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Nibbelmaschine zum Ausnibbeln von Ausschnitten beliebiger Form und
Größe aus einer Werkstofftafel Die Erfindung betrifft eine Nibbelmaschine zum Ausnibbeln
von Ausschnitten beliebiger Form und Größe aus einer Werkstofftafel. Bei solchen
Nibbelmaschinen wird durch den ständig schnell hin- und hergehenden Nibbelstempel
bei jedem Niedergang aus der jeweils um einen kleinen Betrag in Richtung der gewünschten
Schnittlinie vorgeschobenen Wtrkstofftafel ein etwa sichelförmiger Span abgetrennt.
Dadurch wird im Verlauf des Nibbelns aus der Werkstofftafel ein Schlitz ausgeschnitten,
dessen Ränder der Form des gewünschten Ausschnittes entsprechen müssen. Um größere
Nacharbeiten zu ersparen, ist es wesentlich, daß die Ränder einerseits möglichst
glatt sind, anderseits möglichst genau die gewünschte Randlinie bilden.
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Zu diesem Zweck ist der Nibbelstempel in der Regel mit einem Ansatz
versehen, der hinter einer etwa halbkreisförmigen Schneidkante angeordnet ist und
in Richtung auf die Matrize vorragt. Dieser Ansatz ragt auch beim Rückgang des Nibbelstempels
durch den in der Werkstofftafel erzeugten Schlitz hindurch und bleibt im Eingriff
in der Bohrung der Matrize. Durch diesen Ansatz wird beim Vorschieben der Werkstofftafel
in der gewünschten Richtung ein unbeabsichtigtes seitliches Ausweichen der Werkstofftafel
und damit eine ungenaue Randlinie vermieden. Ferner dient der Ansatz zur Begrenzung
des Vorschubes der Werkstofftafel, nachdem die Schneidkante des Nibbelstempels bei
dessen Rückhub außer Berührung mit der Werkstofftafel gekommen ist. Die Werkstofftafel
kann dann nur so weit vorgeschoben werden, bis die beim vorhergehenden Arbeitshub
erzeugte Schnittkante an den Ansatz stößt. Hierdurch wird eine im wesentlichen gleichförmige
Randlinie ohne größere vorstehende Spitzen erzielt. Eine weitere wichtige Aufgabe
des Ansatzes besteht darin, die infolge der einseitigen Beanspruchung des Nibbelstempels
an seiner etwa halbkreisförmigen Schneidkante beim Schneidvorgang auftretende seitliche
Abweisung des Nibbelstempels dadurch zu verhindern, daß der äußere Teil der Mantelfläche
des Ansatzes sich an der öffnung der Matrize abstützt.
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Bei den mit einem derartigen Nibbelstempel versehenen bekannten Nibbelmaschinen
muß in der Regel die von einer Bedienungsperson mit den Händen gehaltene Werkstofftafel
zur Änderung der Schnittrichtung in ihrer Ebene gedreht werden, da der Vorschub
nur in Richtung auf die halbkreisförmige Schneidkante des Nibbelstempels möglich
ist.
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Es ist auch bekannt, den Nibbelstempel drehbar anzuordnen. In diesem
Falle ist außer der Bedienungsperson, welche die Werkstofftafel hält und sie ohne
Drehung derselben in den jeweiligen Schnittrichtungen vorschiebt, eine weitere Person
für das Drehen des Nibbelstempels in die jeweils gewünschte, während des Nibbelns
sich ändernde Schnittrichtung nötig.
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Um die gewünschte Schnittlinie kenntlich zu machen, ist es bekannt,
sie auf der Werkstofftafel aufzuzeichnen oder auf derselben eine Schablone zu befestigen.
Die Werkstofftafel oder der Nibbelstempel wird dann so gedreht, daß der Vorschub
in Richtung der aufgezeichneten Linie oder längs der Kante der Schablone erfolgt.
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Das Ausnibbeln von Ausschnitten beliebiger Form und Größe mit diesen
Maschinen ist umständlich und erfordert große Aufmerksamkeit der Bedienungspersonen.
Ferner ist die Arbeitsgeschwindigkeit verhältnismäßig gering, und die Genauigkeit
der Ausschnitte ist nicht befriedigend. Beim Stanzen des Anfangsloches innerhalb
der Werkstofftafel sind der mit einem Ansatz versehene Nibbelstempel und die Matrize
großem Verschleiß ausgesetzt, weil beim Durchstechen der Werkstofftafel mit dem
Ansatz des Nibbelstempels die Bohrung der Matrize nicht mit dem Querschnitt des
Ansatzes übereinstimmt.
