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Schaltgetriebe für eine Kamera Die Erfindung bezieht sich auf ein
Schaltgetriebe für den schrittweisen Vorschub eines Filmstreifens in einer Kamera
zum fotografischen Aufzeichnen von Informationen. Bei einem bekannten Schaltgetriebe
dieser Art sind zwei je mit einer Klinke zusammenwirkende Klinkenräder vorgesehen.
Die beiden Klinkenräder haben eine verschieden feine Verzahnung, so daß mit dem
einen Klinkenrad größere Vorschübe und mit dem anderen Klinkenrad kleinere Vorschübe
des Filmstreifens verursacht werden können. Die einzelnen Vorschubschritte dieses
bekannten Schaltgetriebes werden dadurch erzeugt, daß die Klinken, ähnlich wie Pleuelstangen
von einem Exzenter, hin-und herbewegt werden. Durch diese Hin- und Herbewegung wird
dem jeweiligen Klinkenrad der Vorschub erteilt. Mit diesem bekannten Schaltgetriebe
ist es jedoch nicht möglich, eine extrem genaue Steuerung des Filmstreifens zu erreichen.
In Kameras zur fotografischen Aufzeichnung von Digitaldaten und/oder Dokumenten
ist es jedoch erforderlich, den Filmstreifen in sehr kleinen, nur etwa 0,04 cm langen
Einzelschritten innerhalb sehr genauer Toleranzen fortbewegen zu können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schaltgetriebe der obengenannten
Art zu schaffen, mit dem der Filmstreifen in sehr kleinen und gleichen Bewegungsschritten
innerhalb äußerst enger Toleranzen bewegt werden kann.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Klinkenrad
über eine Reibungskupplung mit einem motorischen Antrieb gekoppelt ist und daß zum
Begrenzen der Vorschubschritte mindestens zwei mit dem Klinkenrad zusammenwirkende
schaltbare Klinken vorgesehen sind. Dieses hat den Vorteil, daß nunmehr die Klinken
gegenüber der Zahnteilung des Klinkenrades so gegeneinander versetzt angeordnet
werden können, indem der Abstand der zwischen die Zähne des Klinkenrades eingreifenden
Nasen der beiden Klinken ein ungerades Vielfaches des halben Zahnabstandes der Klinkenradzähne
beträgt, daß beim Wechseln des Eingriffs der einen Klinke und der anderen Klinke
der Vorschubschritt nur auf eine halbe Zahnteilung begrenzt werden kann. Dieses
hat wiederum den Vorteil, daß zur Erzeugung eines Vorschubschrittes eine in der
erforderlichen Genauigkeit leichter herstellbare gröbere Zahnteilung mit halb so
viel Zähnen benutzt werden kann, als dieses bei einem Schaltgetriebe mit nur einer
Klinke erforderlich wäre. Die gröbere Zahnteilung hat neben der größeren Genauigkeit
auch den Vorteil der höheren Festigkeit und der einfacheren Herstellbarkeit. Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß während des Einführens der einen
Klinke in den Eingriff mit dem Klinkenrad gleichzeitig die andere Klinke aus dem
Eingriff bewegt werden kann, was schneller geht, als wenn eine Klinke in den Eingriff
und anschließend aus diesem bewegt werden muß. Die Erfindung ermöglicht also auch
eine größere Schaltgeschwindigkeit.
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In der obengenannten Kamera zur fotografischen Aufzeichnung von Digitaldaten
und/oder Dokumenten ist es auch erforderlich, daß der Bewegungsschritt zum Aufzeichnen
der Daten eine andere Länge hat als der Bewegungsschritt zum Aufzeichnen der Dokumente.
