-
Verfahren und Strickmaschine zum Stricken von Mustern oder von Übergängen
von einer Strickart auf eine andere Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Strickmaschine zum Stricken von Mustern oder von Übergängen von einer Strickart
auf eine andere auf Strickmaschinen mit zwei Nadelreihen.
-
Bei dem bekannten Verfahren und Strickmaschinen mit zwei Nadelreihen
können zum Stricken von Mustern oder von Übergängen von einer Strickart auf eine
andere die Nadeln der einen Nadelreihe gegenüber den Nadeln der anderen Nadelreihe
nur als Einheit seitlich verschoben werden. Das geschieht durch den Versatz eines
Nadelbettes gegenüber dem anderen Nadelbett.
-
Bei diesen bekannten Verfahren muß aber das Stricken während des Verschiebens
der Nadeln der einen Nadelreihe unterbrochen werden. Kurz vor dem Versatz des einen
Nadelbettes wird deshalb bei Rundstrickmaschinen eine Umdrehung des Nadelzylinders
dazu benutzt, alle Nadeln zurückzuziehen. Während dieser Umdrehung wird mit keiner
der Nadeln gestrickt. Dadurch wird der Arbeitsablauf der Strickmaschine unterbrochen
und die Maschinenleistung verringert.
-
Bei den bekannten Verfahren mit gemeinsamem Versatz aller Nadeln eines
Nadelbettes ist es außerdem nicht möglich, wahlweise nur einzelne bestimmte Nadeln
einer Nadelreihe zu versetzen, so daß mit diesen bekannten Verfahren nur eine begrenzte
Anzahl von Strickmustern oder von Übergängen von einer Strickart auf eine andere
gestrickt werden können.
-
Es sind auch Verfahren zum Stricken von Mustern oder zum Übergang
von einer Strickart auf eine andere bekannt, die ohne Versatz der Nadeln eines Nadelbettes
und damit ohne Verlagerung der Nadelbetten zueinander arbeiten. Dabei wird der Übergang
von einer Strickart auf eine andere stufenweise durch Verminderung oder Vermehrung
der Anzahl von Maschenstäbchen in der Strickware vollzogen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Strickmaschine
zum Stricken von Mustern oder von Übergängen von einer Strickart auf eine andere
auf Strickmaschinen mit zwei Nadelreihen zu schaffen, mit dem bzw. mit der jede
Nadel unabhängig von den anderen Nadeln einer Nadelreihe versetzt werden kann, ohne
den Arbeitsablauf der Strickmaschine zu unterbrechen und die Nadelbetten gegeneinander
zu verschieben.
-
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß nach dem
Stricken mit einer bestimmten Verteilung der Nadeln der beiden Nadelreihen zueinander
die Nadelköpfe ausgewählter oder aller Nadeln der einen Nadelreihe ohne Unterbrechung
des Strickvorgangs um etwa eine Nadelteilung nacheinander zur Änderung dieser Verteilung
seitlich abgebogen werden, worauf in dieser neuen Nadelverteilung weitergestrickt
und so eine andere Muster-oder Strickart erzielt wird.
-
Zwar ist das seitliche Abbiegen von Aufdeckwerkzeugen bei Rundstrickmaschinen
bekannt, jedoch ermöglichen diese Aufdeckwerkzeuge kein Stricken, sondern lediglich
ein Maschenumhängen. Durch die erfinderischen Maßnahmen ist es möglich, auch während
des Versatzvorganges weiterzustricken. Es ist nicht notwendig, bei Rundstrickmaschinen
eine Umdrehung der Strickmaschine ausschließlich zur Vorbereitung der Nadeln auf
den Versatz zu verwenden und damit dem Strickvorgang zu entziehen. Ferner ist es
möglich, durch Auswahl der zu versetzenden Nadeln an voneinander getrennten Stellen
beliebig viele Strickmuster und Übergangsarten herzustellen. Auch kann jede Nadel
einer Nadelreihe unabhängig von irgendeiner Strickstelle versetzt werden, während
die Maschine mit voller Geschwindigkeit arbeitet. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß beim Stricken auf einer Rundstrickmaschine mit mehreren Strickstellen Änderungen
in der Strickart mittels Versatz für jede Strickstelle oder jede Maschenreihe möglich
sind.
-
Dabei sind erfindungsgemäß die Nadeln der beiden Nadelreihen entweder
vor und nach dem Abbiegen der Nadelköpfe der einen Nadelreihe im Verhältnis
1
: 1 verteilt oder im Verhältnis 2: 2 zueinander verteilt; dieses Verhältnis wird
durch Abbiegen der Nadelköpfe in 1: 1 geändert.
-
An der Strickmaschine zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist in dem einen der beiden Nadelbetten neben jeder seitlich abzubiegenden Nadel
ein Ablenkorgan angeordnet. Zum seitlichen Abbiegen der Nadelköpfe ausgewählter
oder aller Nadeln der einen Nadelreihe ist jedes Ablenkorgan im Nadelbett um eine
zur Nadelbett ebene senkrechte Achse schwenkbar gelagert und wirkt beim Verschwenken
mit einem Arm seitlich auf seine zugehörige Nadel ein. Um die Ablenkorgane zu betätigen,
sind in der dem Nadelbett zugeordneten Schloßplatte ein- und ausschaltbare Nocken
angeordnet, die zum Verschwenken der Ablenkorgane auf Füße der Ablenkorgane einwirken.
-
Zweckmäßig erstreckt sich jeder auf die Füße der Ablenkorgane einwirkende
Nocken von einem Punkt vor dem Nadelaustriebsteil der Strickzone bis mindestens
zu einem Punkt in dieser Strickzone und greifen die Nadeln einer Nadelreihe durch
die andere Nadelreihe hindurch.
-
Um zu verhindern, daß die Ablenkorgane unbeabsichtigt aus ihrem Lager
im Nadelbett fallen können, untergreift jedes Ablenkorgan mit einer Lasche die ihm
zugeordnete abzubiegende Nadel. Damit die Nadeln der einen Nadelreihe in ihrer abgebogenen
Lage festgehalten werden, bis der Strickvorgang beendet ist, stützen die abgebogenen
Nadelköpfe sich in ihrer vorgeschobenen Stellung gegen die Nadeln der anderen Nadelreihe
ab.
-
Die Erfindung kann auf Flach- und Rundstrickmaschinen angewendet werden.
