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Verfahren zur Vorbehandlung von Hülsen- und Körnerfrüchten vor dem
Trocknungsprozeß Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung
von Hülsen- und Körnerfrüchten vor dem Trocknungsprozeß, insbesondere von solchen,
welche eine verhältnismäßig zähe, im wesentlichen durchgehende Haut besitzen.
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Erbsen, breite Bohnen, Maiskorn u. dgl. besitzen eine verhältnismäßig
zähe, im wesentlichen durchgehende Haut und werden im allgemeinen als ganze Einheiten
verzehrt. Bei der herkömmlichen Trocknung solcher Hülsen- oder Körnerfrüchte neigt
die Haut dazu, auf dem Keimblatt angehaftet zu bleiben, so daß, wenn die Körner
infolge des Wasserverlustes einschrumpfen, sie normalerweise ein eingeschrumpftes,
trockenes, runzliges, unansehnliches Aussehen bekommen und wesentlich kleiner sind
als im frischen Zustand.
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Es ist bekannt, Früchte und auch Gemüse zur Konservierung mit Zuckerlösungen
zu tränken. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, Gemüse, z. B. Erbsen, dadurch
zu entwässern, daß man das Gemüse während mindestens 25 Minuten in ein heißes Bad
aus einem geschmolzenen Ester eines aliphatischen mehrwertigen Alkohols mit einer
aliphatischen Monocarbonsäure eintaucht. Dadurch, daß die Badtemperatur oberhalb
der Verdampfungstemperatur des Wassers liegt, soll hierbei das Wasser dem Gemüse
entzogen werden. Eine solche Behandlung führt natürlich zu einer im wesentlichen
gleichmäßigen Verteilung des Esters in dem Gemüse. Die durch die vorliegende Erfindung
erzielten Vorteile werden damit nicht erreicht. Diese liegen darin, daß nach der
erfindungsgemäßen Behandlung die getrockneten Hülsen- und Körnerfrüchte nicht ein
so runzliges Aussehen besitzen wie Produkte, welche nach den herkömmlichen Entwässerungsverfahren
erhalten wurden, wobei jedoch das erfindungsgemäße Produkt nur eine ganz geringe
Menge an dem Imprägnierungsmittel aufgenommen hat, welche eine geschmackliche Beeinflussung
nicht befürchten läßt, zumal der größte Teil aus der Haut während des Kochens des
Gemüses wieder ausgelaugt wird. Da nur eine sehr geringe Menge des Imprägnierungsmittels
erfindungsgemäß benötigt wird, ist das neue Verfahren auch äußerst wirtschaftlich.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Vorbehandlung von Hülsen- und
Körnerfrüchten, wie Erbsen, Bohnen, Mais u. dgl., vor dem Trocknungsprozeß vorgeschlagen,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Früchte während eines kurzen Zeitraumes
von etwa 15 Sekunden bis etwa mehreren Minuten mit einem eßbaren, wasserlöslichen,
mehrwertigen Alkohol imprägniert werden, wobei die Imprägnierungszeit auf die Konzentration
und die Temperatur der Imprägnierflüssigkeit so abgestimmt werden muß, daß 50 %
des insgesamt aufgenommenen Alkohols in der Haut der Früchte lokalisiert werden,
und die Früchte danach in bekannter Weise getrocknet werden.
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Das Gewicht des von den Früchten aufgenommenen mehrwertigen Alkohols
soll nicht weniger als etwa 3% und nicht mehr als etwa 30% des Gewichtes der getrockneten
Früchte ausmachen und beträgt vorzugsweise 10 bis 15%.
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Die getrockneten Hülsen- und Körnerfrüchte, die nach diesem Verfahren
erhalten werden, behalten ihr ursprüngliches Aussehen und ihre Größe in einem beachtlichen
Maße. Die Haut ist häufig weicher und weniger spröde als die Haut von auf herkömmliche
Art getrockneten Früchten, und außerdem ist das zufällige Aufbrechen der Haut und
die Abtrennung der Haut vom Keimblatt während der Handhabung und Rehydratisierung
des entwässerten Produktes wesentlich herabgesetzt. Die Haut der erfindungsgemäß
behandelten Früchte rehydratisiert sehr schnell, so daß nach nur ein oder zwei Minuten
in kochendem Wasser die Früchte ein aufgequollenes Aussehen zeigen. Im allgemeinen
ist die Haut zarter, und rehydratisierte Früchte, wie z. B. Erbsen, die erfindungsgemäß
behandelt wurden, behalten ihr aufgequollenes, frisches Aussehen für beachtliche
Zeit
nach dem Abtropfenlassen im Gegensatz zu rehydratisierten,
auf herkömmliche Weise getrockneten Hülsen- oder Körnerfrüchten, welche beim Stehenlassen
dazu neigen, schnell ein glanzloses, runzliges Aussehen anzunehmen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Haut der
Früchte vor dem Trocknen perforiert, z. B. durch das in der britischen Patentschrift
783 974 beschriebene Verfahren; das so erhaltene Produkt rehydratisiert schneller
als ein solches, dessen Haut nicht perforiert worden ist.
