DE1215355B - Hilfsvorrichtung zum Einfuehren des Heizbalges in einen bombierten Reifenrohling - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

B 29h

Deutsche El.: 39 a6-5/06

Nummer: 1215 355

Aktenzeichen: F27072X/39a6

Anmeldetag: 19. November 1958

Auslegetag: 28. April 1966

Luftreifenrohlinge werden üblicherweise auf einer Aufbautrommel aufgebaut und haben daher in der Regel zylindrische Form. Die Reifenrohlinge können dann in einer Vulkanisierpresse zum Formen und Vulkanisieren mittels des radial aufweitbaren Heizbalges bombiert, gegen die Innenwandung der Hohlform gepreßt und vulkanisiert werden. Es sind bereits Reifenvulkanisierpressen bekannt, bei denen der Heizbalg in einen schon bombierten Reifenrohling einführbar ist, indem der Reifenrohling zunächst über den Heizbalg so herübergeschoben wird, daß der untere Reifenwulst und das untere Ende des Heizbalges etwa'in gleicher Ebene liegen und der Heizbalg den Spalt zwischen den Reifenwülsten abschließt, worauf in den Heizbalg ein unter Druck stehendes Arbeitsmittel eingeführt wird.

Ferner sind Reifenvulkanisierpressen bekannt, bei denen für den Heizbalg ein mit der Presse fest verbundenes becherförmiges, zylindrisches Stützglied vorgesehen ist. Weiterhin ist eine von der Vulkanisierpresse unabhängige, ein zylindrisches Stützglied aufweisende Hilfsvorrichtung bekannt, mit der die Einführung eines Blähbalges in einen bombierten Reifen ermöglicht wird. ■ -.'.■-■"

- Vulkanisierpressen, bei denen sich die Heizbälge in der gestreckten Ruhestellung zwischen den Formteilen befinden, können jedoch nicht ohne Weiteres zur Anwendung kommen, wenn ein bereits bombierter Reifenrohling vulkanisiert werden soll. Das Gleiche gilt für den Fall, daß ein schon vulkanisierter Reifen einer Nachvulkanisation zu unterziehen' ist. In solchen Fällen ist es schwierig — wenn- nicht gar unmöglich — Vulkanisierpressen mit der genannten Heizbalganordnung anzuwenden; denn zu Beginn des Formungsvorganges ragt ein erheblicher Teil des zylindrischen Heizbalges aus dem Reifen heraus. Das obere, aus dem Reifen herausragende Balgende wird durch das unter Druck eingeführte Arbeitsmittel aufgebläht, so daß das Einführen des Heizbalges in den Hohlraum des bombierten Reifenrohlings erschwert bzw. verzögert oder gar überhaupt verhindert wird.

Die Erfindung betrifft nun eine Hilfsvorrichtung zum Einführen des Heizbalges in einen' bombierten, in den unteren Formteil von "Reifenvulkanisierpressen eingelegten Reifenrohling, bei denen der den-Spalt zwischen den Reifenwülsten überdeckende, anfänglich zylindrische zwischen' den Formteilen befindliche Heizbalg aus seiner zylindrischen Anfangsstellung durch radiale Aufweitung in den Reifenrohling einführbar ist.

. Gemäß der Erfindung wird das zuvor geschilderte Problem dadurch gelöst, daß die Hilfsvorrichtung als

Hilfsvorrichtung zum Einführen des Heizbalges
in einen bombierten Reifenrohling

Anmelder: ' ' τ

The Firestone Tire & Rubber Company,

Akron, Ohio (V. St. A.) 7'-

Vertreter:

Dipl.-Ing. K. Lengner, Patentanwalt;

Hamburg 26, Jordanstr. 7

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vpm 13. Februar 1958
(715 003) ·

ein entfernbares, das aus dem bombierten Reifenrohling nach außen ragende Ende des Heizbalges um- schließendes und die radiale Aufweitung des Endes des Heizbalges verhinderndes ' Stützglied ausgebildet ist.

Ist der Heizbalg in den Reifenhohlraum eingeführt worden, so wird das Stützglied wieder entfernt. Es kann nun die Presse geschlossen und der Vulkanisieryorgang mit Hilfe des vollständig im^ Reifenhohlraum eingeschlossenen Heizbalges in der üblichen Weise durchgeführt werden.

_; Zweckmäßig ist das Stützglied als ein über das Ende des Heizbalges stülpbarer und lose auf den oberen Wulst des Reifenrohlings aufsetzbarer Zylinder ausgebildet. Der Zylinder ruht mit seinem Eigengewicht auf dem oberen Wulst des Reifenrohlings und ist daher nach beendetem Einführen des Heizbalges in den Reifenhohlräum leicht abnehmbar, so daß die Presse ohne weiteres zur Durchführung des eigentlichen Vulkanisiervorganges geschlossen werden kaiin und im übrigen auch zum Bombieren von zylindrischen Reif enrohlingen geeignet bleibt.

