DE1213381B - Verfahren zur reversiblen Gegenstrom-Elektrodialyse - Google Patents
Verfahren zur reversiblen Gegenstrom-ElektrodialyseInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D61/00—Processes of separation using semi-permeable membranes, e.g. dialysis, osmosis or ultrafiltration; Apparatus, accessories or auxiliary operations specially adapted therefor
- B01D61/42—Electrodialysis; Electro-osmosis ; Electro-ultrafiltration; Membrane capacitive deionization
- B01D61/44—Ion-selective electrodialysis
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
BOId
Deutsche Kl.: 12 d-1/05
S 82066IV a/12 d
17. Oktober 1962
31. März 1966
17. Oktober 1962
31. März 1966
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrodialytischen Überführung eines gelösten
Elektrolyten mit Hilfe reversibel arbeitender Elektroden in Mehrzellenapparaten.
. In der britischen Patentschrift 750 500 ist bereits ein Verfahren zur Gegenstrom-Elektrodialyse von
Salzlösungen vorgeschlagen worden.
In der französischen Patentschrift 1 270 838 wurde vorgeschlagen, den Energiebedarf dadurch zu verringern,
daß für die Elektrodialyse reversibel arbeitende Wasserstoff- oder Sauerstoffelektroden verwendet
werden. Es wird dabei das an einer Elektrode durch Abscheidung eines lösungsmitteleigenen Tons abgeschiedene
Gas an der Gegenelektrode wieder in Lösung gebracht und damit die Abscheidungsenergie
zurückgewonnen.
Bei der Durchführung der geschilderten reversibel geführten Elektrodialyse, insbesondere bei der Verwendung
von Wasserstoff elektroden, wird im Anodenraum und auch in der Anode selbst eine Zunahme
der Protonenkonzentration beobachtet. Diese Änderung des pH-Wertes vermindert die Leistungsfähigkeit
der Wasserstoffanoden in alkalischer Lösung erheblich und kann darüber hinaus zur Korrosion
unedler Anodenmetalle führen.
Durch die vorliegende Erfindung wird diese Schwierigkeit beseitigt. Dazu werden bei dem Verfahren
zum elektrodialytischen Überführen eines gelösten Elektrolyten aus einer zu verdünnenden in
eine zu konzentrierende Lösung, wobei die Lösungen in Mehrzellenapparaten mit durch selektive Ionenaustauschermembranen
begrenzten abwechselnd aufeinanderfolgenden Konzentrations- und Verdünnungszellen
im Gegenstrom geführt werden, unter Verwendung reversibel arbeitender Wasserstoff- und
Sauerstoffelektroden die Lösungen in die Elektrodenkammern eingespeist und den den Gegenelektroden
benachbarten Zellen entnommen.
Für das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung eignen sich sowohl Wasserstoff- als auch Sauerstoffelektroden,
die als Gasdiffusionselektroden arbeiten. Verwendet man beispielsweise Brennstoffelektroden,
so wird der an der Kathode entwickelte Wasserstoff nach Diffusion durch die Elektrode der Anode zugeführt
und dort elektrochemisch als H+-Ionen wieder in Lösung gebracht. Alternativ ist bei Sauerstoffelektroden
die Anode Abscheidungselektrode und die Kathode Lösungselektrode.
Als Dialysemembran verwendet man Ionenaustauschermembranen, die jeweils für Anionen oder
Kationen selektiv und durchlässig sind. Gemäß vorliegender Erfindung werden abwechselnd Anionen-Verf
ahren zur reversiblen
Gegenstrom-Elektrodialyse
Gegenstrom-Elektrodialyse
Anmelder:
Siemens-Schuckertwerke Aktiengesellschaft,
Berlin und Erlangen,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50;
Varta-Aktiengesellschaft,
Hagen (Westf.), Dieckstr. 42
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Phys. Dr. Eduard Justi,
Dipl.-Phys. Dr. August Winsel, Braunschweig - -
und Kationenaustauschermembranen im Elektrolytraum zwischen den Elektroden angeordnet.
Als Beispiel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sei auf die Abbildung verwiesen.