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Als eßbare mehrwertige Alkohole, die in dem Verfahren der Erfindung
benutzt werden können, seien Zucker, wie z. B. Saccharose, Kornsirup, Laktose, Glukose
u. dgl., genannt wie auch Sorbit, Glycerin und Propylenglykol. Von diesen Stoffen
wird die Saccharose bevorzugt, da die Verwendung von anderen Alkoholen durch Nebenerscheinungen
begleitet sein kann. So können z. B. reduzierende Zucker, wie z. B. Laktose und
Glukose, eine Bräunungsreaktion während der Lagerung des trockenen Gemüses verursachen,
obwohl dieser Reaktion entgegengewirkt werden kann durch Zugabe einer geeigneten
Menge eines Inhibitors oder durch Verwendung einer verhältnismäßig geringen Konzentration
an dem reduzierenden Zucker. Eine solche Verfärbung muß jedoch nicht die Nützlichkeit
der Früchte für einige Zwecke, wie z. B. für Suppenmischungen, stören. Glycerin
in großen Mengen kann einen bitteren Geschmack geben, obgleich, da der Alkohol hauptsächlich
in der Haut vorliegt, ein beachtlicher Anteil während der Rehydratisierung und des
Kochens ausgelaugt werden wird, so daß der bittere Geschmack nicht störend wirkt.
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Die erfindungsgemäß zu behandelnden Hülsen-und Körnerfrüchte können
auch einer der herkömmlichen Behandlungen vor dem Trocknen unterworfen werden, z.
B. einer Blanchierung, einer Behandlung mit Sulfit und mit Natriumcarbonat, und
die Anwendung des mehrwertigen Alkohols kann gleichzeitig mit einem oder mehreren
dieser Vorbehandlungsschritte durchgeführt werden, wenn dies erwünscht wird. Vorzugsweise
werden die Hülsen-oder Körnerfrüchte jedoch mit dem mehrwertigen Alkohol unmittelbar
vor der Trocknung in Berührung gebracht, da es auf diesem Wege leichter ist, die
Menge und die Verteilung des mehrwertigen Alkohols in dem getrockneten Produkt zu
kontrollieren. Es wurde auch als vorteilhaft gefunden, die Hülsen- oder Körnerfrüchte
einer teilweisen Dehydratisierung vor Anwendung des mehrwertigen Alkohols zu unterwerfen
und die Dehydratisierung nach der Behandlung mit dem mehrwertigen Alkohol fortzusetzen.
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Wenn das Verfahren gleichzeitig mit einer Perforierung der Haut der
Früchte vorgenommen wird, wird es bevorzugt, diese Perforierung vor der Behandlung
mit dem mehrwertigen Alkohol durchzuführen, obgleich dies keineswegs unbedingt notwendig
ist.
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Die Behandlung mit dem mehrwertigen Alkohol kann durch Eintauchen
der Hülsen- oder Körnerfrüchte in den Alkohol oder eine Lösung des Alkohols, durch
Sprühen oder durch irgendeine andere bequeme Methode durchgeführt werden.
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Die Menge des von den Hülsen- oder Körnerfrüchten aufgenommenen mehrwertigen
Alkohols kann kontrolliert werden durch Änderung der Behandlungsbedingungen. In
der bevorzugten Ausführungsform, bei welcher die Früchte in ein Bad von mehrwertigem
Alkohol eingetaucht werden, wird wenig oder gar kein Alkohol in den Keimblättern
abgelagert. Die Bedingungen, die als sehr wirkungsvoll erkannt wurden zur Begrenzung
der Alkoholaufnahme in der Haut und den unmittelbar anschließenden Bezirken des
Keimblattes, sind eine kurze Behandlungszeit, eine verhältnismäßig niedere Eintauchtemperatur
und die Verwendung einer Eintauchlösung mit einer hohen Konzentration an dem mehrwertigen
Alkohol. Die Verwendung einer hohen Alkoholkonzentration in dem Bad ist auch in
der Beziehung vorteilhaft, als sie einem Bakterienwachstum in dem Bad entgegenwirkt.