Die Hilfsvorrichtung, die sich durch eine einfache Bauweise, völlige Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit auszeichnet, ermöglicht somit die Verwendung der gesamten Vulkanisierpressen beim Vulkanisieren von bombierten Reifenrohlingen, ohne daß es notwendig wäre, diese Pressen selbst baulich zu verändern. Die Bedienung der Hilfsvorrichtung erfordert keine besondere Geschicklichkeit, und sie' er-

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möglicht es, auf ein und derselben Vulkanisierpresse entlastet und die obere Abschlußplatte 17 angehoben

sowohl ursprünglich zylindrische als auch vorge- worden ist. Anschließend wird der fertig vulkanisierte

formte, d. h. bombierte Reifen zu vulkanisieren. Reifen aus der Form herausgehoben. Die obere Ab-

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Hilfsvorrich- schlußplatte 17 des Heizbalges wird mittels eines

tung gehen aus der nachstehenden Beschreibung eines 5 Steuerzylinders 22 angehoben, der eine Kolbenstange

in der Zeichnung veranschaulichten Aüsführungs- 20 aufweist, welche sich durch die untere Platte 18

beispiels hervor. hindurcherstreckt und mit Hilfe von Muttern 21 an

Fig. 1 zeigt eine übliche Vulkanisierpresse mit der oberen Platte 17 befestigt ist.

einem in der gestreckten Ruhestellung zwischen den Die Verwendung dieser Vulkanisierpresse beim

Formteilen befindlichen Heizbalg in offenem Zu- io Vulkanisieren von Reifen bzw. Reifenrohlingen, die

stand mit einem eingelegten unvulkanisierten, jedoch bereits bombiert sind und Reifengestalt besitzen, wie

bereits bombierten Reifenrohling schematisch und im beispielsweise der in der Zeichnung veranschaulichte

senkrechten Mittellängsschnitt; Reifen 23, wird durch ein als Zylinder ausgebildetes

F i g. 2 zeigt in größerem Maßstab die beiden Stützglied 25 aus Metall, aus einem Kunststoff oder

Formteile, den unvulkanisierten, bombierten Reifen- 15 aus einem anderen Material ermöglicht, welches eine

rohling sowie den Heizbalg und sein Stützglied; so hohe Festigkeit aufweist, daß es den Dehnungs-

Fig. 3 bis 5 zeigen verschiedene Arbeitsstufen; sie kräften des Heizbalges widerstehen kann. Der

lassen erkennen, wie der Heizbalg allmählich in den Durchmesser des Stützgliedes 25 ist nur um ein ge-

Reifen eingeführt wird. Fig. 3 zeigt die Stellung zu ringes, z.B. nur um 2,5 bis 5 cm, größer als der-

Beginn des Aufblasens des Heizbalges. Fig. 4 zeigt 20 jenige des Heizbalges 15. Das Stützglied 25 kann auf

eine Zwischenstufe, und in Fig. 5 ist die endgültige dem oberen Wulst des Reifens 23 aufgesetzt werden,

Lage des Heizbalges im Reifenrohling veranschau- wie dies beispielsweise F i g. 2 erkennen läßt,

licht; Bei Verwendung des Stützgliedes 25 braucht die

F i g. 6 zeigt die geschlossene Form nach dem Ent- Arbeitsweise der Presse nur geringfügig geändert zu

fernen der Hilfsvorrichtung. 25 werden. Die Steuerorgane sind so einzustellen, daß

Die Vulkanisierpresse, bei der die Hilfsvorrichtung die Platten 17 und 18 mittels der Kolbenstange 20

zur Anwendung kommt, ist schematisch in F i g. 1 zusammengezogen werden, da sie nicht von dem

veranschaulicht; sie weist einen unteren Formteil 10 oberen Formteil bzw. dem Pressenkopf zusammen-

auf, der auf dem Grundgestell 11 der Presse ruht, gedrückt werden können. Während die Presse offen

sowie einen oberen Formteil 12, der von dem Kopf 13 30 ist, wird das unter Druck stehende Arbeitsmittel in

der Presse getragen wird. Der Pressenkopf wird mit- den Heizbalg eingeführt. Da dieser mit Ausnahme

tels einer Steuereinrichtung so bewegt, daß der obere seines zwischen den Reifenwülsten liegenden Ab-

Formteill2 beim Schließen der Presse mit dem schnittes auf der ganzen Länge von dem Stützglied 25

unteren Formteil 10 in !Eingriff gebracht wird und umschlossen ist, "Wird er sich in den Reifenrohling

daß beim Öffnen der Presse die beiden Formteile 35 hinein aufweiten, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist.

wieder voneinander abgehoben werden. Unter weiterer Zufuhr des Arbeitsmittels in den Heiz-

