erhältlichen sekundären Amine.
Die einzige Einschränkung bezüglich der erfindungsgemäß einsetzbaren Alkohole, einschließlich
verzweigtkettiger, von Petroleumprodukten abgeleiteten Alkohole und Polyhydroxyalkoholen, sowie der
Nitrile und der sekundären Amine besteht darin, daß sie unter den Reaktionsbedingungen einen niedrigeren
Dampfdruck als Wasser aufweisen müssen.
Als Hydrierungskatalysatoren eignen sich die meisten im Handel erhältlichen Katalysatoren, doch
werden Nickelkatalysatoren, wie Raney-Nickel, in einer leicht im flüssigen Ausgangsmaterial suspendierbaren
Form bevorzugt.
609 580/402
Bei der bevorzugten Ausführungsform, der Erfindung werden die Ausgangsstoffe in ein mit einem
Rührwerk versehenes Druckgefäß gegeben. Anschließend
wird der Nickelkatalysator zugefügt. Dann wird mit Wasserstoff auf einen Gesamtdruck von 7 bis
14 at gebracht, der während der Umsetzung aufrechterhalten wird. Das Reaktionsgemisch wird unter
Rühren auf 160 bis 280° C, vorzugsweise 180 bis 220° C, erhitzt. Darauf wird trockener Wasserstoff
hindurchgeleitet. Der während der Reaktion gebildete Wasserdampf bzw. Ammoniak wird durch den im
Überschuß eingeführten Wasserstoff praktisch so schnell entfernt, wie er entsteht. Die genannten Bedingungen
werden aufrechterhalten, bis die Reaktion im wesentlichen abgeschlossen ist, d. h. normalerweise
2 bis 12 Stunden lang.
Bei Verwendung eines Nitril-Alkohol-Gemisches als Ausgangsmaterial werden die besten Ergebnisse
mit 30 bis 60 Molprozent Nitril und 70 bis 40% Alkohol erhalten.
Ist das Äusgangsmaterial ein Gemisch aus Alkohol
und Ammoniak, so wird das Ammoniak vorteilhaft in einer Menge von etwa 5 bis 20 Gewichtsprozent
der Gesamtmenge der Reaktionsteilnehmer verwendet, Obgleich die gesamte Ammoniakmenge zu
Anfang in das Reaktionsgefäß eingebracht werden kann, wird die erforderliche Menge Ammoniak vorzugsweise
erst während der Umsetzung eingeführt, wobei man den Wasserstoff unter dem angegebenen
Reaktionsdruck bei 26 bis 38° C in einer Menge von 125 bis 7501 je Stunde je Kilogramm Alkoholbesehickung
durch eine 20- bis 50%ige Ammoniaklösung und dann in das Reaktionsgemisch leitet.
Wenn das Ausgangsmaterial aus einem Gemisch von sekundären Aminen und Alkoholen besteht, so
ist es empfehlenswert, mindestens 1 Mol Alkohol je Mol sekundäres Amin einzusetzen. Die Gesamtmenge
Alkohol kann gleich zu Anfang in das Reaktionsgefäß gegeben werden. In den meisten Fällen
.zieht man es jedoch vor/den aliphatischen Alkohol
erst im Laufe des Verfahrens in das Reaktionsgemisch zu pumpen.
Besteht das Ausgangsmaterial aus einem Nitril oder einem Nitrilgemisch, so wird die Gesamtmenge
JSfitril zu Anfang in das Reaktionsgefäß gegeben. Obwohl bei Verwendung eines Nitrils oder Nitrilgemisches
als alleiniges Ausgangsmaterial beträchtliche Mengen an tertiärem Amin gebildet werden,
ist zur Erreichung optimaler Ausbeuten eine Mischung aus Nitrilen und Alkoholen vorzuziehen.
Das Reaktionsgefäß besteht aus einem Druckbehälter, der mit einem Rührwerk und Heiz- bzw. Kühlspiralen
versehen ist. Er ist mit einer Vorrichtung verbunden, durch die Wasser bzw. Ammoniak aus
dem im Kreislauf geführten Gas abgetrennt werden kann. .
In den folgenden Beispielen stellen alle Prozentangaben
Gewichtsprozente dar.
B eis pi el 1
1450 kg eines Gemisches von C8-(40%)- und C10-(60%)-Nitrilen
und 2177 kg eines Gemisches von n-Octylalkoholen (40%) und n-Decylalkoholen
(60·%) wurden in das Reaktionsgefäß gebracht und 80 kg suspendierbarer Nickelkatalysator zugegeben.
