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Kontaktträger für Schleifkontakte Die Erfindung betrifft einen Kontaktträger
für einen Schleifkontakt, der auf einer Antriebswelle befestigt wird. Derartige
Kontaktträger werden beispielsweise bei den Abstimmkammern für UHF-Tuner benötigt.
Dabei trägt eine mehreren Kammern gemeinsame Welle in jeder Kammer einen solchen
Kontaktträger, mit dem ein Schleifkontakt fest verbunden ist, der den bügelförmigen
Innenleiter der Schwingkammer mit der Kammerwand verbindet und beim Drehen der Welle
den durch den Innenleiter und die Kammer gebildeten Schwingkreis verstimmt.
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Es ist ein buchsenförmiger Kontaktträger aus Kunststoff bekannt, der
vom Ende der Welle auf diese axial aufgeschoben und beispielsweise mit einem Segerring
kraftschlüssig auf der Welle gehalten wird. Die metallische Kontaktfeder ist dann
meistens mit dem Kontaktträger vernietet.
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Es ist ebenfalls bekannt, eine gerändelte Welle vorzusehen, auf die
ein ähnlicher Kontaktträger axial aufgepreßt wird.
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Ein wesentlicher Nachteil dieser Lösungen liegt darin, daß die Kontaktträger
erst während des Einbaus der Welle in die Kammern nacheinander innerhalb der Kammern
axial auf die Welle aufgesteckt werden können. Dadurch wird die Montage der Welle
besonders schwierig und zeitraubend. Beim Auswechseln eines schadhaften Kontaktträgers
muß außerdem die in den Kammerwänden mehrfach gelagerte Welle in axialer Richtung
ausgebaut werden. Dadurch wird es erforderlich, auch sämtliche anderen Kontaktträger
von der Welle abzuziehen. Nach dem Wiedereinbau muß dann die Abstimmeinheit völlig
neu geeicht werden.
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Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß die Winkellage der Kontakte
zur Welle nicht definiert ist. Die einzelnen Kontaktträger müssen daher bei der
Montage, beispielsweise mit einer Lehre, ausgerichtet werden. Außerdem kann sich
ein Kontaktträger beim Betrieb wegen der kraftschlüssigen Verbindung verdrehen und
damit die Eichung der Schwingkammern beeinflussen.
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Es ist auch eine Abstimmanordnung für ein Variometer bekannt (deutsche
Patentschrift 311556), bei der ein Kontakt auf einem fest mit der Welle verbundenen,
radial weisenden Stab radial verschiebbar angeordnet ist. Diese Lösung erfordert
aber mehrere zusätzliche Bauteile, um den Kontakt mit der Welle zu verbinden. Außerdem
hat der Kontakt keine feste Lage zur Welle, sondern wird durch Windungen geführt
und ist radial zur Welle verschiebbar.
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Es ist ferner eine Variometeranordnung bekannt (USA.-Patentschrift
2 266 532), bei der ein Kontaktträger in einer Öffnung einer auf der Welle befestigten
Buchse relativ zur Welle bewegbar gelagert ist. Auch diese bekannte Anordnung enthält
keine Mittel zur Verhinderung einer radialen Verschiebung. Vielmehr ist hier eine
radiale Verschiebung beabsichtigt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile
der bekannten Einrichtungen zu vermeiden und einen Kontaktträger auf einfache Weise
und leicht lösbar direkt auf einer Welle so zu befestigen, daß eine axiale und radiale
Verschiebung sowie eine Verdrehung des Kontaktträgers gegenüber der Welle verhindert
wird. Das wird bei einem Kontaktträger für Schleifkontakte der eingangs genannten
Art in einfacher Weise dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß der Kontaktträger in
radialer Richtung auf die Welle aufsteckbar ausgebildet ist, und zwar derart, daß
er vermittels zweier an seinem einen Ende ausgebildeter, gabelförmiger und federnder
Klammerbeine, welche die Welle umschließen, ohne weitere Befestigungsmittel auf
der Welle befestigt und durch in Ausnehmungen der Welle eingreifende Rastmittel
gegen Verdrehung und Verschiebung auf der Welle gesichert ist.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wird erreicht, daß für die Befestigung
des Kontaktträgers auf der Welle keine Befestigungsmittel erforderlich sind. Nach
dem Abnehmen des Kontaktträgers von der Welle verbleiben an der Welle in vorteilhafter
Weise keine Vorsprünge mehr, so daß die Welle in axialer Richtung ausgebaut werden
kann. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß der Kontaktträger in radialer Richtung
ohne jede Axialbewegung auf die Welle aufsteckbar ist. Dies ist besonders vorteilhaft
bei einem UHF-Tuner, in dem die einzelnen Kammern besonders eng bemessen sind. Auch
zum Abnehmen des
Kontaktträgers von der Welle brauchen keine Befestigungsmittel
gelöst zu werden, und auch die Welle kann in ihrer ursprünglichen Lage verbleiben.
Durch die erfindungsgemäße Lösung ist außerdem die Winkellage des Kontaktträgers
auf der Welle genau definiert, so daß einerseits der Kontaktträger nicht in einer
falschen Winkellage aufgesteckt werden kann und andererseits bei mehreren Kontaktträgern
auf der gleichen Welle alle Kontaktträger zwangläufig die gleiche Winkellage haben
und sich auch nicht gegeneinander verdrehen können.
