DE1214832B - Geraet zum Blutaustausch, insbesondere fuer Neugeborene - Google Patents
Geraet zum Blutaustausch, insbesondere fuer NeugeboreneInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
A61m
Deutsche KL: 30 k-1/02
Nummer: 1214 832
Aktenzeichen: P 29026IX d/30 k
Anmeldetag: 20. März 1962
Auslegetag: 21. April 1966
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum Blutaustausch bei ärztlichen Eingriffen, besonders
für Neugeborene bei einer hämolitischen Krankheit (Erythroblastose). Der Blutaustausch, insbesonders
bei Neugeborenen, wird bisher nach zwei Verfahren vorgenommen. Es ist dies vor allem das offene Verfahren,
welches mittels eines Schlauches und einer Injektionsspritze vorgenommen wird. Bei diesem
Verfahren wird dem Patienten mittels einer Injektionsspritze eine gewisse Blutmenge abgenommen,
die Spritze nach dem Anfüllen vom Schlauch gelöst und mittels einer anderen Spritze das zu spendende
Blut durch den gleichen Schlauch eingegeben. Der Zyklus wird vierzig- bis hundermal wiederholt.
Das offene Verfahren des Blutaustausches ist unvollkommen und hat viele Nachteile. Beim Austausch
kann es sehr leicht zu einer Luftembolie und Kontamination kommen. Ein weiterer technischer
Nachteil liegt in der langen Dauer der Operation. Für den Austausch von 100 ml Blut werden 20 bis
30 Minuten benötigt.
Diese langwierige Durchführung kann auch ein Verstopfen der Kanüle durch einen Trombus zur
Folge haben. Wegen der langen Dauer wird der Patient bei diesem Verfahren unverhältnismäßig
stark beansprucht. Ein sehr gewichtiger Mangel dieses Austausches liegt auch darin, daß es zu großen
und unkontrollierbaren Druckschwankungen im Aderkreislauf kommt, welche der Geschwindigkeit
der Blutentnahme und -zugabe nicht proportional sind. Diese Geschwindigkeit ist bloß vom Gefühl in
der Hand abhängig, was selbstverständlich sehr ungenau ist. Diese beträchtlichen Druckschwankungen
können auch den Tod des Patienten bewirken. Zu diesen Nachteilen kommt noch die Unruhe des
Kindes und weiter die Unmöglichkeit einer genauen Volumenbilanz des gegebenen und entnommenen
Blutes.
Ein weiteres etwas vollkommeneres Verfahren des Blutaustausches ist das halboffene Verfahren, welches
praktisch als Diamondverfahren ausgeführt wird (E. K. Diamond, et al.: Arch. fr. Ped. IX: 1,
1952). Man verwendet hier zum Blutaustausch zwei hintereinander verbundene Dreiwegehähne. Das
Prinzip ist beim eigentlichen Austausch ein geschlossenes Verfahren. Wenn jedoch eine Messung des
Blutdruckes vorgenomen werden soll, was beim Austausch notwendig ist, muß der Schlauch von den
Hähnen gelöst werden, und das System wird daher geöffnet. Es tritt deshalb gleichfalls, wenn auch im
kleineren Maßstab, die Gefahr der Embolie und Kontamation auf. Bei diesem Verfahren entsteht ins-Gerät
zum Blutaustausch, insbesondere für
Neugeborene
Neugeborene
Anmelder:
Presnä mechanika, närodni podnik, Starä Turä
(Tschechoslowakei)
(Tschechoslowakei)
Vertreter:
Dipl.-Ing. A. Spreer, Patentanwalt,
Hannover, Abbestr. 20
Hannover, Abbestr. 20
Als Erfinder benannt:
Eduard Fargas, Olmütz (Tschechoslowakei)
Beanspruchte Priorität:
Tschechoslowakei vom 23. März 1961 (1736)
Z
besondere die Gefahr einer unrichtigen Umschaltung der Hähne. Es sind neun Lagekombinationen möglich.
Von diesen sind aber nur drei Arbeitslagen für den Blutaustausch benutzbar. Die restlichen sechs
können bei Einstellung dem Patienten Schaden zufügen. Beim Umschalten kann es leicht zu solchen
Irrtümern kommen.