-
Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
am Beispiel einer Rundstrickmaschine mit einem Bett mit Rippnadeln und einem damit
zusammenarbeitenden Bett mit Zylindernadeln. Es zeigt F i g. 1 eine schematische
Ansicht zur Erläuterung der Herstellung von Rechts-Rechts-Ware unter Verwendung
aller Nadeln des Nadelzylinders und der Rippscheibe, F i g. 2 eine schematische
Ansicht zur Erläuterung der Herstellung von Rechts-Rechts-Ware unter Verwendung
von in Abständen angeordneten Nadelpaaren in beiden Nadelbetten, F i g. 3 eine schematische
Ansicht zur Erläuterung der Auswirkung eines seitlichen Versatzes des einen Nadelbettes
in F i g. 2, F i g. 4 eine schematische Ansicht zur Erläuterung der Herstellung
von 2:2-Ware durch Stricken mit den seitlich versetzten Nadeln der F i g. 3, F i
g. 5 eine schematische Ansicht zur Erläuterung der Herstellung von Rechts-Rechts-Ware
unter Verwendung von in Abständen angeordneten Nadeln, in Nadelbetten angeordnet
wie in F i g. 3, durch Ablenkung bestimmter Nadeln, F i g. 6 eine schematische Ansicht
ähnlich der F i g. 5, aber in größerem Maßstab zur Veranschaulichung eines Rechts-Rechts-Gestrickes
und eines 2 : 2-Gestrickes, F i g. 7 einen Teilschnitt zur Veranschaulichung des
Erfindungsgegenstandes an einer Rundränderstrickmaschine, in welcher die Nadel in
Ansicht gezeigt und der Nadelzylinder nicht dargestellt ist, F i g. 8 eine perspektivische
Ansicht eines Ablenkorgans, F i g. 8 A ein anderes Ausführungsbeispiel eines Ablenkorgans
zur Veranschaulichung der Zusammenwirkung mit dem Nocken, F i g. 9 eine Draufsicht
auf einen Teil der Rippscheibe zur Veranschaulichung der Rippnadeln in abgelenkter
und nicht abgelenkter Lage, F i g. 10 eine schematische Draufsicht auf einen Teil
der Rippscheibe und der darüberliegenden Rippschloßplatte zur Veranschaulichung
der Art und Weise, in welcher der Nocken vorgeschoben und zurückgezogen wird, wenn
er über einem nadelfreien Teil der Rippscheibe liegt, F i g. 11 eine Draufsicht
auf einen Teil der Rippscheibe und der Rippschloßplatte zur Veranschaulichung der
Schloßteile für die Betätigung des Nockens, welcher das Ablenkorgan betätigt, wobei
der Nocken in seiner zurückgezogenen oder Außerarbeitsstellung gezeigt ist, und
F i g. 12 eine Draufsicht ähnlich F i g. 11, jedoch mit dem Nocken in vorgeschobener
Stellung, d. h. in Arbeitsstellung.
-
Bevor eine ausführliche Erläuterung der Erfindung gegeben wird, scheint
es zweckmäßig, kurz das Problem, auf welches sich die Erfindung bezieht, anzuführen.
Die Aufgabe soll schematisch an Hand eines Rechts-Rechts-Gestrickes, eines 2: 2-Gestrickes
und des überganges von der einen Strickart auf die andere gemäß der Erfindung erläutert
werden.
-
Die F i g.1 zeigt schematisch ein Rechts-Rechts-Gestrick, das unter
Verwendung aller Nadeln des Nadelzylinders und der Rippscheibe hergestellt wird.
Der Faden 50 erstreckt sich von einer Rippnadel 51 zu einer Zylindernadel 52, dann
zur nächsten Rippnadel 51', dann wieder zu der nächsten Zylindernadel 52' usw. Weder
die Abschlagkammzähne 53 der Rippscheibe noch diejenigen des Nadelzylinders
54
wirken beim Stricken mit; jede Nadel bildet Maschen und ist zwischen einem
Paar gegenüberliegender Nadeln angeordnet. Die Maschen des Gestrickes sind zwecks
Vereinfachung der Zeichnung nicht dargestellt.
-
Es wird aus dem folgenden deutlich hervorgehen, daß es nicht notwendig
ist, daß zur Herstellung von Rechts-Rechts-Ware alle Nadeln vorhanden sind oder
arbeiten. Solange jede arbeitende Nadel zwischen einem Paar gegenüberliegender arbeitender
Nadeln angeordnet ist, wird ein Rechts-Rechts-Gestrick erzeugt. Der Abstand zwischen
den Nadeln spielt somit bei der Herstellung der Rechts-Rechts-Ware keine Rolle.
-
F i g. 2 zeigt schematisch ein Rechts-Rechts-Gestrick, das unter Verwendung
von in Abständen angeordneten Nadeln jedes Nadelbettes erzeugt wurde. Die Rippscheibe
besitzt Rippnadeln 55 und 56 und der Nadelzylinder Zylindernadeln 57 und 58. Der
Faden erstreckt sich von der Zylinderwand 57 links zur Rippnadel55 links, dann zur
Zylindernadel 58
rechts, dann zur Rippnadel 56 rechts, dann zur
Zy-
lindernadel 57' links usw. Die Abschlagkammzähne 60 und 61 wirken beim
Stricken nicht mit; der relative Abstand zwischen den arbeitenden Ripp- und Zylindernadeln
hat die Herstellung von Rechts-Rechts-Ware nicht verhindert.
-
Wie üblich, wird das Rechts-Rechts-Gestrick der F i g. 2 durch Versatz
in ein 2:2-Gestrick umgewandelt, wobei dieser Versatz beispielsweise durch seitliches
Verschieben eines der beiden Nadelbetten, wie durch Pfeile in F i g. 2 gezeigt,
erfolgt. Es ist gleich, welches der Nadelbetten verschoben wird; die
seitliche
Verschiebung ist in F i g. 3 gezeigt. Diese Figur bedarf keiner näheren Erläuterung
und zeigt einfach die Teile der F i g. 2 nach dem Versatz und vor dem weiteren Stricken.
-
F i g. 4 zeigt schematisch eine 2 : 2-Ware, die unter Verwendung von
in Abständen angeordneten Nadeln jedes Nadelbettes hergestellt wurde. Die Rippscheibe
besitzt Rippnadeln 55 und 56, und der Nadelzylinder besitzt Zylindernadeln 57 und
58. Der Faden 59 erstreckt sich von der Zylindernadel 57 links zum Abschlagkammzahn
61 des Nadelzylinders zur Zylindernadel 58 rechts, zur Rippnadel 55 links, zum Abschlagkammzahn
60 der Rippscheibe, zur Rippnadel 56 rechts, zur Zylindernadel
57 links, zum Abschlagkammzahn 61', zur Zylindernadel 58' rechts,
zur Rippnadel 55' links, zum Abschlagkammzahn 60', zur Rippnadel 56' rechts usw.
Wird F i g. 4 mit F i g. 3 verglichen, so läßt sich feststellen, daß F i g. 4 die
Wirkung des Strickens mit der versetzten Nadelstellung der F i g. 3 zeigt.
