DE1213511B

DE1213511B - Anordnung zur UEberwachung von Garnituren vieladriger kunststoffisolierter Kabel gegenueber dem Eindringen von Feuchtigkeit

Info

Publication number: DE1213511B
Application number: DES85732A
Authority: DE
Inventors: Dr Walter Eberl
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1963-06-19
Filing date: 1963-06-19
Publication date: 1966-03-31

Description

Anordnung zur Überwachung von Garnituren vieladriger kunststoffisolierter Kabel gegenüber dem Eindringen von Feuchtigkeit Bei Verbindungsmuffen vieladriger kunststoffisolierter Fernmeldekabel, bei denen der Aderspleiß von einer innerhalb des Muffengehäuses angeordneten, den Spleißraum vor Feuchtigkeit schützenden Umhüllung umgeben ist, macht sich das Leckwerden der Muffe erst bemerkbar, wenn' die Feuchtigkeit bereits durch die Kunststoffumhüllung hindurch in den Spleißraum eingedrungen ist, so daß auch die anschließenden Kabelabschnitte vollaufen. Durch eine Druckgasüberwachung kann zwar das Auftreten von Leckstellen in Verbindungsmuffen in wirksamer Weise überwacht werden, eine solche Druckgasüberwachung ist aber sehr aufwendig.
An sich ist es bekannt, metallummantelte, papierisolierte Fernmeldekabel mit einem besonderen Prüfleiter zu versehen, der unmittelbar unter dem Kabelmantel angeordnet wird. Als Prüfleiter können entweder blanke Leiter oder Bänder verwendet werden. Es ist aber auch möglich, den Prüfleiter mit einer offenen Isolierschicht aus unhygroskopischen oder nahezu unhygroskopischen Stoffen zu versehen. Bei einem Wassereinbruch wird der Isolationswiderstand zwischen dem metallischen Kabelmantel und dem unmittelbar unter diesem Mantel befindlichen Prüfleiter derart herabgesetzt, daß die überwachungseinrichtung anspricht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, kunststoffisolierte Fernmeldekabel, d. h. Kabel, deren kunststoffisolierte Adern von einem Kunststoffmantel umgeben sind, gegenüber dem Einbruch von Wasser zu überwachen. Die Erfindung geht zur Lösung dieser Aufgabe von der Überwachung der Garnituren eines solchen kunststoffisolierten Fernmeldekabels gegenüber dem Eindringen von Feuchtigkeit aus. Bei Garnituren vieladriger kunststoffisolierter Fernmeldekabel ist nämlich der Spleißraum mit einer innerhalb des Garniturengehäuses angeordneten, die Adern des Fernmeldekabels gegen das Eindringen von Feuchtigkeit schützenden Kunststoffumhüllung umgeben, die feuchtigkeitsdicht mit den Kunststoffmänteln der an die Garnitur angeschlossenen Kabelenden verbunden ist. Gemäß der Erfindung sind mindestens zwei Kabeladern innerhalb des Garniturengehäuses, aber außerhalb der Kunststoffumhüllung der Garnitur geführt und in diesem Bereich nicht wasserdicht isoliert; diese Adern des Kabels sind an eine überwachungs- bzw. Signaleinrichtung, vorzugsweise an eine den Isolationswiderstand der Adern messende Einrichtung angeschlossen.
Zu dieser Überwachung können alle Eigenschaften der außerhalb der Kunststoffumhüllung geführten Adern herangezogen werden, die sich unter dem Einfluß von Feuchtigkeit ändern; zweckmäßigerweise wird man jedoch eine den Isolationswiderstand messende Einrichtung verwenden. Als überwachungseinrichtung kann aber in an sich bekannter Weise auch die Teilnehmerschaltung. im Amt herangezogen werden.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß durch die Änderung der überwachten Eigenschaften der außerhalb der Kunststoffumhüllung geführten Adern die Überwachungseinrichtung bereits beim Eindringen von Feuchtigkeit in das Garniturengehäuse anspricht, also zu einem Zeitpunkt, in dem die Feuchtigkeit noch nicht durch die die Adern schützende Kunststoffumhüllung hindurchgedrungen ist.
Zur Durchführung des Erfindungsgedankens empfiehlt es sich, die außerhalb der Kunststoffumhüllung geführten Adern im Bereich der Kabelgarnitur mit Papier zu isolieren. Auch können die Spleißstellen dieser Adern in eine Papierbewicklung eingebettet werden. Zweckmäßigerweise wird außerdem die Kunststoffumhüllung einschließlich der außerhalb dieser Kunststoffumhüllung geführten Adern mit einer Papierbandbewicklung umgeben. Diese an sich trockene Papierbandbewicklung vermag eine solche Menge Feuchtigkeit zu speichern, daß zwischen der Signalisierung der Leckstellen und dem Eindringen in das Innere der Kunststoffumhüllung ausreichend Zeit zur Reparatur verbleibt.
Die Anordnung gemäß der Erfindung sei an einer als Ausführungsbeispiel dargestellten Verbindungsmuffe eines kunststoffisolierten Fernmeldekabels an Hand der F i g. 1 bis 3 erläutert.