Ein drittes bekanntes Verfahren ist das von S ob el verwendete System, welches in der amerikanischen Zeitschrift Pediatrics 1956 beschrieben ist; hier gelangt beim Austausch nur ein Dreiwegehahn zur Anwendung, es wird jedoch zu einem weniger geeigneten Austauschsystem Zuflucht genommen. Bei diesem kann es nicht so leicht zu verhängnisvollen Irrtümern kommen, wie bei dem Hahn nach Diamond. In Wirklichkeit stellt jedoch dieses System eine Rückkehr zum offenen Verfahren des Blutaustausches dar. Schließlich ist ein Verfahren bekannt, welches von dem derzeit am meisten verwendeten Einwegverfahren der Technik des Blutaustausches durch die Umbilikalvene gemäß Diamond ausgeht und ein
Ein drittes bekanntes Verfahren ist das von S ob el verwendete System, welches in der amerikanischen Zeitschrift Pediatrics 1956 beschrieben ist; hier gelangt beim Austausch nur ein Dreiwegehahn zur Anwendung, es wird jedoch zu einem weniger geeigneten Austauschsystem Zuflucht genommen. Bei diesem kann es nicht so leicht zu verhängnisvollen Irrtümern kommen, wie bei dem Hahn nach Diamond. In Wirklichkeit stellt jedoch dieses System eine Rückkehr zum offenen Verfahren des Blutaustausches dar. Schließlich ist ein Verfahren bekannt, welches von dem derzeit am meisten verwendeten Einwegverfahren der Technik des Blutaustausches durch die Umbilikalvene gemäß Diamond ausgeht und ein
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verbessertes System schafft. Gemäß diesem Verfahren wurde die offene Methode mit zwei Spritzen
durch ein geschlossenes Verfahren ersetzt, bei welchem ein neues Übersetzungsgerät zur Anwendung
gelangt. Es handelt sich hier um einen Fünf wegehahn, welcher bei einem kontinuierlichen und raschen Austausch
die Druckmessung, die Entnahme von Blutmustern und die Instillation von Heilmitteln ohne
Zeitverluste und ohne Gefahr einer Kontamination oder Luftembolie ermöglicht, weil die strenge Geschlossenheit
des Systems während des ganzen Vorganges nicht gestört wird. Das Gerät gemäß dieser
Methode arbeitet verhältnismäßig rasch, da die Manipulation mit der Spritze entfällt, welche dauernd
mit dem Gerät verbunden ist. Es sind jedoch ähnliche Irrtümer bei der Durchschaltung möglich, wie
sie bei dem Diamondschen Hahn beschrieben wurden, wenn auch nicht in einem so weitem Umfang.
Alle diese Irrtümer werden dadurch ermöglicht, daß in irgendwelcher Lage des Hahnes die Spritze entweder
gefüllt oder entleert werden kann (Zeischrift: Ceskoslovenska pediatrie, 12/1957, Seiten 593 bis
599).
Alle diese Nachteile beseitigt das erfindungsgemäße, mit einem Mehrwegehahn versehene Gerät zum
Blutaustausch, welches ein streng geschlossenes System des Blutaustausches gewährleistet sowie eine
unrichtige Schaltung der einzelnen Wege beim Blutaustausch völlig unmöglich macht und damit die Gefahr
einer Luftembolie und Kontamination bannt. Das Gerät gemäß der Erfindung ist gekennzeichnet
durch eine Pumpe in Form eines Zylinders, der durch einen frei darin spielenden Kolben in zwei Kammern
unterteilt ist, die je mit einem von zwei in der Achse des Hahnkükens gleichachsig hintereinanderliegenden,
aber voneinander getrennten Hauptkanälen ständig in Verbindung stehen und unter Einstellung
des Hahnkükens, das radiale nur bis zu einer der Axialbohrungen reichende Bohrungen in mehreren
Querschnittsebenen besitzt, auf vorbestimmte Programmstellungen nacheinander in vorbestimmter
Kombination an eines von zwei oberhalb des Patienten angeordneten Gefäßen für das Blut und
eine physiologische Lösung, an ein unterhalb des Patienten angebrachtes, eine Saugwirkung ausübendes
Abflußgerät und den in Höhe des Mehrwegehahns liegenden Patienten derart anschließbar sind, daß in
jeder Einstellung des Hahnkükens auf einen Programmpunkt auf den Kolben ein aus dem Anschluß
eines höher gelegenen Gefäßes an die eine Pumpenkammer und aus dem Anschluß eines in niedrigerer
Höhe gelegenen Gefäßes an die andere Pumpenkammer resultierender Druck vorbestimmter Größe und
Richtung verschiebend einwirkt, dessen Richtung bei der folgenden Einstellung des Hahnkükens auf den
nächsten Programmpunkt umgekehrt wird. Zwecks Messung des Blutdruckes mittels der physiologischen
Lösung ohne Störung des geschlossenen Systems des Blutaustausches weist in weiterer Ausbildung der
Erfindung der Mehrwegehahn weitere Schaltstellungen auf, in denen eine am Hahngehäuse angeschlossene
Druckmeßeinrichtung unter Schließung aller anderen Leitungswege mit dem Gefäß für die physiologische
Lösung bzw. mit der zum Patienten führenden Leitung verbindbar ist.
