-
Rücklenkvorrichtung in einem Wasserstrahlantrieb für ein Wasserfahrzeug
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rücklenkvorrichtung in einem Wasserstrahlantrieb
für ein Wasserfahrzeug.
-
Wasserfahrzeuge mit Wasserstrahlantrieb sind bekannt, bei denen mit
einer Pumpe ein Wasserstrahl erzeugt und durch eine auf der Rückseite der Wasserfahrzeuge
ausmündende Leitung ausgestoßen wird. An der Mündung dieser Leitung ist ein Gehäuse
angeordnet, das auf zwei gegenüberliegenden Seiten miteinander und mit der Leitung
fluchtende, kreisförmige Öffnungen hat. Dieses Gehäuse weist. an seiner Unterseite
eine weitere Öffnung mir Ablenkfläche für den zurückzulenkenden Wasserstrahl auf.
Im Gehäuse ist eine Schieberplatte angeordnet, mit der die rückwärtige Öffnung des
Gehäuses als Mündung für den Treibwasserstrahl verschlossen werden kann.
-
Bei einer bekannten Ausführungsform ist die passend im Schiebergehäuse
geführte Schieberplatte als schalenförmiges Element ausgebildet und kann nach unten
aus der unteren Gehäuseöffnung ausgefahren werden, so daß der Wasserstrahl in der
schalenförmigen Krümmung der Schieberplatte nach vorn umgelenkt wird, während die
rückwärtige Gehäuseöffnung verschlossen ist. Eine Führung des Wasserstrahls teilweise
durch die hintere Gehäuseöffnung und teilweise durch die untere Gehäuseöffnung,
so daß das Boot bei laufendem Antrieb keine Fghrt macht, ist damit nicht möglich.
Vor allem aber besteht die Gefahr, daß die Schieberplatte durch Steine, Schilf,
Äste und andere Fremdkörper, die im Wasserstrahl enthalten sind, verklemmt wird.
-
Bei einer anderen bekannten Ausführungsform besteht die Schieberplatte
aus einer flachen, seitlich passend im Schiebergehäuse geführten Platte, die an
ihrem unteren Ende gerundet ist. Auch hier besteht die Gefahr des. Klemmens der
Schieberplatte durch im Wasserstrahl mitgeschleppte Fremdkörper.
-
Die Erfindung soll eine Rücklenkvorrichtung in einem Wasserstrahlantrieb
für ein Wasserfahrzeug schaffen, bei der eine Verklemmung der Schieberplatte praktisch
ausgeschlossen ist und mit der der Wasserstrahl beliebig zwischen der hinteren und
der unteren Gehäuseöffnung aufgeteilt werden kann, so daß das Fahrzeug bei laufender
Pumpe beliebig schnell vorwärts oder auch rückwärts angetrieben oder auch bewegungslos
gehalten werden kann und dennoch auch bei kleiner oder gar keiner Vorwärtsbewegung
gut steuerbar ist. Weiter soll die erfindungsgemäße Rücklenkvorrichtung einfach
und preiswert herstellbar und auch bei vorhandenen Wasserfahrzeugen herkömmlicher
Bauart anwendbar sein. Um dies zu erreichen, sieht die Erfindung vor, daß die Schieberplatte
eine kreisförmige Scheibe ist, deren Durchmesser etwas größer als der der einander
gegenüberliegenden Öffnungen des Gehäuses ist, und daß die Schieberplatte um ihren
Mittelpunkt frei dreh-, kipp- und verkantbar sowie in gewissem Grade verschiebbar
am Ende eines Stellarmes locker befestigt ist.
-
Eine derart geführte Schieberplatte ist einerseits geeignet, den von
der Pumpe kommenden Wasserstrahl beliebig zwischen der hinteren und der unteren
Gehäuseöffnung aufzuteilen und kann andererseits nicht durch Fremdkörper im Wasserstrahl
verklemmt werden. Im äußersten Falle kann man eine durch einen Fremdkörper verursachte
Blockierung der Schieberplatte durch Hin- und Herbewegung der Schieberplatte mittels
des Stellarmes lösen.