-
Es ist darauf hinzuweisen, daß zwischen den Nadelpaaren Abstände vorgesehen
sind, in welchen weitere Nadeln angeordnet werden können. Es spielt für die 2:2-Ware
keine Rolle, ob zusätzlich Nadeln vorhanden sind oder nicht, solange diese Nadeln,
sofern sie vorhanden sind, nicht arbeiten. Es ist hervorzuheben, daß die 2:2-Ware
nicht limitativ für die Erfindung zu werten ist, sondern rein zur Illustrierung
von Rippware, bei welcher mindestens ein Teil der Abschlagkammzähne zusammenarbeitender
Nadelbetten mit mindestens einem Teil der Nadeln dieses Nadelbettes beim Stricken
zusammenarbeitet; mit anderen Worten, ein Merkmal dieser Strickart liegt darin,
daß die Abschlagkammzähne beim Strikken mitwirken und daß die Strickart derart ist,
daß sie durch üblichen Versatz in ein Rechts-Rechts-Gestrick umgewandelt werden
kann.
-
F i g. 5 zeigt schematisch die Art und Weise, in welcher durch Ablenken
bestimmter Nadeln das Rechts-Rechts-Gestrick der F i g. 2 in das 2 : 2-Gestrick
der F i g. 4 umgewandelt werden kann und umgekehrt. Die in F i g. 2 und 4 verwendete
Beziffei rung ist auch in F i g. 5 verwendet. In dieser Figur sind die Rippnadeln
in der abgelenkten Stellung punktiert dargestellt, und in dieser abgelenkten Stellung
erzeugen die Nadeln Rechts-Rechts-Ware als 1:1-Ware. Wenn die Rippnadeln nicht abgelenkt
oder in ihre Normalstellung zurückgeführt sind, wird ein 2:2-Gestrick erzeugt, das
mit demjenigen der F i g. 4 identisch ist und daher in F i g. 5 nicht dargestellt
ist. Das mit den Rippnadeln in abgelenkter Stellung erzeugte Gestrick ist das gleiche
wie dasjenige der F i g. 2, und dieses Gestrick ist in F i g. 5 dargestellt, wobei
die abgelenkten Rippnadeln zwecks größerer Klarheiten in vorgeschobener Stellung
dargestellt sind. Die Ablenkung von Rippnadeln, wie sie in F i g. 5 dargestellt
ist, bewirkt somit die Erzeugung der gleichen Gestrickänderung, wie sie bisher durch
Versatz erhalten wurde.
-
Wie F i g. 5 zeigt, sind die abgelenkten Rippnadeln die Rippnadeln
55, 55' usw. Es ist klar, daß das gleiche Resultat erzielt wird, wenn nur
die Zylindernadeln 58, 58' usw. oder wenn nur die Nadeln 55,
55'
usw. und 58, 58' abgelenkt werden. F i g. 5 zeigt schematisch das Verfahren
zum »Versatz« gemäß vorliegender Erfindung. Dies geht auch insbesondere aus der
vergrößerten Darstellung in F i g. 6 hervor. In dieser Figur sind die Rippnadeln
mit 264, 265, 264', 265' usw. bezeichnet, und die Zylindernadeln sind mit
266, 267, 268, 269 usw. bezeichnet, alles von links nach rechts. Die Zylindernadeln
268 und 269 sind strichpunktiert dargestellt, da sie beim Stricken von 2:2-Ware
wohl vorhanden sind, aber nicht arbeiten.
-
Beim Stricken eines Pullovers mit gerippter Borte und Rand wird die
erste Maschenreihe, welche den Rand darstellt, mit den Nadeln in der Stellung gestrickt,
daß zwischen benachbarten arbeitenden Zylindernadeln je eine Rippnadel angeordnet
ist und umgekehrt, so daß als Produkt ein allgemein als Rechts-Rechts- oder 1: 1-Gestrick
bezeichnetes Gestrick entsteht. Dies ist schematisch durch den mit ausgezogenen
Linien dargestellten Faden 70 gezeigt. Nach der ersten Maschenreihe Rechts-Rechts-Strikken
können einige Maschenreihen Doppelrand dadurch erzeugt werden, daß die Nadeln des
einen Nadelbettes außer Arbeit gehalten werden, während die Nadeln des anderen Nadelbettes
arbeiten, und umgekehrt. Dieser Doppelrand bildet keinen Gegenstand der Erfindung,
sondern dient einzig zur Bildung einer festen Kante bei der Erzeugung des 2:2-Randes.
Hierauf wird die Strickart geändert, so daß beide Nadelbetten arbeiten und die Abschlagkammzähne
beim Stricken mitwirken, wie beispielsweise bei der Erzeugung der 2:2-Ware, aus
welcher die Borte des Pullovers hergestellt ist.
-
Der Wechsel der Strickart ist in F i g. 6 dargestellt und erfolgt
durch Ablenken der Rippnadeln 264 und 264'. Die abgelenkte Stellung ist punktiert
dargestellt. Es ist ersichtlich, daß die Rippnadel 264 zwischen den Abschlagkammzähnen
223 und 224 abgelenkt ist, d. h., in der nicht abgelenkten Stellung liegt die Rippnadel
264 am Abschlagkammzahn 223 an, während sie in der abgelenkten Stellung am Abschlagkammzahn
224 anliegt. Entsprechend wird die Rippnade1264' zwischen den Abschlagkammzähnen
223' und 224' abgelenkt. Die Nadeln sind vorzugsweise so angeordnet,
daß bei abgelenkten Rippnadeln 1:1-Ware gestrickt wird. Hier ist zu bemerken, daß
die Abschlagkammzähne 223 und 223' die Rippnadeln in der nicht abgelenkten Stellung
führen. Zusätzlich ist der Faden 70, wenn die Rippnadeln in der nicht abgelenkten
Stellung sind, gegen die Abschlagkammzähne gezogen. Benachbart den Rippnadeln 265
und 265' sind Abschlagkammzähne 225 und 225' angeordnet.
-
Bei der weiteren Vorbereitung zur Herstellung des Pullovers wird durch
Stricken mit den Rippnadeln 264 und 264' in abgelenkter oder versetzter Stellung
eine Maschenreihe 1:1-Gestrick erzeugt. Sobald die Ablenkkraft aufhört, kehren die
abgelenkten Rippnadeln in ihre Normalstellung zurück, und weiteres Stricken mit
den Nadeln beider Betten erzeugt 2: 2-Ware, welche durch den Faden 71 (punktiert
in F i g. 6) dargestellt ist. Das 2 : 2-Stricken wird fortgeführt, bis die gerippte
Borte des Pullovers beendet ist.