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Es ist erwünscht, daß zumindest 3% und nicht mehr als 30% (bezogen
auf das Trockengewicht des Erzeugnisses) an mehrwertigem Alkohol von den Hülsen-
und Körnerfrüchten aufgenommen wird, obgleich die optimale Menge von den Eigenschaften
der behandelten Hülsen- und Körnerfrüchte abhängig ist, von dem zur Verwendung kommenden
mehrwertigen Alkohol und von dem gewünschten Erzeugnis. Wenn nämlich der Alkohol
in einer Menge anwesend ist, die der oberen Grenze von 30% nahekommt, kann unter
Umständen ein Produkt entstehen, dessen Geschmack für manche Zunge ziemlich ungenießbar
ist. Auch kann die Menge des erfindungsgemäß notwendigen Alkohols geringer sein
für solche Früchte, die von Natur aus eine hohe Konzentration von Alkohol in der
Haut aufweisen, im Vergleich zu solchen mit einer niederen Konzentration.
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Bei einer kontinuierlichen Arbeitsweise, bei welcher heiße Hülsen-
oder Körnerfrüchte z. B. aus einer Blanchiervorrichtung mit dem Alkohol in Berührung
gebracht werden, wird es bevorzugt, den Alkohol zu kühlen, da die heißen Früchte
ihn erwärmen werden mit der Folge, daß die von den Früchten aufgenommene Alkoholmenge
ansteigen wird. Andernfalls können auch die Früchte selbst vor Behandlung mit dem
Alkohol gekühlt werden.
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Die Trocknung der erfindungsgemäß behandelten Hülsen- oder Körnerfrüchte
kann durch irgendeine der bekannten Arbeitsweisen vorgenommen werden, z. B. durch
Trocknen mit heißer Luft oder unter Vakuum, obgleich natürlich die Bedingungen nicht
so hart sein dürfen, daß der Geschmack oder die Struktur derFrüchte ungünstig beeinflußt
werden. Im allgemeinen sollen solche Bedingungen gewählt werden, bei denen der Feuchtigkeitsgehalt
der Früchte nicht weiter als auf 10 Gewichtsprozent herabgesetzt wird in einer vernünftig
kurzen Zeit, so daß ein Verderb der Früchte auf ein Minimum herabgesetzt wird.
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Die Erfindung ist nicht nur anwendbar auf Verfahren, die eine vollständige
Trocknung der Hülsen-oder Körnerfrüchte vorsehen. Bei Entwässerungs-Einfrierung
z. B., wo der Feuchtigkeitsgehalt der Früchte auf etwa 50 % herabgesetzt und das
Produkt dann eingefroren und gelagert wird, wurde gefunden, daß das Produkt wesentlich
verbessert wird, wenn es vor der Dehydratisierung gemäß vorliegender Erfindung behandelt
wurde.
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Die Erfindung wird durch folgende Beispiele näher erläutert.
Beispiel
1 (a) Blanchierte, gefrorene Erbsen der dunkelsamigen »Perfection«-Sorte wurden
nach der Größe sortiert und die der Größe 5 (d. h. die Erbsen, die durch ein Sieb
mit Löchern von 10,3 mm im Durchmesser, aber nicht durch Löcher von 9,5 mm Durchmesser
gehen) wurden der Behandlung unterworfen. Die Erbsen wurden entfrostet, perforiert
durch Bildung von 3-mm-Schlitzen in ihrer Haut und für 2 Minuten in eine wäßrige
Lösung von etwa gleichem Gewicht eingetaucht, die 1,5 % Natriumcarbonat und 0,5
0/0 Natriumbisulfit enthielt. Überschüssige Flüssigkeit wurde abtropfen gelassen,
und die Erbsen wurden in einem Heißlufttrockner während 21/z Stunden bei 65° C in
aufwärts strömender Luft von einer Geschwindigkeit von etwa 1 m/Sek. getrocknet
und weiter während 20 Stunden bei 49° C in dem gleichen Luftstrom.
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Das dehydratisierte Produkt enthielt 7,5% Feuchtigkeit und hatte eine
gute Farbe, aber die Erbsen waren klein, und die Haut war sehr runzlig und eingeschrumpft.
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Die getrockneten Erbsen wurden während 15 Minuten in kochendem Wasser,
welches kleine Mengen an Salz und Zucker enthielt, gekocht. Das wiederhergestellte
Produkt zeigte ein gutes Aussehen, gute Struktur und guten Geschmack, jedoch fehlte
ihm ein Glanz. Die Haut war etwas zäh, jedoch nicht ungewöhnlich, und die Keimblätter
waren zart.