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Zum Ausstanzen mehrerer einzelner Löcher in einer Werkstofftafel sind
Stanzmaschinen bekannt, bei denen die Werkstofftafel an einem Wagen befestigt ist,
der in einer Richtung auf einem in einer anderen Richtung beweglichen Wagen verschiebbar
ist. Diese Stanzmaschinen sind mit Kupplungen versehen, die nach Betätigung einer
Schaltvorrichtung durch Hand oder Fuß den Stößel zur Ausführung eines einzigen Stanzhubes
mit dem Maschinenantrieb
verbinden. Nach dem Stillstand der Maschine
wird die Werkstofftafel so verschoben, daß die nächste Stanzstelle sich unterhalb
des Stanzstempels befindet, worauf durch eine neue Betätigung der Schaltvorrichtung
ein weiterer Stanzhub ausgelöst wird. Diese Stanzmaschinen sind nicht für ununterbrochen
schnell aufeinanderfolgende Hübe des Stanzstempels und für den Vorschub der Werkstofftafel
in beliebigen Richtungen um einen bestimmten Bruchteil des Durchmessers des Stanzstempels
eingerichtet, wie es bei Nibbelmaschinen der Fall ist, um dadurch jeweils einen
etwa sichelförmigen Span abzutrennen und so schrittweise einen Schlitz in der Werkstofftafel
zu erzeugen. Mit diesen Stanzmaschinen können daher nicht Ausschnitte beliebiger
Form und Größe in einer Werkstofftafel hergestellt werden. Bei diesen Stanzmaschinen
werden Stanzstempel mit runden oder anders geformten Querschnitten verwendet, deren
Schneidkante sich über den ganzen Umfang des Stanzstempels erstreckt. Die Arbeitsweise
dieser Stanzstempel unterscheidet sich von derjenigen eines Nibbelstempels dadurch,
daß sie stets mit ihrer ganzen Schneide ein vollständiges Loch ausstanzen und daher
keiner einseitigen Beanspruchung und Verbiegung ausgesetzt sind.
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Es ist auch eine Nibbelmaschine mit einer Führungseinrichtung zum
Führen des Werkstückes quer zur Maschine längs einer Geraden bekannt. Diese Führungseinrichtung
ist einstellbar zum Abschneiden von Streifen verschiedener Breite. Beim Nibbeln
in wechselnden Richtungen muß bei dieser Maschine der Nibbelstempel oder die Werkstofftafel
entsprechend gedreht und die gewünschte Schnittlinie durch Anriß oder eine auf der
Werkstofftafel befestigte Schablone bezeichnet werden, wobei die Führungseinrichtung
nicht benutzt werden kann.
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Ferner ist eine Vorrichtung zum Perforieren von Inschriften, Verzierungen
od. dgl. in dünnen Blättern bekannt, bei der ein sehr dünner Stempel von etwa l
mm Durchmesser mit kreisförmiger Schneide benutzt wird. Hierbei ist ein verhältnismäßig
schmaler Blattstreifen mit seiner Längskante an einem Längsarm eines querverschiebbaren
Wagens befestigt, der mittels an ihm befestigter Rollen an einem Querarm eines längsverschiebbaren
Wagens in Querrichtung verschiebbar ist. An dem querverschiebbaren Wagen ist ein
Zeiger angebracht, dessen Spitze an Linien einer Zeichnung oder Schablone entlanggeführt
werden kann. Bei dieser Perforiervorrichtung ist eine genaue Führung des mit einer
Inschrift zu versehenden Blattes nicht möglich. Ferner ist ein genauer Vorschub
des Blattes zwischen zwei aufeinanderfolgenden Abwärtsbewegungen des nadelförmigen
Stempels nicht möglich. Es kann daher nur eine unregelmäßige und gezackte Schnittlinie
erzeugt werden, wobei die Arbeitsgeschwindigkeit gering ist. Die Herstellung von
genauen Ausschnitten beliebiger Form und Größe in einer Werkstofftafel an vorbestimmten
Stellen ist mittels dieser Perforiervorrichtung nicht möglich.
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Die Erfindung bezweckt, die Nachteile der bekannten Maschinen zu vermeiden
und eine Nibbelmaschine zu schaffen, die es ermöglicht, Ausschnitte beliebiger Form
und Größe aus Werkstofftafeln, die auch eine größere Länge, Breite und Dicke haben
können, unter einfacher Handhabung schnell und mit großer Genauigkeit auszunibbeln.