Um nun in bekannter Weise mit dem Schaltgetriebe gemäß der Erfindung verschieden
lange Vorschubschritte des Filmstreifens erzeugen zu können, ist nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß das Schaltgetriebeklinkenrad mit einem zweiten
Klinkenrad verbunden ist, das mit einer Klinke zusammenwirkt, die unabhängig von
den beiden Klinken des ersten Schaltgetriebeklinkenrades betätigbar ist. Dieses
zweite Klinkenrad kann nun für einen größeren Vorschubschritt vorgesehen sein, so
daß man nun bei Benutzung des einen Klinkenrades den gewünschten genauen kleinen
Schritt und
bei Benutzung des anderen Klinkenrades den größeren
Vorschubschritt erzeugen kann.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist für den
abwechselnden Eingriff der Nasen der beiden in das erste Klinkenrad eingreifenden
Klinken zwischen die Klinkenzähne ein Steuergetriebe vorgesehen, das ein weiteres
Klinkenrad aufweist, das mit einer Antriebswelle mittels einer Kupplungsvorrichtung
für die Dauer eines Wechsels des Eingriffs der beiden Klinken des Schaltgetriebes
kuppelbar ist. Die Kupplungsvorrichtung für die mit dem Kuppeln etwa gleichzeitige
Freigabe des Steuergetriebeklinkenrades wirkt mit dessen Klinke zusammen. Dadurch
wird erreicht, daß, sobald das Klinkenrad des Steuergetriebes mit der Antriebswelle
gekuppelt wird, gleichzeitig die Klinke das Steuergetriebeklinkenrad für eine so
große Drehung freigibt, daß während dieser Drehung die beiden Klinken des Schaltgetriebeklinkenrades
ihren Eingriff wechseln und somit einen dem halben Zahnabstand des ersten Schaltgetriebeklinkenrades
entsprechenden Filmvorschub bewirken.
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In der folgenden Beschreibung ist die Erfindung an Hand eines in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels eines Schaltgetriebes für den schrittweisen
Vorschub eines Filmstreifens in einer Kamera im einzelnen erläutert. Es zeigt F
i g.1 eine Vorderansicht des Ausführungsbeispiels eines Schaltgetriebes, F i g.
2 eine Draufsicht auf das Schaltgetriebe nach Fig.1, F i g. 3 eine Einzelteile zeigende
Vorderansicht der Sperrklinken- und Klinkenradanordnung zur Steuerung der Drehung
der Welle mit der ein intermittierend anzutreibender Schieber in Wirkverbindung
steht, F i g. 4 eine Teilseitenansicht der Anordnung nach F i g. 3, F i g. 5 eine
Teilvorderansicht des Steuergetriebes der Sperrklinkenanordnung, F i g. 6 eine Teildraufsicht
auf das Steuergetriebe gemäß der F i g. 5 und F i g. 7 ein vereinfachtes Schaltbild
zur Steuerung der Sperrklinkenbetätigung in übereinstimmung mit der getroffenen
Auswahl der intermittierenden Bewegung.
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Wie aus den F i g.1 und 2 hervorgeht, ist ein Motor 10 über eine Riemenscheibe
11, einen Transmissionsriemen 12 und eine Riemenscheibe 13 mit einer Welle 14 verbunden,
die eine Antriebsscheibe 15 und eine Riemenscheibe 16 trägt, die über einen Transmissionsriemen
19 mit einer Riemenscheibe 17 auf einer Mitlaufwelle 18 verbunden ist. Die Welle
18 trägt außerdem eine Riemenscheibe 20, die über einen Riemen 21 mit einer Riemenscheibe
22 am einen Ende einer Welle 23 verbunden ist. Die Riemenscheibe 22 ist auf
der Welle 23 frei drehbar, die über eine Reibungskuppung 24 angetrieben wird, deren
eines Teil an der Riemenscheibe 22 und deren anderes Teil an der Welle 23 form-
oder kraftschlüssig befestigt ist.
