DE120557C

DE120557C -

Info

Publication number: DE120557C
Application number: DENDAT120557D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 120557 KLASSE 77f.

Puppenkopf mit modellirter Frisur.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Oktober 1899 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere solche Puppenköpfe mit modellirter Frisur, welche an ihrem nach unten konisch verlaufenden Ende nur eine kleine Oeffnung haben und drehbar auf dem Rumpfe befestigt werden. Diese sogenannten »Kurbelköpfe« konnte man bisher fast nur mit gemalten Augen herstellen, weil das Einsetzen gläserner Augen von unten her infolge der hier vorhandenen, nur kleinen Oeffnung sehr schwierig und das Anbringen beweglicher Augen (Schlafaugen) überhaupt unmöglich war.

Um nun bei solchen Puppenköpfen in leichtester Weise von oben her bewegliche Augen einsetzen zu können und auch die Vornahme von Reparaturen an der inneren Einrichtung ohne Weiteres zu ermöglichen, ist nach der vorliegenden Erfindung die vorzugsweise aus Celluloid hergestellte Frisur derart abnehmbar angeordnet, dafs sie infolge der Elasticität des Celluloids etwa wie der Deckel einer Schachtel über den oben offenen Kopf geschoben und erforderlichenfalls noch lösbar befestigt werden kann.

Auf der Zeichnung veranschaulicht Fig. 1 einen Puppenkopf mit aufgesetzter modellirter Frisur in verticalem Querschnitt, während in Fig. 2 die Frisur abgenommen und durch Fig. 3 besonders dargestellt ist.

Der Puppenkopf α ist oben offen und hat in seinem unteren konisch zulaufenden Ende a¹, mit welchem er drehbar auf dem Puppenbalg befestigt wird, nur eine kleine Oeffnung b. Dieser Kopf wird am besten aus Celluloid, welches biegsam und unzerbrechlich ist, für sich allein hergestellt. Dasselbe Material wird auch für die ebenfalls besonders herzustellende Frisur oder Perrücke c benutzt und letztere dann mit der gewünschten Farbe angestrichen. Die Frisur oder Perrücke c bildet also einen Hohlkörper mit einer entsprechend grofsen unteren Oeffnung, deren Rand c^l besonders biegsam und elastisch ist, so dafs die Frisur, nachdem die beweglichen Augen in den Kopf α eingesetzt worden sind, über letzteren wie ein Schachteldeckel geschoben werden kann. Trotzdem wird es behufs erhöhter Sicherheit zweckmäfsig sein, die Celluloidperrücke mittels Draht, oder in anderer, zum Zwecke der Vornahme von Reparaturen, in leicht lösbarer Weise noch besonders mit dem eigentlichen Puppenkopf, der übrigens nicht unbedingt aus Celluloid zu bestehen braucht, zu verbinden.

Schliefslich sei noch bemerkt, dafs die lösbare Celluloidperrücke auch bei sogenannten Brustblatt-Puppenköpfen, die unten mit einer Oeffnung von der Gröfse des Halses versehen sind und in feste Verbindung mit dem Balg gebracht werden, Anwendung finden kann. In diesem Falle ergiebt sich der Vortheil, dafs nicht der ganze Kopf von dem Balg, sondern

ebenfalls nur die Perrücke entfernt zu werden braucht, wenn der Bewegungsmechanismus für die Schlafaugen einer Reparatur bedarf.

Claims

Patent-Anspruch:

Puppenkopf mit modellirter Frisur, dadurch gekennzeichnet, dafs die beispielsweise aus Celluloid bestehende Frisur (c) von dem Kopf (α) nach Art eines Schachteldeckels abnehmbar gemacht ist, zu- dem Zwecke, bewegliche Augen von oben in den Kopf einsetzen zu können und von dieser Seite aus behufs Vornahme von Reparaturen leicht zugänglich zu erhalten.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.