Eine solche Nibbelmaschine dient besonders zum Ausnibbeln von Ausnehmungen in Blechverkleidungen
und Konstruktionsteilen aus Blech, z. B. Schalttafeln und Bodenplatten in Schaltschränken,
wobei die Ausnehmungen verschiedene Formen und Größen aufweisen und gleiche Formen
sich in vielen Fällen wiederholen. Hierbei sind die Werkstücke meist so groß, daß
das Halten derselben mit den Händen während des Nibbelns, wie bisher in solchen
Fällen üblich, nicht nur für die Bedienungsperson zu beschwerlich, sondern auch
technisch unwirtschaftlich wäre. Dazu kommt, daß die einzelnen Ausschnitte untereinander
und in bezug auf zwei Bezugskanten des Werkstückes eine in engen Toleranzen liegende
Zuordnung aufweisen müssen. Ferner müssen die Ausschnitte maßgenau sein, was eine
Führung des Werkstückes nach Anriß ausschließt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nibbelmaschine so auszubilden,
daß unter den vorstehenden Bedingungen in einer einzigen Aufspannung des Werkstückes
mit Hilfe von Schablonen sämtliche Ausschnitte beliebiger Form und Größe beiegrößter
Genauigkeit der Form und der Zuordnung der einzelnen Ausschnitte untereinander und
zu zwei Bezugskanten des Werkstückes ausgenibbelt werden können, wobei der Nibbelstempel
nicht gedreht wird und Schnittlinien, die in der einen oder der anderen Koordinatenrichtung
verlaufen, auch ohne Schablone schnell und genau ausgenibbelt werden können.
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Zur Lösung der genannten Aufgabe ist die Nibbelmaschine unter Verwendung
einer Koordinatenführung zur Bewegung der Werkstofftafel in ihrer Ebene und eines
Nibbelstempels mit einer sich über seinen ganzen Umfang erstreckenden Schneidkante,
wobei ein mit der Koordinatenführung verbundener Führungsstift an Führungskanten
einer Schablone verschiebbar ist, gemäß der Erfindung derart ausgebildet, daß die
Koordinatenführung für beide Koordinateneinrichtungen mit unabhängig voneinander
bedienbaren Feststellvorrichtungen und mit Maßstäben versehen und die Schablone
einstellbar auf einem Schablonentisch angeordnet ist, der gegenüber dem Maschinengestell
verschiebbar und feststellbar ist.
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Hierdurch ist folgendes Arbeitsverfahren ermöglicht: Vor Beginn der
Arbeit wird die Werkstofftafel an den Haltegliedern des Querschlittens der Koordinatenführung
in einer durch zwei Bezugskanten bestimmten Lage befestigt. Sodann wird die Werkstofftafel
mittels der Koordinatenführung in Längs- und Querrichtung so verschoben, daß der
Nibbelstempel auf den jeweils gewünschten Bezugspunkt des zu erzeugenden Durchbruchs,
z. B. des Anfangsloches, eingestellt ist. Die Ablesung der Koordinaten des Bezugspunktes
erfolgt dabei an den Maßstäben der Koordinatenführung. Durch Anziehen der Feststellvorrichtungen
wird diese Lage der Werkstofftafel gesichert. Hiernach wird die Schablone bzw. der
Schablonentisch so verschoben, daß der Führungsstift gegenüber der Schablone auf
denselben Bezugspunkt eingestellt ist wie der Nibbelstempel gegenüber der Werkstofftafel,
worauf die Schablone bzw. der Schablonentisch in ihrer Lage gesichert werden. Nach
diesen Einstellungen wird der Maschinenantrieb eingeschaltet und der Nibbelstempel
zur Herstellung des Anfangsloches in einem oder mehreren Hüben, je nach Dicke der
Werkstofftafel,
in Arbeitsstellung gesenkt. Um während dieses Vorgangs
eine Verschiebung der Werkstofftafel zu verhindern, sind hierbei die Feststellvorrichtungen,
wie bereits angeführt, festgeklemmt. Der Nibbelstempel ist im Gegensatz zu der oben
angeführten üblichen Ausbildung, bei der ein Ansatz hinter der halbkreisförmigen
Schneidkante angeordnet ist, mit einer sich über seinen ganzen Umfang erstreckenden
Schneidkante ausgebildet, wobei die der Matrizenbohrung entsprechende Schneidkante