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Das andere Ende der Welle 23 ist in einer Platte 25 gelagert und trägt
auf der abgewandten Seite einen Nocken 26, der mit dieser Welle drehbar ist. An
diesem Nocken liegt eine Rolle 27 eines Schiebers 28 an, so daß die Drehbewegung
des Nockens 26 in eine lineare Bewegung umgewandelt wird, wodurch ein rechteckiger
Stift 29 am Schieber 28, der mit einer Perforierung im Filmstreifen F zusammenwirkt,
diesen in F i g. 2 nach links bewegt. Die Welle 23 trägt außerdem zwei Klinkenräder
30 und 31, die als eine Einheit mit dieser Welle drehbar sind. Die Zahl der Klinkenräder
kann in übereinstimmung mit der gewünschten Anzahl von Bewegungsschritten gesteigert
werden. Der Abstand der Zähne am Klinkenrad 31 ist kleiner als der Zahnabstand am
Klinkenrad 30 (F i g. 3). Das Klinkenrad 30 wirkt mit einer Sperrklinke 32
zusammen und das Klinkenrad 31 abwechselnd mit Sperrklinken 33 und 34. Da
die Klinkenräder 30 und 31 auf der Welle 23 befestigt oder verkeilt sind und mit
den Sperrklinken 32 oder 33 und 34 zusammenwirken, kann die Welle 23 gegen
die Wirkung der Reibungskupplung 24 festgehalten werden.
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Die Sperrklinke 32 ist auf der Platte 25 um die Achse 35 schwenkbar
gelagert und in der Nähe ihres freien Endes bei 36 über ein Gelenk 37 mit dem Anker
38 eines Elektromagneten 39 verbunden. Die Nase 40 der Sperrklinke 30 steht normalerweise
mit einem Zahn des Klinkenrades 30 im Eingriff und wird in dieser Stellung
durch eine Feder 41, die gegen den Anker 38 drückt (s. F i g. 3), gehalten. In dieser
Eingriffsstellung verhindert die Sperrklinke 32 eine Drehung des Klinkenrades 30
und der Welle 23. Wird der Elektromagnet 39 erregt, dann wird die Nase 40 aus der
Eingriffsstellung herausgehoben, wodurch die Welle 23 über die Reibungskupplung
24 angetrieben wird. Läßt man nun zunächst die Sperrklinken 33 und 34 außer acht,
so gibt, wenn der Elektromagnet 39 nur für einen Augenblick erregt wird, die Nase
40 das Klinkenrad 30 frei und kehrt unmittelbar hierauf wieder in ihre Eingriffsstellung
am nächsten Zahn des Klinkenrades zurück. Diese Bewegung wird über den Nocken 26
und die Rolle 27 auf den Schieber 28 übertragen, der den Filmstreifen F um einen
vom Klinkenrad 30 vorbestimmten Schritt vorwärtsbewegt. Bleibt jedoch der Elektromagnet
39 dauernd erregt, dann wird die Welle 23 zur Drehung so lange freigegeben, bis
die Spule 39 entregt wird und die Nase 40 in einen Zahn auf dem Klinkenrad 30 eingreift.
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Die Sperrklinke 33 ist an der Platte 25 um die Achse 45 schwenkbar
gelagert und besitzt an ihrem einen Ende eine Nase 46 und am anderen Ende eine Rolle
47. Eine Feder 48 drückt die Sperrklinke 33 normalerweise gegen das Klinkenrad 31.
In ähnlicher Weise ist die Sperrklinke 34 an der Platte 25 um die Achse 49 schwenkbar
gelagert und mit einer Nase 50 und einer Rolle 51 versehen. Eine Feder 52 drückt
die Sperrklinke 34 normalerweise gegen das Klinkenrad 31. Wie aus der F i g. 3 hervorgeht,
sind die Sperrklinken 33 und 34 zwischen der Welle 23 und einer Welle 53 angeordnet,
die ihrerseits zwei axial voneinander im Abstand gehaltene Nockenscheiben 54 und
55 trägt, die mit den Rollen 47 bzw. 51 zusammenwirken, wobei diese Nockenräder
als eine Einheit wirken, wie aus der F i g. 4 hervorgeht. Die Vorsprünge der Nockenräder
54 und 55 sind so gegeneinander angeordnet, daß die Sperrklinken 33 und 34 abwechselnd
mit dem Klinkenrad 31 im Eingriff stehen. Die Sperrklinken 33 und 34 sind gegenüber
der Zahnteilung des Klinkenrades 31 so gegeneinander versetzt angeordnet, daß beim
Wechsel des Eingriffs von der einen Klinke auf die andere das Klinkenrad sich nur
um einen halben Zahnabstand der Zähne des Klinkenrades dreht. Der Zahnabstand auf
dem Klinkenrad 31 kann also doppelt so groß
sein, wie er für eine
einzige Sperrklinke erforderlich wäre. Auch nimmt dadurch die Betriebsgenauigkeit
zu.
