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Einrichtung zur staubfreien Übergabe von Fördergut bei Gefäßförderanlagen
Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zur staubfreien Übergabe von Fördergut
aus einem Fördergefäß in eine Entladetasche in Schachtförderanlagen, bei der die
sich während der Übergabe entwickelnde staubhaltige Luft durch Filter, Zyklone od.
dgl. aufweisende Absaugleitungen abgesaugt wird.
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Es ist bereits eine Reihe von Einrichtungen zur Staubbekämpfung in
Schachtförderanlagen bekannt, die aber mit einer Anzahl von Nachteilen behaftet
sind und insbesondere bei dem Ausbringen von Fördergut aus einem ausziehenden Wetterschacht
den zu stellenden Anforderungen nicht genügen. So sind beispielsweise Ausgleichsbehälter
vorgeschlagen worden, die während des Entladevorganges mit dem Unterdruck des Wetterschachtes
verbunden sind und die während des Umfüllens entstehende Staubluft aufnehmen. Die
im Behälter bereits vorhandene Luft wird hierbei in den Wetterstrom des Schachtes
geleitet. Nach Beendigung der Entleerung des Fördergutes wird der Ausgleichsbehälter
mittels eines Schiebers vom Unterdruck des Schachtes getrennt, und während des Treibens
setzt sich Staub aus der aufgenommenen staubhaltigen Luft ab. Während des nächsten
Entleerungsvorganges gelangt die staubhaltige Luft, deren gröbste Partikeln inzwischen
in der Ausgleichskammer sich ablagerten, in den Schachtwetterstrom und führt diesem
den noch schwebenden Feinstaub zu. Damit ist die Entstaubung selbst nur ungenügend
durchgeführt. Darüber hinaus gelangt infolge des Druckunterschiedes zwischen Entladestelle
und Wetterkanal ein bestimmter Anteil der Staubluft direkt, d. h. ungereinigt, in
den Wetterschacht. Weiterhin findet im Ausgleichsbehälter bereits eine Durchmischung
von frischer Staubluft und abgesetzter Staubluft statt, so daß auch auf diesem Wege
ein Teil der Staubluft in den Wetterstrom gelangt, ohne daß auch nur die gröbsten
Partikeln zum Absetzen Gelegenheit hatten.
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Diese Nachteile sollen bei einer anderen bekannten Anordnung dadurch
vermieden werden, daß die Entstehungsstelle der Staubluft über einen längeren Druckausgleichskanal
wechselseitig mit dem Wetterschacht und der freien Atmosphäre verbindbar ist. Hierbei
wird während der Entleerung der Schleusenkammer frische atmosphärische Luft in den
Druckausgleichskanal eintreten, während beim Entleeren von Gefäßen die verdrängte
bzw. mitgerissene Luft diese darüberliegende Außenluft in den Wetterschacht einschiebt.
In der Praxis . jedoch lassen sich Luftverwirbelungen und -mischungen nicht vermeiden,
so daß auch jeweils beträchtliche Mengen von Staubluft dem Wetterschacht zugeführt
werden. Es wurde auch bereits schon vorgeschlagen, die anfallende Staubluft abzusaugen
und gegen den Unterdruck des Wetterschachtes direkt ins Freie auszublasen. Zunächst
ergeben sich auch hier Schwierigkeiten, denn die abgegebene Luft ist hier nicht
entstaubt und bedingt starke Verschmutzungen. Darüber hinaus muß der die Staubluft
absaugende Maschinensatz relativ leistungsstark und aufwendig ausgelegt sein, da
die anfallende Fördermenge der Staubluft gegen die zwischen dem Unterdruck des Wetterschachtes
und der Außenluft bestehende Druckdifferenz zu fördern ist.
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Es liegt sonach die Aufgabe vor, eine Einrichtung zu schaffen, welche
die beim Umfüllen anfallende staubhaltige Luft in Schachtförderanlagen derart reinigt,
daß sie ohne Behinderung, Belästigung oder Gefährdung der Belegschaft und ohne nachteilige
Folgen für die Maschinen und Geräte in der Grube bedenkenlos dem Wetterstrom des
Schachtes zugeführt werden kann. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß zwischen der Entladetasche und einem ausschließlich dieser zugeordneten
Saugzug ein Filter angeordnet ist und der Saugzug in das gleiche Druckpotential
ausbläst, das an der Einschüttkante der Entladetasche herrscht.
