DE1207244B - Verfahren zum Herstellen das Anlaufen verhindernder durchsichtiger Lack- oder Kunststoffueberzuege auf Silberwaren - Google Patents

Verfahren zum Herstellen das Anlaufen verhindernder durchsichtiger Lack- oder Kunststoffueberzuege auf Silberwaren

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DE1207244B
DE1207244B DEW21671A DEW0021671A DE1207244B DE 1207244 B DE1207244 B DE 1207244B DE W21671 A DEW21671 A DE W21671A DE W0021671 A DEW0021671 A DE W0021671A DE 1207244 B DE1207244 B DE 1207244B
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DEW21671A
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Dipl-Chem Dr Hans Schlegel
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WMF Group GmbH
Original Assignee
WMF Group GmbH
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES -007WW PATENTAMT Int. α.:
B44d
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche KL: 75 c-5/04
Nummer: 1207 244
Aktenzeichen: W 21671VI b/75 c
Anmeldetag: 9. August 1957
Auslegetag: 16. Dezember 1965
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen das Anlaufen verhindernder durchsichtiger Lack- oder Kunststoffüberzüge auf Silberwaren, insbesondere auf silbernen oder versilberten Bestecken oder Hohlwaren wie Schalen, Tabletts od. dgl.
Bei Bestecken oder Hohlwaren, die bei Ingebrauchnahme mit Speisen und Getränken in Berührung kommen und, wie im Falle der Bestecke, auch zum Mund geführt werden, muß der Schutzüberzug entfernt werden, sobald die Geräte in Benutzung ge- ίο nommen werden. Die Beseitigung der Lack- oder Kunststoffschicht ist nun um so schwieriger, je haltbarer der Uberzugfilm ist. Ein Abkratzen des Überzuges auf mechanischem Wege muß tunlichst vermieden werden, um Beschädigungen der blanken Metalloberfläche auszuschließen. Auch die Anwendung chemischer Mittel zum Entfernen der Lackoder Kunststoffschicht ist im allgemeinen nicht erwünscht und kann vom normalen Verbraucher praktisch auch kaum vorgenommen werden.
Zum Schutz von Metallgegenständen aller Art hat man zwar schon Verpackungslacke entwickelt, die sich als mehr oder weniger zusammenhängender Film wie eine Haut von dem Gegenstand abziehen lassen und daher auch als Abziehlacke bezeichnet werden. Aber auch hier muß das Ablösen des Schutzfilmes mechanisch erfolgen.
Es sind ferner wasserlösliche Lacke bekannt, deren Anwendung bei Silberwaren, wie Besteckteilen od. dgl., an sich möglich wäre, da solche Gegenstände vor der Ingebrauchnahme sowieso gespült werden. Praktisch mußte man aber von der Verwendung der bisherigen wasserlöslichen Lacke Abstand nehmen, weil ein solcher Lack auch schon bei der Lagerang der Waren leicht Feuchtigkeit aus der Luft anzieht und aufnimmt und dadurch trübe wird. Bereits eine Berührung der mit einem derartigen Lack überzogenen Waren mit den Fingern ist nachteilig, weil die Schweißspuren, welche sich auf jeder Hand befinden, sofort entsprechende Flecken und Fingerabdrücke auf der Lackschicht hinterlassen. Die mit dem Lack überzogenen Gegenstände nehmen dann bald trotz des erzielten Anlaufschutzes ein unansehnliches Aussehen an.
Es ist auch bekannt, auf der Innenfläche von Sprühdosen od. dgl. einen Schutzüberzug anzubringen, um die Reinigung der Dosen, deren Inhalt, wie z. B. Farben, Lacke usw., mit der Zeit verharzt, zu erleichtern. Dies geschieht mit Hilfe einer Wachsmischung, welche in kaltem Wasser unlöslich, in heißem Wasser dagegen vermöge ihres Emulgatorgehaltes emulgierbar bzw. aufschmelzbar und damit Verfahren zum Herstellen das Anlaufen
verhindernder durchsichtiger Lack- oder
Kunststoffüberzüge auf Silberwaren
Anmelder:
Württembergische Metallwarenfabrik,
Geislingen (Steige)
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Hans Schlegel,
Geislingen (Steige)
als Überzug ablösbar ist. Es kann dann die Schutzschicht zusammen mit den Rückständen des Doseninhaltes abgelöst bzw. abgehoben werden, und zwar unter Anwendung von heißem Wasser. Ferner ist es bekannt, Filmen oder Folien aus wasserempfindlichen oder wasserlöslichen Stoffen wie Cellulosehydrat, Gelatine od. dgl. durch Kunstharzüberzüge eine gewisse Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und mechanische Beanspruchung zu verleihen. Hier handelt es sich aber um die Schaffung einer Verpackung für feuchte oder feuchtigkeitsempfindliche Waren, was mit dem vorliegenden Problem praktisch nichts zu tun hat.
Die Erfindung geht von an sich bekannten durchsichtigen, wasserunlöslichen und nicht ohne weiteres abziehbaren, weil sehr dünnen Lack- oder Kunststoffüberzügen aus, wie sie in der Silberwarenindustrie an sich bereits als Anlaufschutz verwendet werden. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand nun darin, einen Weg zu finden, wie man einen solchen Schutzüberzug leicht und ohne mechanische Mittel durch einfaches Eintauchen in Wasser, und zwar auch in kaltes Wasser, entfernen kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß auf den Metallgegenstand zunächst eine Grandschicht aus einem wasserlöslichen bzw. -quellbaren organischen Bindemittel und darauf eine Deckschicht aus einem wasserunlöslichen, aber -durchlässigen Lack oder Kunststoff aufgebracht wird. Vorzugsweise wird die Deckschicht in geringerer Dicke als die Grandschicht aufgebracht.
509 758/362