Konstruktionsmäßig ist das Gerät derart ausgeführt, daß bei einer vollen Umdrehung des Kükens
ein Zyklus des Blutaustausches durchlaufen wird und es zum Übergang von einem Stadium des Blutaustausches
zum anderen nur einer kleinen Verdrehung des Kükens auf den unmittelbar folgenden Punkt der
Skala bedarf. Die Blutentnahme und ebenso auch die Zuführung des neuen Blutes beim Patienten erfolgt
mittels des Gerätes automatisch, die Bedienungsperson braucht nur das Umschalten des Kükens
in die einzelnen Arbeitslagen vorzunehmen. Der optimale Saug- und Spritzdruck kann durch die Art
ίο der Aufstellung des Gerätes und seiner Teile eingestellt
werden, er hängt insbesondere von den Höhenunterschieden der Lagerung der Gefäße für
die zuzuführenden Lösungen und des Abflußgefäßes ab.
Ein weiterer Vorteil des Gerätes nach der Erfindung liegt in der völlig gleichmäßigen Geschwindigkeit
der Kolbenbewegung und daher auch der Blutübertragung. Diese für die Sicherheit des Kindes
überaus erwünschte Gleichmäßigkeit kann durch keines der bisher verwendeten Hilfsmittel erzielt
werden. Die Geschwindigkeit des Austausches kann gemäß der Größe und des Gesamtzustandes des
Neugeborenen beliebig gewählt werden, und sie kann auch gemäß dem Vorgangsverlauf jederzeit im
Plus- oder Minussinn durch Erhöhung oder Verkleinerung der Flüssigkeitssäule zwischen den über
dem Gerät aufgehängten Gefäßen und dem Gerät selbst geändert werden. Außerdem hat das Kind
selbst die Möglichkeit der Regulierung der Geschwin-
digkeit der Bluteinspritzung. ""■ Wenn die Instillation
allzu rasch vor sich geht, werden nämlich bei dem Kind unangenehme Eindrücke hervorgerufen, gegen
welche sich das Kind durch eine Druckerhöhung der Bauchpresse wehrt, wodurch sich wieder der Druck
in seinem Aderkreislauf erhöht und gegen den Druck wirkt, durch welchen der Pumpenkolben verschoben
wird. Dadurch verlangsamt sich die Instillation des Blutes, und das Kind beruhigt sich, gewöhnt sich
an die zwangsweisen Druckänderungen, und der Austausch kann sodann ungestört und verhältnismäßig
rasch fortschreiten.
Die Messung des Blutdruckes erfolgt bei dem Gerät durch die Messung der Höhe des Spiegels
der physiologischen Lösung, welche im wesentlichen dazu dient, das Blut aus dem ganzen Gerät und den
Kanälen herauszudrücken, so daß keine Verstopfung der Hohlsysteme des Gerätes durch gefülltes Blut
erfolgen kann. Das Gerät gewährleistet eine absolut genaue Volumenbilanz des zugeführten und entnommenen
Blutes des Patienten, da das geschlossene System jedwede Volumenverluste ausschließt und
die automatisch vollgefüllte und vollentleerte Pumpe die einzelnen Mengen des zugehörigen und entnommenen
Blutes genau abmißt.