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Beispiel 1(b) Erbsen von demselben Ansatz, der im Beispiel 1(a) benutzt
wurde, wurden wie oben beschrieben behandelt, mit der Ausnahme, daß unmittelbar
nach dem Eintauchen in die Carbonat-Bisulfit-Lösung die Erbsen während 15 Sekunden
in etwa das gleiche Gewicht einer 60%igen wäßrigen Saccharoselösung bei Zimmertemperatur
getaucht und während 5 Minuten abtropfen gelassen wurden, um überschüssige Flüssigkeit
vor dem Trocknen zu entfernen.
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Das getrocknete Produkt enthielt 7,5% Feuchtigkeit und hatte etwa
15% Saccharose, bezogen auf das Trockengewicht der Erbsen, aufgenommen. Die Farbe
war gut, und im Gegensatz zu dem Erzeugnis des Beispiels 1 (a) zeigte die Haut nur
eine geringe Einschrumpfung, so daß das Aussehen ziemlich ähnlich dem der ursprünglichen
Erbsen war. Als Ergebnis zeigten also die mit Saccharose behandelten getrockneten
Erbsen ein viel ansehnlicheres Aussehen als die Kontrollerbsen, und sie besaßen
ein größeres Volumen. Während nämlich die Kontrollerbsen eine Schüttdichte von etwa
0,3 g/ccm hatten, besaßen die behandelten Erbsen eine Schüttdichte von etwa 0,2
g/ccm. Die Keimblätter der mit Saccharose behandelten Erbsen waren in etwa dem gleichen
Maße eingeschrumpft wie die der zur Kontrolle dehydratisierten Erbsen.
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Die mit Saccharose behandelten Erbsen wurden in kochendem Wasser,
welches Salz enthielt, gekocht, und sie rekonstituierten mit etwa der gleichen Geschwindigkeit
wie die Kontrollerbsen. Jedoch erschienen sie nach Kochen während nur einer Minute
dick aufgeschwollen, obgleich das Keimblatt fast noch gar nicht hydratisiert war.
Nach 15 Minuten Kochen waren sie vollständig hydratisiert, und die Haut war um ein
Ziemliches weicher und zarter als die der Kontrollerbsen und außerdem klar und leuchtend.
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Beispiel 1 (e) Frische Erbsen wurden behandelt wie im Beispiel 1(b).
Die Ergebnisse der Saccharosebehandlung waren in der Art die gleichen wie die, die
mit gefrorenen Erbsen beobachtet wurden. Beispiel 2(a) Blanchierte und gefrorene
Erbsen der dunkelhäutigen »Perfection«-Sorte Größe 4 (d. h. Erbsen, die durch ein
Sieb mit Löchern von 9,5 mm im Durchmesser gehen, aber nicht durch Löcher mit 8,7
mm im Durchmesser) wurden aufgetaut, perforiert durch Bildung von 3-mm-Schlitzen
und während 2 Minuten in eine wäßrige Lösung von etwa gleichem Gewicht, enthaltend
1,51/o Natriumcarbonat und 0,5% Natriumbisulfit, getaucht. Die Erbsen wurden dann
in folgender Weise getrocknet: Sie wurden auf Borde in einen Heißlufttrockner gegeben
mit einer Beladung der Borde von 9 kg/qm (21 b/sq. ft.). Luft mit einer Temperatur
von 65° C wurde über die Betten mit einer Geschwindigkeit von 100 m/Min. während
3 Stunden geblasen. Danach wurde Luft von 50° C mit einer Geschwindigkeit von 60
m/Min. aufwärts durch die Betten während 11/z Stunden geblasen. Schließlich wurde
das Produkt in einem Behälter während 22 Stunden mit Luft von 50° C und einer Geschwindigkeit
von 50 m/Min. getrocknet.
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Die getrockneten Erbsen enthielten 6,5% Feuchtigkeit und 17% Gesamtzucker.
Sie zeigten eine gute Farbe. Die Häute der meisten Erbsen waren um die Schlitze
auseinandergezogen, so daß die Keimblätter freilagen als dunkelgrüne, knollige Massen.
Die Schüttdichte betrug 0,4 g/cem.
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Die getrockneten Erbsen wurden während 15 Minuten in kochendem Wasser,
welches eine kleine Menge Salz und Zucker enthielt, gekocht und rehydratisierten
zu einem zufriedenstellenden Geschmack und Gefüge. Die Häute besaßen eine Zähigkeit
vergleichbar der von gekochten gefrorenen Erbsen, die aus dem gleichen Ansatz, wie
er auch für das Verfahren benutzt wurde, genommen wurden. Beispiel 2(b) Erbsen von
dem gleichen Ansatz, wie er im Beispiel 2(a) benutzt wurde, wurden wie im Beispiel
2 (a) behandelt mit der Ausnahme, daß sie nach dem Eintauchen in die Carbonat-Bisulfit-Lösung
während 15 Sekunden in eine 61,5%ige Saccharoselösung von Zimmertemperatur eingetaucht
wurden und dann abtropfen gelassen und auf einem Trockenbord getrocknet wurden zu
einem Produkt, welches 6 % Feuchtigkeit und 27 % Gesamtzucker enthielt, d. h. also
etwa 10% mehr Zucker als die Trockenerbsen der Kontrolle.
