DE120789C

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Info

Publication number: DE120789C
Application number: DENDAT120789D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

M 120789 KLASSE 25«.

SEYFERT & DONNER in CHEMNITZ.

auf der Lamb'sehen Strickmaschine.

Patentirt im Deutschen Reiche vom a. August 1900 ab.

Als combinirte Wirkmuster kommen oft die Rechts- und Rechts- oder doppelflächigen Waaren in Verbindung mit Petinetmustern vor.

Fig. 8 der Zeichnung zeigt z. B. eine Rechtsund Rechtswaare, denn sie enthält in jeder Reihe abwechselnd Rechtsmaschen r und Linksmaschen / und in ihr sind manche Nadelmaschen c¹ von ihren Nadeln m verhängt worden.

Das führt je nach der Anordnung entweder zu Durchbrechungen (Petinet) oder zu Anhäufungen von Maschen (verhängte Waaren).

Die Herstellung solcher Waaren am Handwirkstuhle ist bekannt, an der Lamb'sehen Strickmaschine aber scheitert sie an Schwierigkeiten, namentlich wenn es sich um Fang-, Perlfang- u. s. w. Waare mit Doppelmaschen handelt. In einer Fangreihe z. B., wie c c¹ e (Fig. 8), hat die eine Nadelreihe m die Maschen c c¹ und die andere s die Henkel e gebildet, welche mit den alten Maschen zusammen Doppelmaschen geben.

Da Henkel nicht so viel Fadenlänge brauchen wie Maschen, so geben die Henkel e schon Faden an die Maschen c c¹ ab und man arbeitet in sonst dichter Waare erforderlichenfalls eine Reihe locker, um die Maschen c c¹ der einen Seite recht lang zu bekommen, wenn man manche derselben verhängen will.

Zu dem Forthängen benutzt man die Decknadeln d (Fig. ι bis 7), welche einzelne Maschen c von den Nadeln m abheben und auf andere Nadeln m in den Lagern c¹ (Fig.'8) wieder aufdecken, und da bildet sich der in Fig. 5 bis 7 dargestellte Vorgang:

Die Fangreihe hängt mit den langen Maschen c an den Nadeln m (Fig. 5), mit den kurzen Doppelrnaschen e an den Nadeln s; steigen nun die Nadeln m empor (Fig. 6), um die Maschen c hinter die Zungen ^ zu bringen, so hängt die Waare w nur an den kurzen Doppelmaschen e und sie kann deshalb nicht so tief sinken, dafs auch die langen Maschen c straff auf den Nadeln m hängen; es stauen vielmehr diese Maschen c unregelmäfsig empor und die herabkommenden Zungen- und Decknadeln (Fig. 7) spiefsen sich in die Fäden der Maschen ein und können somit nicht auf die Decknadeln d gelangen.

Dazu müssen die Maschen dicht auf den Nadeln m hängen, wie in Fig. 2, damit sie unter die Zunge ^ gelangen, diese umlegen (Fig. 3) und dann von m auf d übergleiten oder abgedeckt werden können. Auch beim Aufdecken der Maschen von d auf andere Nadeln m bereiten die locker aufstauenden Maschen c ähnliche Schwierigkeiten.

Um das richtige Uebertragen sicher zu erreichen, wird während des Forthängens der Maschen c nach vorliegender Erfindung das Nadelbett b, welches den Maschen c gegenüberliegt (Fig. 2, 3 und 4), oder je nach der Construction nur sein oberer Theil, die Abschlagkante k (Fig. 1), entweder lothrecht oder schräg in der Nadelrichtung gesenkt; damit sinkt auch sofort die Waare n> so weit, dafs die Maschen c dicht auf ihren Nadeln m hän-

gen (Fig. ι bis 4), und nun können die Decknadeln d die Maschen c sicher von ihren Nadeln m abdecken und auf andere Nadeln m in den verhängten Lagen c¹ (Fig. 4 und 8) wieder aufdecken.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Verfahren zur Herstellung von Petinet- oder verhängten Mustern in doppelflächigen Waaren auf der Lamb'sehen Strickmaschine, dadurch gekennzeichnet, dafs zum sicheren Forthängen von langgearbeiteten Maschen einer Waarenseite das gegenüberliegende Nadelbett oder dessen Abschlagkante herabgelassen und damit auch die Waare gesenkt wird, also die langen Maschen straff angespannt werden, d. h. dicht auf ihren Nadeln liegen, somit sicher ab- und aufgedeckt werden können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.