In der Zeichnung ist das Gerät gemäß der Erfindung in einer beispielsweisen Ausführung dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 schematisch eine Ansicht des Gerätes mit den Ein- und Austrittsleitungen, der Hilfseinrichtung
und dem Anschluß an den Patienten ohne Berücksichtigung der tatsächlichen Maßstäbe,
F i g. 2 schematisch den nur durch seine Kanäle angedeuteten Hahnkörper und das Hahnküken mit
der Darstellung des Kanalsystems des Gerätes, der Kolbenpumpe und aller Gefäße, und zwar in der Stellung,
in welcher die Pumpe mit dem zu spendenden Blut aus der Konserve gefüllt wird und in welcher
gleichzeitig die untere Pumpenkammer in das Ab-
flußgef äß entleert wird, beides in Richtung der eingezeichneten
Pfeile.
An einem den wesentlichen Teil des Gerätes darstellenden Hahnkörper P 4 ist eine Pumpe V mit sich
frei bewegendem Kolben d angeschlossen, der das zylindrische Gefäß der Pumpe in die beiden Teile a
und b unterteilt. Der Hahnkörper ist mit kreuzweise schraffiert gezeichneten Radialkanälen wie folgt.angeschlossen:
Anschluß FT an ein Gefäß F, welches physiologische Lösung enthält;
Anschluß K an die Blutzufuhr aus einem Gefäß K;
Anschluß O an den Blutabfluß in ein Gefäß Z;
Anschluß EX an ein Rohr, durch welches das Blut dem Patienten zugeführt wird und
Anschluß T an eine Vorrichtung zum Messen des Blutdruckes.
Die radial von der Achse nach außen verlaufenden Kanäle des Hahnkonus L sind auf drei verschiedenen
Querebenen 2, 3, 4 des Gerätes verteilt, außerdem führt von der vorderen Stirnseite 1 des Hahnkonus
eine Achsbohrung A zur Ebene 2 und von der hinteren Stirnseite 5 des Hahnkonus L eine axiale Bohrung
A' bis zur Ebene 3. Die Axialbohrung A ist an die Kammer α der Pumpe und die Axialbohrung A'
über einen Schlauch B an die Kammer b angeschlossen. In einzelnen ist die Verteilung wie folgt:
In der Ebene 2 befinden sich am Hahnkörper P die
Anschlüsse FT für das Gefäß F der physiologischen Lösung;
der Anschluß K' zum Behälter K mit Blutkonserve;
der zum Kind führende Anschluß EX sowie ein Anschluß O nach dem Abflußgerät Z.
Von dem letztgenannten Anschluß zweigt im Hahnkörper P eine achsparallele Leitung SO nach der
Ebene 4 ab, während von dem Anschluß FT des Gefäßes F mit der physiologischen Lösung eine achsparallele
Abzweigung SF nach der Ebene 3 führt. Der Hahnkonus L weist in der Ebene 2 zwei radiale bis
zur Mitte als Anschluß an die Axialbohrung A reichende Kanäle R 2 α und R 2 b auf. Die Winkel,
um welchen die beiden Radialbohrungen des Hahnkonus in der Ebene 2 gegeneinander versetzt sind,
ist dem Winkel angepaßt, um welchen die genannten Anschlüsse des Hahnkörpers P zueinander stehen.
In der Ebene 3 weist der Hahnkonus L zwei radiale,
bis zur Mitte reichende Kanäle R 3 α und R 3 b
auf. Diese Kanäle des Hahnkonus L sind gleichfalls im Winkel zueinander versetzt. Diese dienen einzeln
zur Herstellung einer Verbindung des Gefäßes F mit
der Pumpenkammer b.
In der Ebene 4 schließlich sind drei versetzt zueinander stehende und bis zur Mitte reichende Radialbohrungen
R4a, R4b und R4c im Hahnkonus L
vorgesehen. Diese dienen einzeln zur Herstellung einer Verbindung der Pumpenkammer b mit dem
Sammelgefäß Z. Der axiale Kanal A im Hahnkonus
des Systems ermöglicht eine Verbindung jeweils eines der Hahnkörperanschlüsse in der Ebene 2 mit der
Pumpenkammer a, und der axiale Kanal A' gestattet die Herstellung einer Verbindung der Pumpenkammer
b über die Kanäle der Ebenen 3 und 4 mit dem Gefäß F für die physiologische Lösung oder mit dem
Gefäß Z für den Blutabfluß. Zum Gefäß Z führt von der Bohrung O des Hahnkonus P ein Schlauch C, der
in den Inhalt des Gefäßes eintaucht.