des Stempels ein einwandfreies Ausstanzen des Anfangsloches unter größter Schonung
der Werkzeuge ermöglicht. Zur Begrenzung des Vorschubes können statt eines Ansatzes
am Nibbelstempel andere an sich bekannte Mittel in Verbindung mit der Matrize oder
eine Anordnung nach einem Vorschlag des Erfinders benutzt werden. Nach dem Durchbruch
des Anfangsloches werden beide Feststellvorrichtungen gelöst und die Werkstofftafel
unter Führung durch den Führungsstift längs der Führungskante der Schablone nach
jedem Nibbelvorgang vorgeschoben. Zum Ausnibbeln von Ausschnitten, deren Schnittlinien
in Richtung der Koordinaten liegen, wie es in vielen Fällen zutrifft, kann durch
Festklemmen jeweils einer Feststellvorrichtung die Werkstofftafel in Richtung des
frei beweglichen Schlittens um das gewünschte Maß vorgeschoben werden, so daß hierdurch
die gesamte Form des Ausschnittes ausgenibbelt werden kann. Das Entsprechende gilt
auch für die Herstellung einer Kreisform mittels einer Kreisführung, wie sie im
folgenden näher beschrieben ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind der mit der
zugehörigen Feststellvorrichtung versehene Längsschlitten und der Längsmaßstab am
oberen Auslegerarm und der mit der zugehörigen Feststellvorrichtung versehene Querschlitten
mit dem Quermaßstab am Längsschlitten angeordnet, wobei der Querschlitten Anschläge
zum Festlegen der Werkstofftafel in bezug auf diese Maßstäbe aufweist. Hierdurch
werden die Einstellung der Werkstofftafel und der Schablone gegenüber dem Nibbelstempel
und die Bedienung der Maschine erleichtert, da die Maßstäbe bequem ablesbar etwa
in Augenhöhe angebracht und die Feststellvorrichtungen leicht zugänglich sind. Ferner
ist die Verschiebbarkeit des Schablonentisches am unteren Auslegerarm infolge der
Anordnung des Längsschlittens am oberen Auslegerarm der Maschine nicht beschränkt
oder behindert, so daß auch große Werkstofftafeln bearbeitet werden können. Außerdem
wird dadurch erreicht, daß die Schablone in einer unterhalb der Werkstofftafel liegenden
Ebene und daher raumsparend im ganzen Arbeitsbereich der Führungseinrichtung für
die Werkstofftafel angeordnet werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt F i g. 1 eine Nibbelmaschine gemäß der Erfindung, F i g. 2 einen
teilweisen Querschnitt durch den oberen Auslegerarm der Maschine und den Längsschlitten
mit einer Ansicht des Trägers für die Lagerung des Querschlittens, F i g. 3 eine
Ansicht des vorderen Teiles des Längsschlittens mit der teilweise geschnittenen
Lagerung des Querschlittens und eine Endansicht des Querschlittens mit einer Haltevorrichtung
für die Werkstofftafel im Schnitt, F i g. 4. einen Querschnitt durch die Feststellvorrichtung
für den Querschlitten, F i g. 5 eine schematische Darstellung einer Werkstofftafel,
in der ein rechteckiger Ausschnitt anzubringen ist, und der diesem Ausschnitt entsprechenden
Lage der Ablesevorrichtungen, F i g. 6 eine Kreisführung für die Werkstofftafel.
Die in F i g. 1 gezeigte Nibbelmaschine hat ein Maschinengestell 10 mit einem unteren
Auslegerarm 11, der den Matrizenhalter 12 trägt, in den die Matrize
13 auswechselbar eingesetzt ist. Der durch ein Joch 14 mit dem Gestell 10 verbundene
obere Auslegerarm 15 trägt den Antriebsmotor 16 und das Getriebe 17 für den vertikal
beweglichen Nibbelstempel 18, der mit einer sich über seinen ganzen Umfang erstreckenden
Schneidkante versehen ist, damit er nach allen Seiten schneiden kann. Für das Arbeiten
in beliebigen Richtungen wird in der Regel ein Nibbelstempel mit zylindrischem Querschnitt
benutzt.
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An den beiden Wangen des oberen Auslegerarmes 15 (F i g. 2) sind horizontale
prismatische Führungsleisten 19 mittels Schrauben 20 befestigt. Die Führungsleisten
19 haben bei der dargestellten Ausführungsform einen trapezförmigen Querschnitt.
