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Austragvorrichtung für schlecht rieselfähige, zur Verfilzung neigende
Schüttgüter aus Vorratsbehältern Die Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung
für schlecht rieselfähige, zur Verfilzung neigende Schüttgüter, z.B. Holzspäne,
aus Vorratsbehältern. Holzspäne und ähnliche zur Verfilzung neigende Schüttgüter
werden aus Vorratsbunkern bekanntlich durch Kratzbänder, Kratzketten, Schnecken
oder Stachelwalzen ausgetragen. Umlaufende Elemente wie Kratzbänder oder Kratzketten
haben dabei den Nachteil, daß Holzspäne zwischen Kettenräder und Ketten oder zwischen
Bänder und Umlenkrollen geraten und dadurch die Kette oder das Band unzulässig gespannt
und gegebenenfalls gesprengt wird. Schnecken haben bei verfilzbaren Gütern wiederum
den Nachteil, daß sie diese Güter in unzulässiger Weise verdichten und dann nur
in starken Schüben oder schon stark brikettiert, aber jedenfalls sehr unregelmäßig
austragen.
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Man hat schon versucht, dies dadurch zu verbessern, daß man auf die
Schnecken einzelne Spitzen oder Stacheln gesetzt hat. Ein absolut gleichmäßiger
Austrag von einem stark verfilzten Gutkuchen ist jedoch auch damit noch nicht möglich.
Stachelwalzen können das Gut nur dann austragen, wenn es ihnen durch eine andere
Einrichtung in dosierter Weise zugeführt wird. Praktisch können Stachelwalzen nur
zugeführte Schichten auflockern und abtragen.
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Eine bekannte Bunkerkonstruktion benutzt Stachelwalzen als Stützelemente
über den gesamten Bunkerboden verteilt, wobei bei ruhiggestellten Walzen das Gut
auf diesen Stützwalzen aufliegt und durch Brückenbildung kaum hindurchrieselt. Sobald
diese Stützwalzen bewegt, gedreht oder nur hin- und hergedreht werden, rieseln in
unkontrollierter Menge Späne zwischen den Spalten dieser mit Stacheln oder Kratzern
versetzten Stützwalzen hindurch. Unter diesen Stützwalzen kann bei solchen bekannten
Bunkern noch ein Schwingrost angeordnet sein, welcher die Aufgabe hat, das hindurchrieselnde
Material etwas zu vergleichmäßigen und zu einem relativ gleichmäßigen Spänefall
zu bewegen. Eine gleichmäßige Dosierung der Austragung ist mit dieser Methode nicht
möglich, da es immer unkontrolliert bleibt, wieviel Späne durch Bewegung der Stützwalzen
zwischen diesen hindurchfallen. Außerdem ist diese Konstruktion aufwendig, da sie
eine große Anzahl sehr stabiler Stachelwalzen erfordert, wenn es sich um einen Bunker
mit großem Inhalt handelt, der eine entsprechend große Querschnittsfläche am Bunkerboden
aufweist. Das gleiche gilt für eine andere bekannte Konstruktion, bei der der gesamte
Bunkerboden von einem Rost gebildet wird, dessen Schlitze durch einen zweiten Rost
durchdrungen werden, welcher darunter angeordnet ist und mit Spitzen besetzt ist,
die bei Bewegung dieses zweiten Rostes durch die Schlitze des ersten Rostes hindurchgreifen
und in dem Schüttgut rühren, dasselbe auflockern und zum Durchrieseln zwischen den
Rostschlitzen veranlassen. Diese bekannte Konstruktion ist für Salze oder ähnliche
körnige Schüttgüter ver wendet worden und ist für Holzspäne schon aus dem Grunde
nicht verwendbar, weil die Holzspäne auf den feststehenden Roststäben Brücken bilden
würden und nur zwischen diesen Brücken einzelne Späne durch die Spitzen des bewegten
Rostes herausgekratzt würden.
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Demgegenüber betrifft die Erfindung eine Austragvorrichtung für schlecht
rieselfähige, zur Verfilzung neigende Schüttgüter für Vorratsbehälter mit einer
rotierenden Stachelwalze und einem zugehörigen, aus parallelen Stäben gebildeten
Rost. Erfindungsgemäß bildet der Rost einen Teil des relativ zum Gut bewegten Bunkerbodens
und ist die Stachelwalze unterhalb des Rostes derart angeordnet, daß die Spitzen
ihrer Stacheln durch die Schlitze zwischen den Roststäben hindurch in das Gut hineinragen.
Durch diese Bauweise wird die zu lösende Aufgabe in verblüffend einfacher Weise
verwirklicht.
