DE1207622B - Verfahren zum Vulkanisieren von im wesentlichen gesaettigten Homo- oder Mischpolymerisaten - Google Patents

Verfahren zum Vulkanisieren von im wesentlichen gesaettigten Homo- oder Mischpolymerisaten

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DE1207622B
DE1207622B DEST19209A DEST019209A DE1207622B DE 1207622 B DE1207622 B DE 1207622B DE ST19209 A DEST19209 A DE ST19209A DE ST019209 A DEST019209 A DE ST019209A DE 1207622 B DE1207622 B DE 1207622B
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DE
Germany
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copolymers
percent
vulcanizing
anthracene
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DEST19209A
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Harmen De Vries
Johann Wilhelm Frederik V Wout
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Stamicarbon BV
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Stamicarbon BV
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/01Hydrocarbons

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zum Vulkanisieren von im wesentlichen gesättigten Homo- oder Mischpolymerisaten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vulkanisieren von im wesentlichen gesättigten Polymeren, worunter die Vernetzung von Homo- oder Mischpolymerisaten von Äthylen, Propylen, Butylen-1, Isobutylen, Styrol, Acrylonitril und Vinylacetat oder von Derivaten solcher Polymerisate zu verstehen ist. Diese werden üblicherweise mit Hilfe von Ziegler-Katalysatoren hergestellt und enthalten nur eine so geringe Zahl von Doppelbindungen, daß sie mit Schwefel allein nicht zu vulkanisieren sind.
  • Bekanntlich können diese Polymerisate vulkanisiert werden, indem man sie mit einer freie Radikale bildenden Verbindung behandelt, wobei eine solche Temperatur gewählt wird, daß eine Vernetzung eintritt. Die mechanischen Eigenschaften der so behandelten Polymerisate lassen allerdings noch viel zu wünschen übrig. Dies ist hinsichtlich der Zugfestigkeit der Fall, welche so niedrig ist, daß diese Produkte für viele technische Anwendungszwecke, z. B. für die Herstellung von Autoreifen unbrauchbar sind.
  • Die erfindungsgemäß vulkanisierten Produkte besitzen gute mechanische Eigenschaften, insbesondere eine hohe Zugfestigkeit, weiterhin ist auch die Alterungsbeständigkeit verbessert.
  • Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zum Vulkanisieren von im wesentlichen gesättigten Homo- oder Mischpolymerisaten von monoolefinisch ungesättigten Monomeren durch freie Radikale bildende Verbindungen, gegebenenfalls in Gegenwart von Füllstoffen bei 90 bis 250"C, welches darin besteht, daß bei der Vulkanisation zusätzlich 0,1 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymere, eines linear kondensierten aromatischen Kohlenwasserstoffs mit mindestens drei gegebenenfalls substituierten Benzolkernen verwendet wird.
  • Vorzugsweise wird Anthracen verwendet. Ausgezeichnete Ergebnisse sind auch mit Tetracen oder Pentacen zu verzeichnen. Es kann während der Erhitzung gegebenenfalls zugleich ein Füllstoff vorhanden sein.
  • Die Menge des erfindungsgemäß verwendeten, linear kondensierten aromatischen Kohlenwasserstoffs kann zwischen 0,1 und 15 Gewichtsprozent schwanken. Ein Zusatz von 0,1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymere, steigert die Zugfestigkeit schon merklich, während sie nach Zusatz von über 15 Gewichtsprozent Anthracen wieder nachläßt. Vorzugsweise mischt man 0,5 bis 5 Gewichtsprozent des aromatischen Kohlenwasserstoffs, bezogen auf das Polymere, zu, weil in diesem Falle Produkte gebildet werden, die sowohl eine hohe Zugfestigkeit als auch einen hohen Modul aufweisen.
