DE1211136B - Verfahren zur Reinigung von Titanlaugen - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Titanlaugen

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DE1211136B
DE1211136B DEF40480A DEF0040480A DE1211136B DE 1211136 B DE1211136 B DE 1211136B DE F40480 A DEF40480 A DE F40480A DE F0040480 A DEF0040480 A DE F0040480A DE 1211136 B DE1211136 B DE 1211136B
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DE
Germany
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titanium
extracted
tic14
extraction
hydrochloric acid
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DEF40480A
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English (en)
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Dr Rolf Schaefer
Dr Hans Zirngibl
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G23/00Compounds of titanium
    • C01G23/001Preparation involving a liquid-liquid extraction, an adsorption or an ion-exchange

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Extraction Or Liquid Replacement (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Titanlaugen Der technisch wichtigste Titanrohstoff ist bekanntlich Ilmenit bzw. daraus hergestellte titanreichere Schlacke. Beim Aufschlußprozeß gelangen die unerwünschten Verunreinigungen des Erzes, neben Eisen insbesondere Chrom und Vanadin, mit in die Aufschlußlauge. Bei -der Herstellung von Titandioxid in Pigmentqualität beispielsweise können sich diese Verunreinigungen sehr störend bemerkbar machen. Wenn eine wirtschaftliche Reinigung der Aufschlußlaugen nicht möglich ist, so muß das Titandioxidhydrolysat weiter gereinigt werden. Es sind verschiedene Verfahren bekannt, vom .Auswaschen unter speziellen Bedingungen bis zum Wiederauflösen und Umfällen des Titandioxidhydrolysates.
  • Das meistverwendete Aufschlußmittel ist bekanntlich Schwefelsäure. Es ist bislang noch kein technisches Verfahren zur Reinigung von Titansulfatlaugen bekannt. Zwar ist die Extraktion von Titan aus Mineralsäure, insbesondere Salzsäure, mit Alkylphosphaten in der deutschen Auslegeschrift -1192 632 vorgeschlagen worden. Die Rückextraktion aus der organischen Phase erfordert aber basische Reagenzen oder starke Komplexbildner, wie z. B. Alkali oder Ammoniumhydroxid, -carbonat oder -fluorid. Das Titandioxid kann also bei diesem Verfahren nicht durch Hydrolyse gewonnen werden. Auch die beschriebene Verwendung von Ionenaustauschern dürfte kaum technisches Interesse besitzen wegen der erforderlichen großen Spül- und Waschwassermengen.
  • Verfahren zur Reinigung von Titanchloridlaugen sind bereits beschrieben. Ein Verfahren basiert auf der Fällung und Wiederauflösung von Kz(TiCls) bzw. (NH4)2(TiCls). Die Ergebnisse können aber nicht befriedigend sein, da nach Angaben der Literatur die Chlorotitanate bei der Fällung besonders Vanadin und Eisen mitreißen. Außerdem muß Alkali in den Prozeß eingeführt werden.
  • Ferner ist bekannt, daß viele Metalle, unter anderem auch Titan, in Gegenwart von überschüssigem Chlorid anionische Komplexe bilden, die prinzipiell mitAnionenaustauschern abgetrennt- werden können. Auch hier gilt natürlich wieder, daß feste Anionenaustauscher zur Behandlung konzentrierter Laugen kaum geeignet sind. Langkettige Amine, sogenannte flüssige Anionenaustauscher, sind zwar verwendbar; wenn aber keine ausgesprochene Selektivität gegenüber dem Komplexanion besteht, wird in der Hauptsache das im überschuß befindliche Chlorid extrahiert, so daß auch solche Verfahren nicht wirtschaftlich sein können.
  • Es wurde nun gefunden, daß überraschenderweise der Titaninhalt aus Titanlaugen, die mit Chloriden in Form von Salzsäure oder deren Salzen versetzt werden, mit Alkoholen,Estern oder Ketonen selektiv extrahiert und mit Wasser oder verdünnter Säure aus der organischen Phase zurückextrahiert werden kann.
