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Staubfilter Bei Staubfiltern für leicht entzündbaren Staub, wie beispielsweise
Braunkohlenstaub, ist man darauf bedacht, daß sich an keiner Stelle Staubablagerungen
ansammeln können.
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Man bildet daher selbst die Böden der Reinluftkammern derart aus,
daß sie keine waagerechten Flächen aufweisen, sondern überall trichterförmig gestaltet
sind, wobei an die tiefsten Stellen dieser Trichter dann Staubabführeinrichtungen
angeschlossen sind. Es tritt nämlich unter Umständen eine gewisse Staubmenge durch
das Filtergewebe hindurch, und wenn dieser Staub zwar auch größtenteils von der
abziehenden - Reinluft mit fortgetragen wird, so kann sich doch ein Teil davon auch
immerhin in den Reinluftkammern absetzen und hier dann zu Selbstentzündungen Anlaß
geben. Die Menge dieses Staubes ist nun aber für gewöhnlich sehr gering, und größere
Staubmengen treten nur auf, wenn das Filtergewebe schadhaft geworden ist, jedoch
nicht sofort ausgewechselt werden kann.
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Für die Ableitung dieses Staubes aus der Reinluftkammer hat man bisher
besondere mechanische Staubentfernungseinrichtungen, Schnecken o. dgl., vorgesehen.
Deren Anordnung macht gewisse Schwierigkeiten, und es erscheint vor allem unwirtschaftlich,
für diese im gewöhnlichen Betriebe außerordentlich geringe Entstaubungsleistung
Einrichtungen vorzusehen, die eine beträchtliche Zahl bewegter Teile besitzen, deren
Bau und Abnutzung nicht unerhebliche Kosten verursacht.
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Es ist daher auch schon vorgeschlagen worden, diesen Staub aus den
Reinluftkammern durch die zur Ableitung des Filterstaubes aus den Staubluftkammern
dienenden Mittel mit fortbringen zu lassen, doch müssen dann zwischen beiden Kammern
Absperrmittel, selbsttätig:schließende Klappen 0. dgL, vorgesehen werden. Da diese
Absperrmittel im Staube arbeiten und schlecht überwacht werden können, geben sie
leicht zu Betriebsstörungen Anlaß, indem sie nicht ordnungsgemäß schließen und dann
Staubluft ungefiltert in die Reinluftkammern eintreten lassen.
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Die Erfindung weist einen andern Weg zur Entfernung des Staubes aus
den Reinluftkammern in sicherer und wirtschaftlicher Weise, und zwar werden hiernach
an die zu entstaubenden Stellen, also an die tiefsten Punkte der Reinluftkammerböden,
Leitungen angeschlossen, welche zu einer Saugquelle führen, so daß auf diese Stellen
eine Saugwirkung ausgeübt wird, welche den sich hier etwa ansammelnden Staub austrägt.
Derartige Saugleitungen lassen sich leicht und ohne große Kosten an beliebig gelegenen
und beliebig zahlreichen Stellen anschließen, so daß die Entstaubung überall dort
vorgesehen werden kann, wo sie erforderlich erscheint, während die hisher benutzten
Staubentfernungseinrichtungen auf manche Stellen der Kammerböden oft nur schwierig
oder gar nicht zur Wirkung gebracht werden konnten.
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Natürlich kann die erfindungsgemäße Staubabsaugung daher auch auf
andere Stellen der Reinluftkammern gerichtet werden als nur
auf
die Kammerböden bzw. deren tiefste Punkte.
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Als Saugquelle wird zweckmäßig das zum Ableiten der gefilterten Reinluft
dienende Gebläse benutzt, dergestalt, daß die Bodenentstaubungsleitung in die Reinluftafbführungsleitung
einmündet. Daß hierbei eine gewisse Staubmienge in die Reinluft geführt wird, ist
unbedenklich, weil es sich ja nur um einen Teil des Staubes handelt, der durch das
Filtergewebe hindurchgetreten-ist und größtenteils an sich schon mit der Reinluft
ausgetragen wird.
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Vorteilhaft wird in der vom Reinluftkammerboden ausgehenden Entstaubungsleitung
eine Beobachtungsstelle vorgesehen oder eine selbsttätig arbeitende Staubgehalts-Anzeigevorrichtung
eingeschaltet, wobei ferner dann eine Absperreinrichtung in dieser Leitung angeordnet
ist; sobald dann beim Schadhaftwerden des Filtergewebes größere Staubmengen durch
diese Leitung ziehen, kann, gegebenenfalls selbsttätig, eine Absperrung erfolgen,
um einen Staubübertritt in größerem Umfange in die Reinluft zu verhindern. Derartige
Absperrmittel sind besonders dann angebracht, wenn die Filterkammer zeitweise von
einem Spülluftstrom durchflossen wird, der der Arbeitsluft entgegengesetzt gerichtet
ist; zweckmäßig wird dann beim Einlassen solcher Spülluft immer die betreffende
Filterkammer von der Absaugleitung .abgeschaltet, um einen Verlust von Spülluft
zu verhindern.
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Um endlich die Ablagerung des aus den Kammern entfernten Staubes
in der Abführleitung zu verhüten, kann Außenluft in diese eingesaugt werden, so
daß der Saugzug in ihr stärker ist als in der Reinluftkammer; zweckmäßig wird dabei
auch für diese Außenlufteinsaugung eine Absperrklappe vorgesehen, um die Außenluft
durch Drosselung in ihrer Menge. regeln oder ganz absperren zu können.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungslbeispiel der Erfindung dar und
zeigt in Abb. I ein Schlauchfilter im Schnitt, Abt. 2 einen Querschnitt nach Linie
Il-Il der Abb. I.