  • Vorzugsweise benutzt man Anthracen in Form eines Produktes, das weniger als 50 und vorzugsweise weniger als 20 Gewichtsprozent an anderen Kohlenteerölprodukten enthält. Hiermit werden wesentlich bessere Ergebnisse erzielt als mit den handelsüblichen Kohlenteerölprodukten, die 23 bzw. 40 Gewichtsprozent Anthracen enthalten, oder mit dem sogenannten Rohanthracenöl.
  • Bekannte freie Radikale bildende Substanzen sind anorganische Peroxyde, organische Azoverbindungen und organische Peroxyverbindungen, wie Hydroperoxyde, Dialkylperoxyde, Diaralkylperoxyde, Peroxysäuren, Peroxyester, Diacylperoxyde, Diaroylperoxyde und Peroxyderivate von Aldehyden und Ketonen.
  • Bevorzugt sind Dialkylperoxyde, Diaralkylperoxyde und Alkyl-Aralkylperoxyde, wie Dicumylperoxyd, ditert.- Butylperoxyd, Tetraehlor-di- tert.- Butylperoxyd, tert.-Butylcumylperoxyd und 2,5-bis-tert.-Butytperoxy-2,5-dimethylhexan.
  • Die Peroxydmenge kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Die besten Ergebnisse werden bei 0,5 bis 6 Gewichtsprozent des Peroxyds, bezogen auf das Polymere, erhalten.
  • Die Vulkanisierungstemperatur wird in Abhängigkeit von der Zersetzungsgeschwindigkeit der freie Radikale liefernden Verbindung gewählt, sie liegt vorzugsweise zwischen 120 und 210"C. So sind bei Anwendung von Dicumylperoxyd sehr gute Ergebnisse zu verzeichnen, falls man die Vulkanisierung 5 bis 60 Minuten lang bei 150 bis 170°C vornimmt.
  • Als Füllstoffe können die für natürlichen und synthetischen Kautschuk bekannten verstärkenden Füllstoffe, wie Ruß, Siliciumoxyd, Calciumcarbonat, Aluminiumsilikat oder Kolloidalton, verwendet werden.
  • Mit Ruß und vorzugsweise den in der Kautschuktechnik üblichen feinkörnigen Rußarten sind ausgezeichnete Ergebnisse zu verzeichnen. Darüber hinaus können noch weitere übliche Hilfsstoffe zugemischt werden, wie Schwefel, Stearinsäure, Zinknaphthenat, Weichmacher und/oder Antioxydantien und/oder Farbstoffe und/oder Parfümierungsmittel, sowie auch geringe Mengen Sorbinsäure oder Furfurol.
  • Bei den in Lösung gewonnenen Polymeren, wie den bekannterweise unter Verwendung eines Ziegler-Katalysators hergestellten Mischpolymerisaten von Äthylen mit Propylen, kann der erfindungsgemäß verwendete linear kondensierte aromatische Kohlenwasserstoff und gegebenenfalls auch die freie Radikale bildende Verbindung und/oder der Füllstoff auch, wie üblich, der Lösung des Polymeren zugesetzt werden. Nach Verdampfung des Lösungsmittels fällt dann ein Polymeres an, in dem die zugemischten Stoffe in feinverteiltem Zustand vorhanden sind. Bei thermoplastischen Polymeren, wie Hochdruckpolyäthylen, werden diese Stoffe gewöhnlich mit dem geschmolzenen Polymeren vermischt.
  • Unter Teilen sind im folgenden Beispiel stets Gewichtsteile zu verstehen, es sei denn, daß anders angegeben ist. Der Modul, die Zugfestigkeit, die Bruchdehnung und die bleibende Verformung wurden gemäß dem niederländischen Normblatt NEN 3199 bestimmt.
  • Beispiel 100 Teile eines amorphen Äthylen-Propylen-Mischpolymerisats mit einer Grenzviskosität (gemessen an einer Lösung von 0,1 g Mischpolymerisat je 100 ml Dekalin bei 135°C) von 2,9 wurden auf der Walze bei etwa 80°C mit 50 Teilen Ruß, 7,5 Teilen eines 40%igen Dicumylperoxyds und 0 bis 10 Teilen Anthracen (Schmelzpunkt 215°C) vermischt.
  • Aus diesem Gemisch hergestellte Plättchen mit Abmessungen von 90 140 2 mm wurden in einer Presse bei einer Temperatur von 160°C 40 Minuten lang vulkanisiert. In der nachstehenden Tabelle sind die mechanischen Eigenschaften zusammengefaßt:
    Anthracen (Gewichtsprozent)
    0 1 0,5 1 1 1 2 | 5 l 10
    Modul bei 300°/0 Dehnung, kg/cm2 ......... 59 78 82 83 81 35
    Zugfestigkeit, kg/cm² ............................ | 106 | 151 | 167 | 192 | 177 | 151
    Bruchdehnung, °/0 ........................ 460 460 450 490 490 700
    Bleibende Verformung nach 200%iger Dehnung wäh-
    rend 24 Stunden, gemessen nach 60 Minuten, °/0. . . 24 19 15 13 16 20