-
Im einzelnen sieht die Erfindung vor, daß die Schieberplatte auf ihrer
in der normalen Fahrtrichtung des Wasserfahrzeuges liegenden Seite mittig einen
vorspringenden Bolzen mit Kopf aufweist und daß der Stellarm an seinem Ende eines
Schlitz aufweist, in dem der Schaft des Bolzens mit geringem Spiel geführt ist.
Dadurch ergibt sich eine sichere und dennoch lockere Befestigung der Schieberplatte
am Stellarm.
-
Die Erfindung sieht weiter vor, daß die Dicke des Stellarmes geringer
ist als die Länge des über die Schieberplatte hinausragenden Schaftes des Bolzens.
Auch hierdurch wird die lockere Befestigung der Schieberplatte bei sicherer Führung
derselben erreicht.
-
Die Erfindung sieht ferner vor, daß der Stellarm mit seinem anderen
Ende an einer aus dem Gehäuse
heraustretenden Steuerwelle befestigt
ist, wobei zur Verstellung der Schieberplatte durch Drehen der Steuerwelle der Stellarm
verschwenkt wird.
-
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung, die sich besonders
zur Anwendung. bei vorhandenen Wasserfahrzeugen eignet, ist vorgesehen, daß der
Stellarm durch die Deckelwand des Gehäuses nach außen führt, wobei die Verstellung
der.Schieberplatte durch Verschiebung des -Stellärmes in seiner Längsrichtung erfolgt.
-
Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird der durch die untere
Gehäuseöffnung austretende Wasserstrahldaß sich- an die rückwärts liegende Wand
des Gehäuses unten eine Ablenkfläche anschließt, die in Richtung auf das Vorderende.des
Wasserfahrzeuges gekrümmt ist. -Weiter kann- bei einem Wasserfahrzeug, bei dem die
untere Öffnung des Gehäuses oberhalb und hinter dem hinteren Ende des Wasserfahrzeuges
liegt, vorgesehen sein, daß von der Unterkante-der Vorderseite des Gehäuses zur
hinteren Begrenzungskante des Bodens des Wasserfahrzeuges eine Leitfläche angeordnet
ist, die im wesentlichen parallel zur Ablenkfläche verläuft.
-
Die Erfindung wird nun an Hand eines Ausführungsbeispiels und mit
Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, in denen F i g. 1 eine Seitenansicht eines
Wasserfahrzeuges mit der neuen Rücklenkvorrichtung gemäß der Erfindung zeigt; -
.
-
F i g. 2 ist ein vergrößerter, vertikaler Längsschnitt durch den hinteren
Teil des in F i g. 1 dargestellten Fahrzeuges, die die Rücklenkvorrichtung gemäß
der Erfindung im einzelnen zeigt; F i g. 3 stellt einen- Vertikalschnitt entlang
der Linie 3-3 in F i g. 2 dar; F i g. 4 ist ein der F i g. 3 ähnlicher Schnitt,
in dem die Vorrichtung jedoch in einer anderen Arbeitsstellung dargestellt ist;
F i g. 5 ist ein den F i g. 3 und 4 ähnlicher Schnitt einer anderen Ausführungsform.
der vorliegenden Erfindung.
-
In den Zeichnungen ist ein Wasserfahrzeug 10 mit einem Bootskörperl1
dargestellt. Der Bootskörper ist mit einer Einlaßöffnung 12 versehen, welche die
Verbindung zwischen dem Boden des Wasserfahrzeuges oder Bootes und einer Pumpe 13
herstellt. Die Pumpe 13 verbindet die Einlaßöffnung 12 mit einem Durchlaß 15 durch
ein an der Rückseite des Bootes 10 befestigtes Auslaßrohr 16. Die Pumpe 13 wird
von einer üblichen Schiffsmaschine 17 über die Welle 18 angetrieben und pumpt Wasser
von der Einlaßöffnung 12 zum und aus dem rückwärtigen Ende des Bootes. Das Wasser
wird durch die -konvergierende Fläche 20 eines im Durchlaß 15 befestigten Ringkörpers
21 'zu einem Strahl geformt.