Der Aderspleiß der beiden miteinander zu verbindenden Kabelenden 1 und 2 ist mit dem Kunststoffband 3 bewickelt, so daß der Spleißraum mit einer Kunststoffumhüllung umgeben ist, die feuchtigkeitsdicht mit den Kunststoffmänteln der beiden Kabelenden 1 und 2 verbunden ist. Zur Durchführung des Erfindungsgedankens werden die beiden Adern 4 und 5, die im Bereich der Verbindungsmuffe papierisoliert sind, außerhalb der durch das Kunststoffband 3 gebildeten Kunststoffumhüllung blank -verdrillt. Diese Adern 4 und 5 werden in an sich bekannter Weise an eine überwachungs- bzw. Signaleinrichtung angeschlossen, die als eine den Isolationswiderstand zwischen diesen Adern messende Einrichtung ausgebildet ist.
Wie in der F i g. 2 dargestellt, werden die Spleißstellen der blank miteinander verdrillten Adern 4 und 5 in die Papierbewicklungen 6 bzw. 7 eingebettet. Abschließend wird über die aus dem Kunststoffband 3 bestehende Kunststoffumhüllung sowie über die Papierbewicklungen 6 und 7 der Adern 4 und 5 die Papierbandbewicklung 8 aufgebracht. Auf diese Weise wird erreicht, daß sich oberhalb der aus dem Kunststoffband 3 bestehenden Kunststoffumhüllung eine hinreichende Menge an sich trockenen Papiers befindet, die in der Lage ist, eine ausreichende Menge Feuchtigkeit zu speichern, so daß nach der Signalisierung des Wassereinbruchs eine zur Reparatur ausreichende Zeit verbleibt. Die derart mit der Papierbewicklung 8 umgebene Spleißstelle wird schließlich feuchtigkeitsdicht in bekannter Weise nach außen durch das Muffengehäuse 9 abgeschlossen.
Die zur Signalisierung des Wassereinbruchs herangezogenen und außerhalb der Kunststoffumhüllung geführten Adern können als Sprechadern eingesetzt werden. Dies empfiehlt sich insbesondere dann, wenn an den verschiedenen Muffen einer Kabelstrecke jeweils verschiedene Adern außerhalb des Kunststoffgehäuses geführt werden, so daß durch das Ansprechen des jeweiligen Aderpaares gleichzeitig diejenige Muffe angezeigt wird, in wecke Feuchtigkeit eingedrungen ist, ohne daß es zusätzlicher Prüf-oder Signaladern bedarf. Es ist aber auch möglich, in allen Verbindungs- und Abzweigmuffen jeweils ein und dasselbe Aderpaar außerhalb der Kunststoffumhüllung zu führen. An den Abzweigen wird das abzweigende Aderpaar dieser Art zu dem weiterlaufenden Aderpaar dieser Art.parallel geschaltet. Durch Messung beispielsweise des Isolationswiderstandes kann dann die Lage der Muffe bestimmt werden, in die Feuchtigkeit eingedrungen ist.
Um zu verhüten, daß die Spleißstellen der außerhalb der Kunststoffumhüllung geführten Adern im Laufe der Jahre durch Wasserdampfdiffusion korrodieren, empfiehlt es sich, diese Adern mit Wechselspannung zu betreiben. Dies hat außerdem den Vorteil, daß der durch die eingedrungene Feuchtigkeit verursachte Abfall des Isolationswiderstandes nicht durch Polarisations- oder Elektrolyseerscheinungen beeinträchtigt wird. Bei einem Betrieb mit Gleichspannung muß hingegen ein häufiger Polungswechsel vorgenommen werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Anordnung zur überwachung von Garnituren vieladriger kunststoffisolierter Fernmeldekabel, deren Spleißraum mit einer innerhalb des Garniturengehäuses angeordneten, die Adern des Fernmeldekabels gegen das Eindringen von Feuchtigkeit schützenden Kunststoffumhüllung umgeben ist, die feuchtigkeitsdicht mit den Kunststoffmänteln der an die Garnitur angeschlossenen Kabelenden verbunden ist, d a -durch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Kabeladern innerhalb des Garniturengehäuses, aber außerhalb der Kunststoffumhüllung (3) der Kabelgarnitur geführt und in diesem Bereich nicht wasserdicht isoliert. sind und daß diese Adern (4, 5) des Kabels an eine überwachungs-bzw. Signaleinrichtung, vorzugsweise an eine den Isolationswiderstand der Adern messende Einrichtung, angeschlossen sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die außerhalb der Kunststoffumhüllung geführten Adern (4, 5) im Bereich der Kabelgarnitur papierisoliert sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spleißstellen der außerhalb der Kunststoffumhüllung geführten Adern (4, 5) in eine Papierbewicklung (G; 7) eingebettet sind.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffumhüllung (3) einschließlich der außerhalb .dieser Kunststoffumhüllung geführten Adern (4, 5) mit einer Papierbandbewicklung (8) umgeben ist.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als überwachungseinrichtung die Teilnehmerschaltung=Amt herangezogen ist.
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungs-bzw. Signaleinrichtung, an welche die außerhalb der Kunststoffumhüllung geführten Adern angeschlossen sind, mit Wechselstrom betrieben wird.
7. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die überwachungs- bzw. Signaleinrichtung, an welche die außerhalb der Kunststoffumhüllung geführten Adern angeschlossen sind, mit Gleichstrom betrieben wird, der häufig umgepolt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 543 483, 966 716, 1065 490; deutsche Auslegeschrift Nr. 1055 067.