    Es ist bemerkenswert, daß sich bereits bei einem erfindungsgemäßen Zusatz von 0,5 bis 1 Gewichtsprozent Anthracen, bezogen auf das Polymere, ein Produkt mit guten mechanischen Eigenschaften herstellen läßt. Die Zugfestigkeit erreicht in diesem Falle bei einem Zusatz von 2 Gewichtsprozent Anthracen und 3 Gewichtsprozent Dicumylperoxyd, bezogen auf das Polymere, einen Optimalwert, was einem Molverhältnis von 1: 1 entspricht. Wiederholt man den Versuch mit 2 Gewichtsprozent Tetracen statt Anthracen, so läßt sich eine Zugfestigkeit von 203 kg/cm2, eine Bruchdehnung von 5300/o und eine bleibende Verformung von 16 °/o feststellen.
  • Vergleichsversuch Zum Vergleich möge ein Versuch dienen, der mit einer Schwefelmenge von 0,35 Gewichtsprozent eine Zugfestigkeit von 180 kg/cm2 und eine Bruchdehnung von M0°/o ergab. Die Bruchdehnung dieses Produktes war nach 2wöchiger Erhitzung von 125°C bis zu 140% zurückgegangen, während das mit 2 Gewichtsprozent Anthracen vulkanisierte Produkt bei gleicher Erhitzungsdauer noch eine Bruchdehnung von 480°/o zeigte.
  • Setzt man im Gegensatz zu dem erfindungsgemäßen Verfahren statt Anthracen 1, 2, 3 und 5 Gewichtsprozent Naphthalin, Phenanthren, 9,10-di-Hydroanthracen, 1,2-Benzanthracen, 1,2,5,6-di-Benzanthracen, Akradin oder Zinkoxyd zu, so läßt sich keine nachweisbare Verbesserung der mechanischen Eigenschaften, bezogen auf das ohne Anthracen vulkanisierte Produkt, feststellen.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zumVulkanisieren von im wesentlichen gesättigten Homo- oder Mischpolymerisaten von monoolefinisch ungesättigten Monomeren durch freie Radikale bildende Verbindungen, gegebenenfalls in Gegenwart von Füllstoffen, bei 90 bis 2500 C, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Vulkanisation zusätzlich 0,1 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymere, eines linear kondensierten aromatischen Kohlenwasserstoffs mit mindestens drei gegebenenfalls substituierten Benzolkernen verwendet wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1 225 666; britische Patentschrift Nr. 652730.
DEST19209A 1961-05-12 1962-05-09 Verfahren zum Vulkanisieren von im wesentlichen gesaettigten Homo- oder Mischpolymerisaten Pending DE1207622B (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL1207622X 1961-05-12
NL264725 1961-05-12
FR897322A FR1327349A (fr) 1961-05-12 1962-05-11 Procédé pour vulcaniser des polymères sensiblement saturés ne possédant qu'une faible quantité de doubles liaisons

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DE1207622B true DE1207622B (de) 1965-12-23

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DEST19209A Pending DE1207622B (de) 1961-05-12 1962-05-09 Verfahren zum Vulkanisieren von im wesentlichen gesaettigten Homo- oder Mischpolymerisaten

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FR (1) FR1327349A (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB652730A (en) * 1948-12-31 1951-05-02 Pirelli General Cable Works Improvements in or relating to methods for improving the resistance of polyethylene or polyethylene-containing materials to ultra violet light
FR1225666A (fr) * 1957-11-20 1960-07-04 Hercules Powder Co Ltd Liaison transversale de polypropylène ou de copolymères d'éthylène et de propylène

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB652730A (en) * 1948-12-31 1951-05-02 Pirelli General Cable Works Improvements in or relating to methods for improving the resistance of polyethylene or polyethylene-containing materials to ultra violet light
FR1225666A (fr) * 1957-11-20 1960-07-04 Hercules Powder Co Ltd Liaison transversale de polypropylène ou de copolymères d'éthylène et de propylène

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FR1327349A (fr) 1963-05-17

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