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Spritzgießmaschine zur Herstellung von Schuhen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Spritzgießmaschine zur Herstellung von Schuhen mit einer Anzahl von
je ein Paar Seitenformteile, einen Bodenformteil und eine Schuhform oder Schuhleisten
enthaltenden Formeinheiten, die auf einem die Formeinheiten aufeinanderfolgend in
eine Stellung vor das Spritzgießaggregat bewegenden Träger angeordnet sind, und
mit einem Schieberverschluß zum Unterbrechen des Einspritzens des plastifizierten
Materials.
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Bei derartigen Spritzgießmaschinen mit Formenrundlaufautomaten ist
es besonders wichtig, die Form sofort nach der Füllung abzuschließen, damit der
Formenträger weitergeschaltet werden kann. Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine
Betätigungsvorrichtung für eine Verschließvorrichtung des Angußkanals bei derartigen
Maschinen so auszubilden, daß diese Bedingung anstandslos gewährleistet ist.
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Zu diesem Zweck ist nach dem Hauptmerkmal der Erfindung vorgesehen,
daß der Verschlußschieber im Angußkanal der Form einheiten angeordnet ist und ein
gegen eine Speicherkraft wirkender und geringzügig in den Formhohlraum hineinragender
Stempel mit einem elektrischen Mikroschalter zusammenarbeitet, der den den Angußkanal
beherrschenden Verschlußschieber über ein Verriegelungsorgan steuert Dabei ist nach
einem weiteren Erfindungsmerkmal der Verschlußschieber durch Federn in seiner Schließstellung
und durch einen Anschlaghebel in seiner Offenstellung bewegbar.
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Verschlußschieber im Angußkanal sind bereits bekanne, Auch'sind auf
einen Mikroschalter wirkende und in den Formhohlraum oder in einen Abzweigkanal
des Formhohfraumes ragende Fühlstempel bekannt. Aber erst das Zusammenwirken dieser
beiden Elemente gerade bei einem Schuhherstellungsautomaten bringt nunmehr den Vorteil,
daß der erfindungsgemäß angestrebte Zweck eines Abschlusses der Form sofort nach
der Füllung gewährleistet ist.
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Nachstehend wird die Erfindung beispielsweise an Hand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. In dien Zeichnungen zeigt: F i g. 1 den Vorderteil
eines aufgeleisteten Schuhschaftes in Seitenansicht in seiner Anordnung zu Teilen
der Formelemente und zu den Steuereinrichtungen einer Spritzgießmaschine für Schuhsohlen,
wobei Teile der Steuereinrichtungen und andere Teile im Schnitt nach der Längsmittelebene
des Schuhs dargestellt sind, F i g. 2 eine Teilansicht der Steuereinrichtung, gesehen
in Richtung des Pfeils II in F i g. 1, F i g. 3 einen Schnitt in der gleichen Ebene
wie in F i g. 1, bei dem bestimmte Teile in einer von der in
F i g. 1 gezeigten Stellung
abweichend dargestellt sind, F i g. 4 einen der F i g. 3 ähnlichen Schnitt mit der
Darstellung bestimmter Teile in einer weiteren Stellung, und F i g. 5 einen Aufriß
der in F i g. 3 und 4 gezeigten Teile, gesehen in Richtung des Pfeils V in F i g.
3.
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Die Spritzgießmaschine nach dem Ausführungsbeispiel besitzt einen
kraftbetätigten Kolben, der Kunststoff in fließfähiger Form durch einen nicht gezeigten
erhitzten Zylinder und aus dem Zylinder durch eine Düse, beispielsweise durch die
in F i g. 1 gezeigte Düse 10, fördert. Aus der Düse tritt der fließfähige Kunststoff
durch nachstehend näher beschriebene Teile hindurch in einen Formhohlraum 12, der
durch zwei nicht gezeigte Seitenformteile, einem unteren Formteil 14 und einen aufgeleisteten
Schuhschaft 16 begrenzt wird. der Schuhschaft befindet sich dabei auf einem Leisten
18 und bildet dann zusammen mit dem Leisten, wenn er sich in der Spritzstation befindet,
den Verschluß für die Oberseite des Formhohlraums.
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Die Seitenformteile und der untere Formteil sind in einem Formgehäuse
20 angeordnet, von dem ein Teil in F i g. 1 gezeigt ist. Die Maschine weist eine
Anzahl Formgehäuse auf, von denen jedes die vorerwäihnten Form elemente enthält.