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Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Kontaktträger, F i g. 2 ein
Kontaktblech, F i g. 3 die zur Aufnahme des Kontaktträgers vorbereitete Welle, F
i g. 4 und 5 den auf die Welle aufgesteckten Kontaktträger einschließlich Kontaktblech,
und in F i g. 6 ist ein Anwendungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Der Kontaktträger 1 besteht an seinem einen Ende aus zwei gabelförmig
ausgebildeten Klammerbeinen _2, 3, zwischen denen für die Aufnahme einer
Welle 4
eine Öffnung 5 gebildet wird, in die eine längliche Nase 6 hineinragt.
Am anderen Ende des Kontaktträgers 1 sind parallel zu den Klammerbeinen 2, 3 zwei
Vorsprünge 7, 8 vorgesehen, mit denen ein ver-5etzt angeordneter Vorsprung 9 einen
Schlitz 10 bildet. Der Vorsprung 9 enthält eine in den Schlitz 10 hineinragende
Nase 11. Der Kontaktträger ist aus einem Kunststoff, beispielsweise einem bekannten
Polykarbonat als Spritzteil hergestellt. Das Kontaktblech 12 nach F i g. 2 ist aus
einem dünnen, beispielsweise versilberten Blech guter Leitfähigkeit gebogen. Die
Enden sind zu federnden Lamellen 13,14 auseinandergeführt und enden in kugelförmigen
Kontakten 15,16. Um für den durch das Kontaktblech fließenden Hochfrequenzstrom
einen möglichst geringen Widerstand zu erhalten, sind die beiden Lagen des Kontaktbleches-an
der Stelle, wo die beiden Lamellen 13, 14 zusammengeführt sind, miteinander verschweißt,
z. B. zusammengepunktet. In dem flachen Teil 18 des Kontaktbleches, der gemäß F
i g. 4 in den Schlitz 10 des Kontaktträgers eingeschoben wird, ist eine Aussparung
17 vorgesehen, deren Abmessungen denen der Nase 11 entsprechen. Eine zur Aufnahme
des Kontaktträgers 1 vorbereitete Welle 4 (F i g. 3) ist mit einer
Nut 19 und einer Ausdrehung 20 versehen, deren Länge der Breite der Klammerbeine
2, 3 entspricht. Der durch die Ausdrehung 20 gebildete verringerte Durchmesser 21
und die Öffnung 5 des, Kontaktträgers 1 sind so bemessen, daß die Welle nach dem
Aufstecken des Kontaktträgers an diesem verringerten Durchmesser fest von den Klammerbeinen
2, 3 umschlossen wird. Durch die Aussparung 20 wird eine axiale Verschiebung des
Kontaktträgers 1 verhindert.
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In F i g. 4 ist der Kontaktträger 1 auf die Welle
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und das Kontaktblech 12 auf den Kontaktträger 1, beide in Pfeilrichtung
22 aufgesteckt. Die über die Ausdrehung der Welle 4 hinausragenden Enden der Nase
6 greifen in die Nut 19 der Welle ein und verhindern damit ein Verdrehen des Kontaktträgers
auf der Welle.
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F i g. 5 zeigt, wie die Nase 6 mit ihren Seitenwänden fest an den
Kanten der Nut 19 anliegt und so keine Verdrehung des Kontaktträgers 1 auf der Welle
4 zuläßt.
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In F i g. 6 ist ein Abstimmgehäuse 23 für einen UHF-Tuner durch
Trennwände 30, 31 in drei Kammern 24, 25, 26 aufgeteilt, die zusammen mit
den Leitern 27, 28, 29 je einen Schwingkreis bilden. Die Leiter 27, 28, 29 sind
beispielsweise an die Gitter von auf dem Gehäuse 23 montierten Hochfrequenztrioden
angeschlossen.
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Eine in den Kammerwänden mehrfach gelagerte Welle 4 läuft durch alle
Kammern und trägt die Kontaktträger 1 mit den Kontaktfedern 12, die
die Leiter 27, 28, 29 mit den Kammerwänden verbinden. Durch Drehen der Welle 4 werden
die durch die Kammern gebildeten Schwingkreise im Gleichlauf abgestimmt. ` . . F
i g. 6 läßt die Vorteile der Erfindung besonders deutlich erkennen.
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Die Welle 4 kann zunächst mühelos in axialer Richtung eingebaut werden.
Erst nach dieser Montage werden die Kontaktträger mit dem Kontaktblech mit einem
Handgriff innerhalb der Kammern radial auf die Welle aufgesteckt. Die Lage der Kontaktträger
ist dabei sowohl in axialer Richtung (durch die Ausdrehung 20) als auch in Drehrichtung
(durch die Nut 19 und die Nase 6) in ihrer Lage zur Welle definiert, so daß alle
Kontakter genau in gleicher Winkellage stehen. Dadurch wird ein Verdrehen auf der
Welle sowie -ein falsches Aufsetzen vermieden und eine gleiche Anpreßkraft des Kontaktbleches
12 auf die Kammerwände bzw. die Innenleiter 27, 28, 29 gewährleistet. Das
Auswechseln eines schadhaften oder ermüdeten Kontaktes geschieht mit einem Handgriff,
ohne daß die übrigen Kontaktträger oder gar die Welle ausgebaut werden müssen. Die
mit einer Nut 19 versehene Welle 4 ist dabei kaum teurer als eine bisher benutzte
glatte Welle, zumal Wellen mit derartigen Nuten als Halbzeug geliefert werden.
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Die Anwendung des erfindungsgemäßen Kontaktträgers ist nicht auf einen
derartigen UHF-Tuner beschränkt. Der Kontaktträger kann beispielsweise auch in Schaltern
mit Raststellungen zur Verbindung der Kontaktreihen zweier Kontaktbahnen, z. B.
in einen Wellenbereichsumschalter, eingebaut werden.