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Wenn die Sperrklinke 32 im Eingriff steht, müssen die Sperrklinken
33 und 34 aus der Eingriffsstellung herausbewegt werden. Dies wird
durch einen Hebel 60 erreicht, der an der Platte 25 um die Achse 61 schwenkbar gelagert
ist und mit seinem freien Ende mittels eines Zapfens 62 schwenkbar mit einem Ende
eines Hebels 63 verbunden ist. Das andere Ende des Hebels 63 ist gelenkig mit dem
Drehanker eines Elektromagneten 65 verbunden. Wenn der Elektromagnet 65 erregt wird,
bewegt sich der Anker im Gegenzeigersinn, wodurch der Hebel 63 und der Hebel
60 in der F i g. 3 nach rechts bewegt werden. Infolge dieser Bewegung des Hebels
60 wirken eine Rolle 66 und der Zapfen 62 mit den Sperrklinken 33 und
34 jeweils zusammen und bewegen diese in eine Außereingriffsstellung, in
der sie, solange der Elektromagnet 65 erregt ist, gehalten werden. Wird der Elektromagnet
65 entregt, dann wird der Drehanker durch eine Rückstellfeder in seine Ausgangsstellung
zurückgedreht, wodurch die Hebel 60 und 63 in ihre unwirksame Stellung zurückgestellt
werden.
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Eine Welle 80, die zwischen der Welle 14 (Antriebsmittel) und der
Welle 23 angeordnet ist, trägt eine Antriebsscheibe 81, die zur Scheibe 15 der Welle
14 coplanar ist. Eine auf einem Zapfen 78 drehbar gelagerte, mit Gummi belegte Reibrolle
82 ist aus einer nicht wirksamen Stellung in Antriebsstellung bewegbar angeordnet,
in welcher sie sowohl die Scheibe 15 als auch die Scheibe 81 berührt und hierdurch
die Drehung von der Welle 14 auf die Welle 80 überträgt. Die Welle 80 trägt
außerdem noch ein Klinkenrad 83 mit nur einem einzigen Zahn (s F i g. 5) und einem
Glied 84, das um einen Zapfen 85 schwenkbar mit diesem verbunden ist. Eine Sperrklinke
86 ist auf einer Platte 87 mittels eines Stehbolzens 88 gelenkig gelagert und trägt
eine Nase 89, die normalerweise mit dem einzigen Zahn auf dem Klinkenrad 83 im Eingriff
steht, um die Welle 80 gegen Drehung zu sichern. Neben der Nase 89 ist die Sperrklinke
86 über das Gelenk 90 mit dem Anker 91 eines Elektromagneten 92 verbunden, wobei
der Anker, wie aus der F i g. 5 hervorgeht, durch eine Feder 93 nach unten gedrückt
wird. Die Sperrklinke 86 trägt einen Stehbolzen 94, der in einen Schlitz 95 eines
Hebels 96 eingreift und dadurch den Hebel 96 in einem Abstand und gelenkig
mit der Sperrklinke 86 verbindet. Das eine Ende 97 des Hebels 96 steht
im Eingriff mit einer Nase 98 des Gliedes 84, und das andere Ende 99 ist mit einem
Schlitz 100 versehen, dessen Gestalt am besten aus der F i g. 5 ersichtlich ist.
