DE1218465B - Verfahren zur Herstellung substituierter 1, 4-Diamino-anthrachinone - Google Patents
Verfahren zur Herstellung substituierter 1, 4-Diamino-anthrachinoneInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES wjtjS|^ PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07c
C07d
Deutsche Ki: 12q-37
Deutsche Ki: 12q-37
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1218465
F40490rVb/12q
14. August 1963
8. Juni 1966
F40490rVb/12q
14. August 1963
8. Juni 1966
Es wurde gefunden, daß cyclische Sulfimide von 1,4-Diamino-anthrachinonen der allgemeinen Formel
Verfahren zur Herstellung substituierter
1,4-Diamino-anthrachinone
1,4-Diamino-anthrachinone
beim Erwärmen in mehrwertigen aliphatischen Alkoholen oder ihren Äthern als Lösungsmittel glatt in die
entsprechenden 1,4-Diamino-anthrachinone der allgemeinen Formel
R4 O NH2
II
R2
R3 O NH2
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Hans Samuel Bien, Burscheid;
Dr. Klaus Wunderlich, Leverkusen;
Dr. Manfred Groll, Köln-Starnmheim;
Dr. Fritz Baumann, Opladen
Dr. Hans Samuel Bien, Burscheid;
Dr. Klaus Wunderlich, Leverkusen;
Dr. Manfred Groll, Köln-Starnmheim;
Dr. Fritz Baumann, Opladen
cyclischen Sulfamiden der allgemeinen Formel
gespalten werden. In den angegebenen Formeln stehen Ri und R2 für gegebenenfalls substituierte
Kohlenwasserstoffreste oder Alkoxy-, Aryloxy-, Alkylmercapto-,
Arylmercapto-, Cyan-, Carbonamide Alkylsulfonyl-, Arylsulfonyl- oder Sulfidgruppen, für
Halogen oder Wasserstoff. Die Reste R3 und R4
können für Halogen oder Nitrogruppen stehen.
Beispiele der mehrwertigen aliphatischen Alkohole oder ihren Äthern sind Äthylenglykol, Diäthylenglykol,
Diäthylenglykolmonomethyl- oder -äthyläther, Glycerin oder Butandiol-1,4. Das Erhitzen
zum Spalten der cyclischen Sulfimide erfolgt vorzugsweise bei Temperaturen im Bereich zwischen ungefähr
150 und 2000C. Im allgemeinen ist lediglich ein kurzfristiges
Erhitzen erforderlich. Es ist weiterhin nicht erforderlich, von den cyclischen Sulfimiden selbst als
Ausgangsmaterial auszugehen, sondern man kann auch die cyclischen Sulfimide im Reaktionsgemisch
selbst erzeugen, z. B. aus den entsprechenden
I 11 I 1 πι
aus denen durch Zusatz eines Oxydationsmittels, wie z. B. Eisen(III)-salzen, die cyclischen Sulfimide
erhalten werden, die anschließend direkt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gespalten werden
können.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt auch die schonende Spaltung von cyclischen Sulfimiden
der angegebenen Formel, die empfindliche Substituenten enthalten, die bei Anwendung anderer
Spaltungsmittel, wie z. B. heißer Schwefelsäure, verändert würden.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Verbindungen eignen sich als Farbstoffzwischenprodukte. Soweit
es sich um sulfogruppenhaltige Verbindungen handelt, können sie zum Färben von Wolle verwendet
werden.
609 578/553
1 21846&
Beispiel 1
10 Teile des Sulfimides der Formel
10 Teile des Sulfimides der Formel
OCH3
Beispiel 3
10 Teile des Sulfimides der Formel
10 Teile des Sulfimides der Formel
OH
CH3
IO
werden unter kräftigem Rühren in 100 Teile auf 1800C erhitztes Äthylenglykol eingetragen. Nach
1 bis 2 Minuten ist die Spaltung beendet. Es wird sofort auf Zimmertemperatur abgekühlt, von gering- der Formel
fügigen Verunreinigungen abfiltriert und das Filtrat mit 20 bis 30 Teilen Wasser tropfenweise unter
Rühren verdünnt. Die ausgefallenen groben Kristalle werden abgesaugt und mit wenig Glykol—Wasser
und viel Wasser gewaschen. Die so in sehr guter Reinheit erhaltene violette Verbindung (Ausbeute
4,5 Teile, das sind 61% der Theorie) der Formel werden unter kräftigem Rühren in 100 Teile auf
1600C erhitztes Äthylenglykol eingetragen. Nach beendeter Spaltung wird die Schmelze, auf Eiswasser
gegeben und die ausgefallene violette Verbindung
CH3
O NH2
OCH3
30
O NH2
läßt sich gegebenenfalls durch Umkristallisieren aus wenig Anilin in Form einheitlicher violetter Nadeln
erhalten.
Analyse:
Berechnet: C 73,30, H 4,69, 0 13,93, N 8,13%;
gefunden: C 71,82, H 4,89, O 14,30, N 8,50%.
gefunden: C 71,82, H 4,89, O 14,30, N 8,50%.
