DE1216252B - Verkleidung von Vorrichtungen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

BOIj

Deutsche Kl.: 12 g-1/01

Nummer: 1 216 252

Aktenzeichen: E 26005IV a/12 g

Anmeldetag: 4. Dezember 1963

Auslegetag: 12. Mai 1966

Bei der Durchführung chemisch-technologischer Prozesse, bei denen aus flüssigen Phasen Feststoffe gebildet werden, treten häufig Komplikationen dadurch auf, daß sich diese Feststoffe an Gefäßwänden, Rührern, Schnecken und anderen Vorrichtungsteilen festsetzen, was zu Vertrustungen und Querschnittsverengungen führen kann.

Es ist bereits bekannt, daß dieses Festsetzen dadurch verhindert werden kann, daß die Vorrichtungen und Vorrichtungsteile mit Schichten überzogen oder ausgekleidet werden, die aus Stoffen bestehen, welche sich durch ihre Klebwidrigkeit anderen Stoffen gegenüber auszeichnen. Solche Stoffe sind beispielsweise Polyäthylen und Polytetrafluorethylen.

Bei mit aufgeklebter Polytetrafluoräthylenfolie ausgekleideten Behältern, in denen die Bildung bzw. Zersetzung von Addukten aus geradkettigen Kohlenwasserstoffen und Harnstoff durchgeführt wurde, bildeten sich jedoch nach kurzer Betriebszeit Blasen zwischen der metallischen Behälterwand und der Folie, welche ein Ablösen der Folie verursachten. Diese Blasenbildung war bei häufigem, etwa durch das Einblasen von Dampf verursachtem Temperaturwechsel besonders stark.

Eine Erklärung für die Ursache dieser Blasenbildung könnte darin liegen, daß Lösungsmittel durch die Folie bzw. durch die Stoßstellen der Auskleidung, d. h. die Begrenzung der einzelnen aufgeklebten Folienbahnen, diffundieren. Der Kleber sättigt sich mit diesen Lösungsmitteln, ohne dadurch seine Haltbarkeit zu verlieren. Beim Erhitzen des Behälters dampfen die Lösungsmittel aus dem Kleber plötzlich heraus und können dann nicht schnell genug durch die Folie zurückdiffundieren. Infolge der starken und plötzlichen Ausdehnung der nunmehr dampfförmigen Lösungsmittel wird die Folie von ihrem Untergrund abgehoben.

Es wird nun vorgeschlagen, die oben beschriebene Blasenbildung dadurch vollständig zu verhindern, daß Reaktoren und andere Vorrichtungsteile mit perforierten Folien verkleidet werden. Die sich daraus ergebenden Vorteile sind an dem folgenden Beispiel zu erkennen:

Verkleidung von Vorrichtungen

Anmelder:

Edeleanu Gesellschaft m. b. H.,

Frankfurt/M., Stresemannallee 36

Als Erfinder benannt:
Peter Rychly, Bad Soden

Ein zylindrischer Metallbehälter von 1600 mm Durchmesser und 1800 mm Höhe wurde mit 0,2 mm dicken Folien aus Polytetrafluoräthylen ausgekleidet. Dabei wurden 60% der Innenfläche mit normaler glatter Folie beklebt, die restlichen 40% jedoch mit einer Folie, welche im Abstand von je 10 mm in ver-

ao tikaler und horizontaler Richtung Perforationslöcher mit einem Durchmesser von 1 mm aufwies. Dieser Behälter wurde mehrere Monate hindurch normalen Betriebsbedingungen ausgesetzt, allerdings unter Vermeidung jeglicher Temperaturwechsel. Unter

as diesen Bedingungen trat bei keiner der beiden Auskleidungsarten Blasenbildung auf.

Dann wurde in den Behälter 10 Minuten lang Dampf eingeleitet, wie es bei normalen Dämpfungen von Reaktoren üblich ist. Während die Auskleidung mit perforierter Folie danach keinerlei Änderungen in ihrer Beschaffenheit aufwies, hatten sich unter der glatten Folie zahlreiche Blasen mit einem Durchmesser bis zu 200 mm gebildet. Auch nach mehrmaligem weiterem, bis zu 45 Minuten andauerndem Erhitzen des Behälters blieb die perforierte Folie unverändert.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Behälter- und Vorrichtungsverkleidung aus klebwidrigen Kunststoffolien zur Verhinderung des Festsetzens von Feststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffolien perforiert sind.