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Die getrockneten Erbsen zeigten eine gute Farbe. Ein geringes Einschrumpfen
der Haut war eingetreten, aber sie waren verhältnismäßig gut intakt, verglichen
mit den Kontrollerbsen, d. h., die Haut war nicht zurückgezogen um die Schlitze,
und die Keimblätter waren nicht freigelegt. Die Schüttdichte der mit Zucker behandelten
Erbsen betrug 0,33 g/ ccm im Gegensatz zu 0,4 g/ccm der Kontrollerbsen.
Die
Erbsen rehydratisierten zufriedenstellend innerhalb 15 Minuten, hatten einen guten
Geschmack und eine gute Struktur, und ihre Haut war ganz weich.
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Beispiel 2(e) Erbsen von dem gleichen Ansatz, wie er in den Beispielen
2(a) und 2(b) benutzt wurde, wurden aufgetaut, mit einem Stachel von etwa 1,5 mm
Durchmesser punktiert, während 30 Sekunden in eine wäßrige Lösung von 1,0% Natriumcarbonat
und 0,1% Natriumbisulfit getaucht und dann während 10 Minuten in eine 67%ige Saccharoselösung
von 79° C. überschüssige Flüssigkeit wurde vom Produkt abtropfen gelassen, und das
Produkt wurde dann auf einem Trockenbord mit einem Luftstrom durch das Bett während
2 Stunden mit Luft von 60° C und dann während 17 Stunden von 49° C getrocknet. Das
getrocknete Produkt enthielt 5% Feuchtigkeit und 63 % Gesamtzucker.
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Die getrockneten Erbsen verloren nach außen hin wenig von ihrer Form
während der Dehydratisierung und zeigten ein ausgezeichnetes Aussehen. Die Haut
war gut abgerundet und erschien ganz dicht. Sie zeigte Flächen, auf denen ofenbar
die Saccharose einfach auf der Oberfläche eingetrocknet war. Die Schüttdichte des
Produktes war verhältnismäßig sehr niedrig und betrug etwa 0,28 g/ccm.
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Die Erbsen wurden in kochendem Wasser gekocht. Sie rekonstituierten
gut, und die Häute waren sehr weich. Der Geschmack war sehr süß, obgleich der zugrunde
liegende Erbsengeschmack ausgezeichnet war. Das Produkt war nicht geeignet für normal
zu servierende Erbsen, wurde jedoch als wertvoll angesehen für Verwendungszwecke,
bei welchen die Erbsen nur einen kleineren Anteil der gesamten Zutaten bilden, z.
B. für manche Suppen, Stews usw. Beispiel 3 Gefrorene »Petite«-Erbsen wurden wie
im Beispiel 1(b) behandelt mit der Ausnahme, daß sie nicht aufgerissen wurden. Das
dehydratisierte Produkt enthielt 7% Feuchtigkeit. Die Häute der Mehrzahl der Erbsen
waren gut abgerundet und nicht runzlig. Die Keimblätter waren sehr klein. Risse
in der Haut der meisten Erbsen erschienen ofenbar während der Verarbeitung der Erbsen.
Der Geschmack der wiederhergestellten Erbsen war ausgezeichnet. Die Struktur war
weich und nachgiebig, sehr ähnlich der der ursprünglichen, nicht getrockneten Erbsen.
Einige der Erbsen, die keine Risse in der Haut zeigten, waren ganz eingeschrumpft,
obgleich die Oberfläche der Haut, die sehr runzlig war, nicht stark verändert erschien.
Beispiel 4(a) Blanchierte und gefrorene Limabohnen wurden abgetaut, während 2 Minuten
in eine Lösung von 1,5% Natriumcarbonat und 0,5% Natriumbisulfit eingetaucht und
von überschüssiger Flüssigkeit durch Abtropfen befreit. Sie wurden dann auf einem
Trockenbord dehydratisiert bei einer Luftzirkulation durch das Bett während 3 Stunden
bei 65° C und danach während 22 Stunden bei 50° C. Der Feuchtigkeitsgehalt des Endproduktes
betrug 6%.
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Die getrockneten Limabohnen waren klein, runzlig und sehr wenig appetitlich
aussehend. Die Häute der Bohnen hingen an dem Keimblatt über fast dessen gesamte
Fläche. Das Produkt rekonstituierte nur schlecht und brauchte dazu mindestens 25
Minuten in kochendem Wasser.