Auf ihren nach außen gegeneinandergeneigten Ober- und Unterkanten laufen entsprechend
geneigt angeordnete Führungsrollen 21, die mittels Kugellager auf Achszapfen
22 gelagert sind. Jeder Achszapfen 22
ist an seinem inneren Ende mit
einem verbreiterten Kopf 23 versehen, der den inneren Laufring des Kugellagers in
axialer Richtung festhält. Das äußere Ende jedes Achszapfens 22 ist mit einem Gewindeansatz
24 für Muttern 25 versehen, die den Achszapfen 22 fest mit dem senkrechten
Arm eines Winkelbleches 26 verbinden. Die waagerechten Arme der auf beiden Seiten
angeordneten Winkelbleche 26 sind durch Schrauben 27 mit einem unterhalb des oberen
Auslegerarmes 15 angeordneten Quersteg 28
zu einem Träger von U-förmigem
Querschnitt verbunden, der mit den seitlichen nach oben gerichteten Armen 26 den
unteren Teil des oberen Auslegerarmes 15 umgreift und einen auf den Führungsleisten
19 in der Längsrichtung des oberen Auslegerarms 15 verfahrbaren Längsschlitten 29
(F i g. 1) bildet. Der Quersteg 28 trägt auf seiner Unterseite Versteifungsrippen
30.
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Der Längsschlitten 29 kann durch eine Klemmvorrichtung festgestellt
werden. Zu diesem Zweck ist an der Unterseite des oberen Auslegerarmes 15 eine sich
in seiner Längsrichtung erstreckende Klemmschiene 31 (F i g. 2) vorgesehen,
die einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt hat. An den Seitenflächen der Klemmschiene
31 liegen zwei Klemmbacken 32 und 33 an, die in einem auf dem Quersteg 28 des Längsschlittens
angeordneten Führungsstück 34 quer zu der Klemmschiene 31 verschiebbar geführt sind.
Die Klemmbacke 32 ist mit einer Gewindebohrung versehen, mit der ein mit Außengewinde
versehener Gewindezapfen 35 verschraubt ist. Der Gewindezapfen 35 befindet sich
am Ende einer Spindel 36, welche die zweite Klemmbacke 33
zylindrisch
durchdringt und durch den senkrechten Arm 26 des Winkelbleches, der eine Seitenwand
des Längsschlittens 29 bildet, nach außen geführt ist. Auf dem äußeren Ende der
Spindel 36 ist die Nabe 37 eines Drehgriffs 38 befestigt. Ein verbreiterter Bund
39 der Spindel 36 dient als Widerlager für die
Klemmbacke 33. Durch
Verdrehen der Spindel 36 kann der Gewindezapfen 35 in die Klemmbacke 32 hineingeschraubt
werden, so daß diese gegen die Klemmschine 31 gezogen und durch weiteres Anziehen
des Gewindezapfens 35 auch die zweite Klemmschiene 31 gezogen und durch weiteres
Anwird.
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An dem Quersteg 28 des Längsschlittens 29 ist eine sich quer zum oberen
Auslegerarm 15 erstrekkende Tragwand 40 angeordnet, an der zwei Führungen
41 und 42 (F i g. 1) für einen Querschlitten 43 angebracht sind.
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Die Führungen 41, 42 bestehen aus je einem im Querschnitt ungefähr
U-förmigem Lagerteil 44 (F i g. 3). Der Steg 441 jedes Lagerteils ist durch Schrauben
45, die durch Bohrungen 451 (F i g. 2) der Tragwand 40 hindurchgehen, auf Paßflächen
46 der Tragwand 40 befestigt. In den Schenkeln der Lagerteile 44 sind Führungsrollen
47, 48 für die Führung des Querschlittens 43 angeordnet.
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Der Querschlitten 43 besteht aus einer T-Schiene, deren Flansch durch
Abschrägen seiner Seitenflächen 431 zu einem schwalbenschwanzförmigen Führungsprisma
ausgebildet ist (F i g. 3). Die Führungsrollen 47 laufen zufolge entsprechender
Neigung ihrer Achsen 49 auf den schrägen Seitenflächen 431, während die Führungsrollen
48 auf der vertikalen Rückenfläche 432 des Flansches der T-Schiene 43 laufen
und entsprechend auf senkrechten Achsen 50 gelagert sind, die in die Lagerteile
44 eingesetzt sind.