Der bei der Presse zwischen den Formteilen an- balg 15 wird die obere Abschlußplatte 17 mittels der geordnete aufblasbare Heizbalg 15 besteht aus einem Kolbenstange 20 nach unten'gezogen. Hierbei dringt Gummizylinder 16, dessen Enden an einer oberen - der Heizbalg weiter in den Reifenrohling ein, wie Abschlußplatte 17 und einer unteren Platte 18 so be- 40 dies Fig. 4 zeigt. Ist der Heizbalg schließlich vollfestigt sind, daß an diesen Stellen eine luftdichte ständig in das Reifeninnere hineingedrückt worden, Verbindung erfolgt. Befindet sich die Presse in der so ist er frei vom Stützglied 25, wie F i g. 5 zeigt, in F i g. 1 veranschaulichten Offenstellung, so liegt Das Stützglied kann nun leicht von Hand aus der die untere Platte 18 auf dem unteren Formteil 10, Presse entfernt werden. Der Kopf 13 der Presse wird und der Heizbalg erstreckt sich in zylindrischer Ge- 45 anschließend gesenkt, so daß die Form geschlossen stalt durch den unteren Formteil hindurch bis zur wird (F i g. 6). Es kann nunmehr der eigentliche VuI-oberen Platte 17, die — wie die Zeichnung erkennen kanisiervorgang durchgeführt werden,
läßt — senkrecht oberhalb des erwähnten Formteils Damit sich der Heizbalg 15 beim Aufblasen leicht liegt. in den Reifen aufweiten und mit dem Stützglied 25

Beim Schließen der Presse wird der obere Form- 50 außer Eingriff kommen kann, ist es zweckmäßig, die teil 12 senkrecht nach unten bewegt, so daß er sich Innenfläche des Stützgliedes 25 und die Außenwangegen einen unvulkanisierten, noch eine zylindrische dung des Heizbalges mit einem geeigneten Gleitmittel Form aufweisenden Reifenrohling legt und diesen in zu versehen, wie beispielsweise mit einer Silikanveraxialer Richtung zusammenpreßt. Während dieses bindung, die für solche Zwecke zur Verfügung steht. Vorganges wird ein unter Druck stehendes heißes 55 Auf diese Weise wird die Reibung zwischen dem Arbeitsmittel, beispielsweise Luft oder Dampf, durch Heizbalg und dem Stützglied und damit die Neigung eine Leitung 19 in den Heizbalg eingeführt, so daß des Heizbalges, in dem Stützglied hängenzubleiben, er sich in radialer Richtung gegen den noch zylin- auf ein Mindestmaß herabgesetzt. Stößt das Aufdrischen Reifenrohling legt. Der Reifenrohling wird blähen. des Heizbalges und das Einführen in den nunmehr zusammen mit dem Heizbalg zwischen den 60 Reifenrohling auf irgendwelche Schwierigkeiten, so beiden Formteilen in axialer Richtung zusammenge- ist es zweckmäßig, das Arbeitsmittel absatzweise dem preßt. Das eingeführte Arbeitsmittel bewirkt, daß Heizbalg zuzuführen, wobei zwischen den aufeinsich Heizbalg und Reifenrohling radial nach außen anderfolgenden Aufblähvorgängen der Druck des aufweiten, die Formhälften schließen sich, und der Arbeitsmittels auf Null herabgesetzt wird. Ist die Vulkanisiervorgang beginnt. 65 Presse nach dem Entfernen des Stützgliedes 25 end-Am Ende des Vulkanisiervorganges wird die Presse gültig geschlossen worden, so wird zweckmäßig der wieder geöffnet und der Heizbalg aus dem Reifen Druck des Arbeitsmittels erneut für einen Augenentfernt, nachdem er vom Druck des Arbeitsmittels blick auf Null herabgesetzt.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Hilfsvorrichtung zum Einführen des Heizbalges in einen bombierten, in den unteren Formteil von Reifenvulkanisierpressen eingelegten Reifenrohling, bei denen der den Spalt zwischen den Reifenwülsten überdeckende, anfänglich zylindrische, zwischen den Formteilen befindliche .Heizbalg aus seiner zylindrischen Stellung durch radiale Aufweitung in den Reifenrohling einführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsvorrichtung als ein entfernbares, das aus dem bombierten Reifenrohling nach außen ragende Ende (24) des Heizbalges (15) umschließendes

und die radiale Aufweitung des Endes (24) des Heizbalges (15) verhinderndes Stützglied (25) ausgebildet ist.

2. Hilfsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützglied (25) als ein über das Ende (24) des Heizbalges (15) stülpbarer und lose auf den oberen Wulst des Reifenrohlings aufsetzbarer Zylinder ausgebildet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 912 861;
USA.-Patentschriften Nr. 2 255 646, 2 728105,
730 763.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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