-
Der Hauptteil des Pullovers kann hierauf in beliebiger Bindung erzeugt
werden, beispielsweise als Rippware, Jacquardgestrick oder nach einem andern Muster,
in glattem Gestrick usw. Wenn der Hauptteil des Pullovers als glattes Gestrick,
z. B. Jerseygestrick, erzeugt werden soll, müssen die Maschen von den Nadeln des
einen Nadelbettes auf die Nadeln des andern Nadelbettes übergehängt werden, welche
dann allein arbeiten. Das Überhängen kann für andere Strickarten wegfallen. Bei
der Darstellung der
F i g. 6 werden die Maschen auf die Zylindernadeln
übergehängt. Im einzelnen wird die auf der Kippnadel 264 befindliche Masche auf
die Zylindernadel 268 übergehängt, die auf der Kippnadel 265 befindliche Masche
wird auf die Zylindernadel 269 übergehängt, die auf der Nadel 264' befindliche
Masche wird auf die Zylindernadel 268' übergehängt, und die auf der Nadel 265' befindliche
Masche wird auf die Zylindernadel 269' übergehängt. Dieses Überhängen von
Maschen kann durch bekannte Einrichtungen und nach bekannten Verfahren erfolgen,
so daß sich eine nähere Beschreibung erübrigt. Nach dem Stricken des Hauptteiles
des Pullovers kann dieser in üblicher Weise so fertiggestellt werden, daß beim kontinuierlichen
Herstellen von Pullovern in abgepaßten Längen die einzelnen Teile voneinander getrennt
werden können. Dies kann beispielsweise so erreicht werden, daß mit den Kippnadeln
begonnen wird und eine oder zwei Maschenreihen mit den Nadeln beider Nadelbetten
gestrickt werden. Die Kippnadeln werden hierauf in Außertätigkeitsstellung gebracht,
und zwei oder drei Maschenreihen Randmaschen können unter Verwendung der Nadeln
eines einzigen Nadelbettes erzeugt werden, während die Nadeln des anderen Nadelbettes
in Außerarbeitsstellung sind und ihre Maschen halten. Die Zylindernadeln können
hierauf in üblicher Weise zum Abwerfen ihrer Maschen betätigt werden, so daß das
ganze Gestrick an den Kippnadeln hängt. Hierauf wird den Kippnadeln ein Trennfaden
zugeführt, der die Trennung erleichtert; ein Pulloverteil ist damit beendet. Der
nächste Pullover kann hierauf durch Betätigen der in Abständen angeordneten Paare
von Zylindernadeln 266, 267, 266', 267' usw. und durch Ablenkung der Kippnadeln
264, 264' usw. zwecks Herstellung einer Reihe 2:2-Gestrick begonnen werden.
-
Unter Berücksichtigung der obenerwähnten Ausführungen über das Prinzip
soll im folgenden im Detail eine beispielsweise Ausführungsform beschrieben werden.
In F i g. 7 bezeichnet 210 allgemein eine Kippscheibe mit Nuten 211 zur Aufnahme
von Kippnadeln. Eine solche Kippnadel 215 ist in F i g. 7 gezeigt. Die Nuten 211
sind in dem hinteren oder inneren Teil der Kippscheibe angeordnet, so daß der vordere
oder äußere Teil, d. h. der arbeitende Teil, der Kippnadeln für seitliche Bewegungen
frei ist. Der innere oder hintere Teil der Kippnadeln gleitet in den Nuten
211, und jede Kippnadel besitzt weiter einen aufwärtsragenden üblichen Nadelfuß
212. Eine Rippschloßplatte 13 mit einem Schloßkanal 14 ist unmittelbar über der
Kippscheibe 210 angeordnet, wobei der Nadelfuß 212 in diesen Schloßkanal
14
hineinragt, so daß eine relative Drehung der Rippschloßplatte
13 bezüglich der Kippscheibe 210 eine Hin- und Herbewegung der Kippnadel
bewirkt.
-
Es soll hier darauf hingewiesen werden, daß die Rippschloßplatte 13
mit ihrem Schloßkanal 14 absolut herkömmlicher Bauart ist. Wie bekannt, muß von
Zeit zu Zeit das Maß der Vorwärtsbewegung der Nadel geändert werden, und es können
zu diesem Zweck Rippschloßteile so beweglich gemacht werden, daß sie in Eingriff
oder außer Eingriff mit den Nadelfüßen 212 kommen, die gleichen Resultate können
auch auf andere Weise erzielt werden. Die Steuerung der Kippnadeln zum Stricken,
Abwerfen, überhängen usw. bildet keinen Gegenstand der Erfindung. . Die Rippnade1215
besteht aus einem vorderen Arbeitsteil 221 und einem hinteren Teil 216. Der
hintere Teil 216 besteht seinerseits aus einem unteren Teil 213 und
einem oberen Teil 214, welche am Hinterteil 217 der Kippnadel miteinander verbunden
sind. Der Arbeitsteil 221 bildet die Fortsetzung des Teiles 21.4 und liegt in einer
Linie mit dem Teil 213,
so daß der Arbeitsteil 221 und der untere Teil
213
gleitbar in der Kippscheibe gelagert sind. Der Teil 214 besitzt
einen aufwärts gebogenen Nadelfuß 212.
Das vordere oder äußere Ende des Arbeitsteiles
221 besitzt einen Haken 218 und eine Zunge 219, welche in üblicher
Weise bei 220 schwenkbar gelagert ist. Das vordere oder äußere Ende der Kippscheibe
210 ist mit aufrecht stehenden Abschlagkammzähnen 223 versehen.
-
Es sind Mittel vorgesehen, um auf die Seite des Arbeitsteiles 221
mindestens bestimmter Kippnadeln gleitbar einzuwirken, um ein Ablenken dieser Arbeitsteile
und mit ihnen der äußeren Enden der Kippnadeln zu bewirken, so daß diese, wie im
folgenden noch ausführlicher zu beschreiben sein wird, seitlich versetzt werden.
In der dargestellten Ausführung wird die gleitende Ablenkung durch ein Ablenkorgan
232 (s. auch F i g. 8) bewirkt, welches mittels eines Zapfens 233
in einer Bohrung 234 der Kippscheibe 210 drehbar gelagert ist. Um zu verhindern,
daß das Ablenkorgan 232 unabsichtlich aus der Bohrung fällt, ist es mit einer seitlichen
Lasche 235 versehen, welche die Nadel 215 untergreift. Der obere Teil des Ablenkorgans
232 ist mit einem vorwärts- oder auswärtsragenden Arm 236 versehen, dessen vorderes
Ende mit der Seite des Arbeitsteiles 221 zusammenwirkt, und mit einem Fußteil
238, der mit einem verbreiterten Fuß 239 versehen ist. Der Fußteil 238 erstreckt
sich über die Nadeln, so daß er diese nicht stört, und ist seitlich nach hinten
abgewinkelt, um mit dem Nocken 40 zusammenzuwirken, welcher von der Rippschloßplatte
13 getragen ist. Wie aus F i g. 11 und 12 ersichtlich, ist der Nocken
40 radial und an dem Arm 41 angeordnet, welcher in der Nut 42 des Führungsteiles
43 gleitet. Der Arm 41 und damit der Nocken 40 werden durch eine Feder
44,
welche sich zwischen einem Stift 45 der Rippschloßplatte 13 und
einem Stift 46 am Arm 41 erstreckt, gegen das Innere der Kippscheibe
gezogen, also vom Fußteil 238 weg. Wie später näher erläutert wird, wird
der Nocken 40 durch geeignete Mittel gegen den Fußteil 238 des Ablenkorgans
232 gedrückt, wobei diese Mittel eine Bewegung des Armes 41
entgegen der Wirkung
der Feder 44 erzeugen. Zu diesem Zweck ist ein Hebel 47 vorgesehen, welcher einen
Schlitz 48 besitzt, durch welchen ein Stift 49
des Armes 41 ragt. Um
die Nadeln flexibler zu machen, können sie einen Teil 222 geringerer Dicke (F i
g. 9) aufweisen.