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Der Querschlitten 43 kann in den Rollenführungen 47, 48 sehr
leicht in seiner Längsrichtung verschoben werden. Eine an dem Längsschlitten 29
vorgesehene Feststellvorrichtung 51 (F i g. 1, 4) ermöglicht es, den Querschlitten
43 festzustellen, wenn die Maschine nur in der Bewegungsrichtung des Längsschlittens
29 arbeiten soll. Die Feststellvorrichtung 51, die in F i g. 4 im Querschnitt
gezeigt ist, besteht aus einem Klemmstück 511 von ungefähr U-förmigem Querschnitt
und ist auf in der Tragwand 40 des Längsschlittens 29 befestigten Führungsstiften
52 geführt. An den sich waagerecht erstreckenden U-Schenkeln des Klemmstücks 511
sind Schrägflächen vorgesehen, die entsprechend den Schrägflächen 431 der Seitenkanten
des Flansches der T-Schiene 43 geneigt sind. Zur Feststellvorrichtung 51
gehört eine Spindel 53, die durch eine Bohrung 54 der Tragwand 40 des Längsschlittens
29 hindurchgeführt ist und auf ihrem äußeren Ende die Nabe 55 eines Drehgriffs 56
trägt. Nahe dem inneren Ende der Spindel 53 ist ein Gewindeteil 531 vorgesehen,
der in einer mit Innengewinde versehenen Bohrung des Klemmstücks 511 verschraubbar
ist. Auf einen Ansatz 532 am inneren Ende der Spindel 53, der einen kleineren Durchmesser
als der Gewindeteil 531 hat, ist ein Druckstück 57 lose drehbar aufgesteckt, das
durch den Kopf 58 einer in das innere Spindelende geschraubten zur Spindel
53 gleichachsigen Schraube festgehalten wird. Wenn die Spindel 53 im Uhrzeigersinn
gedreht wird, schraubt sich der Gewindeteil 531 der Spindel 53 in das durch die
Führungsstifte 52 gegen Drehung festgehaltene Klemmstück 511 hinein und zieht es
gegen die Schrägflächen 431 der T-Schiene 43. Bei weiterem Anziehen der Schraubenspindel
53 wird das Druckstück 57 am inneren Ende der Spindel 53 gegen die Rückenfläche
532 der T-Schiene gepreßt, so daß der Flansch der T-Schiene 43 fest zwischen den
Schenkeln des Klemmstücks 511 und dem Druckstück 57 der Spindel 53 eingeklemmt ist.
Wenn man die Spindel 53 entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn dreht, wird die Feststellvorrichtung
gelöst, so daß sich der Querschlitten 43 frei verschieben kann.
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Der Steg 433 der T-Schiene 43 ist auf seiner Unterseite mit einer
im Querschnitt trapezförmigen Nut 434 versehen, die als Führung für zwei in der
Längsrichtung des Querschlittens verschiebbare und feststellbare Haltevorrichtungen
59 (F i g. 1, 3) für eine zu bearbeitende Werkstofftafel 60 dient.
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Der die Werkstofftafel 60 haltende Querschlitten
43 und der den Querschlitten tragende Längsschlitten 29 stellen eine Koordinatenführung
für die Werkstofftafel dar, die es ermöglicht, die Werkstofftafel entweder in der
Querrichtung oder in der Längsrichtung oder in beliebigen schrägen Richtungen zur
Erzielung von Schnittlinien wechselnder Richtungen zu verschieben.
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Jede Haltevorrichtung 59 besteht, wie F i g. 3 zeigt, aus einem Tragteil
61 von U-förmigem Querschnitt, dessen waagerecht liegende Schenkel den Steg 433
der T-Schiene 43 umgreifen. In den unteren Schenkel des Tragteils 61 ist ein Gleitstein
62 eingesetzt, der in die Nut 434 am Steg 433 der T-Schiene 43 greift. Zwischen
dem oberen Schenkel des Tragteils 61 und dem Steg 433 der T-Schiene 43 ist ein Druckstück
63 angeordnet, das durch eine Klemmschraube 64 fest an den Steg 433 angedrückt werden
kann, um das Tragteil 61 in der gewünschten Lage auf dem Steg 433 festzuklemmen.
Das Tragstück 61 ist mit zwei in der Längsrichtung des oberen Auslegerarms 15 vorspringenden
Backen 65 versehen, in denen ein Drehzapfen 66 befestigt ist. Auf dem Drehzapfen
66 ist der Unterteil 67 einer Pratze drehbar gelagert, der mit einer Auflagefläche
671 und einem von einer zur Fläche 671 senkrechten Schulter gebildeten Anschlag
672 für die Werkstofftafel 60
versehen ist. Der Oberteil 68 der Pratze
ist mittels einer Spannschraube 69 mit dem Unterteil 67 verbunden. Zwischen dem
Unterteil 67 und dem Oberteil 68 der Pratze ist eine Druckfeder 70 angeordnet,
die auf den Schaft der Spannschraube 69 aufgesteckt und in einer Bohrung 673 des
Pratzenunterteils 67 zentriert ist. Auf dem Steg 433 des Querschlittens 43 kann
ein in der Längsrichtung des Stegs verstellbarer und feststellbarer Anschlag für
die Außenkante der Werkstofftafel 60 vorgesehen sein.
