DE121883C

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Info

Publication number: DE121883C
Application number: DENDAT121883D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

M 121883 KLASSE 46 b.

Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Regelungsvorrichtung für Explosionskraftmaschinen der Motorwagen, mittels deren der Führer die Geschwindigkeit der Maschine ohne Benutzung eines Reglers dadurch ändern kann, daß zwischen der Ventilstange und der das Auspuff ventil steuernden unrunden Scheibe ein horizontal beweglicher Arm verschoben wird, wodurch die Menge der im Cylinder verbleibenden verbrannten Gase geregelt wird.

In den Zeichnungen zeigt

Fig. ι die Ansicht der Regelungsvorrichtung.

Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie A-B der Fig. i.

Die Fig. 3, 4 und 5 veranschaulichen die verschiedenen Lagen der einzelnen Theile der Vorrichtung.

Auf der Steuerwelle α der Maschine ist eine unrunde Scheibe b aufgekeilt, welche durch Vermittelung der Stange c das Auspuffventil steuert.

Zwischen der unrunden Scheibe b und der Ventilstange c ist ein beweglicher Arm d von besonderer Form. eingeschaltet, welcher verschiedene Lagen einnehmen kann. Dieser Arm d ist an dem zwischen der unrunden Scheibe 5. und der Ventilstange c gelegenen Theil zu einem cylindrischen Ansatz e ausgebildet. Das entgegengesetzte Ende des Armes d ist mit einem Kurbelstück f gelenkig verbunden, welches am Ende der Welle g aufgekeilt ist (Fig. 2).

Eine Schraubenfeder i, ist mit einem Ende im Gehäuse j befestigt und zieht den Arm d stets gegen einen kleinen Anschlag k an, welcher dem Arm d als Führung dient. Das Kurbelstück f ist mit zwei Ansätzen m versehen, welche dessen Schwingungen begrenzen, indem sie gegen einen kleinen Anschlag η stoßen.

Dreht sich die unrunde Scheibe b in der Richtung des gezeichneten Pfeiles und befindet sich der Arm d in der Stellung, welche der größten Ausströmung entspricht (Fig. 1 und 3), so entspricht der Hub des Ventils der Größe h, welche gleich der Differenz zwischen dem größten und dem kleinsten Radius der unrunden Scheibe ist. Wird der Arm d nach links verschoben und in die Lage d¹ gebracht (Fig. 4), so wird das Ventil nur um die Strecke h¹ geöffnet, welche kleiner als die Strecke h ist. Der Hub A¹ nimmt in dem Maße, wie der Arm d nach links verschoben wird, immer mehr ab. Bei Einnahme der Stellung d² (Fig. 5) beträgt der Hub des Ventils Null, und es wird infolge dessen jede Ausströmung verhindert sein.

Bei dieser Steuerung kann der Hub der Ventilstange c nur dann beginnen, wenn der Arm d die Unterkante dieser Stange berührt, d. h. wenn der Spielraum, welcher zwischen dem Arm d und der Kante der Ventilstange besteht (s. Fig. 4), eingeholt ist. Diese Berührung wird stets stattfinden, wenn die rechte Kante p (s. Fig. 1) der unrunden Scheibe b horizontal liegt, d. h. die Ausströmung wird stets im gleichen Augenblick beginnen. Die ausströmende Gasmenge wird demgemäß nur durch das Maß des Ventilhubes bestimmt. Das Kennzeichen der Vorrichtung besteht somit darin, daß die

(2. Auflage, ausgegeben am so. November igoy.J

Menge der ausströmenden Gase verschieden sein kann, während die Vorausströmung constant bleibt.

In dem Cylinder wird stets eine gewisse Menge verbrannter Gase zurückbleiben, welche durch die Verschiebung des Armes d geregelt werden kann. Diese verbrannten Gase werden während des Rückganges des Kolbens verdichtet und expandiren beim Beginn des Kolbenausganges, wodurch die Einströmung der neuen Ladung verzögert wird. Daraus folgt, daß die Einströmung um so geringer ausfällt, als die Ausströmung selbst gering ist. Die Geschwindigkeit der Maschine wird demgemäß entsprechend abnehmen.

Claims

Patent-Anspruch :

Steuerung für Explosionskraftmaschinen zum Antrieb von Motorwagen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Steuerscheibe (b) und der Ventilstange (c) des Auspuffventils ein Arm (d) von geeigneter Form eingeschaltet wird, durch dessen Verschiebung der Führer den Hub des Ventils und damit die Geschwindigkeit der Maschine, ohne daß die Vorausströmung geändert wird, regeln kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.