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Beispiel 4(b) Das Verfahren von Beispiel 4 (a) wurde wiederholt mit
der Ausnahme, daß vor der Dehydratisierung die Limabohnen während einer Minute in
eine 61,5%ige Saccharoselösung eingetaucht wurden und dann während einer Minute
abtropfen gelassen wurden. Wie im Fall der Erbsen zeigte sich, daß die Häute weniger
einschrumpfen als die Häute der Kontrollbohnen und verhältnismäßig groß blieben.
Die Haut bildete eine hohle Struktur, in welcher das Keimblatt ganz losgelöst lag.
Das Produkt rehydratisierte zu einem eßbaren Zustand etwas schneller als das zur
Kontrolle dehydratisierte Produkt, d. h. in etwa 20 bis 25 Minuten. Beispiel 4 (c)
Das Beispiel 4 (b) wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß sofort nach dem Abtauen
die Limabohnen bis zu einer Tiefe von etwa 3 mm aufgeschlitzt wurden. Die Wirkungen
der Saccharosebehandlung waren die gleichen wie die, die im Beispiel 4 (b) beobachtet
wurden, jedoch rekonstituierten die dehydratisierten Limabohnen schneller als die
im Beispiel 4 (b), d. h. in weniger als 20 Minuten.
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Beispiel 4(d) Die Beispiele 4 (a) und 4 (b) wurden wiederholt mit
der Ausnahme, daß in beiden Fällen die Trocknung in einem Vakuumregaltrockner unter
etwa 5 mm Hg Druck und bei 59° C Plattentemperatur durchgeführt wurde. Die nicht
behandelten Limabohnen waren viel ansehnlicher in der Erscheinung als das entsprechende
luftgetrocknete Produkt, aber waren immer noch ganz klein im Vergleich zu den Limabohnen,
von denen ausgegangen wurde, und die Häute waren noch fest um die Keimblätter gewickelt.
Die getrockneten, mit Saccharose behandelten Bohnen waren größer und aufgeschwollener
in der Erscheinung als die nicht behandelten Bohnen, und die Häute standen von den
Keimblättern ab.
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Die Keimblätter von beiden Ansätzen der dehydratiserten Limabohnen
hatten etwa die gleiche Größe.
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Die mit Saccharose behandelten Bohnen rehydratisierten in etwa 15
Minuten, während die Kontrollbohnen selbst in 25 Minuten noch nicht vollständig
rehydratisiert waren. Der Grund für diesen Unterschied liegt unter Berücksichtigung
der Tatsache, daß die Keimblätter der zwei Produkte im gleichen Ausmaß eingeschrumpft
waren, unzweifelhaft in dem besseren Kontakt zwischen dem Keimblatt und dem heißen
Wasser im Fall der mit Saccharose behandelten Bohnen, da die Häute dieser Bohnen
das Keimblatt nicht schützen.
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Beispiel 5(a) Ein Ansatz von dunkelhäutigen Erbsen wurde wie folgt
behandelt: Die Erbsen wurden geerntet, abgetrennt, nach Größe geordnet, und die
Erbsen der Größe 3 bis 5 wurden der weiteren Behandlung zugeführt. Die Erbsen wurden
angestochen mit einer Reihe von Nadeln, ein Einstich je Erbse, und dann gesichtet
zur Entfernung von Abfall und stark beschädigten Erbsen usw. Sie wurden dann blanchiert
während 64 Sekunden bei 95° C und mit kaltem
Wasser besprüht. Ein
Teil der Erbsen wurde dann in eine Sulfit-Carbonat-Lösung wie im Beispiel 1(a) getaucht,
und 59 kg dieser Erbsen wurden dann in eine Saccharoselösung von 59,8° Brix bei
Zimmertemperatur während 30 Sekunden getaucht. Die Brixzahl der Lösung fiel auf
57,4°, und das Gewicht der Erbsen betrug 57,45 kg, nachdem überschüssige Zuckerlösung
abtropfen gelassen worden war. Die eingetauchten Erbsen wurden dann in einem Band-Muldentrockner
auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 26,0% getrocknet mit einer Lufteinlaßtemperatur
anfänglich von 99° C und einer Bandgeschwindigkeit von 3 m/Min. Die Erbsen wurden
dann weiter in einem Behälter während 14,75 Stunden mit Luft von 51° C und einer
Geschwindigkeit von 58 m/Min. auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 6,0% getrocknet.