-
Am Auslaßrohr 16 ist ein Gehäuse 22 befestigt, in dem eine Schieberplatte
25 angeordnet ist; diese Schieberplatte 25 ist im Innenraum 26 des Gehäuses in verschiedene
Stellungen bewegbar. Die Schieberplatte 25 hat, wie am besten in den F i g. 3 und
4 zu erkennen ist, kreisförmige Gestalt und ist locker und drehbar auf einem Stellarm
27 befestigt. Bei der dargestellten Ausführungsform erfolgt diese Befestigung mittels
eines mit einer Schulter versehenen Bolzens 30, der im Mittelpunkt 31 der kreisförmigen
Schieberplatte 25 -festgeschraubt ist. Der Stellarm 27 -hat an seinem äußeren Ende
einen langgestreckten Schlitz 32, in den der verdickte mittlere Teil 35 des Bolzens
30 locker aufgenommen ist. Der Durchmesser des verdickten Teiles 35 ist geringfügig
kleiner als die Breite des Schlitzes 32, so daß die Platte 25 gegenüber dem Stellarm
27 etwas verkantet oder gekippt werden kann.
-
Dasi innere Ende des Stellarmes 27 ist an einer Steuerwelle 36 befestigt,
die sich durch das Gehäuse 22 in das Boot erstreckt und an einem geeigneten Steuergerät
befestigt ist, mit dem der Stellarm 27 in einer vertikalen Bewegungsebene zwischen
den in F i g. 3 und F i g. 4 dargestellten Stellungen beliebig verschwenkt'"werclerikann:-'
Das Gehäuse 22 hat in seiner Vorderwand 40 eine Öffnung 37 und in seiner Rückwand
42 eine Öffnung 41, die beide mit der- Öffnung im Ringkörper 21 am Ende des Durchlasses
15 fluchten. - Wenn sich die Platte 25 in der in F i g. 4 dargestellten Stellung
befindet, kann das durch den Durchlaß 15 strömende Wasser frei durch Öffnungen 37
und 41 nach hinten aus -dem Boot austreten, so daß das Boot vorwärts angetrieben
wird.
-
Das Gehäuse 22 dient auch als Schwenklager für zwei Ablenkplatten
45, die zum Ablenken des durch die Öffnung 41 austretenden Wasserstrahles -zur Steuerung
des Bootes benutzt werden. Die Platten 45 sind beide um vertikale Achsen schwenkbar,
die in vom Gehäuse 22 nach hinten wegragenden Vorsprüngen 46 gelagert sitid. Die
Ablenkplätten 45 liegen beiderseits,des austretenden Wasserstrahles.
-
Am Gehäuse 22 ist unter und hinter seiner unteren Öffnung 57 eine
nach unten und vorn gerichtete gekrümmte. Ablenkfläche 56 ausgebildet. Die Schieberplatte
25 ist mittels des Stellarmes 27 in die in F i g: 2 und 3 dargestellte Stellung
bewegbar, in der die Platte 25 den aus dem Ringkörper 21 austretenden Wasserstrahl
unterbricht. Da der obere Teil des Gehäuses 22 vollkommen dicht ist, muß das durch
den Ringkörper 21 gepumpte Wasser nach unten durch die Öffnung 57 hindurchtreten;
wobei es durch die Ablenkfläche 56 nach vorn abgelenkt wird.. Das Boot hat eine
Leitfläche 60, die am unteren Ende des Spiegelhecks 61 befestigt ist und mit dem
Boden 62 des Bootes und der Oberkante 65 der Öffnung 57 fluchtet, wobei diese Leitfläche
mit dem Bootsboden 62 vorzugsweise einen Winkel bildet, der in der Regel kleiner
ist als in der Darstellung, aber auch noch größer als in der Darstellung sein kann.
Wegen der nach unten und vorn gerichteten Krümmung der Ablenkfläche 56 bewegt sich
das von der Pumpe 13 kommende Wasser nach unten und wird im wesentlichen in Richtung
der Leitfläche 60 unter dem Boot nach vorn ausgestoßen, so daß dieses sich rückwärts
bewegt.