  • Es können sowohl schwefelsaure als auch salzsaure Aufschlußlaugen eingesetzt werden. Neben Alkoholen, die die besten Ergebnisse liefern, sind auch Ester oder Ketone brauchbar. Die Extraktionsmittel können entweder in reiner Form oder in Kohlenwasserstoffen gelöst Azur Anwendung gelangen. Bei den gemäß der vorliegenden Erfindung bevorzugt verwendeten Alkoholen, speziell C6-C14-Alkoholen, werden pro Kilogramm Alkohol folgende Titanchloridmengen von der -organischen Phase aufgenommen:
    1-Octanol . . . . . . . . 550 g TiC14
    1-Decanol . . . . . . 425 g TiC14
    Diese sehr hohe Löslichkeit in der organischen Phase erlaubt, mit einem kleinen Extraktionsmittelkreislauf relativ große Titanmengen zu extrahieren. Die extrahierten Titanverbindungen sind nur bei hohen Chloridkonzentrationen in der zugehörigen Wasserphase beständig, so daß sie schon mit Wasser aus der organischen Phase leicht zurückgewonnen werden können, und zwar bis zu Konzentrationen im Rückextrakt größer als 30% TiC14, bei einer Ausgangskonzentration von nur 10 bis 15% TiC14. Zugleich mit der Reinigung kann also eine erhebliche Konzentrierung erreicht werden. Von allen Verunreinigungen wird nur dreiwertiges Eisen mitextrahiert, was durch Reduktion zur zweiwertigen Stufe leicht verhindert werden kann. Aus den gemäß der,, Erfindung hergestellten sehr reinen Titanlaugen können dann ohne- zusätzliche Maßnahmen sehr reine Titanverbindungen gewonnen werden. Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren näher erläutern.
  • Beispiel 1 Die folgende Tabelle unterrichtet über die erreichbaren Sättigungskonzentrationen der organischen Phase bei der Extraktion von Titanchloridlaugen. Die Titankonzentration ist angegeben in % TiC14, die Gesamtchloridkonzentration in % Cl-. Beide Werte sind vor der Extraktion analytisch bestimmt.
  • Spalte 3 gibt die Konzentration des Extraktionsmittels Decanol im Verdünnungsmittel Benzin an. Spalte 4 enthält die extrahierte Menge TiC14 in Gramm, bezogen auf 1 kg Decanol. Als »Säurezahl« ist in Spalte 5 das molare Verhältnis Cl-: Ti im Extrakt angegeben.
    °% TiC14 % Cl- °/o Decanol g TiC14 Säurezahl
    kg Decanol
    16 42 25 365 4,8
    16 20 25 118 4,5
    16 42 13 335 4,8
    16 42 20 346 4,8
    16 42 33 388 4,7
    16 42 50 400 4,9
    16 42 75 424 5,4
    16 42 100 424 6,0
    Man sieht, daß großer Chloridüberschuß vorteilhaft für die Extraktion ist und daß mit steigender Decanolkonzentration sowohl die extrahierte Titanmenge als auch die Säurezahl schwach ansteigt. Beispiel 2 Die folgende Versuchsreihe zeigt die Konzentration des Rückextraktes in Abhängigkeit von den Versuchsbedingungen. 50 kg Titanchloridlauge (16% TiC14, 42% Cl-) werden mit 5 kg Decanol, gelöst in 15 kg Benzin, extrahiert. Die in Spalte 1 angegebene Wassermenge wird zur Ryickextraktion verwendet. Spalten 2 und 3 geben die erhaltene TiC14 Konzentration und »Säurezahl« im Rückextrakt an.
    kg H20 °% TiC14 Säurezahl
    5 23,8 4,4
    4 27,1 4,5
    3 28,6 4,8
    2 30,8 4,9
    Konzentrationen größer als 30% TiCl4 in der Reinlauge können erhalten werden. Gleichzeitig mit der Reinigung kann also eine erhebliche Konzentrierung erreicht werden.