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Die vom Saugzug bewirkte Druckdifferenz wird hierbei zweckmäßig so
bemessen, daß sie dem bei der vorgesehenen Fördermenge am Filter auftretenden Druckabfall
entspricht. Als besonders vorteilhaft kann es sich erweisen, die durch den Saugzug
bewirkte Druckdifferenz den am Filter auftretenden Druckabfall um ein geringes übersteigen
zu lassen, so daß in der Entladetasche ein leichter Unterdruck gegenüber der Umgebung
aufrechterhalten wird und zwischen den gegenüberliegenden Öffnungen von Fördergefäß
und Entladetasche eintretende Luft
während des Umfüllvorganges auftretende
Staubluft in die Entladetasche zurückdrängt.
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Bewährt hat sich insbesondere eine Ausbildung der Einrichtung nach
der Erfindung, bei der über der Entladetasche ein als Staubdom ausgebildeter Ansaugtrichter
des Saugzuges vorgesehen ist. Das Filter ist hierbei zwischen dem Ansaugtrichter
und dem Saugzug angeordnet; die vom Saugzug angesaugte Luft wird über entsprechende
Rohrleitungen in den Wetterstrom des Schachtes abgegeben.
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Zweckmäßig ist die Entladetasche in bekannter Weise als Schleuse ausgebildet
und weist am Einlauf und Auslauf Wetterschieber auf. Der Saugzug kann hierbei in
Abhängigkeit von der Stellung des Fördergefäßes und/oder eines Einlauf- und Auslaufschiebers
ein- bzw. ausschaltbar sein. Als vorteilhaft kann es sich erweisen, Umlenkklappen
mit diesen zugeordneten Steuermitteln vorzusehen, welche während des Treibens den
Ausgang des Saugzuges vom Wetterschacht abtrennen und ihn mit der Außenluft verbinden.
Es wurde weiterhin als vorteilhaft erkannt, dem Saugzug steuerbare Drosselmittel
vorzuschalten.
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In der Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand
der Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung ist ein Wetterschacht 1 mit einem in Entladestellung
eingefahrenen Gefäß 2 dargestellt.
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Beim Einfahren des Gefäßes 2 in die Entladestellung wurde mittels
eines vom Gefäß betätigten, in der Zeichnung nicht dargestellten Schalters der am
Auslauf der Entladetasche 3 vorgesehene Wetterschieber 4 geschlossen und anschließend
der am Einlauf vorgesehene Wetterschieber 5 geöffnet. Anschließend wurde die Gefäßklappe
6 ausgefahren und über die Einschüttkante 7 der Entladetasche 3 gelegt und der den
Saugzug 8 antreibende Elektromotor 9 zwischenzeitlich eingeschaltet. Mit dem Absenken
der Gefäßklappe 6 beginnt die Übergabe des Fördergutes aus dem Gefäß 2 in die Entladetasche
3.
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Über der Entladetasche 3 ist der als Staubdom ausgebildete Ansaugtrichter
des Saugzuges 8 vorgesehen, so daß die beim Entleeren des Gefäßes 2 sich
bildende staubhaltige Luft abgesaugt wird. Auf ihrem Wege zum Saugzug
8 wird sie durch ein Filter 11 geführt und in diesem gereinigt. Die
entstaubte Luft durchströmt den Saugzug 8 und wird über die Rohrleitung
12 in den Wetterstrom des Wetterschachtes 1 geführt. Da die Luft praktisch
vollkommen entstaubt ist, kann sie, ohne Bedenken direkt in den Unterdruck des Schachtes
geführt werden. Ansaugtrichter 10, Filter 11 und Saugzug
8
mit Antrieb 9 sind hierbei so bemessen, daß die während des Entladevorganges
des Gefäßes anfallende Staubluft sowie die zwischen Entladetascheneinlauf und Gefäß
eintretende Falschluft sofort von dem Ansaugtrichter 10 und dem Filter
11 aufgenommen werden. Der Leistungsbedarf des Motors 9 bleibt hierbei relativ
niedrig, da die vom Saugzug bewirkte Druckdifferenz im wesentlichen nur dem Druckabfall
im Filter 11 zu entsprechen braucht.
