DE1202057B - Ballenpresse - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

AOIf

Deutsche KL: 45 e -15/08

1202057
J 26741III/45e
22. Oktober 1964
30. September 1965

Die Erfindung bezieht sich auf eine landwirtschaftlich nutzbare Ballenpresse im Anhängerbetrieb hinter einem Schlepper, insbesondere auf die Einstellvorrichtung für die waagerecht verschwenkbare Zugdeichsel.

Anhängergeräte dieser Art mit waagerecht und/oder senkrecht verschwenkbarer Zugdeichsel, die im abgekuppelten Zustand mittels Steckbolzen von Hand in beispielsweise zwei Winkellagen festgestellt werden können, sind seit langem bekannt. Damit die Verstellung ordnungsgemäß vorgenommen werden kann, ist nach Lösen des Gerätes von der Zugmaschine dafür zu sorgen, daß die Deichsel nicht in den Boden gedrückt wird, wodurch jede Schwenkbewegung unmöglich werden würde. Um eine Deichselverschwenkung bei abgekuppeltem Anhänger einwandfrei durchführen zu können, muß der im allgemeinen einachsige Anhänger vorn abgestützt werden, und zwar geschieht dies bisher durch eine längenverstellbare Stützwinde bekannter Bauart. Diese Winde ist ent- ao weder am vorderen Pressengehäuse oder an der hinteren Zugdeichsel, sofern diese nur waagerecht verschwenkbar ist, starr befestigt. '

Es sind weiter Ausführungen zur Winkelverstellung bekanntgeworden, die unter anderem ein in der Länge verstellbare, am Pressengehäuse angreifende Strebe verwenden, so daß ein statisch und beanspruchungsmäßig günstiges Kräftedreieck gebildet wird. Die zur Abstützung des angehängten Gerätes erforderliche Winde ist auch in diesem Fall wieder unbeweglich an der Zugdeichsel befestigt. Bei allen bisher bekanntgewordenen Anordnungen dieser Art sind also für beide Funktionen, d. h. für die Winkelverstellung der Deichsel und die Abstützung der abgehängten außer Betrieb befindlichen Maschine, besondere unabhängig voneinander arbeitende Bauteile vorhanden.

Die vorgeschlagene erfinderische Lösung vereinigt nun in vorteilhafter Weise beide Funktionen in einer bereits für eine andere Aufgabe vorhandenen Vorrichtung. Die so entstandene Mehrzweckanordnung gewährleistet bei einfacher Konstruktion und wirtschaftlicher Herstellung günstige Betriebsbedingungen unter allen praktisch vorkommenden Zugwinkeln. Es stehen also nicht nur zwei Deichselwinkel zur Verfügung, wie das bei allen bekannten Ausführungen der Fall ist, sondern es kann in einem gewissen Verstellbereich jeder beliebige Winkel kontinuierlich eingestellt und anschließend unveränderlich festgelegt werden. Dies bedeutet für den praktischen Betrieb eine erweiterte Einsatzmöglichkeit derartiger Maschinen durch eine gute Anpassung an häufig wechselnde Arbeitsbedingungen. Daß bei einer auf diese Weise Ballenpresse

Anmelder:

International Harvester Company, Chicago,

JIl. (V. St. A.)

Vertreter:

Dipl.-Ing. H. Zoepke, Patentanwalt,

München 5, Erhardtstr. 11

Als Erfinder benannt:

Doyle A. Bumpious, Huntsville, Ala. (V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 24. Oktober 1963
(318 584)

vorgenommenen Änderung der Fahrspur das Gerät nicht vom Schlepper abgehängt zu werden braucht, ist ein weiterer Vorteil.

In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bildet eine bereits für die Abstützung vorhandene Winde mit längenverstellbarem Ständer das Mittel, um die horizontal verschwenkbare Deichsel in verschiedene Winkellagen zu bringen, um damit die Spur der Arbeits- oder Transportstellung anzupassen.

Wie schon erwähnt, kann dabei die Verbindung zwischen Zugmaschinen und angehängtem Gerät bestehenbleiben. Ist dagegen beabsichtigt, das Gerät abzuhängen, kann die Stützwinde vorher um 90° gedreht werden, so daß die Deichsel eine annähernd horizontale Lage beibehält.

Aufbau und Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden nachfolgend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es stellt dar

F i g. 1 eine Seitenansicht der Ballenpresse mit der neuen Zusatzeinrichtung,

F i g. 2 einen Grundriß der Presse in zwei verschiedenen Betriebsstellungen,

F i g. 3 eine räumliche Ansicht des Anbringungsortes und der Vorrichtung in Abstützstellung,

F i g. 4 eine weitere räumliche Ansicht der Vorrichtung in der Stellung zur Deichselführung.