Der Stehbolzen 88 erstreckt sich durch den Schlitz 100 und hält in
Zusammenwirkung damit den Hebel 96 in einer Ebene parallel zu der Sperrklinke.
Wie aus der F i g. 5 hervorgeht, trägt ein Hebel 101 an seinem einen Ende
die Reibrolle 82. Der Hebel 101 ist zwischen der Sperrklinke 86 und dem Hebel
96 angeordnet und trägt neben seinem anderen Ende einen Zapfen 102, der sich
durch den Schlitz 100 im Hebel 96 und durch einen Schlitz 103 der Sperrklinke
86 erstreckt. Das Ende des Hebels 101 ist mittels einer Feder 104 mit dem Ende des
Hebels 96 und mittels einer Feder 105 mit einer Auskragung 106 verbunden, an der
der Elektromagnet 92 befestigt ist. Die Feder 104 drückt die Rolle 82 gegen die
Scheibe 81 und den Hebel 96 gegen das Glied 84, während die Feder 105 den Hebel
101 und damit die Reibrolle 82 nach oben in die Antriebsstellung zieht,
in der die Reibrolle 82 die Scheibe 81 und die Scheibe 15 berührt.
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Normalerweise und vor jeder Auswahl des gewünschten Bewegungsschrittes
des Schiebers 28 und bei laufendem Motor 10 befinden sich die verschiedenen Teile
in den Stellungen, die in den F i g. 3 und 5 dargestellt sind, so daß sich die Wellen
14 und 18 dauernd drehen und die Sperrklinken 32, 34 und 86 die Wellen 23 bzw. 80
festhalten. Wenn der Schieber 28 in großen, durch den Zahnabstand des Klinkenrades
30 gegebenen Schritten bewegt werden soll, wird der Elektromagnet 65 erregt
(F i g. 3), wodurch die Sperrklinken 33 und 34 mittels der Hebel 60 und 63 außer
Eingriff mit dem Klinkenrad 31 gehalten werden, so daß die Drehung der Welle 23
und damit die Bewegung des Schiebers 28 durch das Klinkenrad 30 und die Sperrklinke
32 gesteuert werden. Durch periodisches oder aperiodisches Erregen des Elektromagneten
39 wird die Sperrklinke 32 aus dem Eingriff mit dem Klinkenrad 30
gehoben, so daß sich die Welle 23 drehen und den Schieber 28 über das Nockenrad
26 und die Rolle 27 bewegen kann. Wie oben beschrieben, bestimmt der Zahnabstand
der Zähne auf dem Klinkenrad 30 und die Erregungsdauer des Elektromagneten
39 die Winkelbewegung der Welle 23.
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Wenn die Bewegung des Schiebers 28 in kleineren Schritten, wie sie
durch das Klinkenrad 31 bestimmt sind, erfolgen soll, wird der Elektromagnet 39
erregt und hält in diesem Zustand die Sperrklinke 32 außer Eingriff, so daß die
Bewegung der Welle 23 und die des Schiebers 28 nunmehr durch das Klinkenrad 31 und
die Sperrklinken 33 und 34 gesteuert wird. Mit der Erregung des Elektromagneten
92 wird die Sperrklinke 86 in Uhrzeigerrichtung um den Stehbolzen
88
gedreht und da die Sperrklinke 86 mit dem Hebel 96 durch den Zapfen 94
und den Schlitz 95 verbunden ist, wird der Hebel 96 mit der Sperrklinke 86 bewegt,
so daß das Ende 97 die Nase 98 des Gliedes 84 und damit die Scheibe 83 freigibt.