-
Der Wechsel in der Strickart, wie er in F i g. 6 dargestellt ist,
soll nun in spezieller Anwendung auf die im Zusammenhang mit F i g. 7 beschriebenen
Kippnadeln erläutert werden. Hierbei sei besonders auf F i g. 9 verwiesen, welche
eine Draufsicht auf einen Teil der Kippscheibe zeigt, und in welcher Kippnadeln
in abgelenkter und in nicht abgelenkter Stellung dargestellt sind. Mit C sind allgemein
die Zylindernadeln und mit D allgemein die Kippnadeln bezeichnet. F i g. 9 zeigt
drei Paare Kippnadeln, wobei das erste Paar durch die Kippnadeln 264A
und
265A, das zweite Paar durch die Kippnadeln
264 und 265 und das dritte
Paar durch die Rippnadeln 264' und 265' gebildet werden. Mit diesen
Nadelpaaren der Rippscheibe wirken drei Nadelpaare des Zylinders zusammen, wobei
das erste dieser Zylinderpaare durch die Zylindernadeln 266A und 267A, das
zweite durch die Zylindernadeln 266 und 267 und das dritte durch die Zylindernadeln
266' und 267' gebildet werden. Die Rippnadeln 264A und 265A
sind in ihrer normalen, nicht abgelenkten Stellung gezeigt. Wie aus der Beschreibung
der F i g. 6 hervorgeht, erzeugen die Nadeln in dieser Stellung 2:2-Ware. In dieser
Stellung werden die auf den Zylindernadeln befindlichen Maschen durch die Abschlagkammzähne
283A, 283 und 283' des Nadelzylinders abgeschlagen. Wenn die Rippnadeln 264A und
265A in ihrer normalen, nicht abgelenkten Stellung stricken, ist der Nocken
40 in der zurückgezogenen Stellung, wie links in F i g. 9 gezeigt ist.
-
Wenn Rechts-Rechts-Ware gestrickt werden soll, wird der Nocken 40
vorwärts bzw. auswärts, also gegen den Nadelzylinder bewegt. Diese Stellung des
Nockens 40 ist rechts in F i g. 9 dargestellt. Wenn der Nocken 40 in dieser Stellung
ist, wirkt er auf den Fußteil 238 und insbesondere auf dessen Fuß
239, um das Ablenkorgan 232 zu verschwenken, so daß der Arm 236 gegen
die Seite des Arbeitsteiles 221 der benachbarten Rippnadel264' wirkt, um
deren Arbeitsteil 221 abzulenken, derart, daß das vordere Ende des Arbeitsteiles
221 der Rippnadel 264' seitlich versetzt wird. Die Bewegung des Nockens
40, wie durch den Pfeil 292 angedeutet ist, ist so synchronisiert,
daß der Fußteil 238 des Ablenkorgans 232 zwecks Ablenkung der Rippnadel
264' berührt wird, während die Rippnadel in der zurückgezogenen Stellung ist. Bei
der Weiterdrehung des Nockens 40 und der Rippschloßplatte 13 in Richtung
des Pfeiles 292 bewirkt der Schloßkanal 14 eine Auswärtsbewegung der Rippnade1264'.
Rechts in F i g. 9 ist die Rippnadel 264' in teilweise vorgeschobener Stellung
gezeigt. Der Nocken kann von solcher Länge sein, daß die Rippnadel während des ganzen
Strickens in abgelenkter Stellung gehalten wird, d. h. während ihrer ganzen Vorwärts-
und Rückwärtsbewegung. Wie ersichtlich, bewegt die Ablenkung den Arbeitsteil 221
der Rippnadel264' aus der Normalstellung rechts der Zylindernadel 267' in eine versetzte
Stellung, in welcher die Rippnadel 264' sich links der Zylindernadel 267' oder zwischen
den Zylindernadeln 266' und 267' befindet. In einer bevorzugten Ausführungsform
besitzt der Nocken 40
eine solche Länge, daß er nicht mehr auf den Fußteil
238 einwirkt, sobald die abgelenkte Rippnadel über die gegenüberliegende
Zylindernadel hinaus vorgeschoben ist. Diese Ausführungsform ist in F i g. 9 im
Zusammenhang mit der Rippnadel 264 dargestellt. Der Nocken 40 berührt bei seiner
Drehung in Richtung des Pfeiles 292 den Fußteil 238 des der Rippnadel264 zugeordneten
Ablenkorgans 232 nicht mehr. Die Rippnadel264 wurde jedoch auf die linke Seite der
Zylindernadel 267 versetzt und über die Zylindernadel 267 hinaus vorgeschoben.
Die Rippnadel 264 wird somit während des restlichen Strickens durch gleitende Berührung
mit der Linken Seite der Zylindernadel 267 in abgelenkter Stellung gehalten.
-
In F i g. 9 sind die Rippnadeln in Zusammenwirkung mit den Zylindernadeln
gezeigt; die Nadeln sind dabei durch die üblichen Schloßteile, welche nicht gezeigt
sind, vorgeschoben worden. Die Drehrichtung der Schloßteile ist durch die Pfeile
290 und 291 angedeutet; der Nocken 40 wird mit der Rippschloßplatte 13, wie durch
Pfeil 292 gezeigt, gedreht. Die erste Berührung zwischen dem Nocken 40 und
dem Ablenkorgan 232 erfolgt, während die Rippnadeln vollständig zurückgezogen und
außer Arbeit mit den Zylindernadeln sind, so daß keine Gefahr besteht, daß die seitliche
Verschiebung der Rippnadeln durch Eingriff mit den Zylindernadeln verhindert wird
oder daß zusammenwirkende Nadeln bei ihren Bewegungen zusammenstoßen. Insbesondere
gleitet die Seite der Rippnadel264 gegen das vordere Ende 237 des Ablenkorgans 232,
so daß die abgelenkte Stellung während des Vorschubes, mindestens bis die vorderen
Enden der zusammenwirkenden Zylinder- und Rippnadeln aneinander vorbeigleiten, aufrechterhalten
wird. Hierauf können die abgelenkten Rippnadeln gelöst werden und die zusammenwirkenden
Nadeln, wie oben beschrieben, aneinandergleiten. In F i g. 9 ist der Nocken
40 von kleinster Länge gezeigt, derart, daß sein hinteres Ende das Ablenkorgan
232 benachbart der Rippnadel264 passiert, sobald diese Rippnadel so weit vorgeschoben
wurde, daß sie mit der ihr zugeordneten Zylindernadel 267 zusammenwirkt.