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Um die beiden Schlitten 29 und 43 leicht verschieben zu können, ist
auf dem Steg 433 des Querschlittens ein Klemmstück 71 (F i g. 1) längsverstellbar
angeordnet, das mit einem Handgriff 72 und einem Führungsstift 73 zum Arbeiten nach
einer Kopierschablone versehen ist. Hierbei liegt der Führungsstift 73 mit seiner
Mantelfläche an den Führungskanten einer Schablone an, so daß die Werkstofftafel
60 mittels des Handgriffes 72 in den durch die Schablone bestimmten Schnittrichtungen
bewegt werden kann.
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Zur Befestigung der Kopierschablone dient ein Schablonentisch 74 (F
i g. 1), der abnehmbar, längsverschiebbar und feststellbar auf dem an seiner Oberseite
mit entsprechenden Führungen versehenen unteren Auslegerarm 11 angeordnet ist. Zu
diesem Zweck ist der Schablonentisch 74 auf einem Schlitten 86 befestigt,
der im wesentlichen wie der Längsschlitten 29 ausgebildet ist und mit seinen
Laufrollen
87 auf prismatischen Führungsschienen 88 läuft, die an den Wangen des unteren
Auslegerarmes 11 vorgesehen sind. Eine mit einem Spanngriff 89 versehene Feststellvorrichtung
ermöglicht ein Feststellen des Schablonentisches 74 in der günstigsten Arbeitsstellung.
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Damit man beim Aushauen z. B. von rechteckigen Ausschnitten
601 (F i g. 5) nach Zeichnung, also ohne Schablone, arbeiten kann, ist oberhalb
der Führungsschienen 19 für den Längsschlitten 29 ein Maßstab 75 am oberen Auslegerarm
15 vorgesehen, der mit einer Maßeinteilung versehen ist (F i g. 1 und 3). Über den
Maßstab 75 gleitet beim Verschieben des Längsschlittens 29 ein mit dessen vorn gelegener
Seitenwand verbundenes Fenster mit Ablesezeiger 76. Die Scheibe 77 des Fensters
ist mit zwei Ablesemarken 78, 79 versehen, die durch einen Abstand a voneinander
getrennt sind, der dem Durchmesser des Nibbelstempels 18 entspricht. Jeder
Ablesemarke 78, 79 ist ein Symbol 781 bzw. 791 zugeordnet, das anzeigt, zu
welcher Schneidkantenseite des Nibbelstempels der Zeigerstrich gehört. Der die Maschine
bedienende Arbeiter wird also sinnfällig darauf hingewiesen, daß er beim Arbeiten
in der Richtung des Pfeiles 80 (F i g. 5) auf der Werkstofftafel 60, d. h.
in Richtung der relativen Vorschubbewegung des Nibbelstempels 18 gegenüber der Werkstofftafel
60, den beim schrittweisen Ausstanzen zurückgelegten Vorschubweg an der Ablesemarke
78 ablesen muß, während er beim Arbeiten in der entgegengesetzten Richtung die Ablesemarke
79 benutzen muß.
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Für das Arbeiten mit dem Querschlitten ist auf der Oberseite des Steges
433 der T-Schiene 43 ein Maßstab 81 (F i g. 3) vorgesehen, dem ein
Fenster mit Ablesezeiger 82 zugeordnet ist; das mit dem oberen Schenkel des Lagerteils
44 der vorderen Querschlittenführung 41 verbunden ist. Während das Fenster mit dem
Ablesezeiger 76 des Längsschlittens 29 mit dem Längsschlitten über den Maßstab 75
sich verschiebt, steht das Fenster mit Ablesezeiger 82 für den Querschlitten
43 fest, und der mit dem Querschlitten verbundene Maßstab 81 verschiebt sich
gegenüber dem zugehörigen Fenster mit Ablesezeiger 82. Infolgedessen müssen die
Symbole 831 und 841 für die arbeitende Schnittkantenseite des Nibbelstempels zwischen
den auf der Scheibe dieses Fensters im Abstand a voneinander vorgesehenen Ablesemarken
83, 84 angeordnet sein. Beim Ausstanzen eines Schlitzes in der Richtung des Pfeiles
85 auf der Werkstofftafel 60 in F i g. 5 wird man also die Ablesemarke 83 zum Ablesen
des Vorschubwegs benutzen, beim Arbeiten in der entgegengesetzten Richtung jedoch
die Ablesemarke 84. Der die Maschine bedienende Arbeiter kann an der einer bestimmten
Vorschubrichtung zugeordneten Ablesemarke 78, 79 bzw. 83, 84 jeweils die erzielte
Schnittlänge sofort ablesen und ist nicht gezwungen, an dem angezeigten Wert Korrekturen
zur Berücksichtigung des Durchmessers des Nibbelstempels 18 vorzunehmen.
