DE1208209B - Luftreifendecke - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Deutsche Kl.: 63 e-5/01

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

C1921811/63 e

16. Juni 1959

30. Dezember 1965

Die Erfindung bezieht sich auf eine Luftreifendecke mit einer Karkasse, die radial verlaufende Kordfäden oder Drähte aufweist, und einer unter der Lauffläche angeordneten Verstärkungseinlage, die schräg zur Reifenumfangsrichtung verlaufende Kordfäden oder Drähte aufweist, wobei sich die Kordfäden oder Drähte der einzelnen Schichten der Verstärkungseinlage kreuzen.

Bei derartigen bekannten Luftreifen sind die Seitenwände auf Grund des radialen Fadenverlaufs in der Karkasse bei Belastung in radialer Richtung relativ weich, und diese Reifen erhalten ihre Seitenführungseigenschaften dadurch, daß die unter der Lauffläche angeordnete gürtelartige Verstärkungseinlage die Lauffläche gegenüber Seitenkräften praktisch unverformbar macht. Die mit diesen bekannten Luftreifen erzielbare Seitenführung wird jedoch durch die leichte Verformbarkeit der Seitenwände begrenzt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Luftreifen der eingangs genannten Art hinsichtlich ihrer Seitenführungseigenschaften zu verbessern.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Karkassenbereich zwischen jedem Reifenwulst und der halben Höhe der Seitenwand (innerer Seitenwandbereich) aus drei Lagen metallischer Kordfäden oder Drähte besteht, wobei die Kordfäden oder Drähte der einen Lage radial verlaufen und die Kordfäden oder Drähte der beiden anderen Lagen derart unter einem Winkel von 10 bis 40° zur Reifenumfangsrichtung geneigt sind, daß sich die Kordfäden oder Drähte dieser beiden letztgenannten Lagen symmetrisch zu den Kordfäden oder Drähten der erstgenannten Lage kreuzen, und daß der Karkassenbereich zwischen der halben Höhe jeder Seitenwand und dem Rand der Lauffläche (äußerer Seitenwandbereich) ausschließlich radial verlaufende Kordfäden oder Drähte aufweist.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ergibt sich gegenüber den bekannten Gürtelreifen nicht nur eine Verbesserung hinsichtlich der Seitenführung, sondern es ist gleichzeitig gewährleistet, daß die Reifenseitenwände noch eine genügende Nachgiebigkeit aufweisen, um weitgehend zu verhindern, daß Unebenheiten in der Bodenfläche sich über die Karkasse auf die Felge und das Fahrzeug übertragen.

Die Erfindung wird nachfolgend an drei Ausführungsbeispielen erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt sind. Hierbei zeigt

Fig. 1 einen Querschnitt durch die erste Ausführungsform einer Reifendecke nach der Erfindung,

Luftreifendecke

Anmelder:

Compagnie Generale des Etablissements
Michelin Raison Sociale: Robert Puiseux & Cie., Clermont-Ferrand (Frankreich)

Vertreter:

Dipl.-Ing. A. Maxton, Patentanwalt,

Köln, Goltsteinstr. 248

Als Erfinder benannt:

Gabriel Xavier Roger Boussu, Chamalieres;

Louis Henri Noel, Saint-Frison;

Louis Pierre Francois Andre Neuville,

Clermont-Ferrand (Frankreich)

Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 18. Juni 1958 (768 193),
vom 31. März 1959 (790 750)

F i g. 2 eine Teilansicht der Reifendecke gemäß F i g. 1 in der Abwicklung,

F i g. 3 einen Querschnitt der zweiten Ausführungsform und

F i g. 4 einen Querschnitt der dritten Ausführungsform.

In den F i g. 1 und 2 sind die Wülste 2 der Reifendecke 1 je durch einen Wulstkern 3 verstärkt. Die Karkasse 4 wird von der Lauffläche 5 überlagert. Der innere Seitenwandbereich bis zur halben Höhe P der Seitenwände wird durch zwei Kordlagen 6 a und 6 b verstärkt, die voneinander unabhängig sein können, in der dargestellten Ausführungsform jedoch jeweils von einer einzigen um den Wulstkern 3 gelegten Einlage gebildet werden. Die Lagen 6 a und 6b bestehen aus Metallkordfäden, die gegenüber der Radialrichtung symmetrisch gekreuzt sind und mit der Reifenumfangsrichtung einen Winkel von 10 bis 40° bilden. Zwischen den Enden der Lagen 6 a und 6 b ist jeweils eine dritte Lage 7 vorgesehen, die von radial verlaufenden Metallkordfäden gebildet wird und von einem zwischen dem Wulstkern 3 und der halben Höhe P befindlichen Punkt β bis zu einem zwischen dem Rand der Lauffläche 5 und der Längsmittelebene der Reifendecke liegenden Punkt M