Beispiel 2
24 Teile des Sulfamides der Formel
24 Teile des Sulfamides der Formel
O NH2
abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet (Ausbeute 7,1 Teile, das sind 96% der Theorie).
Nach dem Umkristallisieren aus Anilin werden folgende Analysenwerte erhalten:
Analyse:
Berechnet: C 73,30, H 4,69, O 13,93, N 8,13%;
gefunden: C 70,42, H 5,00, O 14,28, N 8,58%.
gefunden: C 70,42, H 5,00, O 14,28, N 8,58%.
Beispiel 4
21 Teile des Sulfimides der Formel
21 Teile des Sulfimides der Formel
40
45 Cl
OCH3
OCH3
werden unter kräftigem Rühren in ein auf 1600C
erwärmtes Gemisch aus 21 Teilen Eisen(III)-chlorid · 6 H2O und 400 Teilen Äthylenglykol eingetragen.
Das Reaktionsgemisch wird 5 Minuten bei 160 bis 1700C gerührt, auf 900C abgekühlt und abgesaugt.
Das Filtrat rührt man in 2500 Teile Wasser ein, saugt ab, wäscht mit Wasser und trocknet (Ausbeute
15 Teile = 94% der Theorie). Die erhaltene blaue Verbindung entspricht der Formel
werden unter kräftigem Rühren in ein auf 1800C
erhitztes Gemisch aus 25 Teilen Eisen(III)-chlorid (wasserfrei) und 240 Teilen Äthylenglykol eingetragen.
Nach 3 bis 5 Minuten sind die Oxydation und Spaltung beendet. Es wird sofort auf etwa 50C
abgekühlt und der auskristallisierte Farbstoff abgesaugt, mit wenig Glykol und viel Wasser gewaschen
und getrocknet. Die so erhaltene Verbindung (Ausbeute 14,7 Teile, das sind 83,5% der Theorie) ist mit
dem nach Beispiel 1 erhaltenen Produkt identisch.
Cl O
Analyse:
Berechnet
gefunden:
Berechnet
gefunden:
OCH3
Cl 17,20, N 6,80, OCHfe7,50%;
Cl 16,70, N 6,90, OCH3 7,60%.
Cl 16,70, N 6,90, OCH3 7,60%.
Setzt man statt des oben verwendeten Sulfimides das des l,4-Diamino-2-(3'-methyl-4'-hydroxy-phenyl)-5,8-dichlor-anthrachinons
ein und trennt nach der Spaltung ausgefallene Verunreinigungen bei 200C
ab, so erhält man 13,9 Teile l,4-Diamino-5,8-dichlor-2-(3'-methyl-4'-hydroxy-phenyl)-anthrachinon
(Ausbeute 87,5% der Theorie).
Analyse:
Berechnet: Cl 17,2%; gefunden: Cl 16,5%.
32 Teile des Sulfimides der Formel
15
abgesaugt, mit sehr wenig Glykol und Wasser gewaschen und getrocknet (Ausbeute 2,2 Teile, das
sind 68% der Theorie).
Analyse:
Berechnet: C 71,60, H 4,10, 013,00, N-11,38%;
gefunden: C 71,06, H 4,19, 0 13,22, N 11,57%.
Verwendet man an Stelle des obigen Sulfimides das des l,4-Diamino-2-(3'-methyl-4/-hydroxy-phenyl)-3-cyan-anthrachinons,
so erhält man eine ähnliche blaue Verbindung.
Analyse:
Berechnet: N 11,38%;
gefunden: N 11,00%.
gefunden: N 11,00%.
Beispiel 7
16 Teile des Sulfimides der Formel
16 Teile des Sulfimides der Formel
OCH3
O2N O
25
werden unter kräftigem Rühren in 480 Teile auf 1800C erhitztes Äthylenglykol eingetragen. Nach
5 Minuten wird auf 8O0C gekühlt, von Verunreinigungen abgesaugt und das Filtrat in Wasser eingerührt.
Die abgesaugte und getrocknete blaue Verbindung (20,2 Teile) wird zur Reinigung mit Dioxan
extrahiert. Durch Einrühren der Dioxanlösung in Wasser erhält man 10 Teile 5-Nitro-l,4-diamino-3-anisyl-anthrachinon
(Ausbeute 41,2%).
Zur Analyse wurde die Substanz in Schwefelsäure gelöst und durch vorsichtige Zugabe von Wasser
zur Kristallisation gebracht, abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die Analyse ergab ein
Atomverhältnis von C : H : N : O = 21 : 15,5 : 2,73 : 5,1 (berechnet 21 : 15 : 3 : 5). Die massenspektroskopische'
Untersuchung ergab als höchsten Massenwert (Molekulargewicht) 389 (berechnet 389).