Wenn das Ende 97 die Nase 98 freigibt, bewegt die Feder 104 den Hebel 96 nach links,
so daß der Zapfen 102 in den breiten Teil des- Schlitzes 100 eintritt, wo er für
eine vertikale Aufwärtsbewegung in beiden Schlitzen 100 und 103 freigegeben
wird. Dadurch wird durch die Kraft der Feder 105 der Hebel 101 nach oben bewegt
und die Reibrolle 82 an die Scheiben 15 und 81 gedrückt, so daß die Welle
80 mit der Welle 14 gekuppelt wird. Die Anordnung ist hierbei so getroffen,
daß die Sperrklinke 86 und der Hebel 96 in ihre Freigabestellung kommen, bevor die
Rolle 82 in ihre Antriebsstellung bewegt wird, da die Aufwärtsbewegung des Hebels
101 durch einen konvergierenden Teil des Schlitzes 100 in Zusammenwirkung mit dem
Zapfen 102 verzögert wird. Der Elektromagnet 92 wird nur momentan erregt, und nach
seiner Entregung werden die Sperrklinke 86 und der Hebel 96 durch die Feder 93 zurückbewegt.
Da jedoch die Welle 80 mit ihrer Drehung begonnen hat, gleitet die Sperrklinke
86 auf der Scheibe 83 und der Hebel 96 wird in der linken Stellung durch die Feder
104 gehalten, wobei der Zapfen 102 in das rechte obere Ende des Schlitzes
100 eingreift. Die Feder 105 hält den Hebel 101 und die Reibrolle
82 in der oberen Stellung, in welcher diese die Scheiben 15 und 81 berührt. Der
Hebel 96 wird so um den Zapfen 102 gedreht, daß das Ende
97 im Weg
der Nase 98 des Gliedes 84 liegt. Bei Drehung der Welle 80 werden die Nockenscheiben
54 und 55 gedreht. Um die gewünschte abwechselnde Wirkung der Sperrklinken 33 und
34 zu bewerkstelligen, wird die Welle 53, die die Nockenscheiben 54 und 55 trägt,
von der Welle 80 über Zahnräder 111 und 112 mit der halben Geschwindigkeit der Welle
80 angetrieben. Wenn die Nockenräder 54 und 55 von der Welle 80 getragen wären,
müßten die Nockenscheiben 54 und 55 eine andere Form besitzen, so daß dasselbe Ergebnis
erhalten werden könnte, wenn sich die Welle 80 und die Nockenräder 54 und 55 einmal
drehen. Da die Nockenräder 54 und 55 sich um 180° drehen, gestattet das Nockenrad
54 der Nase 46 der Sperrklinke 33, sich im Eingriff mit dem Klinkenrad 31 zu bewegen,
und das Nockenrad 55 hebt die Nase 50 der Sperrklinke 34 aus dem Eingriff mit dem
Klinkenrad 31. Wie aus der F i g. 3 hervorgeht, sind die Nockenräder 54 und 55 so
angeordnet, daß ein Eingriff in das Klinkenrad 31 durch eine Sperrklinke auftritt,
bevor das Klinkenrad durch die andere Sperrklinke freigegeben wird, was durch die
gestrichelten Linien angedeutet ist. Mit anderen Worten sind in einem gewissen Moment
beide Sperrklinken im Eingriff mit dem Klinkenrad 31; die eine hält das Klinkenrad
und soll es freigeben, und die andere steht in Berührung mit dem Klinkenrad in der
Mitte zwischen zwei Zähnen. Wenn die erste Sperrklinke tatsächlich herausgehoben
wird, gestattet die andere Sperrklinke der Welle 23, sich um einen Winkel zu drehen,
der dem halben Zahnabstand auf dem Klinkenrad 31 entspricht. Durch diese Anordnung
können die kleinen Bewegungsschritte der Welle 23 sehr genau gesteuert werden und
sie ist der Grund, warum der Zahnabstand auf dem Klinkenrad 31 ; doppelt so groß
ist wie der gewünschte Bewegungsschritt.