Claims (1)

  1. 3 4
    Durch die Erfindung wird erreicht, daß die Schutz- welche ein Schutzüberzug gemäß der Erfindung verschicht leicht und ohne mechanische Einwirkung wendet werden kann. Auch der vergrößerte Querdurch einfaches Eintauchen der Silberwaren in schnitt gemäß F i g. 9 oder die Darstellung gemäß Wasser entfernt werden kann. Das durch Aufnahme Fig. 10 sind nur Beispiele für die Erfindung,
    von Feuchtigkeit aufquellende Material der Grund- 5 Bei dem in F i g. 9 dargestellten Querschnitt durch schicht sprengt bei diesem Vorgang auch die dünne die Laffe des in F i g. 3 und 4 gezeigten Löffels oder Deckschicht auseinander, so daß sich der gesamte sonstigen, an die Stelle des Löffels tretenden Gegenüberzug praktisch von selbst von dem Gegenstand Standes handelt es sich beispielsweise um den ablöst. Schutzüberzug für einen versilberten Gegenstand,
    Als Material für die Grundschicht kommt z. B. io dessen Grundmetallkörper 5 mit einer z. B. galvajeder organische Stoff in Frage, der einerseits wasser- nisch aufgebrachten Silberauflage 6 versehen ist. Die löslich bzw. wasserquellbar ist, andererseits unter Oberfläche dieses Metallgegenstandes 5, 6 ist nun entsprechenden Bedingungen einen transparenten zunächst mit einer Grundschicht 7 aus einem transFilm auf dem zu schützenden Gegenstand bildet. parenten, wasserlöslichen bzw, quellfähigen Stoff Beispiele für derartige Stoffe sind wasserlösliche 15 überzogen. Beispielsweise wird der Gegenstand zu Kunststoffe wie Polyvinylalkohol, Gelatinelösungen, diesem Zweck in ein flüssiges Lack- oder Kunststoff-Alginatlösungen od. dgl. Für die Herstellung der material eingetaucht, welches auf dem Metallkörper Deckschicht können alle wasserunlöslichen, aber einen transparenten Film bildet. Über diesem Film wasserdurchlässigen Substanzen, wie z.B. Nitro- aus wasserlöslichem Material befindet sich eine Zellulose, verwendet werden, welche transparente 20 Deckschicht 8, die aus einem zwar wasserunlöslichen, Filme zu bilden vermögen. Auch wasserunlösliche aber wasserdurchlässigen Material besteht. Auch Kunststoffe in Form von filmartigen, mikroporösen diese Deckschicht kann in einfacher Weise, z.B. Überzügen sind für diesen Zweck geeignet. Wesent- durch Eintauchen des die Grundschicht 7 tragenden lieh ist, daß sich der wasserunlösliche Lack oder Metallgegenstandes 5, 6 in das in flüssigem oder Kunststoff, welcher die sehr dünne Deckschicht 25 halbflüssigem Zustand befindliche Lack- oder Kunstbildet, bei normaler Luftfeuchtigkeit nicht trübt, Stoffmaterial od. dgl., hergestellt werden. Die Deckaber beim Eintauchen des Gegenstandes in Wasser schichte wird zweckmäßig dünner als die Grundfür letzteres genügend durchlässig ist, so daß die schicht7 gewählt. In Fig. 9 und 10 sind die beiden Feuchtigkeit die darunterliegende Grundschicht aus Schichten? und 8 des Schutzüberzuges ebenso wie wasserlöslichem bzw. -quellbarem Lack, Kunststoff 30 die Versilberungsschicht 6 der Anschaulichkeit halber od. dgl. erreichen und zum Quellen bringen kann. übertrieben stark dargestellt. In Wirklichkeit sind
    Die beiden Schichten oder Filme lassen sich auf diese Schichten sehr dünn. Lackschichten dieser Art beliebige Weise, z. B. im Tauchverfahren, überein- sollen zwecks Wahrung einer möglichst vollkommeander anbringen. Sie bilden dann einen Schutzüber- nen Durchsichtigkeit praktisch nicht stärker als etwa zug, der den Gegenstand vollkommen von der Luft 35 10 bis 20μ sein. Fig. 10 soll nur veranschaulichen, schließt und dadurch das Anlaufen mit Sicherheit wie die einzelnen Schichten des Schutzüberzuges und verhindert. Die Grundschicht löst sich infolge ihrer die Versilberungsschicht übereinander auf dem hygroskopischen Eigenschaft leicht von der blanken Grundmetall 5 liegen. Wenn es sich um einen Gegen-Metalloberfläche ab. Sie nimmt aber normalerweise stand aus massivem Silber od. dgl. handelt, kommt keine Feuchtigkeit aus der Luft auf, weil die dünne, 40 die besondere Edelmetallschicht 6 natürlich in Fortwasserunlösliche Deckschicht dies verhindert, so- fall. In F i g. 1 bis 8 ist der Schutzüberzug, welcher lange sich die Luftfeuchtigkeit in den üblichen Gren- aus den beiden übereinanderliegenden Lackschichten, zen hält. Wegen ihrer Wasserunlöslichkeit ist die Filmen od. dgl. 7 und 8 zusammengesetzt ist, nur Deckschicht auch nicht so empfindlich gegen eine durch eine starke Randlinie angedeutet worden. Berührung mit der Hand. 45 Schließlich sei bemerkt, daß an Stelle von zwei
    Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise Lack- oder Kunststoffschichten 7, 8 gegebenenfalls
    veranschaulicht. auch drei oder mehr Schichten mit entsprechenden
    Fig. 1 und 2 zeigen in Rück- und Seitenansicht Eigenschaften vorgesehen sein können, um den
    eine Gabel; Schutzüberzug gemäß der Erfindung zu bilden.
    F i g. 3 und 4 zeigen in Rück- und Seitenansicht 50 Die Deckschicht 8 und die Grundschicht 7 lassen
    einen Löffel; sich im allgemeinen nur zusammen von der Metall-
    Fig. 5 und 6 zeigen in Draufsicht bzw. im Schnitt oberfläche entfernen, weil sie praktisch fest aufeinnach der Linie C-D der Fi g. 5 eine im wesentlichen anderhaften. Nur in besonderen Fällen kann es mögrunde Schale; lieh sein, die beiden Schichten voneinander zu lösen.
    F i g. 7 und 8 zeigen in Draufsicht bzw. im Schnitt 55 Einen solchen Ausnahmefall zeigt F i g. 10 lediglich
    nach der Linie E-F der F i g. 7 eine längliche Schale; zu dem Zweck, die beiden Schichten oder Filme 7, 8
    F i g. 9 zeigt in wesentlich vergrößertem Maßstab anschaulich zu machen. Praktisch wirken beide
    einen Querschnitt nach der Linie A -B der Fig. 3, Schichten wie ein zusammenhängender Film, dessen
    und Ablösung von der Metalloberfläche durch die Was-
    Fig. 10 zeigt schließlich in vergrößertem Maßstab 60 serlöslichkeit bzw. Quellfähigkeit der Grundschicht
    das abgebrochene Ende eines Besteckteiles mit teil- sehr erleichtert wird,
    weise abgenommenen Überzugsschichten.
    Die in F i g. 1 bis 8 der Zeichnung dargestellten Patentansprüche:
    Metallgegenstände sind vorteilhafte Anwendungsbeispiele der Erfindung. Die Gabel 1, der Löffel 2, 65 1. Verfahren zum Herstellen das Anlaufen die runde Schale 3 und die längliche Schale 4 reprä- verhindernder durchsichtiger Lack- oder Kunstsentieren nur einige der Gegenstände aus Silber oder Stoffüberzüge auf Silberwaren, vorzugsweise Beversilbertem Metall oder Silberlegierungen, für stecken, die durch Abwaschen der Silberwaren
    mit kaltem Wasser leicht entfernt werden können, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Metallgegenstand zunächst eine Grundschicht aus einem wasserlöslichen bzw. -quellbaren organischen Bindemittel und darauf eine Deckschicht aus einem wasserunlöslichen, aber -durchlässigen Lack oder Kunststoff aufgebracht wird.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht in geringerer Dicke als die Grundschicht aufgebracht wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 675 673; USA.-Patentschrift Nr. 2 563 499.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    509 758/362 12.65 © Bundesdruckerei Berlin
DEW21671A 1957-08-09 1957-08-09 Verfahren zum Herstellen das Anlaufen verhindernder durchsichtiger Lack- oder Kunststoffueberzuege auf Silberwaren Pending DE1207244B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0042077A1 (de) * 1980-06-13 1981-12-23 Württembergische Metallwarenfabrik Ag. Tafel- und Ziergegenstände mit einer Oberfläche aus Silber

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2563499A (en) * 1951-08-07 Spray booths
GB675673A (en) * 1949-06-21 1952-07-16 British Cellophane Ltd Improvements in or relating to the manufacture of artificial resins, and to coating compositions, particularly for coating regenerated cellulose films

Patent Citations (2)

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