Beispiel 6 4,3 Teile des Sulfimides der Formel
45
Cl
0CH3
werden unter kräftigem Rühren in 300 Teile auf 18O0C erhitztes Äthylenglykol eingetragen. Nach
5 Minuten wird auf 200C gekühlt, abgesaugt, das Nutschgut mit Glykol und Wasser gewaschen und
getrocknet (9,1 Teile). Das erhaltene Reaktionsprodukt wird zur Reinigung mit Dioxan extrahiert,
mit Wasser ausgefällt, abgesaugt, gewaschen und getrocknet. Es wird eine blaue Verbindung der
Formel
Cl O NH2
OCH3
CN
OCH3
erhalten (Ausbeute 8,1 Teile = 65% der Theorie). Analyse:
Berechnet: Cl 16,2%;
gefunden: Cl 15,5%.
gefunden: Cl 15,5%.
17 Teile des Sulfimides der Formel werden unter kräftigem Rühren in 43 Teile auf
160 bis 1700C erhitztes Äthylenglykol eingetragen. Nach 3 bis 5 Minuten wird auf 200C abgekühlt
und die auskristallisierte blaue Verbindung der 60 Formel
55
NH2
OCH2
65
CN
O2N
O NH2
werden unter kräftigem Rühren in 340 Teile auf
0 NH2
OCH3
SO3Na
0 NH2
IO
180° C erhitztes Äthylenglykol eingetragen. Nach 5 Minuten wird auf 200C abgekühlt, abgesaugt,
mit Äthylenglykol und Wasser gewaschen. Es wird eine blaue Verbindung erhalten, die zu etwa
70% aus S-Nitro-l^diamino^^-dichlor-anthrachinon
und zu etwa 30% aus 5-Nitro-l,4-diamino-2-chlor-anthrachinon
besteht (Ausbeute 8,9 g = 71% der Theorie).
Analyse:
Berechnet: Cl 17,5%;
gefunden: Cl 17,6%.
gefunden: Cl 17,6%.
Beispiel 9
20 Teile des Sulfimides der Formel
20 Teile des Sulfimides der Formel
OCH3
SO3Na
werden unter kräftigem Rühren in 200 Teile auf 160 bis 1700C erhitztes Äthylenglykol eingetragen.
Nach 5 Minuten wird auf 1600 Teile Eiswasser gegeben, aufgekocht und von nicht sulfogruppehhaltigen
Anteilen abfiltriert. Bei 8O0C wird in dem
tiefblauen Filtrat die Sulfosäure mit Kochsalz gefällt. Bei 200C werden die abgeschiedenen blauen
Nadeln abgesaugt, mit 10%iger Kochsalzlösung gewaschen und getrocknet. Der in guter Ausbeute
(6,5 Teile enthaltend 5,9% NaCl, das sind 6,1 Teile Reinausbeute bzw. 37,6% der Theorie) erhaltene
blaue Farbstoff entspricht der Formel
identisch mit dem nach Beispiel 1 erhaltenen 1,4-Diamino-2-(4'-methoxy-phenyl)-anthrachinon.
84 Teile Diäthylenglykol werden auf 1800C erhitzt.
Innerhalb 2 Minuten werden 4 Teile des Sulfimides der Formel
OCH3
eingerührt. Nach 4 Minuten wird auf 200C abgekühlt
und langsam mit 10 Teilen Wasser verdünnt. Das ausgefallene Reaktionsprodukt wird abgesaugt,
mit wenig wäßrigem Diäthylenglykol und mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen erhält man
2,1 Teile M-Diamino-SjS-dichlor^-anisyl-anthrachinon
(Ausbeute 73,5% der Theorie). Das Produkt ist im Papierchromatogramm identisch mit der nach
Beispiel 4, Absatz 1, erhaltenen Verbindung.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung substituierter 1,4-Diamino-anthrachinone, dadurch gekennzeichnet,
daß man cyclische, gegebenenfalls aus den entsprechenden Sulfamiden in situ erhaltene Sulfimide der allgemeinen Formel
40
45
und färbt Wolle nach üblichen Methoden in kräftigen blauen Tönen. Die Verbindung erwies sich im Papierchromatogramm
als einheitliche Sulfosäure.
Zum Konstitutionsbeweis wurde die folgende Entsulfierungsreaktion hinzugezogen. 3 Teile der
blauen Sulfonsäure wurden zusammen mit 3 Teilen Natriumcarbonat in 200 Teilen heißen Wassers
gelöst und bei 700C unter gutem Rühren mit l,3Teilen Natriumdithionit versetzt. Nach kurzem Nachrühren
wurden die ausgefallenen violetten Kristalle abgesaugt, gewaschen und getrocknet. Die erhaltene
einheitliche Verbindung ist chromatographisch völlig in der Ri und R2 für gegebenenfalls substituierte
Kohlenwasserstoffreste oder Alkoxy-, Aryloxy-, Alkylmercapto-, Arylmercapto-, Cyan-, Carbonamid-,
Alkylsulfonyl-, Arylsulfonyl- oder Sulfogruppen, für Halogen oder Wasserstoff und
R3 und Rj für Halogen oder Nitrogruppen stehen,
in mehrwertigen aliphatischen Alkoholen oder ihren Äthern als Lösungsmittel auf ungefähr
150 bis 2000C erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Erhitzen in Äthylenglykol
bei Temperaturen von vorzugsweise 150 bis 180°C durchführt.
609 578/553 5.66 © Bundesdruckerei Berlin
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