-
Reibbelag für Umlenk- oder Andrücktrommeln für Förderbandanlagen Die
Erfindung geht aus von einem Reibbelag für Umlenk- oder Andrücktrommeln in Förderbandanlagen,
mit einer elastisch verformbaren äußeren Schicht niedrigerer Härte und einer dem
Trommelmantel zugekehrten inneren Schicht größerer Härte.
-
Umlenk- und Andrücktrommeln sind insbesondere an größeren Bandförderanlagen
vorgesehen, um durch Ablenken des Förderbandes einen zum Übertragen der Zugkräfte
günstigen größeren Umschlingungswinkel an der Antriebstrommel zu erreichen oder
auch beispielsweise die Abwurfstelle in Förderrichtung über die Antriebstrommel
hinaus vorzubauen. Da sich diese Trommeln unter starker Pressung auf der mit dem
Fördergut in Berührung kommenden Oberseite des Bandes abwälzen, sind sie ständiger
Verschmutzung durch anhaftende Fördergutreste ausgesetzt. Die Förderung feuchten
oder klebrigen Gutes bringt dabei die Gefahr mit sich, daß sich Fördergutreste in
größeren Mengen querschnittsverändernd auf dem Trommelumfang festsetzen und Störungen
im Bandlauf oder Schieflaufen des ganzen Bandes verursachen.
-
Es ist bekannt, die Umlenk- oder Andrücktrommeln für Förderbänder
in Bandförderanlagen mit einem unter dem Bandzug elastisch verformbaren Belag aus
Gummi oder gummiähnlichem Kunststoff zu versehen. Da sich ein solcher Belag mit
dem Einlaufen der Trommel unter das Band in Abhängigkeit von der Zugspannung verformt
und mit dem Auslaufen aus dem Umschlingungsbereich wieder auf die ursprüngliche
Querschnittsform entspannt, finden etwa aufgenommene Fördergutreste keine Möglichkeit
zum Anbacken, sondern werden im Verlauf der Rückbildung der Verformung immer wieder
abgesprengt. Es wird dadurch eine Selbstreinigungswirkung erzielt, die die Umlenktrommel
auch bei stark verschmutztem Förderband stets sauber hält und einen einwandfreien
Lauf des Bandes gewährleistet.
-
Diese Verformbarkeit des Belages erschwert jedoch auf der anderen
Seite die Haftung auf dem Trommelmantel außerordentlich. Die mit dem Umlaufen der
Trommel hervorgerufenen Walkbewegungen innerhalb des Belagquerschnittes führen zu
periodisch an-und abschwellenden Schubspannungen, unter deren Einfluß der Belag
sich mit der Zeit von seiner Unterlage ablöst.
-
Für Tragrollen und Prallringe mit elastisch verformbaren Gummibelägen
ist es bekannt, die Befestigung des als Puffer dienenden Belages unter Vermittlung
einer Hartgummizwischenschicht vorzunehmen.
-
Es handelt sich hierbei jedoch in der Regel um vergleichsweise schmale
Rollenkörper, deren Funktions-
tüchtigkeit ausschließlich auf dem Gummiquerschnitt
beruht und deren metallischer Kern nur das tragende Gerüst für den federnden Außenmantel
abgibt.
-
Die Erfindung geht von einem Schichtenaufbau des Gummibelages in
von innen nach außen abnehmender Härteabstufung aus und hat sich die Ausbildung
von Umlenk- und/oder Andrücktrommeln mit zweischichtigen Reibbelägen zur Aufgabe
gestellt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Reibbelag
in Form eines zusammengesetzten Bandstreifens in an sich bekannter Weise schraubenlinienartig
auf die Trommel aufgewickelt ist. Die härtere Innenschicht läßt sich dabei ohne
Schwierig:-keit mit dem metallischen Trommelmantel haftend verbinden und bietet
ihrerseits eine gute Haftmöglichkeit für den weichen Außenbelag. Bei Antriebstrommeln
ist es bereits bekannt, den Reibbelag aus Gummi oder gummiähnlichem Kunststoff als
Bandstreifen auf die Antriebstrommel aufzuwickeln.
-
Die Erfindung ermöglicht infolge der Streifenform eine einfache Herstellung
des Reibbelages auf dem Trommelmantel. Die Bandstreifen lassen sich in einheitlicher
Breite auf Lager halten, um für den Aufbau auf Trommeln beliebiger unterschiedlicher
Breite verwendet zu werden. Da sie ohne weiteres unter dem aufliegenden Förderband
auf die Trommel aufgewickelt werden können, schafft die Erfindung die - Voraussetzungen
für ein nachträgliches Aufbringen oder Auswechseln schadhafter Reibbeläge, ohne
hierfür die Trommeln aus der FörderbandaMage ausbauen zu müssen. Der Förderbetrieb
erleidet daher nur geringfügige Störungen und braucht während der Dauer der Arbeiten
nur vorübergehend unterbrochen zu werden. Die dicht an dicht gewickelten Windungen
des
zweischichtigen Bandstreifens ergeben einen über die gesamte Trommelbreite praktisch
fugenlos durchlaufenden Belag mit der erwünschten Wirkung, daß die durch Verformungen
hervorgerufenen Schubbewegungen der Außenschicht in dem Grenzbereich zwischen beiden
Schichten unterschiedlicher Härteeinstellung zur Ruhe kommen, während die härtere
Innenschicht keine Tendenz zu Relativbewegungen gegenüber dem Trommelmantel zeigt
und daher gegen Loswalken im Dauerbetrieb geschützt ist.