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Wenn die Welle 80 eine einzige Umdrehung nahezu vollendet hat, berührt
die Nase 98 des Gliedes 84 zuerst das Ende 97 des Hebels 96. Während der weiteren
Bewegung des Klinkenrades 83 dreht sich das Glied 84 um den Zapfen 85, bis ein Zapfen
115 auf dem Klinkenrad 83 das rechte Ende eines Schlitzes 116 im Glied 84 erreicht
hat. Durch die weitere Drehung des Klinkenrades 83 bewegt das Glied 84 den Hebel
96 nach rechts. Die Nase 89 der Sperrklinke 86 liegt auf dem Umfang der Scheibe
83, um mit der einzigen Stufe zusammenzuwirken. Der Hebel 101
wird zusammen
mit der Reibrolle 82 durch die Feder 105 in der Antriebsstellung gehalten. Die Bewegung
des Hebels 96 nach rechts verursacht jedoch, daß die divergierende Seite des Schlitzes
100 den Hebel 101 nach abwärts drückt. Gleichzeitig dreht die Feder 104 den Hebel
101 im Uhrzeigersinn, so daß die Reibrolle 82 von der Scheibe 15 abgehoben
wird.
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Wenn die Unterbrechung in der Antriebsverbindung auftritt, steht die
Nase 89 mit der Stufe im Klinkenrad 83 im Eingriff und hält die Bewegung der Welle
80 an. In diesem Zeitpunkt hält die Sperrklinke 33 das Klinkenrad 31 und die Welle
23 an. Mit einer Erregung des Elektromagneten 92 wird dasselbe Spiel wiederholt
und nach einer Vervollständigung einer weiteren Umdrehung des Klinkenrades 83 sind
die Sperrklinken 33 und 34 wieder in der in der F i g. 3 dargestellten Stellung.
Die Betätigung kann dabei manuell oder automatisch geschehen. Bei manueller Betätigung
werden die Elektromagneten 39, 65 und 92 erregt, wie es erforderlich ist. Soll die
Betätigung automatisch erfolgen, dann können die Elektromagnete 39, 65 und 92 z.
B. so geschaltet sein, wie es in der F i g. 7 veranschaulicht ist. In jedem Fall
kann der Bewegungsschritt ausgewählt werden und/oder von einem Klinkenrad auf das
andere zu jedem Zeitpunkt umgeschaltet werden. In der offenbarten Ausführungsform
ist der Zahnabstand auf dem Klinkenrad 30 ein Vielfaches dessen auf dem Klinkenrad
31. In diesem Falle kann, wenn von dem kleineren auf den größeren Bewegungsschritt
umgeschaltet wird, der Zustand auftreten, daß bei einem Schaltvorgang eine Bewegung
der Welle 23 einsetzt, und zwar infolge des vielfachen Zahnabstandes des Klinkenrades
30. Wenn z. B. der Abstand der Zähne des Klinkenrades 30 fünfmal so groß ist, wie
der der Zähne auf dem Klinkenrad 31 und wenn der Schaltvorgang zu einem Zeitpunkt
stattfindet, in dem die Nase 40 der Sperrklinke 32 gerade zwischen zwei aufeinanderfolgende
Zähne des Klinkenrades 30 fällt, würde sich die Welle 23 infolge des Abhebens der
Sperrklinken 33 und 34 frei drehen, bis der erste Zahn mit der Nase 40 im Eingriff
zu stehen kommt. Dies kann natürlich vermieden werden, wenn die Klinkenräder 30
und 31 in genau gleicher Ausführung verwendet werden und die Erregung der Spule
39 so gesteuert wird, daß der gewünschte größere Bewegungsschritt erhalten wird.
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Die elektrische Schaltung enthält die Elektromagnete 39, 65 und 92,
Schalter und Verbindungen, um eine Steuerung zur Betätigung des Schiebers 28, entsprechend
dem ausgewählten Sperrklinkenmechanismus, zu schaffen. Wie aus der F i g. 7 hervorgeht,
liegt der Motor 10 an den Leitungen 120 und 121, wobei die Leitung 120 einen Schalter
122 aufweist, der, wenn er geschlossen ist, den Stromkreis durch den Motor 10 schließt,
um ihn einzuschalten. Der Schalter 122 legt gleichfalls eine Wechselspannung an
einen Gleichrichter 123, dessen Ausgangsspannung an Leitungen 124 und 125 liegt.