Die Geschwindigkeit des Austausches wird durch Höhenunterschiede der Gefäße F für die physiologische
Lösung und K für das Blut gegenüber dem Kind sowie dem Abflußgefäß Z bedingt, die wählbare
Sauggröße ist mit y und die wählbare Druckhöhe mit χ bezeichnet (F i g. 2).
Der Körper P des Hahnes ist mit einer nicht dargestellten
Säule fest verbunden. In diese kann von unten ein Zapfen eingesteckt werden, der durch eine
Fixierschraube auf einer Unterlage für das Kind befestigt wird. In der Säule ist eine Arretiervorrichtung
vorgesehen, durch welche das Gerät am Zapfen in einer solchen Höhe fixiert wird, daß das Ende des
Auslasses T im Hahnkonus P in die Nabelhöhe des Kindes zu liegen kommt. An der vorderen Stirnfläche
des Hahnkonus sind die Arbeitslagen des Hahnkonus durch Buchstaben bezeichnet (F i g. 1),
gegen welche eine Ritzmarke an der Betätigungsscheibe des Konus eingestellt wird. Eine genaue und
dabei rasche Einstellung der Ritzmarke und daher auch des Hahnkonus gegen die Mantelausgänge (Anschlüsse)
wird durch eine federnde Arretiervorrichtung innerhalb des Hahnkonus erleichtert. Die
Scheibe mit dem Betätigungshebel I/ ist am Hahnkonus
L mittels einer Mutter befestigt, in welche eine weiter kleinere Mutter zur Befestigung der Pumpe im
vorderen Anschluß λ( aus dem Konus eingeschoben ist.
Vor Beginn des Blutaustausches wird das Gerät gründlich entlüftet und in der Pumpe V durch Füllen der Kammer b mit physiologischer Lösung aus dem Gefäß F der Kolben d bis an den Boden der Kammer α herangeführt. Darauf wird das Gerät mittels eines an den Stutzen EX aufgesteckten Schlauches an die Umbilikalvene des Kindes angeschlossen. Das Kind ist dabei so zu lagern, daß es sich mit dem Mehrwegehahn in gleicher Höhe befindet. Der Blutaustausch durch das Gerät erfolgt nun in der nachstehend beschriebenen Weise.
Vor Beginn des Blutaustausches wird das Gerät gründlich entlüftet und in der Pumpe V durch Füllen der Kammer b mit physiologischer Lösung aus dem Gefäß F der Kolben d bis an den Boden der Kammer α herangeführt. Darauf wird das Gerät mittels eines an den Stutzen EX aufgesteckten Schlauches an die Umbilikalvene des Kindes angeschlossen. Das Kind ist dabei so zu lagern, daß es sich mit dem Mehrwegehahn in gleicher Höhe befindet. Der Blutaustausch durch das Gerät erfolgt nun in der nachstehend beschriebenen Weise.
Bei Einstellung der mit EX bezeichneten Arbeitslage durch den am Hahnküken L sitzenden Hebel U
erfolgt die Entnahme des kranken Blutes vom Kind über Schlauch U, Bohrung EX im Hahnkörper P1
einen der KanäleR2a, R2b im HahnkükenL, die
Axialbohrung A im Hahnküken in den Raum α der Pumpe V unter der Saugwirkung der aus dem Pumpenraum
b in das tiefer gelegene Gefäß Z abfließenden
physiologischen Lösung auf den Kolben d im Pumpenraum b. Diese Saugwirkung hält an, bis der
Kolben d am Boden des Raumes b angekommen ist. Dadurch hat der sich mit Blut füllende Raum α sein
größtes Volumen erreicht.