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reicht. Auf diese Weise wird der innere Seitenwandbereich zwischen den Punkten Q und P durch einen starren Dreiecksverband bewehrt. Um je den Wulstkern 3 herum ist in bekannter Weise eine Wulstfahne 10 gelegt, welche die Wulstzone verstärkt. Die Verstärkungseinlage unter der Lauffläche umfaßt zwei Lagen 8 und 9, die zwischen der Lauffläche und der Karkasse in der gleichen Breite wie die Lauffläche vorgesehen sind. Diese Lagen 8 und 9 bestehen im Ausführungsbeispiel aus von Lage zu Lage symmetrisch zueinander gekreuzten Metallkordfäden, die mit der Reifenumfangsrichtung einen verhältnismäßig kleinen Winkel von nicht über 40° bilden.

Die Ausführungsform nach F i g. 3 unterscheidet sich von derjenigen nach den F i g. 1 und 2 zum einen darin, daß die Lagen 6 a und 6 b nicht aus einer einzigen Bahn gebildet werden, die sich jeweils um den Wulstkern 3 legt, sondern daß sie aus voneinander getrennten Lagen bestehen, die jeweils auf der gleichen Seite des Wulstkernes liegen; auf der anderen Seite des Wulstkernes sind die Lagen 6 α und 6 b lediglich um wenige Zentimeter umgeschlagen. Zum anderen ist die Karkassenlage 7 durchgehend von einer Seitenwand zur anderen ausgeführt und endet jeweils vor dem Reifenwulst.

Bei der Ausführungsform nach Fig.4 reicht die Karkassenlage 7 jeweils bis zum Wulstkern 3 und ist um diesen herumgelegt, wobei sie um 1 bis 2 cm umgeschlagen ist. Die Lagen 6 a und 6 b sind voneinander getrennt und nicht um den Kern herumgelegt; sie reichen jeweils von der halben Höhe P der Reifenseitenwand bis zum Punkt O.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Luftreifendecke mit einer Karkasse, die radial verlaufende Kordfaden oder Drähte aufweist, und einer unter der Lauffläche angeordneten Verstärkungseinlage, die schräg zur Reifenumfangsrichtung verlaufende Kordfaden oder Drähte aufweist, wobei sich die Kordfaden oder

35 Drähte der einzelnen Schichten der Verstärkungseinlage kreuzen, dadurch gekennzeichnet, daß der Karkassenbereich zwischen jedem Reifenwulst (2) und der halben Höhe (P) der Seitenwand (innerer Seitenwandbereich) aus drei Lagen (6 a, 6 b und 7) metallischer Kordfäden oder Drähte besteht, wobei die Kordfaden oder Drähte der einen Lage (7) radial verlaufen und die Kordfäden oder Drähte der beiden anderen Lagen (6 a und 6 b) derart unter einem Winkel von 10 bis 40° zur Reifenumfangsrichtung geneigt sind, daß sich die Kordfäden oder Drähte dieser beiden letztgenannten Lagen (6a und 6b) symmetrisch zu den Kordfaden oder Drähten der erstgenannten Lage (7) kreuzen, und daß der Karkassenbereich zwischen der halben Höhe (P) jeder Seitenwand und dem Rand der Lauffläche (5) (äußerer Seitenwandbereich) ausschließlich radial verlaufende Kordfaden oder Drähte aufweist.

2. Luftreifendecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die radial verlaufenden Kordfaden oder Drähte der einen Lage (7) des inneren Seitenwandbereichs jeweils kurz vor dem Wulstkern (3) enden, während die sich kreuzenden Kordfaden oder Drähte der beiden anderen Lagen (6 a und 6 b) des inneren Seiten-■wandbereichs sich jeweils bis zum Wulstkern (3) erstrecken.

3. Luftreifendecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die radial verlaufenden Kordfaden oder Drähte der einen Lage (7) des inneren Seitenwandbereichs jeweils den Wulstkern (3) umgeben, während die sich kreuzenden Kordfäden oder Drähte der beiden anderen Lagen (6 a und 6 b) des inneren Seitenwandbereichs jeweils kurz vor dem Wulstkern (3) enden.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 673 HO.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

509 760/114 12.65 © Bundesdruckerei Berlin