Die Formgehäuse sind auf einem nicht gezeigten Drehtisch angeordnet, der stufenweise
in Drehung versetzt wird, um die
Formeinheiten aufeinanderfolgend
in eine bzw. aus einer Spritzstation zubewegen, in der sie aufeinanderfolgend der
Düse 10 dargeboten werden.
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In der Spritzstellung liegt die Düse 10 koaxial mit einer Öffnung
22, deren eine Hälfte in einer Düsenaufnahmeplatte 24 und deren andere Hälfte in
einem Hebel 26 vorgesehen ist, der von Hand aus seiner in Fig. 1 dargestellten t3tberdeckungsstellung
mit der Platte 24 in seine in F i g. 3 und 5 dargestellte zurückgezogene Stellung
bewegt werden kann. Der äußere Teil der Öffnung 22 ist, wie in F i g. 1 gezeigt,
zur Aufnahme des kegelstumpfförmigen Endteils der Düse 10 ausgesenkt. Die Platte
24 ist an einem Querkopf 28 am äußeren Ende einer im Gehäuse 20 angeordneten Einfüllbuchse
30 befestigt. Die Einfüllbuchse weist einen Angußkanal 32 auf, der mit einer im
unteren Formteill4 vorgesehenen Einspritzöffnung 34 in Verbindung steht. An ihrem
entgegengesetzten Ende steht der Angußkanal 32 über eine, in einem nachstehend näher
beschriebenen Schieberverschluß vorgesehene Öffnung 35 mit der Öffnung 22 in Verbindung.
Der Verschluß besteht aus einem verhältnismäßig dünnen, länglichen Verschlußschieber
36, der zur Gleitbewegung in einer Führung angeordnet ist, die Dadurch eine im Querkopf
28 ausgebildete Nut 38 und die gegenüberliegende Fläche der Platte 24 begrenzt ist.
In seiner in F i g. 1 dargestellten Offenstellung bildet der Schieberverschluß einen
durchgehenden Durchlaß von der Düse 10 zum Formhohlraum, während er in seiner in
F i g. 3 gezeigten Stellung den Durchlaß verschließt und das Einströmen von Kunststoff
in den Formhohlraum verhindert. Der Verschlußschieber 36 des Schieberventils erstreckt
sich, gesehen in F i g. 1, nach rechts und wird durch eine Feder- 40 nach links
in seine in F i g. 3 gezeigte Schließsteilung gedrückt, die durch die Anlage eines
an dem Schieber 36 befestigten Blocks 42 an der rechten Endfläche des Querkopfes
28 bestimmt wird.
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Während des Spritzvorgangs ist der Schieberverschluß in seiner in
F i g. 1 gezeigten Offenstellung durch ein Verriegelungsorgan, z. B. eine Klinke
44 (F i g. 2), verklinkt, die einen Zahn 46 aufweist, der so ausgebildet-und angeordnet
ist, daß er mit einer in dem Verschlußschieber 36 ausgebildeten Schulter 48 in Eingriff
kommen kann. Die Klinke 44 ist bei 50 schwenkbar gelagert und ist in seine Verklinkungsstellung
mit dem Verschlußschieber36 durch eine nicht gezeigte schwache Feder belastet. Wie
sich aus Fig. 2 ergibt, ist auf der Klinke 44 der Anker 52 einer Magnetspule 54
schwenkbar angeordnet.
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Im Betrieb der Maschine wird die Magnetspule erregt, um die Klinke
44 außer Eingriff mit dem Verschlußschieber 36 zu bringen, so daß- dieser durch
die Feder 40 frei in seine in F i g. 3 gezeigte Stellung bewegt werden kann, in
der der Schieberverschluß geschlossen und die Verbindung von der Düse 10 zum Formhohlraum
abgeschaltet ist.
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Zur Rückführung des Schieberventils in seine in Fi g. 1 dargestellte
Offenstellung ist ein Hebel 56 vorgesehen, der so ausgebildet und angeordnet ist,
daß er gegen den abgewinkelten Endteil einer Platte 58 wirkt. Diese Platte weist
eine Schlaufenverbindung mit dem Verschlußschieber 36 dadurch auf, daß zwei in dem
Verschlußschieber 36 eingeschraubte Kopfschrauben 60 und 62 vorgesehen sind, die
sich durch Längsschlitze 64 und 66 in der Platte 58 erstrecken.