Ein Schalter 126 in der Leitung 124 und ein Schalter 127 in einer Leitung 128 sind
mechanisch gekoppelt und wirken also als Umschalter. In der Anordnung gemäß der
F i g. 7 liegt der Elektromagnet 39 an den Leitungen 124 und 125 über die Leitung
128, Schalter 127 und Leitung 129 und ist so lange in erregtem Zustand, wie der
Schalter 127- geschlossen ist. Bei offenem Schalter 126 hat ein Schließen des Schalters
124 keine Wirkung auf den Elektromagneten 39. Der Elektromagnet 65 ist mit der Leitung
124 über die Leitung 130 und mit der Leitung 125, über die Leitung 131 verbunden;
da aber der Schalter 126 offen ist, kann sie nicht erregt werden. Der Elektromagnet
92 ist über die Leitung 132 und den normalerweise offenen Schalter 133 mit der Leitung
128 und der Leitung 125 verbunden. Wird der Schalter 133 entweder manuell oder nockengesteuert
geschlossen, dann wird der Elektromagnet 92 erregt und gibt hierdurch das Klinkenrad
83 frei, um eine Bewegung der Reibrolle 82 in ihre Antriebsstellung und daher eine
Bewegung des Schiebers 28, entsprechend der Steuerung durch das Klinkenrad 31 und
der Sperrklinken 33 und 34, wie vorstehend im einzelnen beschrieben, zu bewirken.
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Wenn die Schalter 126 und 127 in ihre andere Stellung umgelegt werden,
d. h. Schalter 127 geöffnet und Schalter 126 geschlossen wird, wird der Elektromagnet
65 über die Leitung 124, den Schalter 126, Leitung 130, Leitung 131 und Leitung
125 erregt und
die Sperrklinken 33 und 34 werden dann durch die
Rolle 66 und den Zapfen 62 am Hebel 60 außer Eingriff gehalten.
Da der Schalter 127 offen ist, kann der Elektromagnet 92 nicht erregt werden, wenn
auch der Schalter 133 geschlossen wird. Der Elektromagnet 39
liegt
über dem Schalter 126 und dem Schalter 134 an der Leitung 124 und über die
Leitung 129 an der Leitung 125. Wenn der Schalter 134 entweder manuell oder
nockenscheibengesteuert geschlossen wird, wird die Spule 39 erregt und hierdurch
die Sperrklinke 32 abgehoben, so daß hieraus eine Bewegung des Schiebers 28 sowie
seine Steuerung mittels des Klinkenrades 30 und der Sperrklinke
32 bewerkstelligt werden kann. Wie vorstehend dargelegt ist, hat eine Betätigung
des Schalters 133 keine Wirkung, wenn der Schieber 28 vom Klinkenrad 30 und der
Sperrklinke 32 gesteuert wird. In gleicher Weise ist der Schalter 134 nicht wirksam,
wenn der Schieber durch das Klinkenrad 31 und die Sperrklinken 33 und 34 gesteuert
wird. Die Schalter 133 und 134 können daher durch Nockenräder betätigt werden, die
in richtigem Synchronismus mit der Welle 14 oder der Welle 23 rotieren, um
eine vollautomatische Steuerung zu schaffen, bei der die Auswahl durch Betätigung
nur der gekoppelten Schalter 126 und 127 erreicht werden kann.
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Wie aus der obigen Beschreibung ersichtlich ist, kann die Anordnung
auch derart abgeändert werden, daß das Riemenrad 22 auf der Welle 23 mit dem Riemenrad
16 der Welle 14 verbunden wird, wodurch die Notwendigkeit der Welle 18 der Riemenräder
17, 20 und des Transmissionsriemens 21 entfällt. Auch kann durch Anordnen
eines geeigneten Antriebes von der Welle 14 aus der Steuermechanismus für die Sperrklinke
33 und 34 auf jeder Seite der Welle 23 angeordnet werden und ist nicht notwendig
darauf beschränkt, zwischen den Wellen 14 und 23 geschaltet zu sein.