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Gegenüber Fräsketten ist eine Stachelwalze ein einfaches, robustes
Maschinenelement, und gegenüber den bekannten Austragschnecken besitzt sie den Vorteil,
daß sie durch ihre Anordnung außerhalb der Spänefüllung im Bunker nie zu Verklemmungen
oder Spänebrikettierungen Anlaß geben kann. In das Spangut der Bunkerfüllung greifen
jeweils nur die Spitzen der Stacheln hinein, die durch die Schlitze zwischen den
Roststäben hindurchragen, und bei einer Relativbewegung zwischen Spangutfüllung
und Bunkerboden wird durch diese durch den Rost hindurchgreifenden Spitzen der Stachelwalzen
jeweils eine Schicht vom verfilzten Gutkuchen abgetragen, die der Höhe der in den
Bunker hineinragenden
Stacheln entspricht. Durch die Höhe dieser
abgetragenen Schicht einerseits und die zu regelnde Geschwindigkeit der Relativbewegung
andererseits ist eine exakte Dosierung der Späneaustragung aus einem derart verfilzten
Gutkuchen möglich. Die Relativbewegung zwischen Gut und Bunkerboden kann beispielsweise
dadurch bewerkstelligt werden, daß bei einem runden Spänesilo die Stachelwalze mit
dem dazugehörigen Rost radial im Bunkerboden angeordnet ist und entweder der Bunkerboden
unter dem Spangut gedreht wird oder die Spanfüllung auf dem Bunkerboden durch beliebige
bekannte Mittel in Drehung versetzt wird. Eine andere Möglichkeit ist die Ausbildung
des Bunkerbodens als gewölbte Schale, über der ein kastenförmiger Bunker hin- und
herschwingt, während in der Mitte des schalenförmigen Bunkerbodens die Stachelwalze
mit zugehörigem Rost angeordnet ist. Auch kann der Bunkerboden der untere Teil einer
großen horizontal liegenden Trommel sein, wobei die Stachelwalze mit dem dazugehörigen
Rost parallel zur Trommelachse im unteren Teil dieser Trommelwandung angeordnet
ist und wobei das Gut durch ein bekanntes Rührwerk in dieser Trommel langsam gedreht
oder pendelnd hin- und herbewegt wird. Diese bekannten Möglichkeiten zur Erzeugung
der Relativbewegung zwischen Gut und Bunkerboden sollen nur Beispiele darstellen,
wie die erfindungsgemäße Austragvorrichtung eingebaut werden kann und welch zahlreiche
Möglichkeiten für die Anwendung derselben in der gleichen einfachen Ausführung es
gibt. Der technische Fortschritt der Erfindung liegt also vor allem in dieser einfachen,
robusten Bauweise, die für zahlreiche Bunkerkonstruktionen anwendbar ist und die
eine exakt zu dosierende Austragmenge gewährleistet, die durch bekannte Mittel in
zweifacher Weise leicht zu steuern ist. Einmal kann die Steuerung durch die Veränderung
der Geschwindigkeit der Relativbewegung zwischen Gut und Bunkerboden geschehen,
zum andern kann die Steuerung durch Veränderung der Höhe geschehen, um die die Spitzen
der Stacheln der Stachelwalze durch die Schlitze zwischen den Roststäben hindurch
in das Gut hineinragen.
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Die Figuren erläutern ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher.
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Fig. 3. zeigt einen Querschnitt durch eine Fräswalze mit einem Bunkerboden;
F i g. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Bunkerboden mit darunterliegender Fräswalze;
F
i g. 3 zeigt einen Längsschnitt durch den Bunkerboden mit darunterliegender Fräswalze.
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In F i g. 1 wird das verfilzte Schüttgut 1 beispielsweise in Pfeilrichtung
über den Bunkerboden 2 geschoben. In der Mitte ist dieser Bunkerboden geschlitzt
und wird durch Roststäbe 3 fortgesetzt. Unter dieser geschlitzten Stelle des Bunkerbodens
2 befindet sich die Fräswalze 4 mit den Spitzen 5, welche durch die Zwischenräume
zwischen den Roststäben 3 hindurchgreifen und das bewegte Schüttgut schichtweise
abtragen und auswerfen.
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In Fig.2 ist der Bunkerboden 2 mit den Roststäben 3 und den Schlitzen
6 in der Draufsicht gezeichnet.
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In Fig.3 ist der Bunkerboden 2 mit Schlitzen 6 und Roststäben 3 im
Längsschnitt gezeichnet und die darunter angeordnete Fräswalze 4 mit den Spitzen
5, welche durch die Schlitze 6 des Bunkerbodens hindurchtreten.
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Es ist für die Erfindung gleichgültig, ob das verfilzte Schüttgut
über den geschlitzten und von den Spitzen der Fräswalze durchdrungenen Bunkerboden
geschoben wird oder ob sich dieser Bunkerboden unter dem stillstehenden Schüttgut
entsprechend bewegt. Bei stillstehender Fräswalze gleitet das verfilzte Schüttgut
praktisch ohne hindurchfallende Spuren über den Rost des geschlitzten Bunkerbodens
hinweg. Erst die rotierende Fräswalze, deren Spitzen durch die Zwischenräume oder
Schlitze zwischen den Roststäben hindurchgreifen, tragen aus dem Gut eine gleichmäßige
Menge über die ganze Breite der Fräswalze ab.