-
Da zwischen der Härte und dem Elastizitätsverhalten eines Gummi-
bzw. Kunststoffkörpers eine gewisse Koppelung besteht, läßt sich die unterschiedliche
Ausbildung der verhältnismäßig leicht verformbaren Außenschicht und der schubfesten
Innenschicht zutreffend in Härtegraden ausdrücken. So weist die Außenschicht eine
Härte zwischen 30 und 50 und die Innenschicht eine Härte zwischen 65 und 80 Shore-Einheiten
auf. Als bevorzugte Werte werden für die Außenschicht 35, für die Innenschicht aber
70 Shore-Einheiten vorgeschlagen. Diese unterschiedliche Härteeinstellung kann beispielsweise
dadurch bewirkt werden, daß die Außenschicht aus einem im Vergleich zu der Innenschicht
nur schwach vernetzten Gummi bzw. Kunststoff oder auch aus einer Gummimischung mit
im Vergleich zu der Innenschicht wesentlich geringerem Schwefelgehalt hergestellt
wird.
-
Die Dickenbemessung der beiden übereinandergehafteten Belagschichten
richtet sich neben dem Trommeldurchmesser nach den jeweils vorliegenden Betriebsbedingungen.
Da die härtere Innenschicht praktisch nur als Haftvermittler dient und die erwünschten
Walkbewegungen sich ausschließlich in dem weichen Außenbelag abspielen, wird der
letztere zweckmäßig wesentlich dicker als die Innenschicht bemessen. Ein bevorzugtes
Dickenverhältnis liegt in der Größenordnung von 1:2.
-
Die Erfindung ist an Hand einer schematischen Darstellung in der
Zeichnung verdeutlicht. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 das Anordnungsschema zweier
Ablenktrommeln am Abwurfende eines Förderbandes mit Zweitrommelantrieb, Fig. 2 die
perspektivische Darstellung einer Ablenktrommel mit einem Zweischichtenbelag und
Fig.3 das Anordnungsschema eines wendelartig auf eine Trommel aufgewickelten Zweischichtenbelages
in Streifenform.
-
Gemäß F i g. 1 wird das endlose Förderband 1 am Abwurfende von zwei
Antriebstrommeln 2, 3 angetrieben, wobei es zwischen diesen über eine Ablenktrommel
4 läuft und nach Verlassen der unteren Antriebstrommel 3 über eine zweite Ablenktrommel
5 in das Rücktrum übergeht. Die Antriebstrommeln 2, 3 werden durch nicht gezeichnete
Motore in Pfeilrichtung angetrieben, so daß sich das Förderband 1 im Obertrum in
Richtung des Pfeiles A bewegt und das mitgenommene Fördergut über die obere Antriebstrommel
2 abgeworfen wird.
-
Die gezeichnete Anordnung der Ablenktrommeln 4, 5 ergibt dabei einen
Umschlingungswinkel o = a1 + a2 an beiden Antriebstrommeln von wesentlich mehr als
3600 und schafft damit gemäß der bekannten Eytelweinschen Grundbedingung bei gleichbleibendem
Reibungsfaktor ,u günstige Voraussetzungen zur Übertragung hoher Bandzugkräfte.
-
Während das Förderband die Antriebstrommeln2, 3 mit seiner stets
sauberen Unterseite berührt, liegt es auf den Ablenktrommeln 4, 5 mit der Oberseite,
d. h. mit der das Fördergut tragenden Oberfläche, auf. Diesem Umstand wird durch
die Umkleidung der Ablenktrommeln mit einem unter der Wirkung des -Bandzuges elastisch
verformbaren Weichgummibelag auf einer wesentlich härteren Gummiinnenschicht als
Unterlage Rechnung getragen. Gemäß der Darstellung in F i g. 2 ist der Weichgummibelag
6 auf einer unmittelbar an den Trommelmantel angehafteten Innenschicht 7 einer härteren
Gummiqualität angeordnet und mit diesem ebenfalls haftend verbunden. Die Haftverbindung
kann in beiden Fällen durch Vulkanisation oder durch Vermittlung eines Klebers hervorgerufen
werden. Die wechselweise stattfindende elastische Verformung und Entspannung des
Weichgummibelages 6 beim Umlaufen der Ablenktrommeln 4, 5 unter dem Förderband 1
sprengt etwa aufgenommene Fördergutreste selbsttätig ab und hält die Ablenktrommeln
selbst bei Förderung stark schmutzenden Gutes an der Oberfläche sauber, so daß der
ordnungsgemäße Bandlauf nicht durch unregelmäßiges Anbauen vom Förderband übertragenen
Restgutes auf den Ablenktrommeln gestört werden kann.
-
Gemäß Fig. 3 ist der Zweischichtenbelag vorab als zusammenhängender
Materialstreifen aus zwei Gummiqualitäten 6, 7 unterschiedlicher Härteeinstellung
hergestellt und fertig vulkanisiert. In dieser Form wird er wendelartig auf die
Trommel aufgewickelt und mit dieser beispielsweise durch Kleben haftend verbunden.