-
Der Nocken 40 kann jedoch länger als in F i g. 9 dargestellt
sein, um die Rippnadeln während eines größeren Teiles oder sogar während des ganzen
Arbeitszyklus der Rippnadel in ihrer abgelenkten Stellung zu halten. Es ist jedoch
wesentlich, daß der Nocken 40 so lang ist, daß er sich von einem Punkt vor der Strickstelle,
wo die Rippnadeln in zurückgezogener Stellung sind, d. h. vor dem Nadelaustriebsteil,
bis zu mindestens einem Punkt der Strickzone erstreckt, in welchem die Zylinder-
und Rippnadeln so weit vorgeschoben sind, daß sie zusammenwirken. Wie ersichtlich,
sind in allen Fällen Mittel vorgesehen, um vorbestimmte Nadeln von einer Seite gegenüberliegender
Nadeln auf die andere Seite derselben abzulenken oder zu versetzen und um diese
abgelenkte oder versetzte Stellung während eines Arbeitszyklus der Nadeln aufrechtzuerhalten.
-
Es ist klar, daß die oben beschriebene Arbeitsweise in einem individuellen
Versetzen vorbestimmter Nadeln besteht, während alle Nadeln, die zu versetzenden
eingeschlossen, weiter arbeiten. Mit anderen Worten, das Versetzen hat keinen Wechsel
oder Unterbrechung des Arbeitszyklus irgendeiner Nadel zur Folge, da alle Nadeln
der Maschine ihre normalen Hin- und Herbewegungen ausführen, während ihnen der Faden
zugeführt wird.
-
Beim üblichen Versatzvorgang wird das Nadelbett selbst bewegt. Normalerweise
werden im Moment, da das Nadelbett zwecks Versatz bewegt wird, einige der Nadeln
in jedem Moment vorgeschoben, und ein seitliches Verschieben des Bettes ist unmöglich,
bevor alle Nadeln zurückgezogen sind. Üblicherweise wird daher in bisher bekannten
Maschinen eine ganze Umdrehung der Maschine nur dazu verwendet, alle Nadeln mindestens
eines Nadelbettes zurückzuziehen, so daß die relative Verschiebung des Nadelbettes
nicht durch Ineinandergreifen der vorgeschobenen Nadeln verhindert oder gestört
wird und keine Kollisionen zwischen vorgeschobenen Nadeln auftreten. Dies unterbricht
natürlich den Arbeitszyklus der Nadeln. Normalerweise wird es auch notwendig, die
Fadenzufuhr
zu den Strickstellen zu unterbrechen, da Nadelzylinder und Rippscheibe nicht zusammenarbeiten
können, während der Versatz durchgeführt wird. Zu diesem Zweck wird hierbei der
zugeführte Faden mittels eines Fadenführers gehoben. In einer Maschine mit mehreren
Strickstellen, in welchen jeder Faden mittels eines Tastenringelapparates mit zwei
Fadenführern zugeführt wird, trägt einer der Fadenführer jedes Apparates keinen
Faden und bleibt für den Versatzvorgang reserviert. Dies bedeutet, daß die Wirkung
des einen Fadenführers jedes Apparates geopfert wird, um den automatischen Musterwechsel
beim Versatz zu ermöglichen. Der andere -Fadenführer wird zum Stricken der Ware
verwendet.
-
Die anfängliche Einstellung der Rippscheibe und des Nadelzylinders
wird bei der erfindungsgemäßen Einrichtung während des Versatzes beibehalten, so
daß keine Umdrehung notwendig ist, um alle Nadeln zurückzuziehen, so wenig wie es
notwendig ist, die Fadenzufuhr zu unterbrechen, da während des Versatzes alle Nadeln
weiter arbeiten können. Dies wird dadurch ermöglicht, daß der Versatz so erfolgt,
daß nacheinander einzelne Nadeln seitlich gebogen werden und daß diese Nadeln versetzt
werden, ohne daß ihr normaler Arbeitszyklus oder der Zyklus der anderen Nadeln dadurch
gestört wird. Dies gilt unabhängig von der Folge der durchgeführten Strickvorgänge
und von der Anzahl der zugeführten Fäden.
-
F i g. 10 zeigt ein Ausführungsbeispiel, in welchem der Nocken 40
so lang ist, daß die Rippnadeln während ihres ganzen Arbeitszyklus abgelenkt gehalten
werden. In dieser Figur ist der Nocken 40 rechts vorgeschoben, um den Fußteil 238
jedes Ablenkorgans 232 so zu betätigen, daß die Rippnadeln 264, 264' usw. in seitlich
verschobener Stellung zwischen benachbarte, arbeitende Zylindernadeln 266, 267,
266', 267' usw. abgelenkt werden, wobei Rechts-Rechts-Ware erzeugt wird.
-
Die Strickstelle 240 wird durch den Schloßkanal 14 der Rippschloßplatte
13 begrenzt, und der Nocken 40 ist bezüglich der Rippschloßplatte 13 und damit bezüglich
des Schloßkanals 14 fixiert. Weiter ist ersichtlich, daß sich der Nocken 40 über
die gesamte Umfangslänge, in welcher die Rippnadeln vorgeschoben werden, derart
erstreckt, daß der Eingriff mit den Zylindernadeln mindestens in einer bestimmten
Strickstelle erfolgen kann. Daraus ergibt sich, daß die Rippnadeln abgelenkt werden,
wenn sie zurückgezogen werden, bevor der Teil des Strickens stattfindet, in welchem
die Rippnadel so weit vorgeschoben wird, daß seitliches Verschieben verhindert wird.
Weiter wird die abgelenkte Lage beibehalten, bis der Strickvorgang beendet ist und
bis die Rippnadel so weit zurückgezogen wurde, daß kein Eingriff mit der zugehörigen
Zylindernadel mehr möglich ist.
-
Die Rippschloßplatte 13 in F i g. 10 wird in Richtung des Pfeiles
93 gedreht. Der Nocken 40 wird in vorgeschobener Stellung gehalten, bis er eine
Lage einnimmt, in welcher er über einem Teil 94 der Rippscheibe 210 liegt, welcher
frei von Rippnadeln ist. Ein solcher Teil 94 ist normalerweise bei jeder Rundstrickmaschine
vorhanden, um das Ändern des durch den Schloßkanal 14 bestimmten Strickmusters zu
gestatten. Wenn somit die Rippnadeln weiter, als für das normale Stricken notwendig
ist, vorgeschoben werden, um das überhängen ihrer Maschen auf die Nadeln des anderen
Nadelbettes zu gestatten, wird ein Teil 95 der Rippschloßplatte 13 gesenkt, damit
ein anderer Schloßkanal96 zum Zusammenwirken mit den Nadelfüßen 212 kommt. Dies
wird dadurch erreicht, daß der Schloßteil95, wenn er über dem nadelfreien Teil
94 der Rippscheibe liegt, in Eingriff mit den Nadelfüßen gebracht wird. Diese
Maßnahme wird üblicherweise verwendet, um einen richtigen Eingriff zwischen dem
Schloßkanal96 zum Maschenüberhängen und den Nadelfüßen 212 zu gewährleisten.