Dort ist eine aus sechs Räumen bestehende Dialysezelle zur kontinuierlichen Aufbereitung von durch
Reaktionswasser verdünnter alkalischer Elektrolytlösung aus Knallgaselementen dargestellt. R1 ist der
Anodenraum, Re der Kathodenraum, E1 eine Wasserstoffanode,
E2 eine Wasserstoffkathode, vorzugsweise eine Ventilelektrode. Die Räume sind durch die Kationenmembranen
K1, K2 und K3 bzw. durch die
Anionenaustauschermembranen^ und A2 getrennt.
Bei 1 wird der überschüssige Anteil der durch das Reaktionswasser verdünnten Kalilauge aus dem
Knallgaselement in den Anodenraum eingeleitet. Sie durchfließt die ungerade numerierten Räume über
die Rohre 31 und 53 und verläßt nach Passieren des Ventils V bei 2 die Zelle. Bei 3 tritt die im Kreislauf
geführte Elektrolytlösung des Knallgaselementes ein, sie durchfließt über Rohr 64 und 42 die Räume
mit gerader Nummer und verläßt bei 4 die Zelle. Die Strömungsgeschwindigkeit ist hierbei zweckmäßig so
hoch gewählt, daß keine größeren Konzentrationserhöhungen auf dem Wege durch die Zelle auftreten.
Bei Stromfluß geht an der Anode Wasserstoff in Lösung, wofür an der Kathode die äquivalente
Wasserstoffmenge abgeschieden und auf die Anode zurückgeführt wird. Durch den Strom werden K+-
Ionen und eine äquivalente Anzahl von OH~-Ionen
in den Kreislauf des Elektrolyten durch die Räume mit gerader Nummer hineingebracht, wobei eine Ver-
: " " ""' ·'"" 609 540/254
~~ I 213 381
dünnung der überschüssigen Flüssigkeit auf dem Wege von Raum 1 nach Raum 5 auftritt. Hier ist die
Elektrolytkonzentration so gering geworden, daß aus Rohr 2 über Ventil V nur schwach alkalisches Wasser
die Zelle verläßt.
Damit die Strömungsgeschwindigkeit dem Strom angepaßt ist, kann man das Ventil V durch den Kraftmagneten
M mehr oder weniger öffnen lassen. Dabei dient die Zellspannung dann als Regelgröße; denn
bei konstantem Dialysestrom wird die Spannung unstetig, wenn in Raum 5 die Lösung sehr stark an
Elektrolyt verarmt ist. In diesem Fall öffnet M das Ventil V stärker, der Elektrolytfluß vergrößert sich,
und die Spannung fällt wieder ab.
Statt dieser Regelung kann man bei vorgegebener Ausströmungsgeschwindigkeit auch den Strom derart
regehi, daß die Spannung der Dialysezelle einen vorgegebenen Wert einhält. Diese Regelung ist bei der
Entwässerung des Elektrolyten von Knallgaselementen vorteilhaft, weil bei der wechselnden Belastung
des Knallgaselementes die anfallende Reaktionswassermenge nicht konstant ist und somit die Strömungsgeschwindigkeit
zwischen 1 und 2 durch die Reaktionswasserbildung bestimmt wird.
Die Einführung der zu dialysierenden Lösung erfolgte
im Beispiel in den Anodenraum der Zelle, da ein lösungsmittelfremdes Kation, d. h. ein alkalischer
Elektrolyt, dialysiert wird.
Bei sauren Lösungen hingegen wird das lösungs- -mittelfremde Anion durch Elektrodialyse in den
gegenströmenden Elektrolyten übertragen. In diesem Fall vertauscht man die Rolle der Räume und die
Anordnung der Membranen. Die Ausgangslösung mit dem zu dialysierenden Anion wird jetzt in den
Kathofdenraum eingeführt, der durch eine für Anionen
selektive Membran abgeteilt ist und durch die Zellenräume mit gerader Nummer geleitet, wobei das Anion
in die Räume mit ungerader Nummer übergeführt wird.