Beispiel 5(b)
Eine zweite Menge der Erbsen wurde wie im Beispiel 5 (a) behandelt
mit der Ausnahme, daß das Eintauchep in eine Saccharoselösung von 39° Brix erfolgte
anstatt von 59,8° Brix und die Erbsen während 2 Minuten anstatt während 30 Sekunden
in Berührung mit der Lösung blieben. In diesem Fall betrug die Brixzahl der Zuckerlösung
39° vor dem Eintauchen und 36° nach dem Eintauchen, und das Gewicht der Erbsen sowohl
vor als nach dem Eintauchen betrug 59 kg.
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Die dehydratisierten Erbsen wurden wie im Beispiel 1(a) gekocht mit
der Ausnahme, daß der Zucker weggelassen wurde. Sie hatten eine ausgezeichnete Struktur,
Farbe und Erscheinung nach dem Kochen. Der Geschmack war ausgezeichnet und nicht
zu süß. Sie zeigten einen wünschenswerten Glanz, den sie auch beibehielten, sogar
nachdem sie der Luft während einer Stunde ausgesetzt worden waren. Die dehydratisierten
Erbsen, die gemäß den Beispielen 5 (a) und 5 (b) behandelt worden waren, waren im
Auseshen nicht zu unterscheiden sowohl vor als auch nach dem Kochen. Beispiel 5
(c) Eine dritte Menge der Erbsen wurde in gleicher Weise behandelt mit der Ausnahme,
daß die Zuckerbehandlung weggelassen wurde. Diese dehydratisierten Erbsen rekonstituierten
gut und hatten einen guten Geschmack, zeigten jedoch mehr freie Häute, hatten eine
weniger ansehnliche Farbe, und die Häute sahen trocken und runzlig aus, nachdem
das Kochwasser von dem gekochten Produkt abtropfen gelassen wurde und letzteres
der Atmosphäre währen nur 10 bis 20 Minuten ausgesetzt worden war. Beispiel 6 Blanchierte,
gefrorene Erbsen von der dunkelhäutigen »Perfection«-Sorte wurden aufgetaut, geschlitzt
und während 10 Minuten in ein Bad von 80° C eingetaucht, welches folgende Bestandteile
enthielt:
(a) 65 % Glukose, |
0,3 % Na,COp |
0,1% NaHSO", |
34,6% Wasser; |
(b) 65% , Sorbit, |
0,3% Na2C03, |
0,1% NaHSO.p |
34,6% Wasser; |
(c) 65% Kornsirup |
(43 Dextroseäquivalente), |
0,3 % Na2C03, |
0,1% NaHS03, |
34,6% Wasser; |
(d) 65 % Glycerin, |
35% Wasser; |
(e) 42% Lactose, |
11% Saccharose, |
0,6% Na2C0", |
0,6% NaHSO., |
45,801o Wasser. |
Die getrockneten Erbsen wurden dann auf einem Trockenbord während 18 Stunden bei
49°C getrocknet.
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Alle getrockneten Produkte zeigten den gleichen Effekt, wie er mit
Saccharose erhalten wurde, nämlich große runde Häute mit eingeschrumpftem Keimblatt,
welches an einem Punkt an der inneren Fläche der Haut anhaftete, im Gegensatz zu
geschrumpften Häuten, die fest am Keimblatt haften.
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Das Produkt rekonstruierte in gleicher Weise wie die mit Saccharose
behandelten Erbsen, wobei die mit Kornsirup, Sorbit, Glukose und Glycerin behandelten
Muster gegenüber dem Laktose-Saccharose-Muster bevorzugt wurden. Die mit Glycerin
und Sorbit behandelten Muster waren ziemlich hygroskopisch und wurden in feuchtigkeitsundurchlässigem
Material verpackt.
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In einiger Weise waren die Produkte schlechter als die Saccharoseprodukte,
in anderer Weise besser. Das Produkt mit Kornsirup neigte dazu, bräunlichgrün zu
werden während der Rekonstituierung in kochendem Wasser, und das Kochwasser neigte
dazu, sich zu verfärben. Das gekochte Produkt war jedoch im Gegensatz zu dem ähnlich
hergestellten Saccharosemuster nicht übermäßig süß. Das Produkt zeigte keine anderen
großen Nachteile als in der Farbe.
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Das Sorbitprodukt war in jeder Beziehung ausgezeichnet. Es besteht
jedoch die Annahme, daß es nur eine begrenzte kommerzielle Verwendung haben kann,
erstens wegen der höheren Kosten im Vergleich zu Saccharose und zweitens, weil der
Verzehr von übermäßig großen Mengen von Sorbit nicht empfohlen wird.
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Das Glycerinmuster war auch ausgezeichnet im Aussehen, sowohl des
getrockneten als auch des rekonstituierten Produktes. Die Erbsen hatten jedoch einen
bittersüßen Geschmack, der sich über den Erbsengeschmack legte.