Durch Umschaltung des Hahnkükens in die nächste Stellung der Skala auf die Bezeichnung O
wird der Raum α der Pumpe V über eine Radialbohrung R 2a oder R2b, über die Bohrung O im Hahnkorper
und das Fallrohr C an das Sammelgefäß Z angeschlossen. Der Raum b der Pumpe V steht bei
dieser Einstellung über die Leitung B, eine Radialbohrung R 3, den Stichkanal SF mit der Radialbohrung
FT im Hahnkörper und über diese mit dem Gefäß F für die physiologische Lösung in Verbindung.
Durch den auf den Kolben d der Pumpe V wirken-
den Druck der physiologischen Flüssigkeit wird das kranke Blut aus der Kammer α der Pumpe V nach
dem Sammelgefäß Z unter restloser Entleerung dieser Kammer gedrückt. Der Raum b der Pumpe V
füllt sich naturgemäß mit der physiologischen Lösung aus dem Gefäß F.
Bei Einschaltung des Hahnkükens in die Stellung K wird das Gefäß K mit der Blutkonserve über
die Radialbohrung K' des Hahnkörpers und eine der beiden BohrungenR2α oder R2b im Hahnküken
sowie die Axialbohrung A an den Raum der Pumpe a angeschlossen. Der Raum b hat über die Leitung B,
den Axialkanal A im Hahnküken, eine der Radialbohrungen R 4 des Hahnkükens und die Stichleitung
SO Anschluß an die Bohrung O des Hahnkörpers und damit über das AbfaUrohrC an das Sammelgefäß
Z. Die im Raumfc der Pumpe V enthaltene physiologische Flüssigkeit fließt infolge des Druckunterschiedes
nach dem Sammelgefäß Z ab. Dabei entsteht eine Saugwirkung auf den Kolben d, durch
dessen Bewegung aus dem Gefäß K frisches Blut in die Kammer α gesaugt wird, bis diese voll ausgefüllt
ist. In der Fig. 2 ist durch Pfeile mit einem dicken Punkt die Strömungsrichtung des Blutes aus dem
Gefäß K in die Kammer α und durch Pfeile mit einem
leeren Kreis die Strömung der physiologischen Lösung aus der Kammer b nach dem Sammelgefäß Z
angedeutet.
Zum nächsten Stadium des Blutaustausches wird das Hahnküken in die mit IN bezeichnete Lage gebracht.
In dieser ist der mit frischem Blut gefüllte Raum α der Pumpe V über die Axialbohrung A und
eine der Radialbohrungen, z. B. R 2 a, des Hahnkükens an die Radialbohrung EX des Hahnkörpers und von
dort über den Schlauch U an das Kind angeschlossen. Der Raum δ der Pumpe V steht über die Leitung B,
die Axialbohrung A' und eine der Radialbohrungen R3, z. B. R3a, mit der Stichleitung SF und der
Radialbohrung FT des Hahnkörpers P in Verbindung und von diesem mit dem Gefäß F. Der Druck
im Gefäß F verschiebt den Kolben d derart, daß aus dem Raum α der Pumpe das Blut in den Körper des
Patienten gedrückt wird. Der Kolben d wird dabei so weit bewegt, bis er an den Boden des Raumes a
zur Anlage kommt. Infolgedessen wird in den Körper des Kindes genau so viel frisches Blut gefüllt, als
ihm bei der Einstellung des Gerätes auf den Punkt EX der Skala krankes Blut entnommen worden ist.
Bei Einstellung des Hahnkükens auf den Punkt FS der Skala ist das Gefäß F mit der physiologischen
Flüssigkeit über die Radialbohrung FT des Hahnkörpers und eine der Radialbohrungen R2 und die
Axialbohrung A des Hahnkükens an den Raum α der Pumpe V angeschlossen. Deren Raum b steht über
die Leitung B mit der Axialbohrung A' und eine Radialbohrung R 4 mit der Stichleitung SO und der
Radialbohrung O im Hahnkörper in Verbindung und von dieser Bohrung über die Falleitung C mit dem
Sammelgefäß Z. Bei dieser Einstellung wird die Kammer α mit physiologischer Flüssigkeit gefüllt und gespült.
Die von einem vorhergehenden Arbeitsgang im Raum b vorhandene physiologische Flüssigkeit
fließt nach dem Sammelgefäß Z ab.
Zur Messung des Blutdrucks des Kindes wird das Hahnküken auf den Punkt FT der Skala eingestellt.