-
Bei der dargestellten Einrichtung ist der nadelfreie Teil 94. der
Rippscheibe länger als der Nocken 40, der vorwärts und rückwärts bewegt wird, wenn
die Rippschloßplatte in einer Stellung ist, in welcher der Nocken 40 über dem nadelfreien
Teil 94 der Rippscheibe 210 liegt. Entsprechend erfolgt der Vorschub und der Rückzug
des Nockens 40 ohne Kollisionsgefahr zwischen den Nadeln der zusammenwirkenden Nadelbetten.
Dies ist in F i g. 10 gezeigt, in der die vorgesehene Stellung des Nockens 40 dort,
wo dieser über dem nadelfreien Teil 94 der Rippscheibe liegt, strichpunktiert
angedeutet ist, und durch die Darstellung eines stationären Nockens 97 beim nadelfreien
Teil 94.
-
Wie später erläutert wird, erfolgen der Vorschub und der Rückzug des
Nockens 40 durch den stationären Nocken 97, so daß die radialen Bewegungen des Nockens
40 auf die Zone begrenzt sind, welche durch den nadelfreien Teil 94 der Rippscheibe
210 gebildet ist. In F i g. 10 ist der Nocken 40 rechts beim Ende einer Einzelreihe
Rechts-Rechts-Gestrick gezeigt; er bewegt sich anschließend mit der Rippschloßplatte
in Richtung des Pfeiles 93 in eine Lage über dem nadelfreien Teil 94, wo
er, wie mit Pfeil 98
gezeigt, zurückgezogen wird, und die weitere Drehung
der Rippschloßplatte 13 bewirkt, daß sich der Nocken 40 in zurückgezogener Stellung
weiterbewegt, in welcher er das Ablenkorgan 232 nicht berührt, so daß die Rippnadeln
nicht abgelenkt werden, was die Erzeugung von 2:2-Ware zur Folge hat, wie dies bei
den nicht abgelenkten Rippnadeln links in F i g. 10 gezeigt ist.
-
F i g. 10 zeigt drei Nocken 40. Es ist klar, daß in einer Maschine
mit mehreren Strickstellen jeder Strickstelle ein Nocken zugeordnet ist. F i g.
10 zeigt somit den Nocken 40 jeder folgenden Strickstelle zugeordnet. F i g. 10
zeigt aber auch die aufeinanderfolgenden Stellungen des Nockens 40, welcher einer
einzelnen Strickstelle zugeordnet ist, in den verschiedenen Stellungen bei den Drehungen
der Strickstelle in Richtung des Pfeiles 93. Mit anderen Worten, wenn die Rippschloßplatte
in Richtung des Pfeiles 93 dreht, bewegt sich ein einer Strickstelle zugeordneter
Nocken 40 nacheinander in die rechts, in der Mitte und links in F i g. 10 gezeigten
Stellungen.
-
Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß die Bewegung des Nockens 40
zwischen seinen vorgeschobenen und zurückgezogenen Stellungen nicht durchgeführt
werden sollte, während eine der Rippnadeln, welche durch den Nocken 40 abgelenkt
werden soll, gerade vorgeschoben wird, da in diesem Fall die Gefahr besteht, daß
die vorstehenden Nadeln zusammenstoßen, was zu Nadelbrüchen und Betriebsunterbrechungen
führen kann. Zu diesem Zweck werden vorzugsweise der Vorschub und der Rückzug des
Nockens 40 durchgeführt, während letzterer sich über einem Teil des Nadelbettes
befindet, der keine
Nadeln aufweist. Dies bietet bei Flachstrickmaschinen
keine Schwierigkeiten, wo Vorschub und Rückzug des Nockens durchgeführt werden können,
während der Schlitten an einem der beiden Enden der Flachstrickmaschine ruht.
-
Bei Rundstrickmaschinen dagegen wird, wie weiter vorn beschrieben,
der nadelfreie Teil der Rippscheibe hierzu verwendet. Natürlich ist es so, daß,
wenn andere Faktoren außer acht gelassen werden, je kürzer der Nocken 40 ist, desto
kürzer auch die notwendige Kürze des nadelfreien Teiles des Nadelbettes sein muß.
Wie F i g. 10 zeigt, ist der Nocken 97 bezüglich der Nadelbetten stationär.
Dieser Nokken kann zwecks Betätigung des Mechanismus, welcher den Vorschub oder
Rückzug des Nockens 40 bei geeigneter Stellung bewirkt, bezüglich der Nadelbetten
gehoben oder gesenkt werden.
-
Der Nocken 97 ist von bekannter Ausführung, die zum Verschieben der
Steuerkurven zur Betätigung der Nadeln in und außer Arbeitsstellung verwendet wird.
Der Nocken 97 ist auf dem Rahmen der Maschine befestigt und wird durch die Kette,
welche den Maschenzyklus steuert, auf- und abwärts, d. h. in und außer Arbeitsstellung,
bewegt.
-
Die F i g. 11 und 12 zeigen eine Ausführungsform eines solchen Mechanismus
zur Durchführung des erwünschten Vorschubes und Rückzuges des Nokkens
40, dessen Lagerung bereits beschrieben wurde. Der Nocken 40 wird
durch den Hebel 47 verschoben, der bei 100 drehbar auf der Rippschloßplatte
13 gelagert und dessen vom Schlitz 48 entfernteres Ende mit einer Vorschub- und
Rückzugeinrichtung verbunden, die allgemein mit 101 bezeichnet ist.
-
In der dargestellten Ausführung ist die Einrichtung 101 auf
einer Plattform 102 abgestützt, welche von einem Arm 103 getragen ist, der
durch Schrauben 104 an der Rippschloßplatte 13 befestigt ist.