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Im Ausführungsbeispiel ist der Saugzug 8 mit Antrieb 9 so bemessen,
daß der Unterdruck am Entladetascheneinlauf einen um ein geringes höheren Wert als
der Unterdruck im Wetterschacht aufweist; hierdurch wird erreicht, daß - dem Druckgefälle
entsprechend - alle entstehende Staubluft in die Entladetasche 3 und den Ansaugtrichter
10 hineingezogen wird. Da die Druckdifferenz zwischen Entladetascheneinlauf und
Druckpotential des Wetterschachtes nur gering ist, ergibt sich keine wesentliche
Erhöhung des Leistungsbedarfs, denn die geförderte Luftmenge sowie die zu bewirkende
Druckdifferenz wachsen nur unwesentlich.
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Nach Beendigung der Übergabe des Fördergutes bzw. bei Abfahrt des
Gefäßes 2 wird, im letzteren Fall wiederum mittels durch das Gefäß 2 gesteuerter,
in der Zeichnung nicht dargestellter Kontakte, der Einlaufschieber 5 wieder geschlossen
und der Auslaufschieber 4 geöffnet. Im Ausführungsbeispiel sind den Schiebern
4, 5 und auch 13 hydraulisch wirkende elektrisch gesteuerte Antrieb, z. B. der Zylinder
14, zugeordnet.
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Nach Öffnen des Auslaufschiebers 4 kann nunmehr das Fördergut
durch das Austrageband 15 abgezogen werden.
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Hinter dem Saugzug 8 ist ein weiterer Schieber 13 vorgesehen, der
bei Öffnen des Einlaufschiebers 5 ebenfalls geöffnet und bei Schließen des Schiebers
mit diesem geschlossen wird. Mit Schließen des Schiebers 13 wird auch der
Motor 9 des Saugzuges 8
abgeschaltet. Durch das Schließen dieses Schiebers
wird erreicht, daß während des Treibens der in der Entladetasche gegenüber dem Wetterschacht
herrschende Überdruck nicht Luft auf der Entladetasche über Filter 11 und Saugzug
8 in den Wetterschacht 1 preßt.
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Bei abgeänderten Einrichtungen zur staubfreien Übergabe von Fördergut
wird der Motor 9 nicht jedesmal bei Einfahrt des Gefäßes in die Entladestellung
eingeschaltet und nach Beendigung in der Übergabe des Fördergutes ausgeschaltet,
sondern er läuft durch. Ein Schließen des Schiebers 13 bewirkt hier einen Überdruck
in der Rohrleitung 12. In diesem Fall wird ein weiterer Schieber vorgesehen,
der während der Entleerung des Gefäßes eine nach über Tage führende Leitung verschließt
und während bzw. nach Schließen des Schiebers 13 geöffnet wird; dieser zusätzliche
Schieber sowie die ihm zugeordnete Rohrleitung sind in der Zeichnung nicht dargestellt.
Durch diese Anordnung wird erreicht, daß auch die während des Treibens in geringer
Menge anfallende Staubluft angesaugt und mittels des Filters gereinigt wird. Da
der Saugzug jetzt bei einer höheren Druckstufe arbeitet, wird die von ihm geförderte
Luftmenge kleiner werden. Da während des Treibens aber wesentlich geringere Mengen
von Staubluft anfallen, kann die Fördermenge des Saugzuges weiterhin dadurch herabgesetzt
werden, daß ihm steuerbare Drosselmittel zu- bzw. vorgeordnet werden, welche während
des Treibens die Fördermenge herabzusetzen gestatten. Gegebenenfalls kann eine solche
Herabsetzung der Fördermenge auch durch elektrische Umschaltung des Motors bewirkt
werden.
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Als Filter haben sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch
Rüttelschwingen und/oder Spülluft periodisch gereinigte Trockenfilter bewährt. Andererseits
lassen sich auch beispielsweise Naßfilter vorsehen, wenn der gewünschte Entstaubungsgrad
der Luft dieses erfordert.