Dabei ist das Gefäß F mit der physiologischen Flüssigkeit
über die Radialbohrung FT des Hahnkörpers der RadialbohrungenR2b und R2a an den Anschluß
T für den Druckmesser M angeschlossen. Alle anderen Zweige des Hahnkükens und des Hahnkörpers
sind abgesperrt. Infolgedessen wirkt auf den Kolben d auch keinerlei Kraft ein, die ihn verschieben
könnte. Bei der erstmaligen Einstellung wird die ganze Druckmeßvorrichtung M mit physiologischer
Lösung gefüllt. Durch Umschaltung des Hahnkükens in die Lage T der Skala erfolgt die Messung, nachdem
der Druckmesser M vorübergehend mit dem nach der Umbilikalvene des Kindes führenden Anschluß
EX verbunden wurde. Bei diesem Vorgang sinkt das Niveau der physiologischen Lösung im
Manometer. Das Sinken zeigt den Blutdruck an. Gleichzeitig wird bei diesem Sinken das nach dem
Druckmesser gelangende Blut herausgedrückt, damit es nicht gerinnen kann.
Nachdem mittels eines Gerätes dem Kinde jeweils in einem Zyklus 10 ml krankes Blut abgenommen
und frisches Blut zugeführt worden ist, wird der ganze Zyklus achtzigmal wiederholt. Dadurch kann
man innerhalb 40 bis 60 Minuten bei einem normal entwickelten Säugling einen dreifachen Blutaustausch
erreichen.
Es muß darauf hingewiesen werden, daß in zeichnerischer Darstellung der besseren Deutlichkeit
wegen das Verhältnis der Maßstäbe der einzelnen Teile zueinander vollkommen außer acht gelassen
worden ist. Insbesondere ist in beiden Figuren der Mehrwegehahn vielmals größer dargestellt worden,
als er in Wirklichkeit ist. Es versteht sich dabei von selbst, daß die Wege, welche zwischen der Kammer a
der Pumpe V und der Umbilikalvene des Kindes bestehen, besonders klein gehalten werden müssen.
Claims (2)
1. Gerät mit Mehrwegehahn zum Blutaustausch, insbesondere bei Neugeborenen, gekennzeichnet
durch eine Pumpe (F) in Form eines Zylinders, der durch einen frei darin spielenden
Kolben (d) in zwei Kammern (a, b) unterteilt ist, die je mit einem von zwei in der Achse des Hahnkükens
(L) gleichachsig hintereinanderliegenden, aber voneinander getrennten Hauptkanälen (A,
A') ständig in Verbindung stehen und unter Einstellung des Hahnkükens (L), das radiale, nur bis
zu einer der Axialbohrungen (A, A') reichende Bohrungen in mehreren Querschnittsebenen besitzt,
auf vorbestimmte Programmstellungen (K, O, EX, IN usw.) nacheinander in vorbestimmter
Kombination an eines von zwei oberhalb des Patienten angeordneten Gefäßen (K, F) für das
Blut und eine physiologische Lösung, an ein unterhalb des Patienten angebrachtes, eine Saugwirkung
ausübendes Abfiußgerät (Z) und den in Höhe des Mehrwegehahnes liegenden Patienten
derart anschließbar sind, daß in jeder Einstellung des Hahnkükens (L) auf einen Programmpunkt
auf den Kolben (d) ein aus dem Anschluß eines höher gelegenen Gefäßes an die eine Pumpenkammer
und aus dem Anschluß eines in niedrigerer Höhe gelegenen Gefäßes an die andere Pumpenkammer resultierender Druck vorbestimmter
Größe und Richtung verschiebend einwirkt, dessen Richtung bei der folgenden Einstellung
des Hahnkükens (L) auf den nächsten Programmpunkt umgekehrt wird.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mehrwegehahn weitere Schaltstellungen
(FT, T) aufweist, in denen eine am Hahngehäuse angeschlossene Druckmeßeinrichtung
(M) unter Schließung aller anderen Leitungswege mit dem Gefäß (F) für die physiolo-
10
gische Lösung bzw. mit der zum Patienten führenden Leitung (EX) verbindbar ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 966 701, 867 731,
895, 807216.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 559/23 4.66 © Bundesdruckerei Berlin
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CS173661 | 1961-03-23 |
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