Bei neutralen Ausgangslösungen sind naturgemäß beide Methoden anwendbar. Da die Lösungselektrode
auf Konzentrationsänderungen am empfindlichsten reagiert, wird man bei Verwendung von Wasserstoffelektrodeh
den Elektrolyten in den Anpdenraum einbringen* bei Verwendung von Sauerstoffelektroden
jedoch in den Kathodenraum.
In einer Variante der Erfindung wird die Ausgangslösung
dem Elektrodenraum durch die Poren der porösen Gasdiffusionselektrode periodisch zugeführt.
Auf diese Weise ist stets frische Elektrolytlösung an der stromliefernden Dreiphasengrenze vorhanden,
und eine Konzentrationspolarisation wird in den Poren vermieden, die nicht nur zur Verschlechterung
des Wirkungsgrades führen, sondern sogar zu Grenzströmen Anlaß geben könnten, welche die
Dialysegeschwindigkeit in der Zelle begrenzen.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen darin, daß die Elektroden bei konstantem
pH-Wert arbeiten. Dadurch wird ein sicherer und polarisationsarmer Betrieb der Elektroden gewährleistet.
Zum anderen befinden sich auf beiden Seiten
ίο jeder Membran stets Lösungen, die sich nicht zu sehr
in ihrer Elektrolytkonzentration unterscheiden und dadurch minimalen Anlaß zum osmotischen Wassertransport
durch die Membranen hindurch geben.
Es sei erwähnt, daß das vorliegende Verfahren nicht zur Trennung von Anionen und Kationen in die erzeugende Base und Säure ernes Salzes geeignet ist. Man kann nur'den Elektrolyten aus dem einen in .den anderen Kreislauf übertragen.
Es sei erwähnt, daß das vorliegende Verfahren nicht zur Trennung von Anionen und Kationen in die erzeugende Base und Säure ernes Salzes geeignet ist. Man kann nur'den Elektrolyten aus dem einen in .den anderen Kreislauf übertragen.
Claims (4)
1. Verfahren zum elektrolytischen Überführen eines gelösten Elektrolyten aus einer zu verdünnenden
in eine zu konzentrierende Lösung, wor
bei die· Lösungen in Mehrzellenapparaten mit durch selektive Ionenaustauschermembranen begrenzten
abwechselnd aufeinanderfolgenden Konzentrations-
und, Verdünnungszellen im Gegenstrom geführt werden, unter Verwendung reversibel
arbeitender Wasserstoff- oder Sauerstöffelektroden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lösungen in die Elektrodenkammern eingespeist und den den Gegenelektroden benachbarten
Zellen entnommen werden.
2: Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu verdünnende Lösung durch die Poren der Elektrode in den Elektrodenraum
eingebracht wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, . dadurch gekennzeichnet, daß man durch Regelung
der Einspeisung der zu verdünnenden Lösung die Spannung der Zelle bei vorgegebenem
Stromfluß konstant hält
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Regelung
des Stromflusses bei wechselnder Einspeisung der zu verdünnenden Lösung die Zellenspannung
konstant hält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 750500;
Britische Patentschrift Nr. 750500;
französische Patentschriften Nr. 1270 838,
1278390.
1278390.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES82066A DE1213381B (de) | 1962-10-17 | 1962-10-17 | Verfahren zur reversiblen Gegenstrom-Elektrodialyse |
US316398A US3455804A (en) | 1962-10-17 | 1963-10-15 | Process for reversible electrodialysis |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES82066A DE1213381B (de) | 1962-10-17 | 1962-10-17 | Verfahren zur reversiblen Gegenstrom-Elektrodialyse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1213381B true DE1213381B (de) | 1966-03-31 |
Family
ID=7510072
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES82066A Pending DE1213381B (de) | 1962-10-17 | 1962-10-17 | Verfahren zur reversiblen Gegenstrom-Elektrodialyse |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3455804A (de) |
DE (1) | DE1213381B (de) |
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1962
- 1962-10-17 DE DES82066A patent/DE1213381B/de active Pending
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1963
- 1963-10-15 US US316398A patent/US3455804A/en not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
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---|---|
US3455804A (en) | 1969-07-15 |
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