  • Beispiel 3 Eine Titanchloridlauge gleicher Zusammensetzung wie im Beispiel 2 wird mit einer zur vollständigen Extraktion nur,-halb -ausreichenden Menge Decanol mehrmals extrahiert (80 g Titanlauge und 20 g Decanol in 60 g Benzin). In der ersten Stufe werden 7,0 g TiC14, in der zweiten 5,5 g, in der dritten 1,2 g extrahiert. Der Restgehalt:. der Titanlauge beträgt dann nur noch 0,08% TiC14. Nach einer vierten Extraktion ist praktisch kein Titan in der Ausgangslauge mehr nachweisbar. Quantitative Extraktion des Titans ist also in wenigen Stufen möglich. Wird vor der zweiten Extraktion nochmals mit Salzsäure gesättigt, so ist das Ergebnis noch günstiger. Nach der zweiten Extraktion ist dann die Ausgangslauge praktisch schon titanfrei. Beispiel 4 Eine Aufschlußlauge von Ilmenit mit Salzsäure hatte nach partieller Reduktion des Titans und Sättigung mit HCl folgende Analyse: 18,6 % TiC14, 40 % Cl-, 0,3 % Ti3+, 0,9 % Fe2+; 0,3 % Mg, 263 ppm V, 26 ppm Cr. Die Vanadin- bzw. Chromgehalte wurden durch Chemikalienzusatz auf 1263 ppm V bzw. 126 ppm Cr erhöht. Mit Decanol in Benzin wurde fünfmal extrahiert und rückextrahiert. Unter diesen bewußt ungünstigen Bedingungen (die Titankonzentration im Rückextrakt hat schon nach der ersten Extraktion praktisch ihren Endwert erreicht, und steigen kann nur noch der Gehalt an Verunreinigungen) wurden im Rückextrakt gefunden: 36% TiC14, 19 ppm V, 1,8 ppm Cr. Die geringen Mengen an mitgegangenen Verunreinigungen sind bedingt durch kleine Tröpfchen der Wasserphase, die von der organischen Phase aufgenommen werden, und hängen naturgemäß von der Art der verwendeten Extraktionsapparatur ab. Beispiel s Eine Titansulfatlauge aus Titanschlackenaufschluß mit Schwefelsäure mit 15,4,% Ti02 wird mit HCl gesättigt. Dabei fällt die Hauptmenge des zweiwertigen Eisens als wasserhaltiges Eisenchlorid aus. Nach Abtrennen des Niederschlages wird mit Decanol in Benzin extrahiert und mit Wasser zurückextrahiert. Auch hier kann eine Titanlauge hoher Konzentration und großer Reinheit zurückgewonnen werden: 15 % Ti02, 20% Cl-, 10% S04=TiC13(S04)O,B. Unter diesen Bedingungen wird Schwefelsäure mitextrahiert, so daß eine gemischte Chlorid-Sulfat-Lauge anfällt, die entweder als solche weiterverarbeitet oder durch Zugabe von Schwefelsäure und Austreiben der Salzsäure in reine Sulfatlauge umgewandelt werden kann. Beispiel 6 In einer kontinuierlichen Extraktionsapparatur, bestehend aus zwei im Gegenstrom geschalteten Misch-Absitz-Gefäßpaaren für die Extraktion und einem Gefäßpaar für die Rückextraktion (Absitzgefäße 50 ml Inhalt), wurde eine Reimauge mit 28 0/0 TiC14 und »Säurezahl« 4,5 bei folgenden Bedingungen erhalten: Ausgangslauge 16% TiC14, 40% Cl-, 200 ml/h; Decanol 25% in Benzin, 750 ml/h; H20 80 ml/h. Die Phasentrennung ist ausgezeichnet, so daß noch höhere Belastungen möglich sind.

Claims (1)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Reinigung von Titanlaugen, dadurch gekennze-ichne.t, daß man die Ausgangslaugen mit Chloriden in Form von Salzsäure oder deren Salzen versetzt, mit Alkoholen, Estern oder Ketonen den Titaninhalt extrahiert und diesen mit Wasser oder verdünnter Säure aus der organischen Phase zurückextrahiert. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Extraktionsmittel C.-C14-Alkohole verwendet. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine mit Salzsäure gesättigte schwefelsaure oder salzsaure Aufschlußlauge verwendet. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in die Extraktionsapparatur zusätzlich HCl einleitet.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0298763A2 (de) * 1987-07-08 1989-01-11 Solex Research Corporation of Japan Verfahren zur Titangewinnung

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0298763A2 (de) * 1987-07-08 1989-01-11 Solex Research Corporation of Japan Verfahren zur Titangewinnung
EP0298763A3 (de) * 1987-07-08 1990-01-10 Solex Research Corporation of Japan Verfahren zur Titangewinnung

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