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Eine Feder 68, die an ihrem einen Ende an der Platte
58 und an ihrem
anderen Ende - an der Platte 24 verankert ist, dient als Hilfskrafteinrichtung zur
Bewegung des Verschlußschiebers 36 in seine in F i g. 3 dargestellte Stellung, falls
die Feder 40 nicht ausreicht, die Reibung des Verschlußschiebers 36 zu überwinden.
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Hierbei ist zu erwähnen, daß die anfängliche Bewegung der Platte
58 durch den Hebel 56 den durch die Schlitze 64 und 66 bedingten Totgang aufnirnrnt,
während durch die weitere Bewegung des Verschlußschiebers 36 in seine in F i g.
1 dargestellte Stellung gebracht wird, in der die Düse 10 mit dem Formhohlraum in
Verbindung steht. In dieser Stellung sind sowohl der Verschlußschieber 36 als auch
die Platte 58 in ihrer in F i g. 1 gezeigten Stellung durch die Klinke 44 verklinkt.
Wenn die Magnetspule 54 erregt wird, kommt die Klinke 44 außer Eingriff mit dem
Verschlußschieber 36 und der Platte 58, worauf die Feder 40 gegebenenfalls mit Unterstützung
durch die Feder 68, den Verschlußschieber 36 in seine in F i g. 3 gezeigte Stellung
bringt, wodurch der Schieberverschluß geschlossen wird.
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Für die Erregung der Magnetspule 54 ist im Formgehäuse 20 ein federbelasteter
Stempel 70 so angeordnet, daß sich dessen eines Ende durch eine Bohrung in den Formhohlraum
hinein erstreckt Das andere Ende des Stempels greift an einem Mikroschalter 72.
Wenn der Formhohlraum völlig mit Kunststoff gefüllt worden ist und sichsein ausreichender
Druck des Kunststoffs im Forinhohiraurn zur Überwindung der Kraft leiner Feder 74
aufgebaut hat, die den Stempel normalerweise in der in F i g. 1 dargestellten Stellung
hält, wird der Mikroschalter für das Schließen eines elektrischen Stromkreises zur
Magnetspule gesohlossen. Durch die Betätigung des Mikroschalters 72 wird - ferner
ein Relaisstromkreis zu einer nicht gezeigten elektromagnetischen Kupplung unterbrochen,
die die Betätigung des Kunststoff-Spritzkolbens steuert.
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Aus dem Vorangehenden ergibt sich, daß durch die Anordnung von Mitteln
für das Schließen des Schieberverschlusses unmittelbar nach Beendigung des Füllvorgangs
des Formhohlraums jede übermäßige Druckzunahme innerhalb des Formhohlraumes vermieden
wird. So wird beispielsweise der Druck abgeschaltet, der sich aus einer Bewegung
des Spritzkolbens unter der Einwirkung dessen Beharrungsvermögens ergibt, nachdem
auf ihn keine Kraft mehr ausgeübt wird. Die durch diese Bewegung des Spfftzkolbens
verursachte Druckerhöhung tritt nunmehr nur im Spritzzylinder und nicht mehr im
Formhohlraum auf.
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Um das Entfernen des Verschlußschiebers 36 und in der Öffnung 22
erstarrenden Kunststoffes zu erleichtern, ist der Hebel 26 als Räum- oder Ausstoßelement
betätigbar. Zu diesem Zweck ist der Hebel mit einem Handgriff76 versehen, um eine
Winkelbewegung des Hebels aus seiner in F i g. 1 in seine in F i g. 3 und 5 gezeigte
Stellung von Hand zu erleichtern. Um das Entfernen des Kunststoffrückstandes aus
dem Schieberverschluß durch die Betätigung des Räumhebels 26 sicherzustellen, ist
dieser mit einer Abschrägung 78 (F i g. 4) ausgebildet, die einen Kanal zwischen
der Öffnung 22 und der Öffnung im Schieberverschluß bildet, wenn sich dieser in
seiner Schließstellung befindet. Bei dieser Anordnung ist der Rückstand in der Öffnung
35 des Versohlußschiebers 36 körperlich mit dem Rückstand in der Öffnung 22
verbunden,
so daß dieser Rückstand aus dem Schieberverschluß zusammen mit dem Rückstand in
der öffnung 22 durch die Betätigung des Räushebels 26 entfernt werden kann.