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Das Glukoseprodukt war sehr ähnlich dem Kornsirupprodukt, neigte jedoch
dazu, sich stärker während der Rekonstituierung zu verfärben als das letztere.
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Das Lactose-Saccharose-Produkt hatte eine weniger grüne Farbe als
die anderen Produkte, war jedoch ansonsten diesen ähnlich. Die Verfärbung in diesem
Fall trat während der Dehydratisierung ein. Die gekochten Erbsen hatten mehr das
Aussehen von Büchsenerbsen als von frischen Erbsen.
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Beispiel 7 Blanchierte, gefrorene, dunkelhäutige Erbsen wurden aufgeschlitzt
und in eine wäßrige Lösung von 1,5% Natriumcarbonat und 0,511/o Natriumbisulfit
wie
im Beispiel 1(a) getaucht. Die Erbsen wurden dann während 30 Sekunden in eine 60%ige
wäßrige Kornsiruplösung (43 Dextroseäquivalente) von Zimmertemperatur getaucht und
von überschüssiger Lösung abtropfen gelassen. Sie wurden dann bei 49 C getrocknet.
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Diese getrockneten Erbsen sahen den mit Saccharose behandelten Erbsen
aus demselben Ansatz des Ausgangsmaterials sehr ähnlich, sowohl vor als auch nach
der Rekonstituierung. Im Gegensatz zu den mit Kornsirup behandelten Erbsen des Beispiels
6 (c) jedoch behielten sie eine gute Farbe während des Kochens, und keine nachteilige
Verfärbung des Kochwassers trat auf. Sie waren natürlich weniger süß als die vergleichbaren
mit Saccharose behandelten Erbsen.
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Es liegt auf der Hand, daß eine Herabsetzung der Mengen mancher Behandlungsmittel
in dem Beispiel 6, z. B. auf die Art, wie das in diesem Beispiel geschehen ist,
die Nachteile, die in dem Beispiel 6 beobachtet wurden, in welchem die Mengen der
Behandlungsmittel ziemlich groß waren, ausschalten kann. Beispiel 8 17,4 kg von
blanchierten, gefrorenen Maiskörnern wurden während 3 Stunden bei Zimmertemperatur
aufgetaut. Das aufgetaute Material wurde während 30 Sekunden in 301 einer 0,5%igen
Natriumsulfit enthaltenden Lösung getaucht, abtropfen gelassen, 20 Sekunden in 17
kg einer 60%igen Saccharoselösung von Zimmertemperatur getaucht und für 15 Minuten
abtropfen gelassen. Das Endgewicht des in die Zuckerlösung getauchten Maises betrug
14,6 kg. Das Material wurde auf Borde gepackt (9 kg/qm) und während 18 Stunden bei
65° C Plattentemperatur und 22 mm Hg Druck im Vakuum getrocknet.
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Der Feuchtigkeitsgehalt betrug 3,5 %, der Sulfitgehalt war 400 ppm
S02 und der Zuckergehalt etwa 22% des getrockneten Produktes.
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Die Gewichtsveränderungen während des Verfahrens waren folgende: Maisgewicht
zu Beginn . . . . . . . . . 17,4 kg Nach Eintauchen in Sulfit ....... 15,7
kg Nach Eintauchen in Saccharose .. 14,6 kg Nach Trocknung . . . . . . . . . . .
. . . . 5,0 kg Die Brixzahl der Saccharoselösung betrug anfänglich 60° und fiel
nach dem Eintauchen auf 52,2°.
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Das getrocknete Maiskorn hatte eine glänzende, goldene Farbe, und
bei praktisch allen Körnern stand ein großer Teil der Haut als ein durchleuchtender
Film von dem eingeschrumpften Endospermmaterial (und Embryo) ab.
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Bei Wiederholung des Verfahrens unter Weglassung der Zuckerbehandlung
war das resultierende Produkt dicht, d. h., die Häute waren fest über die gesamte
innere Fläche an dem Endospermmaterial (und Embryo) anhaftend.
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Das mit Zucker behandelte Maiskorn rekonstituierte in kochendem Wasser
in etwa 20 Minuten, während die nicht mit Zucker behandelten Körner etwa 30 Minuten
brauchten. Dies ist zuzuschreiben der besseren Zugänglichkeit des Rehydratisierungswassers
zu dem Endospermmaterial (und Embryo) in ersterem Fall.
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Das rekonstituierte, mit Zucker behandelte Maiskorn blieb klar und
glänzend, sogar für 1 Stunde, nachdem das Kochwasser abtropfen gelassen worden war.