An einer Ballenpresse 1 ist vorn die als Stützwinde ausgebildete Einstell- und Abstützvorrichtung 2 angebracht, wobei die Zugdeichsel 3 entsprechend den beiden in F i g. 2 gezeigten Endlagen einstellbar ist.

509 689/104

Die ausgezogenen Linien deuten die Arbeitsstellung, die strichpunktierten die Transportstellung an. Die Zugdeichsel 3 ist einenends mittels des Bolzens 16 an der Presse drehbar gelagert; der starre Hebel 4 stellt die Verbindung zwischen Deichsel 3 und Vorrichtung 2 her. Anderenends sorgt der Bolzen 29 für die Verbindung der Zugdeichsel mit dem Schlepper, dessen hintere Räder 18 zu sehen sind.

In Fi g. 3 ist die nach Art einer Stützwinde ausgebildete Vorrichtung in Stützstellung gezeigt. Auf dem Beschlag 10 des Pressenkastens ist das Führungsstück 13 drehbar gelagert, so daß es mit dem hindurchgesteckten Ständer 6 in eine senkrechte oder waagerechte Lage gedreht werden kann. Die auf dem Ständer 6 befindliche Zahnstange 7 steht im Eingriff mit einem nicht dargestellten, selbstsperrenden Ritzel des Führungsstücks 13. Mittels der Handkurbel 9 kann dieses Ritzel angetrieben werden, so daß auf diese Weise die Längenverstellung des Ständers 6, wenn dieser wahlweise mit der Zugdeichsel 3 verbunden ist oder sich über die Platte auf den Boden abstützt, erreichbar ist. Der in entsprechende Löcher des Beschlagbleches 10 einrastende Stift 11 fixiert beide Stellungen.

Wie die Vorrichtung zur Winkeleinstellung der Zugdeichsel zu verwenden ist, zeigt F i g. 4. Der in diesem Fall waagerecht liegende Ständer 6 setzt sich in einem Lenker 5 fort, der durch einen Bolzen 12 mit Splint 19 am Teil 6 und mittels eines weiteren Bolzens 12, der in der Bohrung 20 sitzt, mit Splintsicherung am Hebel 4 der Deichsel befestigt ist. Soll auf den zwischengeschalteten Lenker 5 verzichtet werden, kann die Verbindung wahlweise auch mittels des Gabelkopfes 14 direkt hergestellt werden.

Wenn die Presse 1 arbeitet, fährt sie etwas seitlich vom Schlepper und nimmt die Schwaden über den Aufsammeltisch 17 auf (F i g. 2). Dabei ist der Ständer 6 über Zahnstange 7 und Handkurbel 9 weit eingefahren (verkürzt). Beim Übergang in die Transportstellung wird der Ständer 6 so lange ausgefahren (verlängert), bis die Winkelneigung der Zugdeichsel 3 den strichpunktierten Wert nach F i g. 2 angenommen hat. Während dieser Spuränderung ist der Traktor zweckmäßigerweise langsam zu verfahren. Vor dem Abkuppeln der Presse vom Schlepper muß zunächst der Bolzen 12 gelöst und die ganze Vorrichtung 2 um 90° gedreht werden, so daß durch Betätigen der Handkurbel 9 der Ständer 6 so lange nach unten ausgefahren werden kann, bis dessen Grundplatte 8 Bodenkontakt hat. Erst danach kann der Kupplungsboizen 29 am Schlepper herausgezogen und damit die Presse freigegeben werden.

Die beschriebene Vorrichtung stellt nur ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Im Rahmen des offenbarten Erfindungsgedankens und der folgenden Ansprüche sind verschiedene konstruktive Abwandlungen möglich. So könnte die Anordnung, die vorzugsweise für eine Ballenpresse gedacht ist, selbstverständlich auch für andere landwirtschaftliche Geräte und Maschinen im Anhängerbetrieb, z. B. Feldhäcksler und Mähdrescher, Verwendung finden.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Ballenpresse für landwirtschaftliche Zwecke im Anhängerbetrieb hinter einem Schlepper, insbesondere Einstellvorrichtung für die waagerecht verschwenkbare Zugdeichsel einer solchen Presse, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen Pressenkasten (1) eine Vorrichtung (2) zur wahlweisen Winkelverstellung der verschwenkbaren Zugdeichsel (3) bzw. zur Abstützung der abgehängten Presse drehbar gelagert ist.

2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (2) eine an sich bekannte Stützwinde mit einem durch ein drehbares Führungsstück (13) hindurchgesteckten Ständer (6) ist, der mittels einer auf diesem sitzenden Zahnstange (7) und eines Ritzels über die Handkurbel (9) relativ zum Führungsstück (13) längenverstellbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1089 582;
Patentschrift Nr. 25 613 des Amtes für Erfindungsund Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

509 689/104 9.65 © Bundesdruckerei Berlin