-
Die Einrichtung 101 besitzt einen drehbar gelagerten Nocken
105, der bei 106 auf der Plattform 102 gelagert ist und eine Steuerkurve
107 sowie eine Nase 108 aufweist. Ein Spannschloß 109 gestattet eine einstellbare
Verbindung zwischen einem Stift 110 des Hebels 47 und einem Stift
111 des Nockens 105. Ein zweiter bei 113 auf der Plattform
102 drehbar gelagerter Nocken 112 steht unter der Wirkung einer Zugfeder
114. Der Nocken 112 trägt eine Rolle 115 und eine Klinke 116.
-
F i g. 11 zeigt die zurückgezogene Stellung des Nockens 40, in welcher
die Klinke 116 außer Eingriff mit der Nase 108 ist, so daß die Feder
44 den Nokken 40 vom Fußteil 238 des Ablenkorgans
232 wegziehen kann. Wenn die Rippschloßplatte 13 in Richtung des Pfeiles
118 gedreht wird, greift der Nocken 97 in die Steuerkurve 107 des
Nockens 105 ein, um letzteren zu drehen, wobei die Feder 114 den Kokken
112 so verdreht, daß die Klinke 116 und die Nase 108 ineinandergreifen.
-
Der Nocken 40 wird somit zwangläufig in die vorgeschobene Stellung
bewegt und in dieser Stellung durch die Feder 114 gehalten. Nach einer vollen Umdrehung
der Rippschloßplatte 13, während welcher eine Maschenreihe Rechts-Rechts-Gestrick
erzeugt wird, befindet sich die Einrichtung 101 wiederum gegenüber dem Nocken 97,
der nun gesenkt wird, um mit der Rolle 115 des Nockens 112 zusammenzuwirken. Wie
aus F i g. 12 hervorgeht, verdreht der Eingriff zwischen dem Nocken 97 und der Rolle
115 den Nocken 112, so daß die Klinke 116 sich von der Nase 108 löst,
worauf unter der Wirkung der Feder 44 sich der Nocken 40 in seine zurückgezogene
Stellung zurückzieht, in welcher er verbleibt, bis der Nocken 97 wiederum gehoben
wird.
-
In F i g. 9 wurde der Faden nicht dargestellt. Er wird jedoch in gleicher
Weise, wie in F i g. 6 dargestellt, von den Nadeln erfaßt. Damit die seitlich vorstehende
Lasche 235 des Ablenkorgans 232 die Rippnadeln untergreift, ist die Rippscheibe
210 mit einer Vertiefung 280 versehen. Die F i g. 6 und 9 zeigen,
daß die Abschlagkammzähne der Rippscheibe 210 einen solchen Abstand zwischen
sich aufweisen, daß die Rippnadeln 264 und 264' beim Versatz von einer Seite der
Zylindernadeln 267 bzw. 267' zur anderen Seite derselben abgelenkt werden können.
Die Abschlagkammzähne 223 und 223' führen die Rippnadeln, wenn diese nicht abgelenkt
sind; sie werden auch dazu verwendet, die Maschen abzuschlagen, wenn keine gegenüberliegenden
Nadeln vorhanden sind, d. h. bei der Herstellung von 2 : 2-Ware gemäß F i g. 6.
-
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind weiter die Rippnadeln paarweise
in Abständen angeordnet, wobei abwechselnde Nadeln dieser Paare beim Wechseln von
2:2-Stricken auf 1:1-Stricken abgelenkt werden. Selbstverständlich ist es auch möglich,
eine Maschine zu verwenden, bei der die Rippscheibe mit einem kontinuierlichen oder
mit einem angenähert kontinuierlichen Bett für Rippnadeln versehen ist und bei welcher
sämtliche gewählten Rippnadeln versetzt werden können. Wenn beispielsweise alle
Rippnadeln versetzt werden müssen, genügt es, jeder Rippnadel ein Ablenkorgan 232
zuzuordnen. Andererseits, wenn nur bestimmte Rippnadeln versetzt werden sollen,
werden Pur diesen Ablenkorgane 232 zugeordnet.
-
Es ist auch denkbar, verschiedene Rippnadeln oder auch Rippnadelgruppen
während des Strickens zwecks Erzeugung spezieller Muster zu verschiedenen Zeiten
zu versetzen.
-
Dies war bei bisher bekannten Maschinen nicht möglich. Beispielsweise
können zusätzlich zu den Ablenkorganen 232 gemäß F i g. 8 ein oder mehrere Ablenkorgane
232a gemäß F i g. 8 A vorgesehen werden.
-
Das Ablenkorgan 232a entspricht im wesentlichen dem Ablenkorgan
232 mit Ausnahme der Ausbildung seines Fußteiles 238a, an welchem ein Fuß
239a angeordnet ist, welcher zur Bildung einer Nase 239 b zurückgebogen ist.
-
Zusätzlich ist die Maschine mit einer oder mehreren Nocken
40 und mit einer oder mehreren Nocken 40a ausgerüstet, wobei der Unterschied
zwischen diesen Nocken 40 und 40a darin besteht, daß letzterer eine
geringere Höhe aufweist als ersterer, so daß sie in einem größeren Abstand über
der Rippscheibe 210 endet. In F i g. 8 A ist ein Nocken 40 a in voller
Linie und ein Nocken 40 in unterbrochenen Linien dargestellt. Wenn ein Nocken
40 rotiert, wird er alle Ablenkorgane 232 über deren Füße 239 betätigen,
ebenso wie alle Ablenkorgane 232 a am Ende 239 c der Fußteile 238a
derselben.
-
Jeder Nocken 40 bewirkt daher die Ablenkung jeder Rippnadel,
welcher ein Ablenkorgan 232 oder 232a zugeordnet ist. Andererseits wirkt der Nocken
40a infolge seiner geringeren Höhe nicht mit den Ablenkorganen 232a gemäß
F i g. 8 A zusammen, da das unterste Ende des Nockens 40 durch die Nase
239
b läuft. Der Nocken 40 a dagegen greift die Füße 239 jedes Ablenkorgans 232
an. Während des Betriebes der Maschine arbeitet somit jeder Nocken 40
mit
jedem Ablenkorgan 232a und 232 zusammen, während der Nocken 40 a nur
die Ablenkorgane 232
betätigt.
-
Es sind natürlich auch andere Möglichkeiten zum wahlweisen Ablenken
bestimmter Rippnadeln denkbar.
-
An Stelle zweier verschiedener Nocken 40 und 40a können
andere Mittel vorgesehen werden, um z. B. die Nocken 40 zwecks Betätigung vorgewählter
Ablenkorgane zu heben oder zu senken.
-
Es ist selbstverständlich auch möglich, an Stelle der Rippnadeln,
wie dies im vorliegenden Beispiel beschrieben wurde, die Zylindernadeln abzulenken
oder die Nadeln beider Betten abzulenken.
-
In der vorhergehenden Beschreibung wurden abgelenkte und nicht abgelenkte
Stellungen der Nadeln erwähnt. Dies sind natürlich relative Bezeichnungen. Unter
»Ablenkung« in der vorgehenden Beschreibung ist sowohl die Ablenkung unter der Einwirkung
einer seitlichen Kraft als auch die Rückkehr in die Normallage beim Wegfall dieser
Ablenkkraft zu verstehen.
-
Die vorliegende Erfindung kann auch bei Interlok-Strickmaschinen verwendet
werden.