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Der Weg der Luft ist in den Abbildungen durch Pfeile angedeutet.
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In dem Gehäuse 1, das durch die Wand 2 in zwei Kammern geteilt ist,
sind die Filterschläuche 3 aufgehängt, die oben mittels der sie tragenden Aufhängeplatten
4 geschlossen und unten an die Stutzen 5 angeschlossen sind, die auf den oben dachförmig
ausgebildeten Einsatzrümpfen 6 sitzen. Das Innere dieser Rümpfe 6 steht nach unten
hin mit der Schneckenkammer 7 in. Verbindung, in die von oben her die Zuleitung
8 für die zu filternde Staubluft einmündet, während sich unten die Ableitung g für
den aufgefangenen Staub anschließt.
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An den Kopf des Gehäuses I ist die Leitung 10 angeschlossen, die
zur Saugseite des Gebläses 11 führt, das auf die Ableitung 20 arbeitet. Die Klappe
12 gestattet, jeweils eine der beiden Kammern des Gehäuses I von der Leitung 10
abzuschließen. Im Kopfe des Gehäuses I angeordnete Ventile 13 geben die Möglichkeit,
das Innere des Gehäuses 1 mit der Außenluft in Verbindung zu setzen.
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Der untere Teil des Gehäuseinnern zwischen den Rümpfen 6 ist an die
Leitung 14 angeschlossen, welche in die Leitung 10 einmündet, In dieser Leitung
14 sind die Absperrklappe 15 und das Schauglas 16 vorgesehen, während die einzelnen
Gehäuseteile mit Absperrklappen 17' versehen sind. Die Leitung 14 mündet ins Freie
durch die Öffnung 18, die mit der Drosselklappe 19 versehen ist Die Filterschläuche
teilen die Gehäusekammern in zwei voneinander getrennte Teile, von denen der eine
mit Staubluft erfüllt ist, die durch die Leitung 8 leinströmt, während der andere
durch die Schlauchwandungen vom ersten geschiedene Teil Reinluft enthält.
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Diese wird mittels des Gebläses 11 durch die Leitung lo abgesaugt
Durch den infolgedessen entstehenden Unterdruck strömt neue Staubluft in das Gehäuse
nach. Der beim Durchgang durch die Wandungen der Filterschläuche 3 aufgefangene
Staub fällt in die Schneckenkammer 7 nieder und wird durch die Ableitung g entfernt.
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Der durch die Schlauchwände mit hindurchgerissene Staub, der nicht
yon dem Reinluftstrom durch die Leitung Womit hinausgetragen wird, sondern auf den
Grund - des Gehäuses zwischen die Rümpfe 6 niedersinkt, gelangt in den Bereich des
Luftstromes, der durch die Öffnung 18 eingesaugt wird. Durch seine Saugwirkung zieht
dieser auch Luft aus den unteren Teilen des Gehäuses, also zwischen den Rümpfen
6 ab, so daß hier keinerlei Staub ablagerungen entstehen können.
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Der abgesaugte Staub wird durch die Leitung 14 fortgeführt, geht
durch das Gebläse und zieht ebenso wie der durch die Schlauch wandungen gedrungene,
aber von der Reinluft durch die Leitung 10 mit ausgetragene Staub durch die Abl'eitung
20 fort.
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Durch das Schauglas I6 läßt sich die Bewegung des Staubes in der
Leitung 14 beobachten; sobald hier ein. übermäßig starker Staubgehalt erkenntlich
wird, der auf eine Beschädigung der Filterschläuche oder eine sonstige Störung schließen
läßt, kann mittels der Drosselklappe 15 die Leitung 14 zeitweilig geschlossen und
damit die Staubabsaugung aus den unteren Gehäuseteilen unterbunden
werden.
Die Klappe Ig dient dagegen zur Regelung der Stärke des Saugzuges in der Leitung
14.
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Um eine Reinigung der Schläuche während des Betriebes vorzunehmen,
wird, wie in der Zeichnung dargestellt, in bekannter Weise mittels der Klappe 12
die eine der beilden Gehäusekammern von der Saugleitung 10 abgesperrt und hierauf
das Ventil 13' dieser abgesperrten Kammer geöffnet. Der im Gehäuseinnern herrschende
Unterdruck, der sich durch die Schneckenkammer 7 hindurch in die abgesperrte Kammer
überträgt, saugt jetzt Außenluft durch das Ventil I3' hindurch an, so daß diese
durch die Schläuche 3' in der abgesperrten Filterkammer in entgegengesetzter Richtung
als bisher hindurchtritt. Während dieser Spülung der Schläuche 3' werden die Ventile
17' geschlossen gehalten, damit die Saugwirkung, welche die Spülung hervorruft,
nicht durch diejenige aus der Leitung 14 aufgehoben wird.
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Wenn eine solche Reinigung der Filterschläuche durch Spülluft unter
abwechselnder Abschaltung oder beiden Filterkammern regelmäßig erfolgt, so werden
zweckmäßig die hierzu dienenden Teile, also die Klappe I2, die Ventile I3 und die
Klappen I7, durch eine geeignete, hier nicht dargestellte Steuereinrichtung selbsttätig
geöffnet und geschlossen.