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Die beiden Maßstäbe werden zweckmäßig so angeordnet, daß sie den Wert
»Null« anzeigen, wenn die Werkstofftafel mit einer Ecke an der Ecke eines Anschlags
99 (F i g. 5) anliegt und die Achse des Nibbelstempels sich genau über der Anschlagecke
befindet. Wird dann die Werkstofftafel 60 unter dem Nibbelstempel 18 bewegt,
so geben die an den Ablesemarken der Maßstäbe erscheinenden Zahlen immer die jeweiligen
Abstände der schneidenden Kante des Nibbelstempels in der Längs- und Querrichtung
von der genannten Anschlagecke an.
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Der Anschlag 99 kann auch mit einer Pratze 59 baulich vereinigt bzw.
aus einem Stück mit ihr ausgeführt werden.
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Der Mittelstrich 97 bzw. 98 (F i g. 5) auf dem Fenster
bezieht sich dabei auf den Mittelpunkt des Nibbelstempels, während die beiden Seitenstriche
78, 79 bzw. 83, 84 den Abstand der äußersten Punkte der Stempelkante von der genannten
Ecke der Werkstofftafel und des Anschlages 99 in der Längs- bzw. Querrichtung angeben.
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Will man beispielsweise aus der Werkstofftafel 60
(F i g. 5)
ein Loch 611 von der Länge u und der Breite v aushauen, dessen rechte vordere Ecke
den Abstand x von der in F i g. 5 rechten Kante der Werkstofftafel und den Abstand
y von der in F i g. 5 vorderen Kante der Werkstofftafel hat, so geht man in folgender
Weise vor: Die mit ihrer vorderen rechten Ecke in der Ecke des Anschlags
99 liegende Werkstofftafel 60 wird unter Verschiebung des Längsschlittens
so bewegt, daß der Maßstab 75 den Wert x anzeigt. Dieser Wert ist an der Ablesemarke
79 für die rechte Kante des Stempels 18 ablesbar.
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Darauf wird die Werkstofftafel 60 in der Querrichtung so bewegt,
daß der Wert y an dem Maßstab 81 ablesbar ist, und zwar an der Ablesemarke 84 für
die in F i g. 5 vordere Stempelkante 841. Nachdem diese beiden Einstellungen durchgeführt
sind, kann das Loch von der Länge u und der Breite v bei einfachem Ablesen der Vorschubwege
an den beiden Maßstäben 75 bzw. 81 ausgehauen werden.
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Zur Herstellung kreisförmiger Ausschnitte kann auf den Schablonenträger
74 eine Kreisführung (F i g. 6) aufgesetzt werden. Diese besteht im wesentlichen
aus einem auf dem Schablonenträger 74 drehbar angeordneten Hebel 100, dessen
Drehpunkt 101
den Kreismittelpunkt festlegt und dessen freies Ende um den
genannten Drehpunkt eine Kreisbewegung ausführen kann. Lageänderungen des Drehpunktes
erreicht man in der einen Richtung dadurch, daß man den Schablonenträger 74 mit
dem Hebel 100
auf dem unteren Auslegerarm 11 verschiebt, und in der anderen
Richtung dadurch, daß man die Lagerung 102 des Hebeldrehpunktes
101 in der Längsrichtung des Schablonenträgers 74 auf diesem verschiebbar
ausführt.
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Der Radius des Innenausschnittes läßt sich durch Einstellen der wirksamen
Hebelarmlänge am einfachsten in der Weise erreichen, daß man den Hebel 100 mit einem
Längsschlitz 103 ausstattet, in dem der festklemmbare Kulissenstein 104 auf
den jeweils gewünschten Radius eingestellt werden kann, wobei der Führungsstift
73 in eine Bohrung 105 des Kulissensteines 104 eingesetzt wird. Hierzu kann
auf dem Hebel ein Maßstab angebracht sein, dessen Nullpunkt in dem Hebeldrehpunkt
101 liegt.
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Um den Mittelpunkt des auszuschneidenden Kreises auf der Werkstofftafel
60 durch die Maßstäbe für den Längs- und Querschlitten einstellen zu können,
geht man in der gleichen Weise vor, wie dies für das Aushauen von rechteckigen Ausschnitten
erläutert ist. Nur hat hier die Ablesung auf den in F i g. 5 strichpunktiert dargestellten
Mittelstrichen 97 bzw. 98 zu erfolgen.
Die auf den
Maßstäben stehenden Zahlenangaben gelten für den Mittelpunkt des Kreises unmittelbar,
sofern sich der Drehpunkt des Hebels 100 unter dem Führungsstift 73 befindet.