-
Die Schieberplatte 25 kann in verschiedene Zwischenstellungen zwischen
den in den F i g. 3 und 4 dargestellten Stellungen gebracht werden. Bei einer dieser
Zwischenstellungen wird der Schub der Pumpe derart geteilt, daß das Boot an Ort
und Stelle stehenbleibt. Denn in dieser Stellung tritt ein bestimmter Anteil des
Wassers durch die Öffnung 41 nach hinten zwischen den Ablenkplatten 45 hindurch,
und das übrige Wasser strömt nach unten und wird durch die Ablenkfläche 56 so geleitet,
daß ein das Boot rückwärts bewegender Schub erzeugt wird; auf diese Weise wird der
Schub, der von dem durch die öffnung 41 hindurchtretenden Wasser erzeugt wird, aufgehoben.
o
In bekannter Weise können die Ablenkflächen 45 zur Steuerung des
Fahrzeuges oder zur Drehung des Fahrzeuges um eine mittlere Vertikalachse benutzt
werden, solange mindestens ein Teil des Wassers durch die Öffnung 41 hindurchtritt.
Das gilt also auch noch, wenn das Boot keine Vorwärtsfahrt macht oder wegen der
Ablenkung eines Teiles des Wassers langsam rückwärts fährt.
-
Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß eventuell in
das Gehäuse 22 eintretender Sand, Steine u. dgl. die Schieberplatte 25 nicht verklemmen.
Derartige Fremdkörper können von der Pumpe 13 in den Einlaß 12 gesaugt und nach
hinten durch die Öffnung 15 in das Gehäuse getragen werden. Gemäß der Erfindung
ist die gchieberplatte 25 auf dem Stellaren 27 drehbar montiert. Wenn daher ein
großer Stein zwischen die Platte und eine der Seitenwände 67 des Gehäuses 22 geraten
sollte, so kann die Platte durch Manipulation des Stellarmes 27 über die Steuerwelle
36 gerüttelt und gedreht werden. Die kreisförmige Gestalt der Platte trägt ebenso
wie deren lockere Befestigung auf dem Stellarm 27 zur Entfernung solcher Fremdkörper
bei.
-
Die Seitenwände 67 des Gehäuses 22 sind so nahe aneinander angeordnet,
daß, selbst wenn die Platte 25 in der Stellung gemäß F i g. 3 gegen die eine Seitenwand
anliegt, die rückwärtige Öffnung 41 des Gehäuses noch geschlossen bleibt.
-
In F i g. 5 ist eine andere Ausführungsform der Erfindung offenbart,
welche der oben beschriebenen Ausführungsform mit der Ausnahme identisch ist, daß
der Stellarm 27 durch einen Stellarm 70 ersetzt ist, welcher sich von seiner Anschlußstelle
an die Platte durch die Deckelwand 71 des Gehäuses 22' senkrecht nach oben erstreckt.
Der Stellarm 70 ist mit einem Schlitz 72 versehen, der in seiner Gestalt dem Schlitz
32 ähnlich ist und eine größere Breite hat als der Durchmesser des verbreiterten
Teiles 35' des Bolzens 30', so daß ähnlich der oben beschriebenen Ausführungsform
die Platte locker auf dem Stellarm befestigt ist. In der im Deckel des Gehäuses
22' vorhandenen Öffnung hat der Stellarm 70 nur geringes Spiel und ist dort entsprechend
abgedichtet, so daß keine nennenswerte Wassermenge durch diese Öffnung austreten
kann. In der übrigen Ausbildung ist die Ausführungsform gemäß F i g. 5 mit der oben
beschriebenen Ausführungsform identisch. Die Ausführungsform gemäß F i g. 5 ist
besonders zur Anwendung bei schon vorhandenen Rücklenkvorrichtungen geeignet, weil
die bekannten Schieberplatten häufig mit hydraulischen oder anderen Mitteln betätigt
werden, wobei diese Mittel auf dem Deckel des Schiebergehäuses befestigt sind.