Das Gemisch wurde durch Hindurchleiten von Wasserstoff bei einem Druck von 12,6 at und einer Temperatur
von 177° C getrocknet. Die Umsetzung begann bei 193° C. Die Temperatur wurde bei einem
Wasserstoffdruck von 14 at auf 260 bis 270° C erhöht und so lange aufrechterhalten, bis die Umsetzung
nach etwa 7 Stunden praktisch beendet war. Während der gesamten Reaktionszeit wurde Wasserstoff
durch das Reaktionsgemisch geleitet und der bei der Umsetzung entstandene Wasserdampf mit
dem Gas entfernt. Eine kleine Menge (etwa 90 kg)
ίο nicht umgesetzten Alkohols und primären Amins
wurde durch Zirkulieren des Gases bei gleichem Druck und gleicher Temperatur entfernt. Dann
wurde gekühlt und das Produkt filtriert. Das Endprodukt wog 2776 kg und enthielt auf Grund einer
Analyse 0,3% primäres Amin, 1,0% sekundäres Amin und 89°/» tertiäres Amin. ·
B eispiel 2
104 kg eines Gemisches aus 4ΟΌ/ο C8- und-60%·
C10-Nitrilen und 2,9 kg Raney-Nickel wurden in ein
Reaktionsgefäß gebracht. Die Umsetzung wurde in praktisch der gleichen Weise wie im Beispiel 1, jedoch
mit folgenden Abweichungen durchgeführt: Die Temperatur wurde bei einem Druck von 12,95 at auf
200° C gehalten, während man trocknen Wasserstoffgas
in einer Menge von 56 m3 je Stunde durch das Reaktionsgemisch leitete. Als auf Grund einer Analyse
das Reaktionsgemisch 3,3% primäres Amin, 86,6% sekundäres Amin und 2,1% tertiäres Amin
"enthielt, wurden 63 kg eines Gemisches aus 60% n-Octylalkohol und 40% n-Decylalköhol in das
Reaktionsgemisch gepumpt. Nachdem man etwa 5 Stunden bei einem Druck von 12,95 at und einer
Gasumlaufgeschwindigkeit von 56 bis 70 m3 je Stunde auf einer Temperatur von etwa .200° C gehalten
hatte, wurde das Endprodukt analysiert. Es enthielt 0,3% primäres Amin, 7,1% sekundäres
Amin und 88,8"% tertiäres Amin.
Das Verfahren des Beispiels 2 wurde mit folgenden Abweichungen wiederholt: Als auf Grund einer
Analyse das ' Reaktionsprodukt 86% sekundäres Amin enthielt, wurde gekühlt und mit 63,5 kg eines
Gemisches aus 60% n-Octylalkohol und 40% n-Decylalkohol versetzt. Nach etwa 5 Stunden bei etwa
200° C und einer Gasumlaufgeschwindigkeit von 56 bis 70 m3 je Stunde unter einem Druck von 12,95 at
enthielt das Reaktionsgemisch 88% tertiäres Amin.
B e i s ρ i e 1 4
136 kg eines Gemisches aus 40% n-Octylalkohol und 60% n-Decylalkohol wurden zusammen mit
2,9 kg Raney-Nickel in ein Reaktionsgefäß gebracht. In die für die Entfernung von Wasser bzw. Ammoniak
aus den Umlaufgasen bestimmte Vorrichtung wurde ein Gemisch aus 13,6 kg Ammoniak und
27 kg Wasser gegeben. Das Reaktionssystem wurde mit Wasserstoff auf einen Gesamtdruck von 10,6 at
gebracht. Mit einer Geschwindigkeit von 56 ms je Stunde leitete man trocknes Wasserstoffgas durch die
das Ammoniak und Wasser enthaltende Vorrichtung. Unter Zirkulieren des Gases wurde, das Reaktionsgefäß auf 250 bis 270° C erhitzt, wobei ständig gerührt
wurde. Das bei der Umsetzung entstandene
Wasser wurde von den zirkulierenden Gasen entfernt. Nach einer Reaktionszeit von etwa 4 Stunden
wurde das Produkt analysiert. Es enthielt 92,3% tertiäres Amin, 0,3% primäres Amin und 2,4% sekundäres
Amin.
530 g eines Gemisches aus 40% C8- und 60%
C10-Nitrilen wurden zusammen mit 11,5 kg Kupfer-Nickel-Carbonatkatalysator
in ein Reaktionsgefäß eingeführt. Das Gefäß wurde mit Wasserstoff durchgespült, auf einen Wasserstoffdruck von 7 bis 14 at
gebracht und unter mäßigem Rühren rasch auf die Reaktionstemperatur erhitzt. Bei einer Temperatur
zwischen 150 und 220° C wurde der Carbonatkatalysator in die aktive Oxydform übergeführt. Dabei leitete
man Wasserstoff zu, da das während der Aktivierung des Katalysators gebildete Wasser und Kohlendioxyd
fortlaufend entfernt werden mußten. Bei 220° C wurde das Ablaßventil geschlossen, während
man das Wasserstoffeinlaßventil offen ließ. Dann wurde auf 280° C weiter erhitzt. Als die Temperatur
von 280° C erreicht war, wurde das Ablaßventil so weit geöffnet, daß durch es ein ständiger Gasstrom
entwich. Dabei hielt man den Wasserstoffdruck auf etwa 14 at. Die Umsetzung wurde noch etwa 4 Stunden
fortgesetzt. Dann wurden sowohl das Wasserstoffeinlaß- als auch das Ablaßventil geschlossen.
Anschließend wurde rasch auf 120° C gekühlt und darauf langsam Gas abgelassen, wobei man auf
90° C kühlte. Darauf wurde das Druckgefäß geöffnet und das Produkt filtriert. Es bestand zu 92,7% aus
tertiären Aminen.
Claims (2)
- Patentansprüche:ίο 1. Verfahren zur Herstellung von tertiären aliphatischen Aminen mit 6 bis 26 Kohlenstoffatomen in jeder aliphatischen Gruppe aus entsprechenden Nitrilen oder aus Gemischen von entsprechenden Nitrilen bzw. entsprechenden sekundären Aminen bzw. Ammoniak mit entsprechenden aliphatischen Alkoholen durch katalytische Hydrierung, dadurchgekennzeichn e t, daß man bei einer Temperatur von 160 bis 280° C und einem Druck von 7 bis 14 at durchao die in flüssiger Phase vorliegenden Ausgangsstoffe in Gegenwart von Hydrierungskatalysatoren Wasserstoff leitet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den aliphatischen Alkohol erst im Laufe des Verfahrens in das Reaktionsgemisch pumpt.
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